Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

wisst ihr, wo ich immer noch dran fresse in mir...
wie konnte ich mich so weggeben? wie konnte ich zulassen, so deutlich abzubauen?
wieso konnte ich den fokus nicht früher wieder auf mich richten?
rosa wolke ok...in der sieht man einfach nicht viel.
aber dann hat sich ein mieser, zehrender prozess eingestellt.
der kalte graus.
und etwas, was ich ihm, ihr oder sonstwem nicht vorwerfen kann.
den habe ich ohne grenze zugelassen.
oh mann...


als ich innen aus dem ganzen endlich aufgestanden bin, waren überall um mich rum nur trümmer und scherben. ich stand da drin und nur kopf und brustkorb waren frei und aufrecht. ab dem moment hatte ich meine ausrichtung wieder. und in schwachen momenten bin ich dann immer wieder zu diesem bild in mir gegangen. das hat echt geholfen.

Zitat:

sicher kann das einem Mensch erstmal schmeicheln. Das Ego pushen.
Herz wird berührt und eine Sehnsucht wird geweckt, einzigartig und was besonderes zu sein.
Liebesgeschichten beginnen ja meistens auch so einzigartig.
und welche Frau will schon hören, daß die Ex eine ganz nette Frau war, die Traumfrau schlechthin?
Nein, da möchte jede Frau die ein wenig ehrlich jetzt ist doch auch besser abschneiden.
Alles andere wäre unehrlich.
Wiederrum, je selbstbewußter eine Frau ist, umso mehr wird es ihr egal sein. Wer und wie die Ex war.
Wenn sie sich geliebt fühlt, wird das auch bedeutungslos sein.
Eine Frau wird einfach merken, ob eine Ex auch wirklich eine Ex ist, oder eben nicht.
Und je mehr sie das weiß und auch spürt, desto weniger Bedeutung wird auch die Ex im Leben haben.

Sehr schön beschrieben Rapture.

Zitat von Kaetzchen:

Zitat von finita:

Für mich ist der Schmerz einer betrogenen EF genauso viel wert wie der einer AF, die auf Grund falscher Versprechungen hingehalten wurde.
Für mich gibt es da kein Konkurrenzdenken.

Ich würde den Schmerz auch nicht gegeneinander aufwiegen wollen, dennoch aber glaube ich, dass für eine Ehefrau, erst recht, wenn auch noch Kinder im Spiel sind sehr sehr viel mehr dranhängt als für die Affäre, die relativ leicht weiterziehen und sich einen anderen suchen könnte.
Oder so, wie mein Ex-AM mal sagte: Das Risiko liegt ja bei mir, ich riskiere alles. Für dich ändert sich ja nichts.
Recht hat er. Für mich ändert sich nichts, außer, dass ich auf ein paar gemeinsame Stunden verzichten muss. Der Rest meines Lebens war und ist doch total unberührt von ihm. Keiner muss ausziehen. Keine Konten müssen getrennt werden. Keiner muss über den Aufenthalt der Kinder reden. Es gibt keinen Papierkrieg. Ich muss nicht mal Zeug von ihm wegräumen, weil hier gar keins ist.

Kätzchen, das beschäftigt mich seit heute Morgen, habe aber erst jetzt Zeit zu antworten.
Mag sein, dass das in manchen Fällen so zutrifft, wie du schreibst. Vielleicht sogar in vielen. Aber du bist schon so lange in diesem Forum... Du weißt doch, was für manche Affären dranhängt.

Ich kann es natürlich nur aus meiner Sicht sagen. Mein Am hat einmal etwa das gleiche geäußert. Er hätte das ganze Risiko und müsste eine Entscheidung treffen. Nein! Das stimmt nicht! Bei mir hat das nicht gestimmt und das habe ich ihm auch so gesagt. Erstens musste ich sehr wohl eine Entscheidung treffen (obwohl: etwas in mir hat sie getroffen). Ich wollte nämlich seit Jahren überhaupt gar keinen Kerl mehr. Ich wollte allein bleiben, weil ich damit die letzten Jahre sehr glücklich war. Ich dachte, ich hätte mit dem ganzen Kram abgeschlossen. Für mich war es ein sehr weitreichender Schritt, mich wieder auf jemanden einzulassen. Aber gut, das ist vielleicht ein Sonderfall.

Ich kann nicht sagen warum, aber ich habe sehr früh schon geahnt, dass diese Begegnung weitreichende Folgen für mich haben würde. So ist ja jetzt auch. Wenn auch anders, als ich gedacht hatte. Aber ich habe geahnt, dass es mein Leben komplett umkrempeln würde.
Und so ist es. Die Beziehung zu meiner Mutter hat sich seither verändert, auch die zu meiner Tochter. Und nicht zuletzt meine Beziehung zu mir selbst. Wenn das nicht weitreichende Konsequenzen sind, dann weiß ich nicht.
Und nein! Ich kann nicht einfach weiterziehen und mir einen anderen suchen. Schon allein weil jahrzehntelang niemand in mir solche Gefühle ausgelöst hat (das nächste Mal wäre ich bei den Intervallen etwa neunzig). Das ist nicht einfach austauschbar. Mir ging und geht es nicht um irgendeinen Kerl, den ich vielleicht ganz in Ordung finde.

Und was du über eine Trennung mit Papierkrieg und Regelungen wegen der Kinder und so weiter sagst: Das habe ich hinter mir. Es war schwer. Aber ein Klacks gegen das, was ich jetzt durchmache. Mein Ernst! Betrogen wurde ich übrigens auch schon. Auch das war ein Kinderspiel dagegen. Ich weiß doch selbst nicht, was jetzt los ist und wie das sein kann. Deshalb bin ich ja hier im Forum.

Die Trennung von einer Affäre ist SO viel leichter und schmerzfreier als die Trennung von einer Ehefrau (+Familie womöglich), dass ich mir ehrlich gesagt diese Entscheidung, wenn ich sie treffen müsste, auch auf die Art ähnlich leicht machen würde. Gefühle hin oder her - die verschwinden ja auch irgendwann, wenn man sich nicht mehr sieht und keinen Kontakt mehr hat.

Gefühle schwinden ja irgendwann? Dein Wort in Gottes Ohr! Aber so leicht wird es glaub ich nicht.
Keine Ahnung. Ich habe Schmerzen und Liebeskummer und Trennung und all dies schon aus vielen verschiedenen Perspektiven erlebt. Aber dies hier ist anders. Ganz anders.
Ich komme auch mit dieser Einteilung in Affären und Beziehungen und Ehefrauen und Affärenfrauen überhaupt nicht klar. Ich finde diese Kategorien künstlich und willkürlich. Irgendwie denke ich nicht so. Habe ich noch nie. Aus meiner Sicht habe ich einfach einen Mann getroffen und die Begegnung hat mir komplett die Schuhe ausgezogen. Das wäre genauso gewesen, denke ich, wenn er ungebunden und aus anderen Gründen nicht bereit gewesen wäre, eine tragfähige Enscheidung zu treffen.
Wahrscheinlich rede ich wirr. Aber es ist mir echt ein Anliegen deutlich zu machen, dass es so einfach, wie du es oben schilderst, echt nicht ist. Nicht für mich.

Zitat von Kaetzchen:

Zitat von DerTypderwo40ist:

Nun ja, eine der reizvollsten Vorstellungen für Jeden der auch nur einen kleinen Knacks im Selbstwert hat ist wohl der, wenn man einen Menschen kennenlernt, der einem sagt, Du bist das was mir zu meinem Glück gefehlt hat.

Und wann hat man meistens Selbstwertprobleme? Nach einer Trennung. Und in einer Beziehung, in der man nicht mehr gesehen wird

Wie soll mich jemand sehen, wenn ich mich selbst nicht sehe...

Mich nicht abgrenzen kann, wenn mir was nicht gut tut...

selbst respektlos mit mir umgehe, in der Hoffnung es ändert sich was..

mit dem Deckmäntelchen, ja ich lieb ihn doch..

Das ist Selbstbetrug und wird mir vom Partner, Affäre gespiegelt werden...

Ich gebe da die ganze Verantwortung ab, der andere macht das dann schon, weil ich kann es nämlich Nicht selbst...

Und dann ist man total enttäuscht, dabei habe ich mich getäuscht...

Und projiziert das auf den anderen...

Wenn eine Beziehung, Ehe, Affäre beginnt, hat es immer was mit mir zu tun und wenn es endet auch...

Aber jeder wie er es mag und kann...

Es gibt kein richtig und falsch...

Es ist wie es ist...

Zitat von earthgirl:

wisst ihr, wo ich immer noch dran fresse in mir...
wie konnte ich mich so weggeben? wie konnte ich zulassen, so deutlich abzubauen?
wieso konnte ich den fokus nicht früher wieder auf mich richten?
rosa wolke ok...in der sieht man einfach nicht viel.
aber dann hat sich ein mieser, zehrender prozess eingestellt.
der kalte graus.
und etwas, was ich ihm, ihr oder sonstwem nicht vorwerfen kann.
den habe ich ohne grenze zugelassen.
oh mann...


als ich innen aus dem ganzen endlich aufgestanden bin, waren überall um mich rum nur trümmer und scherben. ich stand da drin und nur kopf und brustkorb waren frei und aufrecht. ab dem moment hatte ich meine ausrichtung wieder. und in schwachen momenten bin ich dann immer wieder zu diesem bild in mir gegangen. das hat echt geholfen.

Darüber habe ich auch ohne Ende gegrübelt. Wie konnte ich das so lange zulassen?
Jetzt weiß ich warum und geahnt habe ich es vorher schon. Dass ich den Kontakt abgebrochen, die Geschichte beendet habe, hat kaum etwas an der Intensität meines Schmerzes geändert. Er ist jetzt nur ein etwas anderer Schmerz. Während der Geschichte konnte ich über Wochen kaum schlafen. Jetzt schlafe ich viel zu viel. Nur ein Beispiel.
Habe das Gefühl, in eine Nummer hineingeraten zu sein, die mich so oder so beutelt und quält und alles durcheinanderwirft. Hab das Gefühl, ich muss da ohnehin durch. So oder so.
Dass Kopf und Brustkorb wieder frei und aufrecht sind, davon fühle ich mich leider weit entfernt...

Zitat von Ema:

Dass Kopf und Brustkorb wieder frei und aufrecht sind, davon fühle ich mich leider weit entfernt...

bis dahin war es durch alles durch ein ewiger weg.
war fast ein phönix aus der asche effekt...

und stimmt, du musst da sowieso durch...
mit oder ohne denken...

Zitat von Kaetzchen:

Zitat von earthgirl:

ich bin dabei!

föhni

Ich hab gerade Bilder vor Augen - die Hexen von Eastwick reloaded. Die Affärenfrauen aus dem Trennungsforum. Ziehen im Rudel aus und knöpfen sich einen nach dem anderen vor

Lasst meinem den Kopf dran und lasst ihn da wo er ist. Ich finde, das ist die einzig faire Konsequenz.
Er wird sich wenn der Deckel aufgeht fragen müssen, ob er die richtigen Entscheidungen getroffen hat...nicht meinetwegen, sondern, ob der Erhalt des Spiessbürgertums mit regelmässigen Affären wohl wirkilich die Erfüllung war.
Der Kopf muss draufbleiben, nicht dass er mal nachdenken will und dann geht das nicht mehr...

Ich habe meinem gewünscht, so zu leben, dass er am Ende sagen kann...
Es war gut!

Das wünsche ich eigentlich jedem...

Ich glaube Gefühle können schwinden..
Sagt die Katze. Einfach so ..

Ich hoffe Gefühle können schwinden..
Meine kleben wie Kleister an mir..

Seine? Ich war ja nur eine Affäre. Eine verbindlich unverbindliche Spaßbeziehung. Meinen Schmerz habe ich selber verschuldet, weil ich dumm und zu wenig Ratio hatte. Die Göttinger Studie kannte ich auch nicht. Wie Affären funktionieren auch nicht. Ich wusste nicht mal, dass es nur ein Spiel mit Regeln ist. Ich Blöde habe einfach geliebt. Einfach so. Against all odds. .ihm geglaubt. .ihm vertraut. .also richtig dämlich..S. und Liebe und Triebe konnte ich nicht trennen..Fehler..meiner..Gegangen bin ich auch nicht rechtzeitig. . Vorwissen hatte ich auch keins

So hat er sich umgedreht und ging, als er aufflog.
In sein altes Leben.
Unberührt von mir.
Denn ein Uns gab es ja nie. Das habe ich ja nur geglaubt.
Dort wartete seine verletzte Ehefrau auf ihn, die ihn liebte und auffing.
Seine Gefühle waren weg. Kein Blick zurück. Ganz einfach.

Zurück blieb ich. In den Grundfesten meines Seins erschüttert.

Aber..Hey. ..ich bin selber schuld..das macht es gleich viel leichter..

Zitat von finita:

Der Kopf muss draufbleiben, nicht dass er mal nachdenken will und dann geht das nicht mehr...

wir machen das anders....keine blutigen massaker...
ok kätzchen?
viel cooler

Zitat von Kaetzchen:

Und wann hat man meistens Selbstwertprobleme? Nach einer Trennung. Und in einer Beziehung, in der man nicht mehr gesehen wird.

Und so kommen häufig solche Affären-Paarungen zustande, nur dass der eine davon zehrt und seinen Selbstwert tatsächlich erhöht (weil ja gleich zwei Frauen ihn wollen), während die beiden anderen genau daran kranken, weil ihr Selbstwert immer weiter runter geht. Schließlich glauben beide am Ende, nicht gut genug zu sein, denn sonst gäbe es ja die andere nicht.

Ich würde hier ein wenig widersprechen.. Ich habe nicht das Gefühl nicht gut genug zu sein.. mein Ego bzw. Selbstwertgefühl leidet nicht darunter.. Ich bin einfach nur sehr sehr enttäuscht von dem Menschen an sich, dass trotz riesiger Worte und Versprechungen.. diese nicht in Taten umgesetzt wurden.. mir so viel Hoffnung gemacht wurde auf eine gemeinsame Zukunft und was mir auch wehtut ist, dass ich schon auf ein paar Dinge für ihn verzichtet habe.. bin jetzt in der gleichen Stadt geblieben.. und hocke hier immer noch alleine in meiner WG.. oder dass ich meine Uni vernachlässigt habe.. ich in der doofen Examenszeit mehr geheult anstatt gelernt habe.. und meine Abschlussnote nun eine 3 ist... statt 2 oder 1.. das ist für mich schon etwas bitter.. darunter leide ich eigentlich, dass ich mich selbst etwas verloren habe..

ich empfinde es nicht als mangelndes Selbstwertgefühl oder so was.. ich versuche auch meinen Selbstwert aus mir und meinem Gesamtumfeld zu beziehen.. und nicht von einer Person..
meine engsten Freunde sagen alle.. dass mich so ein Mann, der mir so viel verspricht und es nicht hält.. gar nicht verdient hat.. und ich halte mich eigentlich auch für eine liebe- und humorvolle Frau.. das möchte ich mir auch von niemandem nehmen lassen

es ist halt einfach nur sehr sehr schade, denn ich hätte mir eine Beziehung mit meinem AM sehr gut vorstellen können..

PS: gut mein Bonus ist vllt auch.. dass Freunde von ihm auch sagen, dass sie seine Frau unmöglich finden.. wäre sie jetzt eine sehr liebenswerte Person. wäre es für mich vllt schlimmer.. so bleibt eher das Unverständnis seiner Freunde, warum er sich nicht trennt.. und mein AM sagte mir, dass wenn er es nicht hinbekommt sich zu trennen.. er wüsste, dass er es bitter bereuen würde.. aber verstehen muss das alles nicht..

Zitat von frischgeföhnt:

.also richtig dämlich.

föhni...lieben ist nicht dämlich...
eigentlich ist lieben stark...ultrastark sogar...
aber das ganze drumrum und durchunddurch muss gut gepflegt sein und geschützt...

du kannst nichts dafür...
mach dich bloss nicht runter...
es tut eh schon genug weh...
ironie ist erlaubt, sich selbst noch in den staub treten nicht...

Earthgirl, wenn ich das Drehbuch schreiben dürfte, dann wäre es eine Abwandlung der Weihnachtsstory Die Geister, die ich rief
Bill Murray konfronitert mit seinen Affären...jede Einzelne, auf dem Sterbebett.
Ich hätte dann gerne die Nebenrolle bei der Verfilmung, die schlagkräftige Fee (ein bisschen Rache muss doch noch sein).
Getackerte Geweihe passen auch irgendwie ins Szenario....vielleicht als Kühlerfigur auf dem Sportwagen...das tut garantiert so richtig weh
Ach, Phantasie ist manchmal Seelenhygiene!

Mein Schmerz hat sich verändert.
Er ist nicht mehr so schneidend-akut. Ich weine nicht mehr, sobald ich an ihn denke. Ich bin geerdeter.
Aus dem Warum hat er bzw, warum hat er nicht... ist ein Warum habe ich bzw. Warum hab ich nicht... geworden.
Aus Trauer wurde Wut---jetzt warte ich auf Gleichgültigkeit.

Was geblieben ist, ist eine Antriebslosigkeit. Bin am liebsten alleine. Menschen strengen mich an....bin dann wieder froh für mich zu sein. Zuhause fühl ich mich wohl. Geborgen und sicher. Spazierengehen ja---Sport? Ich wüsste gar nicht woher die Motivation hernehmen.

Neulich wurde ich gefragt woran ich denn so richtig Freude hab.
Außer Schokolade und Gilmore Girls fiel mir nichts ein.

Habe heftigste Tage hinter mir. Habe erst jetzt nach einem halben Jahr die Gewissheit, dass mein Ex-AM ein Narzisst war - allererster Guete. Habe gerade den ersten Wutzusammenbruch meines Lebens gehabt und ihm Mord und Pest an den Hals gewuenscht. Ich werde wohl den Thread wechseln müssen. Ihr seid alle unglaublich toll und habt mir so viel geholfen. Aber jetzt habe ich eine Baustelle, wo ihr mir vllt nicht mehr weiterhelfen koennt. Lasst euch alle druecken...