Bina
Zitat:Zu den 80% liebenden Ehemännern...
Also mein Am hat wirklich nicht die schönsten Dinge über seine Ex und über die Beziehung zu ihr gesagt.
Das lese ich hier ständig, dass schlecht oder zumindest ungut über die Festbeziehung hergezogen wird von den Em.
Also ganz ehrlich... wenn ich einen Menschen liebe, rede ich , auch vor anderen, nicht schlecht drüber.
Ich kann mal ein Verhalten kritisieren, aber wenn ich meine Beziehung schlecht mache, hat das mit Liebe nix zu tun.
Auch dann nicht, wenn ich es mit dem Ziel tue, eine andere ins Bett zu bekommen.
Liebe verteidigt, Liebe ist Respekt und Achtung und Loyalität.
Gibt es da doch alles nicht!
Das mag sein. Aber mich wundert, dass Dir ein Mann gefällt, der über seine Frau herzieht. Mal etwas rummosern, ja, normal. Oder auch eingestehen, dass der S tot ist. Aber alles andere würde mich denken lassen: mein Gott ist der schwach!
Warum? Weil`s für mich ein Zeichen von mangelnder Selbstreflexion und Unbewusstheit ist, über seinen Partner schlecht zu sprechen, sich aber nicht einzugestehen, weshalb man diesen braucht oder wenigstens nicht von ihm loskommt. Der hängt seit Jahren oder Jahrzehnten in einer Beziehung, die ihn unglücklich macht? Und statt etwas zu ändern, sich zu trennen etc., jammert er mich voll?!
Wenn ich einen Mann kennenlerne, achte ich immer drauf, wie er über seine Ex spricht. Inszeniert er sich als armes Opfer, ist bei mir der Ofen aus. Natürlich kann er erzählen: das war nix, wir passten nicht, sie hat mir wehgetan usw. aber wenn er mir weis machen will, die Frauen hätten ihm alle übel mitgespielt und ich sei nun die Erlösung, dann kann ich mich drauf gefasst machen, dass er irgendwann auch über mich schlecht sprechen wird.
Er wird immer die Verantwortung an andere abgeben.
Mein Ex, der damals eine Affaire hatte, versuchte zwar zunächst unsere Beziehung zu retten..., hat aber nie nur ein schlechtes Wort über sie verloren und auch nie gesagt Schatzilein, das war nur S.!. Und gerade das hat meinen Respekt vor ihm erhöht. Ich gehe davon aus, dass er ihr erzählt haben wird, was ihm an mir stört, aber ich nehme an, dasser auch über mich nicht hergezogen hat. Für ihn hat sich nie die Schuldfrage gestellt. So nach dem Motto: ysabell ist Schuld, dass ich mich einer anderen Frau zugewendet habe weil sie alle meine Bedürfnisse nicht mehr befriedigen wollte oder konnte.
Zitat:Eine Beziehung, wo all das passiert, zum Teil über Jahre KANN nicht gut sein!
das klingt für mich etwas naiv Bina. Vielleicht liegt es aber auch gar nicht so sehr an den Menschen, die diese Beziehung führen, dass all das passiert, sondern weil`s womöglich nicht in unserer Natur liegt, 20. oder 40. Jahre währende (Hollywood-)Beziehungen zu führen. Bestenfalls fühlt man eine tiefe Liebe für seinem Partner, dennoch wird mMn immer vieles fehlen, u.A. die Leidenschaft. Geht man dieser nach, beginnt schon bald das Drama weil eine neue Bindung entsteht.
Was mich an diesen Gedanken auch stört, ist dass Du anzunehmen scheinst, dass der Partner der Falsche ist, wenn die Beziehung mehr oder weniger beschi...ist.
Ich bin gerade mal wieder ein paar Tage auf einer Singleplatform rumgeturnt und wurde, wie wahrscheinlich jede Frau dort, von etlichen vergebenen Männern angeschrieben. Was mir auffällt, ist eine Konsumhaltung: mir fehlt etwas, irgendwie alles öde- ich brauche etwas- eine Frau. Muss halt ein bisschen Leben in die Bude kommen. Die Nicknames sprechen teilweise eine deutliche Sprache: Endlich leben!´, LebenslustPur! usw. Auch wenn manche dieser Männer interessante Berufe oder dergleichen haben, so war deren Langeweile und Bedürftigkeit für mich so überdeutlich.
Wir hatten das Thema ja schon einmal. Viele Fremdgeher schieben die Ödnis ihres Lebens (wenn dem so ist) auf ihre EF; viele AF glauben, dass sie dem Mann mehr Leben einhauchen können. Bedingt mag das stimmen. Aber ich glaube dass das eine völlig falsche Denke ist (die übrigens natürlich auch viele Singles haben). Diesen Leuten fehlt meistens viel mehr als eine neue Frau oder ein neuer Mann.
Trifft natürlich nicht auf alle zu aber ich denke, dass das Problem oft ein ganz anderes ist als die eingene Ehefrau oder der eigene Ehemann.
Und ich glaube, dass für viele Affairenfrauen/Männer die Verführung auch deswegen so groß ist, weil sie eine große Bedeutung für den Affairenpartner haben: Du hauchst mir wieder Leben ein...usw.
Neulich gab`s hier einen Thread, in dem ein betrogener Ehemann schrieb. Es las sich echt so, als hätte seine Frau einfach kein eigenes Leben. Sie hat sich zu Tode gelangweilt. Das kann natürlich weder der Gatte, noch der Liebhaber lösen.
Kätzchen
Zitat:Und alles nur um die Frage - wen liebt der Mann wirklich? Seine Ehefrau, an die er sich vertraglich gebunden hat und mit der er den Alltag teilt? Oder die Affäre, mit der er Leidenschaft erlebt?
manchmal liebt er auch einfach niemanden, oder ist gar nicht liebesfähig. Die Beziehung ist z.B. einfach ganz angenehm, praktisch, Leute da, auf die man sich verlassen kann, eine Heimat, sonstwas. Die Affaire liefert Leidenschaft, Nähe usw.
Es gibt echt nicht wenige Menschen, die gar nicht nach Liebe fragen, sondern zusehen, dass all ihre Bedürfnisse befriedigt werden. Eben ganz pragmatisch.
Ich habe heute viele Seiten nachgelesen und weiß daher nicht mehr, wer es schrieb. Ein EX-AM sagte zu seiner Ex-AF so etwas wie Ich kann dir nicht widerstehen... und solche Dinge.
So etwas zu hören, kann natürlich unglaublich schön oder heiß sein. Hat mir auch schon mal gefallen. Aber gerade in den letzten Monaten habe ich mal bei meinen Anwärtern drauf geachtet, was sie mir so mitteilen. Und mir fiel auf, dass nur einer wirkliches Interesse an mir und meinem Befinden hatte. Alle anderen waren nur bei ihren Bedürfnisse a la Ich kann dir nicht widerstehen. Ich empfinde das mittlerweile eher wie eine Art Gier, statt als Interesse an mir.
Und gerade wenn man sich als Affairenpaar getrennt hat weil etwa der verheiratete Part seine Versprechen nicht umgesetzt hat, dann sollte sich doch auch mal ein tiefes Mitgefühl für das Befinden der Ex-AF in ihm regen (und entsprechende Fragen, Ansagen), statt nur dieses: ich will mehr, mehr...Ich will dich!
Oder nicht?
@bina
was ich damit sagen wollte ist, dass viele der Paare, die wir heute vllt. dafür bewundern, dass sie 20., 30., 40. Jahre zusammen waren, viel von genau diesem Mist gemeinsam oder einsam durchgestanden haben. Natürlich gibt es Unterschiede: manche hassen sich sogar und sind nur aus Bequemlichkeit zusammen; andere haben sich wirklich gern usw. Aber so eine lange Zeit übersteht kaum ein Paar ohne solche Geschehnisse.