1406

Trauma, Traumaübertragung und Traumafolgestörung

U
Es ist schon faszinierend, habe im Sommer dazu auch ein Buch gelesen. Da ging es um Epigenetik an Hand Forschungen zum Terroranschlag 9/11. Absolut faszinierend, die Evolution arbeitet nicht nur auf Basis von Jahrtausenden und längeren Zeiträumen, das funktioniert auch problemlos über 2-3 Generationen.

Hat mir ein bisschen die Augen geöffnet darüber, in wie fern Psychotheraphien zum Beispiel Depressionen wirklich heilen können, oder eigentlich mehr eine best practise für Anpassungen an Traumata sind.

11.09.2022 23:34 • x 3 #211


Scheol

12.09.2022 14:10 • x 1 #212


A


Trauma, Traumaübertragung und Traumafolgestörung

x 3


Scheol
Trauma Seitensprung
Seitensprung: Unter welchen Folgen die Betrogenen leiden Krystel Klinkert

"Schatz, ich habe eine Affäre." Ein Geständnis, das den Betrogenen den Boden unter den Füßen weg reißt. Der Seitensprung zählt zu "den schlimmsten Ereignissen, die eine Partnerschaft treffen können", so Psychologe Ragnar Beer.
Er und seine Kollegen haben in einer Studie des Projekts Theratalk der Georg-August-Universität in Göttingen untersucht, unter welchen negativen Folgen Betrogene nach einem Seitensprung leiden. Im Rahmen der Studie wurden 3.334 betrogene Männer und Frauen befragt.
Betrogen und traumatisiert

https://www.hallofamilie.de/familienleb...tensprung/

13.09.2022 22:17 • #213


G
Zwischendurch mal eine kleine Empfehlung zu einem Buch, das ich gerade lese:

Dr. Melanie Büttner: Trauma und S.

Jede Art von Traumatisierung - nicht nur S. Art - kann und hat auch oftmals Auswirkung auf die S. der betroffenen Menschen. Die Thematik ist schwierig, da es sich oft um ein Tabuthema handelt. Die Bandbreite der möglichen Auswirkungen von Traumata auf S. reicht von Vermeidung bzw. Verzicht auf S. über eine Vielzahl S. Probleme oder auch Störungen bis hin zur Hypersexualität. Dies hat in der Regel auch immer Auswirkungen auf Partnerschaften, in denen Betroffene sich befinden. Kollegin Büttner liefert nicht nur eine fundierte Übersicht über entsprechende Grundlagen, sondern widmet sich im zweiten Teil des Buches auch Behandlungsmöglichkeiten dieser wichtigen Thematiken.

Wer sich mit dem Thema Trauma intensiver beschäftigt, sollte m.A.n. diesen wichtigen Aspekt nicht aussparen, auch wenn es dazu noch relativ wenig Literatur gibt. Melanie Büttners Buch füllt genau diese Lücke und ist dazu noch in einer nicht nur für Fachleute verständlichen Art und Weise geschrieben.

14.09.2022 12:46 • x 7 #214


Scheol
Ein guter Bericht wie ich finde.


16.09.2022 16:40 • #215


W
@gabehcuod Bist du Psychotherapeut? Weil du von Kollegin Büttner schreibst

16.09.2022 17:07 • #216


Scheol
Zitat von gabehcuod:
Dr. Melanie Büttner: Trauma und S. Jede Art von ...

Können Opfer von S. Missbrauch (wieder) eine normale S. haben?

16.09.2022 17:10 • #217


G
Zitat von Warsdas:
Weil du von Kollegin Büttner schreibst

Kollegin bezieht sich auf Medizinerin. Soweit ich das auf dem Schirm habe sind wir jedoch beide auch ärztliche Psychotherapeuten.

Zitat von Scheol:
Können Opfer von S. Missbrauch (wieder) eine normale S. haben?

Sagen wir mal so: Ich halte es für durchaus möglich, dass S. Probleme oder Störungen, die mit Traumafolgestörungen assoziiert sind, soweit behandelt werden können, dass bei Betroffenen weniger Leidensdruck, eine erfülltere oder überhaupt wieder S. und eine verbesserte Partnerschaftsqualität möglich sind.

Außerdem stimme ich mit Melanie Büttner überein, dass dies mit zunehmendem Schweregrad der S. Traumatisierung natürlich nicht gerade einfacher wird.

17.09.2022 07:54 • x 1 #218


Scheol
Zitat von gabehcuod:
Kollegin bezieht sich auf Medizinerin. Soweit ich das auf dem Schirm habe sind wir jedoch beide auch ärztliche Psychotherapeuten. Sagen wir mal so: ...

Was ja hier Thema war , ist ja der direkte Missbrauch.

Als Traumafolgestörung bei Unfall z.b ist ja auch beschrieben , das keine S. oder eben hypersexualität dadurch die Folge sein kann.
Ich denke das man dieses mit einem Therapeuten auch wieder "regulieren , heilen " kann.

17.09.2022 08:15 • #219


Scheol
@mirimirimiri schau mal hier in dem Thema


17.09.2022 08:17 • #220


Scheol

29.09.2022 17:48 • #221


Scheol

09.10.2022 13:55 • x 1 #222


Scheol

B
Zitat von Jetti:
Vielfach wird doch gesagt, es sei Ewigkeiten her, man sei nun doch erwachsen, und da solle das mal langsam keine Bedeutung mehr haben.


Das sind so Sprüche, die ich hasse und die niemandem helfen! Im Gegenteil, sie stellen den Leidenden in die Ecke, der sich doch bitte nicht so blöd anstellen und endlich erwachsen werden soll.
Das Unterbewusstsein lässt sich aber nicht vergewaltigen und Erlebtes und Belastendes kann nun mal nicht gelöscht werden.

Kinder können nicht mit Traumata umgehen, sie verdrängen schädigende Erlebenisse allenfalls und verschieben sie ins Unterbewusstsein, wo sie scheinbar nicht mehr spürbar sind. Das geht eine gewisse Zeit, aber leider ist die Betonschicht über dem Verdrängten nicht allzu dick und stabil und so kommen die Dinge wieder an die Oberfläche. Ich glaube sogar, dass es mit zunehmendem Alter schlimmer wird und Dinge wieder ins Bewusstsein strömen, die man als belanglos ansah, weil man sich ja lieber mit anderen und einfacheren Dingen beschäftigte.
Das hat also gar nichts mit dem Erwachsensein zu tun und Erwachsene können keinen Deut besser damit umgehen. Im Gegenteil, es zeigt sich ja oft im täglichen Leben und vor allem in emotionalen Beziehungen wie sehr man beschädigt ist und wurde.

Dennoch lehne ich es ab, sich nur als Opfer der Traumata zu sehen. Es muss auch möglich sein, Traumen zu überwinden, zumindest zum Teil, um ein besseres Leben zu führen.

17.10.2022 10:40 • x 5 #224


B
Zitat von Blanca:

Frage lieber nicht:


Sie haben weitergemacht, irgendwie, weil es ja weiter gehen musste. Aber wenn ich mir das vorstelle als Kind der 60iger Jahre, wie das gewesen sein muss. Sinnlose Zerstörung überall, in jeder Familie gab es Tote und Vermisste und absolute Hoffnungslosigkeit. Für manche gab es keine Wohnungen, keinen Unterschlupf und es dauerte lang, bis wieder ein einigermaßen verlässliches und stabiles Leben möglich war.

Meine Eltern sind Kriegskinder und haben unfassbar viel mitbekommen und mitmachen müssen. Und doch war da auch viel Glück dabei. Meine Mutter musste mit ihrer Mutter und Schwester aus dem Sudetenland verschwinden. Sie mussten innerhalb kurzer Zeit das Nötigste packen und sollten zum Bahnhof und sich in den nächsten Zug setzen, nicht wissend, wohin dieser fahren würde. Zum Glück ging es nach Westen und sie landeten irgendwann in einem Dorf oder besser gesagt Dörfchen in Bayern. Wo sie die ersten Jahre in einer Barackensiedlung verbrachten. Meiner Mutter gefiel es dort, denn es gab so viele Kinder und so war ständig was geboten. Sie war damals 9 Jahre alt.

Ich habe mich vor einiger Zeit mit einem 90Jährigen Mann aus dem Dorf unterhalten und sagte, dass meine Mutter da eine Zeitlang nach der Vertreibung gelebt hat. Er sagte, ja, da waren so Baracken von den Amerikanern und da wurden Heimatvertriebene einquartiert. Die hatten es hier vergleichsweise gut, jedenfalls besser als Vertriebene, die in großen Städten strandeten.
Als ich das hörte, fühlte ich eine Erleichterung, denn bei allem Unglück und Verlust hatten sie eben auch Glück.
Mein Opa mütterlicherseits kam nach Jahren in russischer Kriegsgefangenschaft als einer der letzen Gefangenen zurück und fand seine Familie wieder. Der Sohn der Familie war in Rumänien gefallen. Er hatte eine leichte Verletzung zurückbehalten und ging mit einem Stock. Leider wurde er nicht allzu alt. Da hat der Krieg wohl doch einiges ausgemacht.

Mein Vater war kein Vertriebener, aber auch er bekam zwangsweise viel mit. Der Vater jahrelang weg in Russland, Ungewissheit und Ängste. Bombenalarme, wenig bis nichts zu essen.

Meine Großeltern väterlicherseits, mit denen ich groß wurde, bewundere ich unendlich, weil es ihnen gelang trotzdem ein zufriedenes Leben zu führen. Mein Opa kam aus dem Kessel um Stalingrad raus und marschierte über Tage durch Russland. Tagsüber verborgen und nachts ging es weiter, dem Stand der Gestirne nach Westen. Und er kam zurück und es war zumindest körperlich alles heil geblieben. Er war zäh und gab nie auf und daran orientiere ich mich.

17.10.2022 10:58 • x 4 #225


A


x 4