Zitat von Arnika: die denkt sich nur, perverses Ar shloch. Echt, man kann’s auch echt übertreiben hier.
Und will man mit einem perversen Ar.... zusammen sein? Ja, vielleicht ein einmaliger Ausrutscher und es war ja nicht soo schlimm, keine Vergewaltigung, kein Mord. So lässt sich alles relativieren, ist ja nicht so schlim. Ja, ist es nicht, es tut der Geschädigten nicht mal weh, solange sie nichts davon weiß. Aber ich würde mich entwürdigt fühlen, wenn ein Mann Teile meines Körpers ungewollt fotografiert oder gar filmt.
Das sind manchmal erst die Anfänge. Es fängt harmlos an und dann steigert es sich. ich bin zwei Mal einem Exhibitionisten begegnet. Es war sehr unangenehm, sogar Angst einflössend und ich sah nur noch zu, dass ich weg kam.
Das ist das Eine, es ist nicht so schlimm, es kam niemand unmittelbar zu Schaden. Und dennoch würde ich mich fragen, was treibt meinen Partner zu so einer Aktion? Was hat er davon, einer fremden Frau unter dem Rock zu filmen. Wozu braucht er denn solche Filmchen? Als Vorlage oder wie? Und was kommt als Nächstes. Kinder im Freibad filmen oder Frauen in knappen Bikinis?
Ich werde nie verstehen, was in Männer abläuft, dass sie aus solchen Dinge Gewinn ziehen? Denn sie haben was davon, sonst täten sie es ja nicht.
Und warum haben manche Männer den Drang, mit etwas zeigen zu wollen, was ich nicht sehen will? Ich gehe doch auch nicht durch die Stadt und ziehe meine Hose runter, weil ich meinen *beep* Hintern zeigen will?
Wenn ein Mann, mit dem man eine Beziehung hat, so was macht, dann verliert man doch automatisch die Achtung vor ihm und fragt sich, welches Frauenbild er denn eigentlich hat?
Ja, früher, hätte das keine Anzeige nach sich gezogen. Aber macht es das besser? Ich bin auch schon älter, aber keine Frau fühlt sich wohl mit solchen Aktionen. Und darum geht es doch auch? Will das Opfer das, hat es sich bereit erklärt? Nein.
Die Beziehung hat jetzt einen Knacks weg. Und er ist ja sonst auch sehr lieb und wahrscheinlich gut zu handeln und tut keiner Fliege was zuleide. Aber jetzt steht diese Sache zwischen den Partnern wie eine Wand. Und die Partnerin fragt sich, kann ich darüber hinweg sein, kann ich dieses Verhalten, das auch Teil seiner Persönlichkeit und wohl auch seiner Problleme ist, hinnehmen und darüber hinweg sehen? Ich lerne nun eine mit bisher unbekannte Seite seines Wesens kennen und das verunsichert mich und ich weiß nicht mehr, wie ich das jetzt einordnen soll? Mache ich jetzt aus einer Mücke aus einem Elefanten oder ist es doch ein Elefant, der mein Denken und Fühlen nun bestimmt und mich ständig beschäftigt? Und das mein Bild von ihm in Frage stellt? Ist das nur ein kleiner Dumme-Jungs-Streich oder welche Defizite, unerfüllten Begierden lauern dahinter?
Dass er jetzt bereut, geschenkt. Das sagt jeder. Tut mir leid, dass es über mich kam, aber ich musste dieses Mädchen jetzt anfassen und werde es bestimmt nicht wieder tun? Ich weiß nicht mal, was mich geritten hat, aber ich war wohl nicht klar bei Verstand? Sorry, wird nicht wieder vorkommen. keine Ahnung, warum ich gefilmt habe, keine Ahnung warum ich ein kleines Mädchen im Freibad angefasst hat, wo es unter Wasser doch keiner sieht?
Die TE tut mir leid, weil sie jetzt über alle Maßen mit der Sache beschäftigt ist und ihr ratlos gegenüber steht. Und sie weiß nicht, ob und wie sie damit umgehen soll und das kann ihr keiner abnehmen. Schuld an der Misere ist er, der das Fass aufgemacht hat. Natürlich hat er in dem Moment so weit nicht gedacht, aber allein, dass er solchen Impulsen nachgibt anstatt sie im Zaum zu halten, gibt doch jeder Frau über die Qualitäten dieses Mannes zu denken. Was schlummert da in ihm und auch wenn er sagt, dass er es heute nicht mehr verstehen kann, zeigt ja doch, dass er irgendwo labil ist und sich selbst nicht kennt.
Und wiegen denn seine anderen Qualitäten das auf, dass ich darüber hinweg sehen kann und ihn nicht deswegen verurteile. Darf ich das überhaupt, ihn verurteilen, über ihn zu urteilen, wo ich ihn doch liebe. Liebe sieht doch über vieles hinweg, auch über die Streiche kleiner Jungs. Aber will ich einen kleinen Buben als Lebenspartner oder vielleicht doch lieber einen Mann, der solche Gelüste nicht hat und ihnen daher auch nicht nachgeben muss? Will ich nicht lieber einen Mann, dem solche Dinge erst gar nicht einfallen würden, weil er sich selbst schäbig fühlen würde?
Die Entscheidung der TE ist jetzt wohl, ob sie ihr Leben mit einem mit diversen Problemen behafteten jungen Mann, der seinen Stand, sein Bild noch nicht gefunden hat, verbringen will. Einem, der wahrscheinlich noch kein richtiger Mann geworden ist. Stelle ich mir ihn als Mann vor? Einen, der seine Frau auch mal beschützt, ihr zur Seite steht, wenn es ihr nicht gut geht, der einfach seinen Mann steht und an den ich mich auch mal anlehnen kann? Einen, auf den ich mich verlassen kann und der es nicht nötig hat, verborgene Begierden auszuleben?
Ich würde meinen, darum geht es. Ist dieser Mann der Mann, mit dem ich mein Leben verbringen möchte und ist er schon Manns genug dafür oder bin ich nicht eher diejenige, die ihn leiten muss, ihm zur Seite stehen muss, dass er mit seinen Problemen halbwegs umgehen kann? Bin ich im Endeffekt eher auch nur eine Art Therapeutin für ihn, die ihm beim Leben hilft, eine Betreuerin, die ihm Halt gibt in dieser rauen Welt?