Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

Zitat von hanna111:

Das sehe ich auch so, Ema.
Dennoch entsteht oft aus dem Wunsch nach Nähe und Beziehung eine Bedürftigkeit.
Ein Bedürfnis zu haben ist ja erstmal nichts schlimmes.

Ja, stimmt.
Wobei ich von Natur aus und jetzt auch berufsmäßig ein Wortklauber bin. Zwischen Bedürftigkeit und ein Bedürfnis haben liegt für mich ein ziemlicher Unterschied.

Und dass da starke Bedürfnisse geweckt (und dann nicht erfüllt) werden, ist ja ziemlich unstrittig. Sonst wären wir alle jetzt nicht hier, sondern hätten uns einfach achselzuckend abgewandt - was das einzig richtige gewesen wäre. Aber so leicht ist es dann halt nicht mehr.

Worauf ich mich oben bezogen habe, ist vielmehr diese Frage, aus welcher Bedürftigkeit heraus man sich auf so etwas einlässt.

Und es nervt mich wie gesagt noch mehr, wenn diese Frage von Leuten kommt, die ganz offensichtlich noch nie in der Lage waren, alleine - ohne Mann - auch nur IRGENDWAS gebacken zu kriegen und die ganz offenbar eine Heidenangst davor haben.
Und die fragen MICH dann salbungsvoll nach MEINER Bedürftigkeit?

Die Zusammenhänge musste ich aber auch erstmal durchschauen.

Eines der Ergebnisse meiner Selbstreflexion

Zitat von Cinderella01:

Nur was hält wieder ein Strich durch die Rechnung macht, ist wenn es zur Bedürftigkeit wird. So wie bei mir.

Ja. Aber das liegt wiederum schlicht und einfach an der verfluchten Dynamik, die in so einer Konstellation entsteht. Das haut den stärksten Affen von der Palme.
Wenn man das vorher nicht weiß - wie die meisten hier - ist es ganz schwer, sich dieser Dynamik psychisch zu entziehen.

So einfach ist das.

@ema,ja diese Bedürftigkeit wurde mir auch nachgesagt, ist auch vielleicht berechtigt. Auch ich habe im großen und ganzen vieles alleine im Leben gestemmt obwohl ich einen Mann hatte, aber nie für mich da war. Diese Bedürftigkeit rührt nach Nähe und Bindung, die bei mir in der Kindheit nicht gegeben, soviel habe ich erkannt. Ja und Fehler erkannt, aber der Wunsch, das Bedürfnis ist trotzdem noch da. Ist auch für mich schon zur Bedürftigkeit geworden. Habe aber das Gefühl, das mir niemand nachempfinden kann.

es gibt ganz normale menschliche bedürfnisse, die der mensch einfach hat, ohne deswegen bedürftig zu sein
und zu den normalen menschlichen bedürfnissen gehören liebe zuneigung geborgenheit und sicherheit und das alles liegt auf der zweiten ebene der grundlegenden menschlichen bedürfnisse und ganz normal und überhaupt nict übertrieben, krankhaft oder gestört... ich finde das leugnen von solchen bedürfnissen eher sehr bedenklich...

und die geschichte mit liebe dich selber, dann brauchst du keinen anderen und bist glücklich und stark ist für mich nur total übertriebene angst vor allem möglichen in menschlichen beziehungen...

ich kann mich selber sooo schlecht küssen oder auch anderes und ich verwöhne jemanden gerne, macht mir einfach freude und ich teile einfach gerne mit jemandem mein leben ..und das in guten wie in schlechten zeiten..

bin ich jetzt gestört?

@vorbei du sprichst mir so aus dem Herzen, aber ich bemerke, das wir die wenigen hier sind. Irgendwas ist doch bei uns anderst oder sind wir gestört?

Zitat von Cinderella01:

.Diese Bedürftigkeit rührt nach Nähe und Bindung, die bei mir in der Kindheit nicht gegeben, soviel habe ich erkannt. Ja und Fehler erkannt, aber der Wunsch, das Bedürfnis ist trotzdem noch da.

Das Bedürfnis nach Nähe und Bindung ist für einen Menschen zunächst einmal völlig normal.
Sorgen würde ich mir an deiner Stelle eher machen, wenn es nicht so wäre.

Die Frage ist, welchen Preis man bereit ist dafür zu zahlen. Ab wann die Selbstaufgabe beginnt.

Und genau die Leute, die am lautesten brüllen, man solle sich doch tunlichst die eigene Bedürftigkeit anschauen, zahlen ja oft selbst aberwitzig hohe Preise.

Schau doch mal, wie stark zum Beispiel die Leute in irgendwelchen Dorfstrukturen sich selbst beschneiden und einschränken und was sie alles in Kauf nehmen, bloß damit sich in dem Kaff keiner das Maul zerreißt und sie gesellschaftlich nicht geächtet werden.

In der Stadt läuft es nicht ganz so offensichtlich aber doch sehr ähnlich im privaten und beruflichen Bereich.

So erfüllen die Leute ihr Bedürfnis nach gesellschaftlicher und sozialer Anerkennung. Was nichts anderes ist als ein Bedürfnis nach Nähe.

Ich hab es einfach satt, mir von Leuten, die sich nichtmal trauen, ausgeflippte Gardinen aufzuhängen, die sonst keiner im Dorf hat, sagen zu lassen, dass ich meine Bedürftigkeit reflektieren soll, nur weil ich mich in den falschen Mann verliebt habe.

@ema,danke, ich fühle mich zum ersten Mal verstanden.

Zitat von Ema:

die Leute in irgendwelchen Dorfstrukturen sich selbst beschneiden und einschränken und was sie alles in Kauf nehmen, bloß damit sich in dem Kaff keiner das Maul zerreißt und sie gesellschaftlich nicht geächtet werden.

Mein Dorfmensch hatte sich ins Hemd gemacht, weil ich 2013/14 Tierquälerei zur Anzeige brachte.

Zitat von vorbei:

bin ich jetzt gestört?

@ema:
Jau....dazu fällt mir kurze Anekdote ein. Als es mir mal so richtig k.acke ging in der Affäre, telefonierte ich mit einer Freundin, die mir gern mit einer Wahnsinns-Selbstgefälligkeit gute Ratschläge gab. Das war auch jene Freundin, die mich bis heute mit regelmäßigen Happy-In-Love Fotos von sich und ihrem Schatziiii versorgt. Gerade in Zeiten wo es mir schlecht ging.
Besagte hielt mir erst mal einen Vortrag, dass ich vermutlich nur Angst vorm Alleinsein hätte und eben mal Alleinsein müsste. Dann unterbrach sie kurz und bat ihren Mann mit Kleinmädchen-Stimme: Schatzi, kannst Du die Glühbirne wechseln....ich kann das nicht...
Da hätte ich k.otzen können.
Besagte wäre keine 5 Tage lebensfähig ohne Mann. Als ich das anmerkte hieß es, ich sei neidisch und wolle jetzt ihre Ehe madig machen.

@ema, ja dann sollten wir das Bedürfnis halt hinten an stellen, laut Aussagen mancher Menschen die aber trotzdem in einer Bindung sind, oder die andere Seite, die so resigniert ist und das gar nicht mehr will.

Zitat von Ema:

Ja, stimmt.
Wobei ich von Natur aus und jetzt auch berufsmäßig ein Wortklauber bin. Zwischen Bedürftigkeit und ein Bedürfnis haben liegt für mich ein ziemlicher Unterschied.

Und dass da starke Bedürfnisse geweckt (und dann nicht erfüllt) werden, ist ja ziemlich unstrittig. Sonst wären wir alle jetzt nicht hier, sondern hätten uns einfach achselzuckend abgewandt - was das einzig richtige gewesen wäre. Aber so leicht ist es dann halt nicht mehr.

Worauf ich mich oben bezogen habe, ist vielmehr diese Frage, aus welcher Bedürftigkeit heraus man sich auf so etwas einlässt.

Und es nervt mich wie gesagt noch mehr, wenn diese Frage von Leuten kommt, die ganz offensichtlich noch nie in der Lage waren, alleine - ohne Mann - auch nur IRGENDWAS gebacken zu kriegen und die ganz offenbar eine Heidenangst davor haben.
Und die fragen MICH dann salbungsvoll nach MEINER Bedürftigkeit?

Die Zusammenhänge musste ich aber auch erstmal durchschauen.

Eines der Ergebnisse meiner Selbstreflexion

Same here.

So wahr.

Ich finde diese Entwicklung ist das schönste Geschenk.

Zitat von Cinderella01:

@vorbei du sprichst mir so aus dem Herzen, aber ich bemerke, das wir die wenigen hier sind. Irgendwas ist doch bei uns anderst oder sind wir gestört?

Nope.

Mein Dorfmensch hatte sich ins Hemd gemacht, weil ich 2013/14 Tierquälerei zur Anzeige brachte.

Zitat von vorbei:

bin ich jetzt gestört?

[/quote]

Jepp. Wenn du sowas bringst, bis du definitiv gestört. Reif fürs Irrenhaus.
Am Ende war der Tierquäler noch ein angesehenes Mitglied der Dorfgemeinschaft?

Sei froh. Mit heutigen Irrenhäusern kommst du noch gut weg.
Früher wärst du mitten im Dorf an den Pranger gestellt worden.

Zitat von hanna111:

Jau....dazu fällt mir kurze Anekdote ein.

Besagte hielt mir erst mal einen Vortrag, dass ich vermutlich nur Angst vorm Alleinsein hätte und eben mal Alleinsein müsste. Dann unterbrach sie kurz und bat ihren Mann mit Kleinmädchen-Stimme: Schatzi, kannst Du die Glühbirne wechseln....ich kann das nicht...

Danke Hanna. Genau so ein Anekdötchen hat mir zur Veranschaulichung noch gefehlt.

Das ist das Gute an all der Selbstreflexion nach so einer Geschichte.
Man merkt auch endlich mal, welche Freunde man wirklich nicht braucht

Und an alle die mir das madig machen wollen. Ja ich kann gut mit mir alleine sein, und ich brauche keinen Mann der mir die Glühbirne reindreht. Und trotzdem vermisse ich Nähe und Intimität.