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Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

K
Ich hab vor zwei Wochen eine Frau getroffen, die seit Jahren immer Affären mit verheirateten Männern hat. Sie will nur den S., mehr nicht, und ist damit voll und ganz zufrieden und ausgelastet. Und sie sagte lachend: Ach, weißt Du, ich hab schon so manche Ehe stabilisiert und sicher auch gerettet.

Jaaa, das gibt's. Auch wenn das viele hier nicht gern hören möchten. Immerhin sieht sie ihre Rolle im Dreieck sehr realistisch, denn viel mehr als das ist eine Affäre in der Tat meistens nicht. Entweder dient sie der Stabilisierung der Hauptbeziehung - auch weil der Affärenpartner durch die Affäre wieder zu schätzen weiß, was er an seiner Partnerin hat und wenn der Betrug auffliegt, wieder Bewegung in die ehemals erstarrte, leblose Beziehung kommt - oder in selteneren Fällen eben der Auflösung der Hauptbeziehung, wenn diese sowieso schon sehr marode war, was dann halt nicht zwingend in eine neue Beziehung mit der Affäre mündet.

05.12.2016 14:57 • x 1 #6106


Konrad
Katzchen, Wie schön, hat die Af auch Statistiken über langzeitauswirkungen mitgeliefert?

05.12.2016 15:06 • #6107


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Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

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missi56
Ich beziehe mich auf die Vertragsdiskussion von vorhin. Darf ich auch mal was einwerfen? Ich verstehe nicht, warum eine Ehe, eine Beziehung oder eine Affäre einen anderen Leidensstatus bedingen. Ob ich in einer Ehe betrogen werde und als EP darunter leide mit dem Hintergrund, dass hier ein schriftlicher Vertrag gebrochen wurde oder ich leide, weil mich mein AM betrogen hat, indem er den mündlichen Vertrag mir gegenueber gebrochen hat, mit mir eine neue Beziehung einzugehen, weil seine Ehe am Ende ist. Ich sehe da in meinem Leidensprozess keinen grossen Unterschied. Hoffnungen sind hier wie da betrogen worden. Mit Luegen wurde mit und ohne schriftlichen Vertrag auf Gefuehlen herumgetrampelt. Und das rechtfertigt kein, wie auch immer gearteter Vertrag - ob schriftlich oder muendlich. Ich wuerde deshalb gerne jetzt wieder zum eigentlichen Thema kommen.

05.12.2016 15:09 • x 9 #6108


Konrad
missi, sind wir doch. Eine Af stellt sich als Vorzügliche Retterin dar, bewirbt sich demnächst als Eheberaterin mit tatkräftigem
und selbstlosem Einsatz. So kann Frau sich das auch schön singen.

05.12.2016 15:15 • x 2 #6109


K
Zitat von Konrad:
Katzchen, Wie schön, hat die Af auch Statistiken über langzeitauswirkungen mitgeliefert?


Ich fürchte, die stabilisierende Funktion einer Affäre hat nur eine sehr geringe Halbwertzeit. Was danach passiert - liegt dann wieder am Paar selbst. Da die allermeisten spätestens drei Jahre nach dem Betrug dann doch auseinander gehen - oder es eben irgendwann eine neue Affäre gibt - sagt das vermutlich alles aus. Ich persönlich glaube, dass es sich mit dieser angeblich stabilisierenden Funktion so ähnlich verhält wie wenn man die Fassade eines Hauses neu anstreicht, dann sieht es wieder toll aus, während innen drin irgendein Schimmelpilz das Fundament zerfrisst ... hält bestimmt noch ein paar Jahre, die schöne Fassade, und dann bricht das schöne Ding eines Tages komplett zusammen. Eine Affäre braucht es dazu dann meistens gar nicht mehr ...

05.12.2016 15:16 • x 6 #6110


bleistift
Kaetzchen,

ja auch solche Damen soll es geben.
Erfüllung ist für mich was anderes.

05.12.2016 15:19 • #6111


H
Zitat von Kaetzchen:
Und sie sagte lachend: Ach, weißt Du, ich hab schon so manche Ehe stabilisiert und sicher auch gerettet.

Jaaa, das gibt's. ......


Ja, gibt´s das? Ich weiß nicht, ich weiß nicht....
Mich würde da mal die Meinung der EP interessieren. Gibt es das, dass alles besser und schöner nach einer Affäre wird? Der große AHA-Effekt, jetzt weiß ich was mir mein Partner wirklich bedeutet?
Ich hab mir sehr oft vorgestellt, ob mein Mann und ich noch eine Chance hätten...irgendwann. Ich weiß, dass er nicht abgeneigt wäre, mir verzeihen würde und mir das auch nicht täglich aufs Brot schmieren würde. Aber ich weiß nicht, ob ich mit einem Mann WIEDER LEBEN könnte, wenn ich vier Jahre einen anderen geliebt habe. Die Affäre kann nicht ungeschehen gemacht werden. Sie bleibt doch ein Teil der gemeinsamen Geschichte. Das stelle ich mir eher als schwelendes Geschwür unter der Oberfläche vor.

Als Ehestabilisator wäre ich mir doch dann zu Schade. Denke es ist sinnvoller wenn sich zwei um die Ehe bemühen und nicht drei.

05.12.2016 15:23 • #6112


K
Zitat von bleistift:
Kaetzchen,

ja auch solche Damen soll es geben.
Erfüllung ist für mich was anderes.


Der Punkt ist, dass sie eine der (wenigen?) Damen ist, die ihre Funktion kennt. Deshalb gibt es für sie auch keine Enttäuschungen. Nur wenn einer Affärenfrau etwas anderes eingeredet wird - dass sie die große Liebe sei und er sich für sie trennen will z.B. - und sie stellt am Ende eben fest, dass die Ehe im Laufe der Affäre nicht noch schlechter, wie erhofft, geworden ist, sondern im Gegenteil wieder besser ... dann ist klar, wozu das führt. Und warum das Ende einer solchen Affäre dann deutlich schmerzhafter ist als das Ende einer normalen Beziehung.
So ähnlich würde sich eine Ehefrau wohl fühlen, wenn ihr der Gatte nach zehn Jahren Ehe den Laufpass gibt und ihr mitteilt: sorry, aber eigentlich brauchte ich Dich nur fürs Abendessen und meine Socken, meine Liebe und mein Herz waren in all den Jahren bei anderen.

05.12.2016 15:24 • x 2 #6113


WhosThatGirl
@Hanna
Ich verstehe Dich sehr gut. Mit meinem ExAM war ich beruflich auch ein super Team und auch lange Jahre freundschaftlich verbunden.
Jetzt können wir nicht mehr miteinander reden, weil es sich als kontraproduktiv erwiesen hat.
Wir arbeiten nicht mehr in den gleichen Räumen. Was wirklich Ruhe reingebracht hat.
Ab und an muss man noch diverses per Mail austauschen. Rein geschäftlich.
Und jedes Mal tut es weh wie sprachlos man sein muss um nicht wieder Nähe aufzubauen.
Ganz viel Kraft. Ich empfinde täglichen Kontakt ohne produktiv sich auszutauschen mit das schlimmste im Umgang danach.

05.12.2016 15:25 • x 4 #6114


H
Zitat von WhosThatGirl:
@Hanna

Ganz viel Kraft. Ich empfinde täglichen Kontakt ohne produktiv sich auszutauschen mit das schlimmste im Umgang danach.


Genau so empfinde ich das auch. Wie lange ist Deine Affäre beendet? Hast Du mal über einen Arbeitsplatzwechsel nachgedacht?

05.12.2016 15:27 • x 1 #6115


missi56
@kätzchen
Wenn mein Mann seinerzeit mir damit gekommen waere, mir seine AF als ehestabilisierend zu praesentieren,haette ich ihn vor die Tuer gejagt. Um eine offene Ehe zu fuehren bedarf es beiderseitiger Zustimmung und gleicher Rechte.

05.12.2016 15:28 • x 1 #6116


WhosThatGirl
Zitat von hanna111:
Zitat von WhosThatGirl:
@Hanna

Ganz viel Kraft. Ich empfinde täglichen Kontakt ohne produktiv sich auszutauschen mit das schlimmste im Umgang danach.


Genau so empfinde ich das auch. Wie lange ist Deine Affäre beendet? Hast Du mal über einen Arbeitsplatzwechsel nachgedacht?


Meine Affäre ist 1,5 Jahre zu Ende.
Er hat die Arbeit verlassen (ich wollte das machen, aber die Führungsetage wollte dass er geht). Davor haben wir versucht ein 3/4 Jahr normal weiterzuarbeiten. Ging gar nicht. Er überschritt ständig Grenzen und es war untragbar.
Seit einem Jahr arbeiten wir nicht mehr miteinander, aber das Berufsumfeld besteht ab und an und somit gelegentlich schriftlicher Kontakt.

05.12.2016 15:44 • x 1 #6117


L
Zitat:
Nach dem Ende einer Beziehung/Ehe zu leiden, hat sicher eine größere Dimension,
als nach einer Affäre, weil in Beziehung/Ehe sehr viel mehr investiert wird, was Liebe,
Gefühle, Emotionen angeht.

Eine Affäre ist keine Beziehung/Ehe.
Eine Beziehung/Ehe ist keine Affäre.

[/quote]

Dem stimme ich nicht zu. Man steht immer in Beziehung zu einem Menschen. Geschäftsbeziehung, Liebesbeziehung... etc. Beziehung bedeutet wechselseitiges Verhältnis, das ist in der Affäre gegeben.

Was du meinst ist sicher eine Partnerschaft, dies ist sie tatsächlich nicht.

Die Bewertung der Leidensstärke ist unangemessen, da dies Typabhängig ist und auch Situationsbedingt. Es gibt Menschen die in eine Affäre viel mehr investieren, da es teilweise Affären gibt, die sehr lange andauern. Aber Investition hat auch nichts mit der Zeit zu tun. Ich kann tatsächlch mehr Emotionen und Zeit in eine Affäre investieren als in eine langjährige Partnerschaft. Zeit würde ich hier nicht an Stunden sondern an tatsächlich gelebten Momenten festmachen.

05.12.2016 16:04 • x 5 #6118


338
@Kaetzchen
Das eine Affäre eine stabilisierende Wirkung haben soll, kann ich mir jetzt nicht so wirklich vorstellen. Aber auf alle Fälle hebt sie erst mal nach dem Auffliegen das Leben aller aus dem Angeln.

05.12.2016 16:07 • x 1 #6119


L
Zitat von 338:
@Kaetzchen
Das eine Affäre eine stabilisierende Wirkung haben soll, kann ich mir jetzt nicht so wirklich vorstellen. Aber auf alle Fälle hebt sie erst mal nach dem Auffliegen das Leben aller aus dem Angeln.


Versuche es mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Der Mann der sich eigentlich nicht traut, wird durch die Affäre wieder lebendiger. Er bekommt das langersehnte im Außen durch eine andere Frau. Das stabilisiert sein Homonhaushalt und seine Bedürfnisse werden gestillt.

Dadurch, dass er seine Frau nicht weiter unter Druck setzen muss um seine Bedürfnisse zu stillen, kehrt in ihm eine Ruhe ein, was seine Frau auch fühlen wird.

Der Mann, der als Beispiel weniger Intersse an seiner Frau hatte, wird durch die 6elle Erfüllung in der Affäre meistens wieder lebendiger und sucht auch wieder die Nähe bei seiner EF, weil er durch AF wieder aktiver wird und wenn diese nicht zur Verfügung steht, seine Fantasie zuhause lebbar macht.

Alles schon gehört von Betroffenen.

Viele Frauen berichten, dass der EM plötzlich wieder aktiver wurde. Es gibt auch andere Fälle, da will der EM nicht mehr mit der EF. Das ist meistens der Typ Mann der wirklich verliebt ist und zuhause nicht mehr kann.

Es entsteht durch die geplante Trennung Verlustangst, plötzlich klammer der EM wieder an der Ehe. Auch das führt wieder zur Stabilisierung.

05.12.2016 16:22 • x 4 #6120


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