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Trauma, Traumaübertragung und Traumafolgestörung

M
Zitat von Scheol:
. . .

kann schon sein.
aber trotzdem im Kopf behalten, dass ich seit meiner drastischen Ernährungsumstellung zum Carnivorismus so gut wie gesund bin und offenbar bleibe TROTZ der großen psychischen Belastung durch die Trennung, durch die ich lange noch nicht durch bin.
über 20 Jahre lang habe ich den psychosomatischen Ansatz geschluckt und verfolgt.
ich will ihn nicht mit dem Bade auskippen, aber offenbar hakt der Ansatz enorm.
ich bin persönlich davon überzeugt, dass da ein beabsichtigtes Narrativ verfolgt wird, um von den offensichtlichen Themen abzulenken.
Kellogg's und Unilever und co gehen halt leer aus, wenn man auf ihr prozessiertes Zeug verzichtet.

25.03.2025 10:08 • #586


Scheol
Mutismus als Traumafolge

Letztes sprach mich eine Bekannte an , wegen der Geschichte von der Moderatorin Petra Schürmann.

Durch den Tod ihrer 34-jährigen Tochter bei einem Verkehrsunfall durch einen suizidalen Falschfahrer im Jahr 2001 erkrankte Petra Schürmann an psychoreaktiven Sprachstörungen und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück.

Eine andere Bekannte erzählte mir aus ihrer Kindheit , sie war 3 Jahre alt zu dem Zeitpunkt , wo die Mutter plötzlich für Monate ins Krankenhaus und sie überwiegend bei der Oma war.
Sie redete nicht mehr, für einige Monate …………

Mutismus…..

Eine mehr oder weniger durchgängige Sprechblockade bei vorliegender
Sprach- und Sprechfähigkeit wird als Mutismus bezeichnet. Logopäden
unterscheiden dabei den totalen Mutismus (bei dem der/die Betroffene
durchgängig nicht spricht) vom selektiven Mutismus (auch elektiver
Mutismus, bei dem die Sprechblockade nur bestimmte Situationen oder
Personen betrift oder in bestimmten Situationen aufgehoben ist). Über
mögliche Ursachen und therapeutische Methoden gibt es logopädische
Fachbücher (in Deutschland vor allem diejenigen von HARTMANN und
BAHR). Unter den Logopäden besteht Einigkeit, daß Mutismus häufig von
bestimmten anderen Verhaltensauffälligkeiten begleitet wird, nämlich von
Angststörungen, Anpassungsstörungen, Depressionen, Schlaf- und
Eßstörungen – ein für Psychotraumafolgen geradezu klassisches
Symptomspektrum. Dennoch werden seelische Traumatisierungen als
Ursache für die mutistischen Sprechblockaden in den Fachveröffentlichungen
allenfalls am Rande erwähnt. – Wer mit Psychotrauma häufiger zu tun hat, sei
es innerhalb einer Selbsthilfegruppe oder als Helfer, wird das wohl etwas
anders sehen.
Hinweise von Betroffenen waren Anlaß, an dieser Stelle ausdrücklich auf
Mutismus und andere Sprechstörungen (wie Stottern) als vermutlich
keineswegs so seltene Folge von psychischen Traumatisierungen
hinzuweisen.
Da Mutismus ganz selbstverständlich als Sprach- oder Sprechstörung
aufgefaßt wird, werden betroffene Kinder fast automatisch zur logopädischen
Therapie geschickt. Psychotraumatologische Kenntnisse sind schon unter
PsychotherapeutInnen erst wenig verbreitet, bei LogopädInnen können sie
nicht erwartet werden.

Hier der komplette Text wenn wer möchte
https://dissoziation-und-trauma.de/pdf/tbl-mutismus.pdf

25.03.2025 18:13 • x 2 #587


A


Trauma, Traumaübertragung und Traumafolgestörung

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Scheol
In einem anderen Thema äußerte eine Person das er von den Geschichten getriggert wird.

Auch dafür gibt es ein Begriff ,

Sekundäre Traumatisierung

Menschen die andere Menschen beraten und sich schlimme Geschichten anhören , sehen , lesen können dadurch Traumatisiert werden.

https://www.hfs-zizers.ch/wissen/sekund...tisierung/


Belastungen für Pädagogen und Pädagoginnen

Die Sekundäre Traumatisierung ist eine Belastung, die durch das Wissen über ein traumatisches Ereignis, das einer anderen Person widerfahren ist, ausgelöst wird (Definition Figley).

Das heisst, Menschen können traumatisiert werden, ohne dass sie selbst bedroht oder verletzt werden.

Die sekundäre Traumatisierung ist ein umfassender Begriff für verschiedene Vorgänge, in denen Helfer von traumatisierten Menschen psychische Symptome entwickeln.

Das Anhören von traumatischen Erlebnissen oder das Mitfühlen mit Opfern traumatischer Erfahrungen kann zu ähnlichen Reaktionen wie beim direkt betroffenen Opfer selbst führen.

Wie wirkt sekundäre Traumatisierung?
Traumatisierende Lebensereignisse prägen langfristig den einzelnen betroffenen Menschen, wirken in familiäre und andere soziale Beziehungen hinein, mischen Institutionen auf, verbreiten Stress, Gefühle der Unsicherheit und Leid. Wer mit traumatisierten Menschen arbeitet, wird durch eine immer wiederkehrende sekundäre Traumaexposition einer hohen Belastung ausgesetzt.

Pädagogen und Pädagoginnen werden durch Berichte, Akten, eventuell Bilder oder sogar Narben von diesen extremen Erfahrungen überflutet, ohne eigentlich selbst Zeuge der Gewalttat gewesen zu sein.

Nicht direkt sichtbar, dennoch spürbar
Zu dem Gehörten, Gelesenen und Gesehenen kommt auch die Konfrontation mit den individuellen Reaktionen der Klienten dazu. Die direkte Traumatisierung von Fachkräften stellt ein bekanntes Risiko dar, zum Beispiel durch Grenzverletzungen oder der Beobachtung von solchen. Bei der sekundären Traumatisierung geht es aber um die schleichenden Folgen von Trauma und Gewalt – nicht direkt sichtbar, dennoch verunsichernd und spürbar.

Figley geht davon aus, dass insbesondere durch Empathie mit traumatisierten Menschen und durch die Exposition mit den berichteten extremen Erfahrungen eine Verfassung bei den Pädagogen bewirkt werden kann, die als Mitgefühlserschöpfung bezeichnet wird. Solche Belastungsreaktionen, welche denen der posttraumatischen Belastungsstörungen ähneln, zeigen sich sowohl in der individuellen Lebensbewältigung als auch auf verschiedenen Systemebenen.

Erklärungsansätze für die Belastungsreaktionen
Die Psychoanalyse schreibt der Gegenübertragung eine hohe Bedeutung für die Entwicklung von Überforderungssituationen zu. Ein unerlässliches Instrument in der Pädagogik ist die Einfühlung und die Fähigkeit, sich auf Beziehung einzulassen – dies fordert von den Pädagoginnen und Pädagogen, die Geschichte des Opfers zu verstehen.

Dabei werden Gefühle wie Ohnmacht, Angst und Verwirrung (Gefühle des traumatisierten Gegenübers) ebenfalls erlebt. Eine mögliche Folge ist, dass Pädagogen und Pädagoginnen ebenfalls handlungsunfähig, resigniert, depressiv und erschöpft reagieren.

Die kognitive Psychologie (Maria Pia Andreatta) sagt, dass die berufliche Begegnung mit existenziellem Leid fundamentale Annahmen über die Welt beeinflusst. Studien zeigen auf, dass es bei Menschen in Kriseninterventionen zu deutlichen Abnahmen des Glaubens an das Wohlwollen der Welt und der Menschen kam.

Aus systemischer Sicht bleiben Folgen von Traumata nicht auf den einzelnen Menschen beschränkt. Sie zeigen sich auf allen Systemebenen und wirken aufeinander ein (zum Beispiel auf das ganze Team).

Sekundäre Traumatisierung ist kein Zeichen mangelnder Professionalität, sondern ein Resultat ausgeprägter Empathiefähigkeit. Sie ist eine normale Reaktion auf unnormale Informationen.


Risikofaktoren der sekundären Traumatisierung
Die Helfenden sind durch die sekundäre Traumaexposition insbesondere dann psychisch stark belastet, wenn die individuellen Bewältigungsstrategien über längere Zeit nicht ausreichend sind. Die Auswirkung der traumatischen Ereignisse des Gegenübers auf den Helfer hängen auch von der emotionalen Reaktion und der Wahrnehmung der betroffenen Person ab.

Wenn durch die Erzählung Angst, Hilflosigkeit und Entsetzen erlebt wird.
Eigene primäre Traumatisierung, psychische Erkrankung, geringes Einkommens- und Bildungsniveau (SöS), weibliches Geschlecht, Alter zum Zeitpunkt der Traumatisierung, mangelnde soziale Anerkennung der Person/des Berufsstandes.



Schutzfaktoren der sekundären Traumatisierung
Sich über die sekundäre traumatische Erfahrung mit anderen austauschen können, soziale Anerkennung und soziale Unterstützung, berufsspezifische adäquate Vorbereitung, Begleitung und Nachbearbeitung von belastenden «Einsätzen» sowie Bezugspersonenarbeit gehören zu den gesundheitsfördernden Faktoren.
Ein Gefühl für die eigene Autonomie während der Exposition scheint eine schützende Funktion zu haben.


Das Sekundärtrauma verursacht Stress und Einschränkung in der individuellen Lebensbewältigung, in Beziehungen wie auch bei der pädagogischen Arbeit.

Mögliche Symptome beim Sekundärtrauma
Vermehrte Konflikte am Arbeitsplatz
Krankheitsbedingte Abwesenheit
Mangelnde Einfühlung in die Kinder/Jugendlichen
Ständige Anspannung
Verminderte Fähigkeit, soziale Unterstützung einzufordern
Schlechte Bewältigung von Stress


Traumaprozesse zeigen aber nicht nur Auswirkungen auf einzelne Mitarbeiter, sondern können sich auf ganze Teams auswirken.


Auswirkungen aufs Team
Disempowerment (Entmutigung, Schwächung): Einzelne Mitarbeiter geraten an die Grenzen ihres eigenen Selbstwirksamkeitserlebens. Irritation, Hilflosigkeit oder Wut hindern sie daran, ihre Rolle im Team auszufüllen.

Zersplitterung, Lähmung oder Desorganisation lassen Teams handlungsunfähig werden.
Es kann eine Haltung von Misstrauen und Rückzug innerhalb des Teams entstehen.
Es kann zur allgemeinen Abwertung anderer Teammitglieder führen, sowie zur Verweigerung von Supervision oder Zurückhalten von eigenen Reaktionen, weil man sich schämt.


Prävention - was kann man tun?
Um das Risiko einer Sekundären Traumatisierung zu verringern, kann eine regelmässige Überprüfung der Belastung mit sekundärtraumatischen Symptomen einer Chronifizierung vorbeugen.

Eine traumasensible Organisationsstruktur und eine traumasensible Kultur der Selbstsorge können präventiv auf sekundäre Traumatisierungen und deren Folgen auf die pädagogische Arbeit wirken.


Literatur
Wilma Weiss, Tanja Kessler, Silke Birgitta Gahleitner (Hrsg.): Handbuch Traumapädagogik, Beltz Verlag, Weinheim und Basel 2016

Seidler Günter H., Freyberger Harald J., Maercker Andreas (Hrsg.): Handbuch der Psychotraumatologie, Klett-Cotta, Stuttgart 2015

Rauwald M., Vererbte Wunden, Beltz-Verlag, Weinheim-Basel 2013

Dr. Samuel Pfeifer: Stress und Burnout verstehen und bewältigen, Sonnhalde 2008

26.03.2025 20:59 • x 5 #588


J
Zitat von Scheol:
In einem anderen Thema äußerte eine Person das er von den Geschichten getriggert wird. Auch dafür gibt es ein Begriff , Sekundäre Traumatisierung ...


Ich denke, dass transgenerationale Traumatisierung überwiegend auf sekundärer Traumatisierung beruht, wobei epigenetische Prozesse noch hinzukommen. Oder wie seht ihr das?

26.03.2025 23:37 • x 1 #589


Scheol

28.03.2025 07:02 • x 1 #590


Scheol
Einige landen hier nach Lug und Betrug.

Hängen in einer schleife fest und wissen nicht was los ist,……

Die Verbitterung / Verbitterungstrauma


Verbitterung und Posttraumatische Verbitterungsstörung (PTED)


Verbitterungsreaktionen treten nach Erlebnissen der Herabwürdigung, des Vertrauensbruchs oder der Ungerechtigkeit auf. Sie werden im Kontext beruflicher wie privater Konflikte beobachtet, aber auch als Reaktion auf andere schwerwiegende negative Lebensereignisse wie beispielsweise Krankheit. Verbitterung ist jedem Menschen bekannt, vergleichbar zu Angst. Eine Sonderform der Verbitterungsreaktion ist die „Posttraumatische Verbitterungsstörung (Posttraumatic Embitterment Disorder = PTED). Sie wurde in wissenschaftlichen Untersuchungen der FPR erstmals beschrieben.

Diagnostische Kernkriterien sind
(1) das Vorliegen eines einmaligen schwerwiegenden negativen Lebensereignisses, in dessen unmittelbarer Folge sich die psychische Störung entwickelt hat.

(2) Der Patient erlebt das kritische Lebensereignis in der Regel als ungerecht oder herabwürdigend.

(3) Wenn das kritische Ereignis angesprochen wird, reagiert der Patient mit Verbitterung und emotionaler Erregung.

(4) Der Patient berichtet wiederholte intrusive Erinnerungen an das Ereignis. Teilweise ist es ihm sogar wichtig, nicht zu vergessen.

(5) Die emotionale Schwingungsfähigkeit ist nicht beeinträchtigt. Der Patient zeigt normalen Affekt, wenn er abgelenkt wird, oder kann beim Gedanken an Rache lächeln. Zusatzsymptome sind,

(6) dass der Patient sich als Opfer und hilflos wahrnimmt und sich nicht in der Lage sieht, das Ereignis oder seine Ursache zu bewältigen.

(7) Der Patient macht sich selbst Vorwürfe, das Ereignis nicht verhindert zu haben oder nicht damit umgehen zu können.

(8) Der Patient meint, dass es ihm „egal“ sei, wie es ihm gehe, und dass er nicht wisse, ob er die Wunde heilen lassen wolle.

(9) Der Patient kann Gedanken an einen Suizid bis hin zu einem erweiterten Suizid äußern.

(10) Die emotionale Grundstimmung ist dysphorisch-aggressiv-depressiv getönt und kann mit einer Depression mit somatischem Syndrom (sog. endogene Depression) verwechselt werden.

(11) Der Patient kann eine Reihe unspezifischer somatischer Beschwerden zeigen, z.B. Schlafstörungen, Appetitverlust oder Schmerzen.

(12) Der Patient berichtet über eine phobische Symptomatik, die eng mit dem Ort oder Urheber des kritischen Ereignisses verbunden ist.

(13) Der Antrieb ist reduziert und wirkt blockiert. Der Patient erlebt sich weniger als antriebsgehemmt, sondern eher im Sinne einer Antriebsverharrung.

(14) Die Symptomatik kann nicht durch eine vorbestehende andere psychische Erkrankung erklärt werden.

Es wurde ein standardisiertes diagnostisches Interview und eine Selbstbeurteilungsskala (PTED-Fragebogen) entwickelt.

Es kann von einer Prävalenz von etwa 2 bis 5 Prozent in der Bevölkerung ausgegangen werden.

Entsprechend fanden sich unter Patienten einer psychosomatischen Rehabilitationsklinik etwa 4% Patienten mit erhöhten Verbitterungsscores in Reaktion auf Erlebnisse der Herabwürdigung oder Ungerechtigkeit.

Patienten mit einer PTED sind im Querschnitt deutlich kränker und häufiger erwerbsunfähig als andere Patienten in psychosomatischer Rehabilitation.

2.8% aller Reha-Patienten hatten verbitterungsassoziierte konkrete Aggressionsphantasien und 3.1% sogar Mordphantasien.

Nur 34% berichteten spontan darüber. Verbitterung kann auch soziale Gruppen erfassen. Verbitterung und speziell die PTED haben sich als eher therapierefraktär erwiesen.

Ein speziell darauf abgestellter Therapieansatz ist die „Weisheitspsychotherapie“, mit der erste klinisch überzeugende Besserungsraten ermöglicht wurden.

https://psychosomatik.charite.de/forsch...erung_pted

Weisheitspsychotherapie



29.03.2025 17:01 • x 2 #591


J
Zitat von Scheol:
2.8% aller Reha-Patienten hatten verbitterungsassoziierte konkrete Aggressionsphantasien und 3.1% sogar Mordphantasien.


29.03.2025 17:12 • x 1 #592


Scheol


Was Traumaheilung blockiert ‍️ und was sie fördert inkl. CTR-Ansatz


Einfach auf das Bild YouTube klicken

29.03.2025 17:35 • #593


Scheol
Zitat von justawoman:

Ich bin sonst entspannt , paar Monate vor der Reha war ich auf Level 9,5.

„was ist bei 10“ ? wurde gefragt.

Dann will ich den kaputtschlagen.

Die Reha hatte in der Werbung angegeben das sie im Sportraum einen Sandsack hängen haben.

Ich fahr zur Reha komme dort an , sitze in der Vorhalle, und einer regt laut auf weil er nicht auf dem Zimmer rauchen darf. Und das er wieder abreisen wird wenn das nicht geht.

Ich wollte nur meine Ruhe haben. Nun dachte der vermutlich das ich auch rauche und texte mich zu.
Ich schau den an und sagte nur klar „ quatsch mich nicht voll ich habe meine eigenen Probleme“ Ruhe war gewesen. Der ist dann abgereist.


Bei der Ärztin bei der erst Untersuchung , sagte ich das ich aggressiv bin , nun hatte sie mit bekommen das ich recht sportlich aussehe. Sie fragte was ich für Sport gemacht habe . Nun textet ich die ganzen Kampfsportarten runter , und sie wurde immer ruhiger.

Sie hektisch , na ich notiere in der Akte das sie den Sandsack benutzen dürfen, Handschuhe bekommen sie dann an der Rezeption.

Was sag ich Idiot ,…. „Nein brauchen sie nicht im habe meine eigenen Handschuhe mit“

Ich wurde zwei mal die Woche aufgefordert zu der Ärztin zu gehen , und ich musste ihr versprechen in der Klinik niemanden anzufassen.

Komische Zeit gewesen wenn man das hier so schreibt wo man sich drin befunden hat.

Dann kam einer den haben sie zwei mal auf der Straße richtig verprügelt. Robuster stabiler Typ. Der konnte keine Nähe ertragen und es kam dir das der in der Kantine beim Essen ausgeben eine oder mehre Personen anbrüllte oder schubste, weil diese zu nahe stand.

Ich hatte den Neuzugang ( jede Woche ) nicht mitbekommen. Also lief ich in die Kantine , wo ich ein hörte „ wenn der Typ und der Berliner aufeinander treffen , dann scheppert das , der lässt sich nicht anbrüllen“.

Ich dachte nur , bitte nicht

Es ist nichts passiert , und mit dem neuen kam man irgendwann gut ins Gespräch.

An den denke ich heute noch ab und an wie es ihm wohl gehen mag . Ob er seine Ängste inzwischen im Griff hat.

29.03.2025 18:19 • x 1 #594


J
Zitat von Scheol:
Sie hektisch , na ich notiere in der Akte das sie den Sandsack benutzen dürfen, Handschuhe bekommen sie dann an der Rezeption.

Hat dir das geholfen, auf den Sandsack einzudreschen?

Mich würde interessieren, ob du unter deinen Aggressionen gelitten hast. Hat es dir Angst gemacht, hattest du Sorge, die Kontrolle zu verlieren?

29.03.2025 18:36 • #595


Scheol
Zitat von justawoman:
Hat dir das geholfen, auf den Sandsack einzudreschen? Mich würde interessieren, ob du unter deinen Aggressionen gelitten hast. Hat es dir Angst gemacht, hattest du Sorge, die Kontrolle zu verlieren?

Ich war immer kontrolliert. Und kannte das gar nicht was los war.

weisst du ich habe mein ganzes Leben irgendein Kampfsport gemacht , wog damals um die 100 kg, wenn du da nur ein festhältst weißt du was passieren kann.

mein Therapeut sagte damals , „du hast jetzt ein Problem. Startest du wegen irgendein durch , hast du ein richtiges Problem“.

Bei Freunden und Bekannten war das nie so komischerweise.
Irgenwann war es wieder weg

29.03.2025 18:51 • x 1 #596


Z
Ich fasse etwas zusammen:

Zitat von Scheol:
Sekundäre Traumatisierung

Menschen die andere Menschen beraten und sich schlimme Geschichten anhören , sehen , lesen können dadurch Traumatisiert werden.

Ein Grund, warum viele aus der ich sage es mal Psychoindustrie so durchgeknallt sind?
Es sind doch nur die wenigsten wirklich fähig inneren Abstand zu wahren.
Doch so viele in diesen Berufen.
Meiner Meinung nach sehr oft fehl am Platz.

Zitat von Scheol:
Dann kam einer den haben sie zwei mal auf der Straße richtig verprügelt. Robuster stabiler Typ. Der konnte keine Nähe ertragen und es kam dir das der in der Kantine beim Essen ausgeben eine oder mehre Personen anbrüllte oder schubste, weil diese zu nahe stand.

Auf die Idee ihm zu raten, dass er später zum Essen hingeht kam wahrscheinlich keiner.
Lieber es zulassen, dass einer eine ganze Gemeinschaft stört. Bloß nichts sagen, der Herr ist ja schwer traumatisiert. Dass die anderen auch ihre Probleme haben und vielleicht einfach in Ruhe essen gehen wollen ist nicht so wichtig. Ist ja nur die Mehrheit.

Zitat von Scheol:
Ich war immer kontrolliert. Und kannte das gar nicht was los war.

Du wurdest jedoch als gefährlich eingestuft.
Zitat von Scheol:
Kampfsport

Sollte für jeden verschrieben werden.

Zitat von justawoman:
Ich denke, dass transgenerationale Traumatisierung überwiegend auf sekundärer Traumatisierung beruht, wobei epigenetische Prozesse noch hinzukommen. Oder wie seht ihr das?

Ich sehe es ähnlich.

29.03.2025 19:55 • x 1 #597


Scheol
Zitat von Zaungast:
Ich fasse etwas zusammen: Ein Grund, warum viele aus der ich sage es mal Psychoindustrie so durchgeknallt sind? Es sind doch nur die wenigsten wirklich fähig inneren Abstand zu wahren. Doch so viele in diesen Berufen. Meiner Meinung nach sehr oft fehl am Platz. Auf die Idee ihm zu raten, dass er später zum Essen ...

In den Behörden wo schwere Fälle anrufen und einfach drauflos erzählen gab es nie Schulungen wie man sich abgrenzen kann.

ja es ist wichtig sich abzugrenzen . Aber ich glaube das die nie wussten was das genau ist.

Ich konnte das ganz gut ab hatte ich den Eindruck , eine Sache war wo ich mich dann fragte in den ganzen Jahren „ was mache ich hier Eigentlich. Was habe ich hier für Vorgänge“.

der Typ damals , ich glaube die haben den gar nicht als Traumatisiert eingestuft. Der hatte Zwangsstörungen und konnte z.b. nicht durch Türen einfach so laufen. Das dauerte 30-40 x.

ich fragte ihm irgendwann ob ich ihm irgendwie helfen kann , er sagte nein da muss er jeden Tag durch.

es kam durch Zufall mal zu einem Gespräch . Wo wir vor der Reha gesessen haben zu dritt. Da stellte er sich dazu.
Irgendwann setze er sich 2 Meter entfernt zu uns.
im gespräch wo er von sich erzählte sagte ich nach einer Weile ,……du sitz aber jetzt auch hier bei uns…..
er sagte „ das ist das erste Mal seit 2 Jahren das ich bei fremden Menschen so nahe sitze , da habe ich mich auch gewundert“….

Der schaffe es nach 10 Tagen „bei uns am Tisch“ zu sitzen ….. meist 1,5 Meter entfernt. Immer flucht bereit,…. Es konnte sein das er mitten drin aufsprang und die Entfernung zu uns kontrollierte ….. wir haben ihn dabei ganz normal behandelt….. Irgendwann erzählte er von den Zwangsstörungen , wo er selbst lachte , und wir alle herzhaft mit lachten.

mir fällt gerade eine Situation ein wo seine Frau zu Besuch kam und er sie nicht sah wie sie ihn beobachtete wie er da „in“ der Gruppe saß.
er erzählte ihr beim raus gehen ganz stolz das er da mit sitzt und alle nett sind. Sie lächelte dabei.

29.03.2025 20:56 • x 1 #598


J
Zitat von Scheol:
Der schaffe es nach 10 Tagen „bei uns am Tisch“ zu sitzen ….. meist 1,5 Meter entfernt.

War das zur Coronazeit? Wahrscheinlich hatte er Kontaminationsängste. Dass er so aggressiv war, finde ich eher untypisch, die meisten Zwangskranken leiden eher still. Es ist einem ja bewusst, wie unsinnig dieses Verhalten ist.

29.03.2025 22:35 • x 1 #599


Scheol
Zitat von justawoman:
War das zur Coronazeit? Wahrscheinlich hatte er Kontaminationsängste. Dass er so aggressiv war, finde ich eher untypisch, die meisten Zwangskranken leiden eher still. Es ist einem ja bewusst, wie unsinnig dieses Verhalten ist.

Nein weit vor Corona.

29.03.2025 22:36 • x 2 #600


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