Tagebuch Tag 26

Hallo,

meine Trennung ist nun 26 Tage her. Am 01.06.2023 brach für mich meine aktuelle und zukünftige Welt zusammen.

Was ist in den 26 Tagen passiert. Ich bin ausgezogen (einige Kartons waren noch gepackt, da ich erst eingezogen war) .

Das schlimmste ist: Beim zweiten Tag Kartons holen war die Bude neu aufgeräumt, Bett war wieder für zwei bezogen und Kond. lagen rum. Dieser Warmwechsel und diese Packungen schwirren in meinem Kopf rum. Da brauche ich auch eure Hilfe, dass ich mich da fangen kann. Dankeschön.

Ansonsten zerbreche ich mir täglich den Kopf und ja es tut weh. Ich lese Bücher, habe auch gelernt, dass nun viele Hormone erstmal wieder nen neuen Spiegel aufbauen müssen. Aber meine Schmerzgrenze ist erreicht.

Auch gehe ich jeden Tag zum Sport, nehme Laif900 (soll wohl erst nach 4 Wo ich wirken) und rede viel mit meinen Eltern.

Ich bin 35 und habe echt gedacht, dass ist es nun.

Meine bitte an euch ist nur: Wie kriege ich die Neubezogen - Geschichte aus dem Kopf, wie kriege ich die Gedanken aus dem Kopf.

Gerade esse ich Frühstück, es schmeckt nicht, aber es ist glaube besser was zu essen.

Ich versuche nun jeden Tag was aufzuschreiben, vielleicht hilft es mir und euch.

Zitat von Ete:

Ich versuche nun jeden Tag was aufzuschreiben, vielleicht hilft es mir und euch.

Auf jeden Fall. Es hilft sicher etwas, immer raus damit

Zitat von Ete:

, Bett war wieder für zwei bezogen und Kond. lagen rum.

Sehr unsensibel. Hat sie nicht drüber nachgedacht das du es sehen könntest?
Musst du denn nochmal in die Wohnung?
Am besten du erledigt alles was es zu regeln gibt so schnell wie möglich und dann absolute Kontaktsperrre

@CocosPool nein jetzt muss nicht mehr hin. Habe alles außer Email wegen finanziellen gelöscht.

Ich habe jetzt Mal deine ganzen Threads durchgelesen/überflogen und dabei fielen mir mehrere Sachen auf.

Erstmal hast du nirgends geschrieben was überhaupt passiert ist. Also nicht falsch verstehen: Wenn du das nicht teilen willst, dann ist es natürlich voll in Ordnung!
Nur kann man eigene Fehler auch nur durch Analyse erkennen und so dafür sorgen, dass man in Zukunft besser gewappnet ist.

Hier steht auf einmal etwas von Warmwechsel - wie kommst du darauf? Nur weil dort eine Packung Kond. lage?

Bei mir war es eine relativ ähnliche Geschichte und auch als ich ausgezogen bin fing meine Ex schon während des Auszugs an die Wohnung umzugestalten. Ich hatte wortwörtlich einen Karton in der Hand aus dem sie noch Sachen nahm und wieder in ihr Regal stellte
Heute weiß ich, dass es dafür nur zwei Erklärungen geben kann. Entweder es ist ihr wirklich alles egal - dann sollte es dir auch egal sein und du kannst ja Mal sehen wer sie wirklich ist bzw. wie sie zu euch stand.
Oder, was ich eher glaube: dass das Zeichen enormer Überforderung ist. Es ist ja das eine eine Trennung auszusprechen, aber was anderes dann zu sehen wie der Fernseher und die Kaffeemaschine rausgetragen wird. Und vielleicht war das mit den Kond. einfach nur ein kindischer Reflex des ich tu dir nochmal weh. Dazu wissen wir hier zu wenig über deine Ex, aber so richtig Sinn ergibt das ja alles nicht. Also es war ja eine bewusste Entscheidung mit den Kond. und wenn sie wirklich einen neuen Typen hätte, wäre es ja in ihrem Interesse dass das mit euch ruhig zu Ende geht und sie hätte gerade erst Recht versucht das alles ohne Probleme über die Bühne zu bekommen.
Aber gut, hier hat keiner eine Glaskugel.

Was mir ansonsten auch aufgefallen ist, ist dass du oft aus der Position heraus argumentierst, dass du irgendwann mal eine neue Partnerin haben willst. Dass du deine Hobbys mit ihr verbindest usw.
Das ist absolut verständlich, weil die Trennung erst paar Tage her ist - und dafür hast du dich bisher sehr gut geschlagen, dicken Respekt! - aber längerfristig wird es dir besser gehen, wenn du von dieser Denke wegkommst.
Wie hier schon einmal geschrieben wurde, würde ich auch eher dazu raten nun die Zeit einzuleiten in der du dich nur um dich kümmerst, auf dich fokussierst! Das wird dir soviel helfen - und der Rest kommt dann eh von alleine.

@paul258 die Kond. hatte ich voll gekauft und die waren letztes mal noch zu jetzt waren sie offen.

Sie teilte mir auch schon mit, dass sie jemanden trifft und nicht weiß was das wird.

@Ete und das Bett war neu bezogen. Die ganze Bude geputzt. Sie hat sich mir nie wieder „gestellt“. Ich durfte auch nicht wissen wer der neue ist. Ich will das einfach aus dem Kopf kriegen. Ich habe immer gedacht Warmwechsel dass ist sicher einfacher zu überwinden, aber es tut richtig weh

...und so einer Frau trauerst du hinter her?
Sei doch froh, dass du dir so ein Affentheater nicht mehr geben musst.

@paul258 ich verstehe deinen Gedankengang…

26 Tage hast du schon GESCHAFTT- bald also einen ganzen MONAT. Und du lebst noch, du hast die Kraft gefunden wieder deinen Hobbies nachzugehen. Du isst wieder. Du nutzt dieses Forum hier um zu verarbeiten.

Sieh doch all das Positive, auch wenn es dir schwer fällt. Versuch es zumindest.

Wir alle kennen den Schmerz einer Trennung. Man steckt da irgendwie fest, man denkt es hört nie auf. Man möchte einfach nur ein Licht am Ende des Tunnels sehen.

Diese Selbstgeißelung bringt dich nicht weiter. Tut mir Leid wenn es so hart klingt, ist aber leider so.

Du weißt doch gar nicht wieso deine Ex so handelt. Alles Mutmaßungen. Und selbst wenn sie einen Neuen hat, für dich spielt das keine Rolle. Ist auch egal ob die Packung mit den “Schutzmützen” nun auf war oder nicht- davon kannst du dir nichts kaufen.

Kontaktabbruch, auf DICH fokussieren, jeden Tag etwas positives finden und dir das vor Augen halten.

Und dann gehst du da durch und bist am Ende stärker, weiser und näher bei dir als davor.

Tag 27:

Die Nacht war fürchterlich! Gedankenkarussel und immer wieder die paar hässlichen Fragen: Warum? Hätte ich hier mehr? Warum hat sie? So schnell ausgewechselt? Finde ich wieder jemanden usw?

Irgendwie habe ich mich zu Arbeit gequält, das klappe ganz gut. Aber Schockartig kommen Erinnerungen, Fragen, Bilder und der Gedanke, dass sie nun jemanden anderen hat. Eifersucht, dass sie nun in der Rosarotenbrille lebt und ich vor einem Scherbenhaufen sitze. Musste auch mal weinen.

Nachmittags bin ich dann joggen gegangen. Es macht mir alles kein Spaß.

Wieder ein Tag überlebt und nun schreibe ich hier. Ich möchte einfach nur aufwachen aus dem Alptraum.

Tag 28+29:

Ich fühle mich weiterhin grauenhaft. Der Gedanke an sie ist schwer zu stoppen! Die Gedanken an den neuen ist er besser schöner usw… manchmal fange ich die Gedanken manchmal nicht.

Es tut weh sehr weh. Aber man kann es nicht ändern. Es ist auch weiterhin die Eifersucht auf die Rosarote Brille: Während sie schön im Verliebtheitmodus ist: S., Ausgehen, verlieben - muss ich den Scherbenhaufen wegkriegen.

Ich war wieder Joggen und spazieren. Nicht weil ich es mag sondern weil ich glaube es ist besser als im Bett versauern.

Hoffentlich hört das alles bald mal auf….

Zitat von Ete:

Ich war wieder Joggen und spazieren. Nicht weil ich es mag sondern weil ich glaube es ist besser als im Bett versauern.

Sehr gut. Du lässt dich nicht hängen sondern versuchst Selbstfürsorge zu betreiben.

Zitat von Ete:

Hoffentlich hört das alles bald mal auf….

Ich befürchte zu wirst dich zunächst erstmal weiter durchbeißen müssen, leider. Aber der Punkt wird kommen an dem sich langsam alles wieder in die waagerechte kippt. Definitiv, du musst jetzt noch die die Zähne zusammenbeißen.

Zitat von Ete:

Ich fühle mich weiterhin grauenhaft. Der Gedanke an sie ist schwer zu stoppen!

Ich habe hier den Tip gelesen, ich glaube sogar von verschiedenen Usern, daß man sich eine Trauerzeit sozusagen einrichtet.
Also das man sagt zwischen 18.00-19.00 Uhr täglich darf man sich dem Kummer voll hingeben und sich selbst kasteien.

Wenn zu anderen Zeiten die Gedanken aufploppen, das man sich selbst sagt: Nein! Stop! Jetzt denke ich nicht dran erst um 18.00 Uhr, dann ist die Zeit!
Sich das selbst konsequent verbieten.

Hört sich komisch an, soll aber mit Übung sehr gut funktionieren.
Ich hatte zum Glück noch nicht die Gelegenheit diesen Tip auszuprobieren.

Aber vielleicht versuchst du das mal einfach?

@CocosPool danke für die Mutzusprechung. Ja ich mache alles nur um nicht früh slleine nur in der Wohnung zu gammeln.

Leider kommen die Gedanken an den neuen, an die rosarote Brille von ihr, die Eifersucht, die Trauer immer in Schüben. Ich habe das mit der Zeit probiert aber es geht nicht.


Ich möchte auch jetzt ben Happy Love life habe… diese Situation wollte ich nicht.

Ich fühle mich so hilflos und Hoffnungslos

@Ete
Ist auch echt ne besch... bescheidene Situation in der du steckst.

Nicht nur das du die Trennung von einem geliebten Menschen verkraften musst, nein dein Selbstwertgefühl das als verlassener eh angekratzt wird, bekommt auch noch die volle Breitseite durch den neuen.
Da hilft leider wirklich nur die Zeit, und das du gut zu dir bist, pfleglich mit dir umgehst.

Zitat von Ete:

diese Situation wollte ich nicht.

Und das ist dieses gemeine, das man in diese Situation gezwungen wird. Man fühlt sich ohnmächtig und ausgeliefert.

Ich glaube @paul258 kann dich da gut verstehen, er fühlte sich noch vor einiger Zeit genauso, bzw hat es so beschrieben.

Zitat von Ete:

Leider kommen die Gedanken an den neuen, an die rosarote Brille von ihr, die Eifersucht, die Trauer immer in Schüben. Ich habe das mit der Zeit probiert aber es geht nicht

Das mit dem Gedankenstopp ist gerade Anfangs sehr schwierig, man wird aber immer besser, je öfter man es probiert.

Damit man nicht sofort wieder in die Gedanken einsteigt, ist es hilfreich, wenn man vorher weiß, was man anstatt dessen denken will und es wirklich konsequent versucht.

Um kurz aus den Gedanken aus zu steigen, kann es auch hilfreich sein auf z.b. etwas scharfes oder saures (center shock) zu beißen. Dann hat man ein paar Sekunden gewonnen, um aktiv was anderes denken zu können. (Ich habe z.b. ein Gedicht auswenig gelernt und wenn ich aussteigen konnte, habe ich wenn ich alleine war laut, wenn ich unter Menschen war, in meinem Kopf, dieses Gedicht rezitiert)

Ich glaube manchmal verfällt man auch in diese Gedankenspiralen und kann sie nicht stoppen, wenn man sich auf den eigentlichen Schmerz (noch) nicht richtig einlassen kann. Mann muss ihn durchleben und durchfühlen.

Mir hat da eine andere Übung geholfen. Sich selbst einen Brief schreiben, aus der sicht eines guten wohlwollenden Freundes.

So in etwa: liebe/r.. es tut mir so wahnsinnig leid, was dir passiert ist! Ich weiß du machst dir jetzt Gedanken um ... Deine Sitation ist gerade nicht einfach, aber du wirst sehen, es wird besser. Du gibst dir die Schuld an ..., aber ganz ehrlich, du bist auch nur ein Mensch, fehler macht man eben, aber du kannst daraus lernen. Für mich bist du trotzdem sehr wichtig und absolut liebenswert! etc. Etc.

Also einfach alles rein packen, was dich gerade so beschäftigt und so Antworten, wie es eben ein lieber, empathischer, wohlwollender Freund tun würde.

Klingt extrem dämlich - ich weiß!
Aber ich konnte dadurch vieles erst richtig zu lassen und verarbeiten und dann war auch in meinem Kopf ruhe.

Einfach mal ausprobieren - es kostet ja nichts!

Beim Weinen hat mir geholfen, wenn ich versucht habe mich zu entspannen. Die Körperhaltung verändern und öffnen (also zb arme nicht verschränken) und tränen einfach fließen lassen. Das hat sich dann erleichternd angefühlt. (Wenn ich verkrampft geweint habe fühlte ich mich eher fertig und kraftlos.)

Die Tipps sind natürlich nicht für jeden gleich wirksam, aber ich denke, man muss eben ausprobieren, was einem persönlich hilft und gut tut!