Trennung an Weihnachten nach 3-jähriger Beziehung

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Joey14
Aber sind wir mal ehrlich: Vermutlich gehe ich ihm eh absolut am Allerwertesten vorbei. Das ist anzuehmen, sonst hätte er sich nicht von mir getrennt. Also höre ich jetzt auf, mir diese Situationen auszumalen. Bringt ja doch nix. Ich glaube zwar, dass ich cool bleiben kann (wie gesagt, schauspielern kann ich...), aber ich weiß ganz genau, dass ich mir beim kleinsten Fünkchen wieder Hoffnung machen werde. Und das natürlich vergeblich. Ich mag mir nicht ausmalen, was das in mir anrichten könnte.

Ja, es geht aufwärts. Und es freut mich, dass das für uns beide gilt. Muss komisch sein, dass bei deiner Freundin mitzubekommen, erstens wegen der anderen Seite, die du nun hautnah erlebst, zweitens wegen der Situation an sich.

Und es wird weiter bergauf gehen. Juhu! Mein Job macht zum Glück gerade auch wieder richtig viel Spaß. Ich hoffe deiner auch. Schaust du weiter nach neuen Jobs?
10.03.2015 22:52 •

singstein
Ja, ich schau immer, aber es gibt nicht so viel. Meine Freunde in Hamburg wollten mich überreden, doch da gleich beim Verlag vorbeizugehen; schon wegen dem in Bremen Aber da der ja auch bald woanders hinziehen muss, wär das eh Quatsch.

Ach, ich fühl mich so verliebt, es ist echt schrecklich. Wenn der nicht so lieb wär. Oder nicht so weit weg. Eins von beiden würde schon reichen. Beim ersten Mal hab ich ihn noch nicht so vermisst; jetzt ist das schon so richtig stark, das Vermissensgefühl...
10.03.2015 23:36 •
A
Trennung an Weihnachten nach 3-jähriger Beziehung
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Joey14
Wohin muss er nochmal ziehen? HH kann ich ansonsten nur empfehlen

(Verlag? Ich dachte du bist Biologin?)

Versuch es doch einfach zu genießen. Ich meine, sei froh, dass er dir so gut tut. Und selbst wenn eine Beziehung draus wird, die Situation Fernbeziehung muss ja nicht für immer sein. Davon würde ich mich nicht abschrecken lassen, wenn der Rest passt.

Aber pass bitte trotzdem auf dich auf. Ich hab mich ja ziemlich zeitnah nach der Trennung vom ExEx (die wirklich sehr krass und schmerzhaft war) in den Ex verliebt und da war dann jeder Kummer vergessen. Im Endeffekt war das vielleicht doch zu früh für mich und ich schätze, die Trennung hat mich deshalb so getroffen. Also behalte vielleicht im Hinterkopf, das Ganze erstmal nicht ganz so ernst zu sehen.

Ich lag heute nacht wieder zwei Stunden wach, allerdings nicht, weil ich an den Ex gedacht habe, sondern weil ich auf der Arbeit gerade etwas stress habe und kaum hinterher komme. Da hab ich dann häufig Schlafstörungen. Und naja, ein wenig mischte sich der Ex dann auch wieder unter die Gedanken, aber er hat sie nicht dominiert. Ein gutes Zeichen.
11.03.2015 07:21 •

singstein
Ja, ich bin Biologin, aber bin im Verlag gelandet; Wissenschaftsverlage nehmen gern Naturwissenschaftler Leider ist es da mit potenziellen Arbeitgebern und Jobs nicht so einfach.
Er weiß noch gar nicht, wo er seinen Postdoc macht; das kann im Ausland sein. Tja.
Ich nehme mal an, es flaut auch wieder bisschen ab mit den Hormonen, wenn wir uns jetzt so lange nicht sehen. Das ist im Hinblick auf meine Trennung sicher erstmal besser so. Trotzdem wär es mir anders lieber Und wenn ich mich beruhigt hab, dann sehen wir uns wieder; dann geht alles wieder von vorn los.

Grad muss ich mich eh um meine Freundin kümmern und da sie am Wochenende dann nicht da ist, treffe ich mich mit ihrem Ex, mit dem sie ja Schluss gemacht hat. Ich kann mich in ihn viel besser hineinversetzen, logisch; und er hat nicht so viele Freunde. Ich war mit beiden ziemlich gut befreundet, mir tut das wirklich leid mit der Trennung

Schade, dass du so schlecht geschlafen hast. Kannst du dich am Wochenende dann ausruhen? Ich bin erkältet und daher war die Nacht auch nicht so toll, aber ich freu mich schon aufs Ausschlafen am Wochenende...
11.03.2015 10:56 •

Joey14
Oh, Ausland wäre natürlich sehr blöd. Da kann ich nachvollziehen, dass du dich nicht völlig auf ihn einlassen möchtest.

Wissenschaftsverlag klingt spannend und sehr anspruchsvoll (hatte leider nie ein großes Talent für Naturwissenschaften, deswegen hab ich da Respekt ). Das mit dem eingeschränkten Jobangebot kenne ich, ich arbeite beim Fernsehen, da ist der Jobmarkt leider auch sehr mager und vor allem sind die Bedingungen oft eine Katastrophe (lächerlich kurze Zeitverträge usw.)

An den Wochenenden kann ich mich ausruhen, ja. Habe heute nacht auch schon viel besser geschlafen, das war einfach der Stress, ich hab das öfters, wenn ich auf der Arbeit viel zu tun habe.

Das ist aber nett, dass du dich jetzt auch noch um den Ex deiner Freundin kümmerst. Aber irgendwie komisch, dass sich da jetzt quasi deine Situation nochmal wiederholt, oder?

Eine gute Freundin von mir wurde auch gerade etwas enttäuscht. Die hatte über ein Internetforum einen Mann kennengelernt und monatelang täglich gechattet und telefoniert. Nun stand das erste Treffen an und sie war wochenlang so aufgeregt, weil sie echt verknallt war. Leider hat es dann bei ihr nicht gefunkt, weil sie ihn optisch leider sehr unattraktiv fand. Tja, deswegen lasse ich lieber die Finger vom Onlinedating. Kann mir das für mich irgendwie nicht vorstellen. Dann bleib ich lieber allein...
12.03.2015 08:27 •

Joey14
Wie geht es dir denn mittlerweile? Gibt es irgendwas Neues?

Ich kann zum Glück sagen, dass es mir wieder einigermaßen gut geht. Ich glaube, ich bin auf einem sehr guten Weg. Ich denke immer noch ständig an ihn, aber ich grüble nicht mehr ständig über alles nach, was passiert ist. Ich glaube, das einzige, was wirklich geholfen hat, war letztlich die Tatsache, dass wir keinen Kontakt mehr haben. Seit unserem Telefonat im Februar habe ich mich nicht mehr gemeldet und er auch nicht, und ich würde mir lieber den Arm abhacken, als diesem Idioten jemals nochmal hinterher zu laufen.

Ich habe stattdessen jetzt mal angefangen, über mich nachzudenken, und was das eigentlich über mich aussagt, wenn mich die Trennung von einem Mann, der ganz offensichtlich überhaupt nicht zu mir passt und mich vor allen Dingen nicht will, nach nur 10 Wochen so umhaut. Offenbar habe ich mich da an etwas geklammert, nur um nach meiner Trennung (nach 18 Jahren) wieder einen Mann an meiner Seite zu haben. Das will ich jetzt nicht mehr, ich muss jetzt erstmal lernen, alleine zu sein. Und gerade fühlt es sich ganz okay so an, wie es ist.

Ich gehe ganz viel shoppen (hab ja im letzten Jahr soviel abgenommen und viele Klamotten passen mir nicht mehr), habe ordentlich Stress auf der Arbeit (das ist für mich positiv!), freue mich auf den London-Trip mit einer guten Freundin in vier Wochen und mache fleißig Sport. Da bin ich gerade leider etwas eingeschränkt, nachdem ich es im Februar so übertrieben habe und versucht habe, meinen Kummer auf dem Crosstrainer loszuwerden, habe ich Probleme mit dem Knie. Nach einer längeren Pause ist es jetzt allerdings gerade endlich dabei, besser zu werden und ich kann zumindest wieder Krafttraining machen. Muss doch meinen Körper noch etwas formen. Der Ex soll im Sommer, wenn wir leider zusammen arbeiten müssen, mal sehen, was er sich durch die Lappen gehen lassen hat.
03.04.2015 08:56 •

singstein
Hallo, jetzt habe ich gedacht, ich schaue nach der langen Zeit, die inzwischen vergangen ist, mal in den alten Verlauf und dachte, ich schreibe bisschen was für Leute, denen es vielleicht grad genauso geht wie mir vor 9 Monaten. Als eine Art frohe Botschaft
Ich bin wirklich und absolut drüber hinweg und mittlerweile kann ich aus der Distanz auch sagen, es ist gut so wie es gelaufen ist; jetzt hat jeder von uns (mein Ex und ich) die Chance, wirklich glücklich zu werden mit jemandem, mit dem es passt. Die Trennung bei der Beziehung davor war wesentlich wesentlich schlimmer und es hatte sich sehr viel länger hingezogen, aber auch damals ist es ja vorbeigegangen. Ich kann nur allen sagen: Es wird jeden Tag besser! Nicht aufgeben! Auch wenn die Zeit so furchtbar ist

Ich habe seit einem Monat einen neuen Freund und bin viel verliebter als ich in der letzten Beziehung jemals war. Ob das hält, das weiß ich natürlich noch nicht, und ich merke auch, dass mich die Erfahrungen vorsichtig und misstrauischer gemacht haben, was vielleicht nicht so gut ist, aber ich arbeite dran. Trotzdem weiß ich auch mittlerweile mehr, was ich will und wie ich eine Beziehung angehen möchte, ich habe doch etwas aus den beiden vorherigen gelernt, was mir (und ihm) jetzt zugute kommt. Es fühlt sich einfach so richtig und so schön an und ich wünsche allen in der Trennungssituation, dass es Euch auch bald wieder so gut geht wie mir jetzt! Manchmal stimmts eben doch, dass etwas viel schöneres kommt, als man je gedacht hätte

Als Resümee aus der Trennung kann ich folgende Ratschläge ziehen, die wirklich geholfen haben, auch wenns immer die gleichen sind, die man überall liest:
- KEIN KONTAKT zum Ex. Wirklich. Keiner. Nada. Das war das allerwichtigste. Am Anfang die Hölle wie kalter Entzug, aber das wirksamste Mittel überhaupt. Bei manchen (gemeinsame Kinder, gleiches Dorf etc) ist das natürlich leider nicht umsetzbar :/ Und sich selbst immer wieder sagen: Es ist vorbei.
- Sobald der schlimmste Liebeskummer vorbei ist, gaaanz viele schöne Sachen vornehmen mit Freunden, wegfahren, Leute besuchen, auch wenn mans am Anfang nicht genießen kann: Irgendwann merkt man dann doch wieder, dass das Leben so schön sein kann, auch alleine.
- Nebenbei trotzdem nicht alles verdrängen und sich selbst gegenüber nachsichtig sein, wenn man viel heulen muss, ständig Gedankenkarussell fährt abends... das ist normal und geht vorbei; sich mit Zwang dann immer abzulenken, hilft auch nicht.
- Mit Freunden viel drüber reden hat zumindest mir sehr geholfen.
- (für mich persönlich:) Nicht gleich eine neue Beziehung eingehen, man schleppt sonst den emotionalen Ballast mit in die neue, das kann meist nur schief gehen (gibt immer Ausnahmen).

Ich hoffe trotzdem, dass ich die Tipps in nächster Zeit (ideal wäre: nie!) nicht brauchen werde... Ich drück euch!
09.10.2015 10:45 •

kugelfisch
Hallo Singstein und Joey14! Habe grad in meiner Pause mal die erste Hälfte eures Threads gelesen und fand ihn sehr interessant und euch auch richtig sympatisch!

Danke, Singstein, dass du nach 9 Monaten ein Resümee geschrieben hast, denn gerade in der Anfangszeit nach der Trennung mit all der Verzweiflung und Zukunftsangst würde man ja gern in die Zukunft schauen und sehen, wie es in einem halben, dreiviertel Jahr ist und was sich bis dahin verändert hat. Schön, dass es dir wieder gut geht! Ich bin seit knapp zwei Wochen getrennt, und wenn ich jetzt wüsste, dass ich in einem Jahr mehr oder weniger darüber hinweg bin, dann wäre ich wirklich froh. Allerdings ist meine Ausgangssituation auch ein wenig anders, weil ich diejenige bin, die gegangen ist, aber Zukunftsangst hab ich trotzdem, vor allem, dass ich nie den richtigen Mann finde.

Im Endeffekt ist wohl alles eine Frage der Zeit.
09.10.2015 13:43 •

singstein
Ja, das kann ich gut verstehen. ich finde, sich zu trennen (hatte ich ja auch schon mal) ist häufig genauso schlimm, wenn man nicht grad absolut die Nase voll vom anderen hat. Da kommen ja dann noch die Schuldgefühle und das schlechte Gewissen dazu plus die Angst, dass es die falsche Entscheidung war, die hat der Verlassene ja immerhin nicht auszubaden...

Dass man denkt, man findet nie den richtigen Partner, ist ja auch absolut normal, das denkt dann sicher jeder Aber in eine paar Monaten sieht die Sache dann ganz anders aus. Ich denke, man trennt sich ja nicht ohne Grund, da muss schon ordentlich was passiert sein oder die Gefühle reichen nicht mehr; da muss man dann dran denken, wenn man wieder zweifelt... Warum hast du dich denn getrennt? Geht es dir da sehr schlecht jetzt? Schade, dass man die Uhr nicht vordrehen kann...
09.10.2015 14:57 •

kugelfisch
Die Trennung war längst überfällig, im Grunde habe ich mich schon seit 8, 9 Monaten gedanklich damit rumgeschlagen. Das Problem ist, dass wir charakterlich und was das Temperament angeht, überhaupt nicht zusammenpassen. Seit unserem Zusammenzug vor 1 1/2 Jahren haben wir uns ständig gestritten, und es wurde immer schlimmer. Nach jedem Streit stundenlang geweint und tagelang elend gefühlt und Angst vorm nächsten Streit gehabt, der auch nie lange auf sich warten ließ. Wir haben sogar eine Paartherapie gemacht. Die hat zwar das Verständnis füreinander gebessert, aber nicht dazu geführt, dass wir unsere Probleme lösen konnten. Am Ende haben wir dann gar nicht mehr gestritten, weil ich keinen Sinn mehr darin gesehen hab und keine Kraft mehr dafür hatte. Die Monate vor der Trennung waren am schlimmsten. Ich hatte das Gefühl, ich kann nicht mehr atmen und muss ersticken. Dieses Gefühl zumindest ist seit der Trennung weg. So richtig schlecht geht´s mir nicht - ich fürchte, meinem Ex schon. Das tut mir furchtbar leid, aber ich hab eingesehen, dass ich ihm dabei nicht helfen kann. Aber ich habe eine auch ordentliche Portion Zukunftsangst (immerhin bin ich fast Mitte 30 und steh wieder allein da), die wahrscheinlich auch ein Grund war, dass ich mich nicht schon früher getrennt habe.

Jetzt kann ich mir jedenfalls gar nicht vorstellen, wieder eine Beziehung zu führen. Ich hoffe, das sehe ich in einem Jahr oder so anders.
09.10.2015 15:24 •

singstein
Oh weh, ja, die Situation kenne ich sehr gut von meiner ersten langen Beziehung. Wenn die Partnerschaft nur noch aus Streitigkeiten und Verletzungen besteht, obwohl man möchte, dass es funktioniert. Aber der wichtigste Schritt zum Verarbeiten ist ja auf jeden Fall, das auch klar einzusehen; dann braucht es einfach wieder Zeit, bis man das alles verdaut. Ich bin mir ganz sicher, in einem Jahr kannst du mit viel mehr Abstand darauf zurückblicken. Darüber nachzudenken, ob man sich hätte früher trennen müssen (das kenne ich nämlich auch sehr, sehr gut), das habe ich dann abgestellt, weil ich dachte: Nein, es musste so sein, weil ich dadurch am Ende dann aber sicher war, dass ich wirklich alles versucht habe. Ich werde mir nie vorwerfen müssen, ich hätte vielleicht doch diese Partnerschaft weiterführen können. Das ist auch beruhigend zu wissen; ich kenne einige, die alten Beziehungen nachtrauern. Und Mitte 30 zu sein (das bin ich auch bald) ist auf jeden Fall ein zusätzlicher Druck, das stimmt, aber heutzutage doch eigentlich auch nicht mehr alt. Ich versuche mittlerweile, mehr in der Gegenwart zu leben und wenn ich wieder Angst bekomme, dass alle anderen heiraten und Kinder haben und ich nicht, dann denke ich: Ich mag mein Leben aber auch so, wie es jetzt ist (also, auch als Single bis vor einem Monat) und wenn es so sein soll, dann kann ich es nicht ändern. Ich kann aber was dafür tun, dass ich mein eigenes Leben mag, das ist am wichtigsten. Und schwuppdiwupp, kaum hatte ich diese innere Ruhe und Einstellung gefunden und war glücklich, kam auch schon jemand daher, mit dem es zumindest auf den ersten Blick besser passt als je zuvor (auch wenn da natürlich auch wieder Probleme kommen werden; z.B. ist er erst 24, da schwant mir schon, was das noch für Sachen nach sich ziehen könnte... aber so ist das im Leben ) Also mach dir keine Sorgen; es wird wirklich schon alles werden! Man kann es in dem Moment nur eben einfach nicht so objektiv sehen... Und: Lieber allein als in solch einer nervenaufreibenden Beziehung; oh Hilfe, das will ich nie wieder!
09.10.2015 15:37 •

kugelfisch
Ich kann mir auch nicht vorwerfen, dass wir nicht wirklich alles versucht haben, denn mehr ging wirklich nicht. Das ist in der Tat ein befreiender Gedanke, da hast du vollkommen Recht! Das Gute ist ja, dass man auch in einer fast nur schmerzhaften, nervenaufreibenden und kraftraubenden Beziehung eine Menge lernt. Ich weiß jetzt ziemlich genau, was ich nicht will, und bin damit wahrscheinlich näher an dem, was ich will. Und das mit dem Lieber allein als in solch einer Beziehung kann ich schon jetzt unterschreiben.

Es ist schon komisch: Mit mir selbst allein komme ich schon klar, und ich bin vor Enttäuschung auch nicht am Boden zerstört. Aber ich habe tatsächlich ein bisschen Angst davor, dass mich diese Beziehung zu sehr verändert hat, im negativen Sinn - vor allem, weil mir jetzt so langsam klar wird, was wir uns da seelisch die drei Jahre und vor allem die letzten 1 1/2 Jahre angetan haben. Mein Selbstbewusstsein hat sehr darunter gelitten. Immerhin hat er mir ja immer wieder gezeigt, dass er mich so, wie ich bin, eigentlich nicht in Ordnung findet. Aber ich hoffe, auch das wird die Zeit lindern.

Ich finde es wirklich toll, dass du die schmerzhafte Trennung hinter dir lassen konntest und nun wieder verliebt bist. Ich hoffe, ich darf das auch noch mal erleben, wenn ich meine Trennung verarbeitet hab.
09.10.2015 16:06 •

singstein
Auf jeden Fall! Ganz sicher verliebst du dich wieder! Wenn ich mir meine Sachen hier von vor ein paar Monaten durchlese, hätte ich das aber auch nicht gedacht, dass das dann doch so schnell geht...

In meiner letzten Beziehung hab ich auch jede Menge Komplexe angehäuft, weil wir so unterschiedlich waren: Ich relativ introvertiert, er sehr sehr sehr extravertiert, und er hat mir dann oft vorgeworfen, ich sei zu ruhig in Gruppen und ich wär zu skeptisch, zu zögerlich, zu wenig spontan (obwohl ich mich so selbst gar nicht gesehen hatte, aber im Vergleich zu ihm war das natürlich schon ein Unterschied). Und ich würde zu viel nachdenken. Daher versteh ich, wenn dein Selbstbewusstsein da bei euren Streitereien auch drunter gelitten hat. Ich hab mich dann manchmal gefragt, ob ich überhaupt eine Beziehung führen kann, wenn ich doch so viele schlechte Eigenschaften besitze. Und ihm hab ich aber sicher auch Dinge eingeredet, die ich doof fand - die ihn aber ausgemacht haben. Es war wirklich so: Gegensätze haben sich zwar angezogen, aber auf lange Sicht sind zu krasse Unterschiede dann ein immerwährender Streitgrund. Da habe ich auch ganz klar draus gelernt: Befreundet sehr gern mit jemandem, der so ist, da kann ich mir mal ne Scheibe abschneiden, aber für eine Beziehung nie nie wieder. Mein neuer Freund ist mir viel ähnlicher, da stellen sich viele Probleme überhaupt nicht. Als er neulich mit bei Freunden von mir war und sehr ruhig war, da er die noch nicht kannte; dachte ich: Ach ja, das kenn ich von mir selbst viel zu gut; ich weiß genau, wie er sich fühlt und hätte ihm das nie vorgeworfen. Und er mir ja andersrum auch nicht. Das war eine sehr angenehme Erkenntnis ^^ Und das merkst du dann sicher nach einiger Zeit auch wieder: Dass du völlig in Ordnung bist wie du bist und dass du dann auch die Zwänge, die man sich in so einer kaputten Beziehung selbst auferlegt, nach und nach abstreifen kannst und dich wieder neu entfalten und auch weniger kritisch sehen kannst. Jeder hat ja seine Fehler, aber dann sieht man das wieder etwas liebevoller bei sich selbst. Und dauerhafte Schäden, naja, die behält man wohl auch aus jeder Beziehung irgendwie bei... leider. Ich hab damit zu kämpfen, dass ich jetzt ständig denke: Er KÖNNTE morgen aus heiterem Himmel Schluss machen (das war ja bei meinem letzten Freund so); das hab ich noch nie gehabt, diese Unsicherheit; aber jetzt ist dieses Gefühl das erste Mal da aus der Erfahrung heraus. Da hilft wohl auch nur die Zeit, um zu sehen: das bedeutet nicht, dass es wieder so sein muss. Und ja, man lernt auf jeden Fall viel aus den Beziehungen, auch über sich selbst. Ich hab jetzt das erste Mal gleich am Anfang sehr offen mit einem Partner darüber geredet, wie man sich eine Beziehung bei Problemen vorstellt, was man will, wie der andere reagieren soll (ich kann dann Tipps geben wie: Wenn ich wieder diskussionswütig werde, am besten mit Humor reagieren, das nimmt mir den Wind aus den Segeln - da kenn ich mich jetzt eben) und so weiter... Ich denke, das hilft doch sehr. So eine Art Gebrauchsanleitung für mich, hahaha
09.10.2015 16:25 •

kugelfisch
Hehe, Gebrauchsanweisung - das merk ich mir

Was du schreibst, macht mir auf jeden Fall Mut. Und mittlerweile bin ich auch überzeugt davon, dass man mit Ähnlichkeit besser fährt, jedenfalls ich. Zu dumm, dass man oft gerade die Dinge attraktiv findet, die man selbst nicht vorweisen kann...

Naja, die nächsten Monate versuche ich ganz viel an mich zu denken und für mich zu tun. Fällt mir tatsächlich nicht so leicht.
09.10.2015 18:51 •

Joey14
Es ist wirklich alles eine Frage der Zeit. Habe das in der schlimmsten Zeit der Trennung immer für eine saublöde Floskel gehalten. Aber es ist wirklich so. Das einzige, was hilft, ist ein rigoroser Kontaktabbruch und Zeit.

Es freut mich, dass es dir wieder so gut geht, singstein.

Mir geht es mittlerweile auch wieder gut. Bin frisch verliebt, allerdings geht das Ganze gerade mal wieder gehörig in die Hose. Wir kennen uns seit ca. 2 Monaten, waren zwischendurch aber job- und urlaubsbedingt immer mal wieder wochenlang getrennt. Haben aber jeden Tag geschrieben und stehen uns mittlerweile schon sehr nahe. Hatten jetzt vier Dates, beim dritten und vierten jeweils bei uns zuhause und da ist auch mehr passiert. Ich dachte eigentlich, es wäre alles auf einem guten Weg, aber seitdem ich aus meinem Urlaub wieder da bin, zieht er sich langsam zurück und will sich scheinbar auch nicht mehr treffen. Sehr schade, weil ich endlich wieder verliebt bin und das wirklich ein ganz toller Mann ist.

Den Ex habe ich im Sommer wiedergesehen, weil wir ja zusammen arbeiten mussten, und er hat am Ende der gemeinsamen Arbeitswochen auf ein Gespräch gedrängt, bei dem er sich aufrichtig entschuldigt hat. Ihm tat das Ganze sehr leid und er ist damals letztlich geflüchtet, weil er das Gefühl hatte, mir und der neuen Beziehung durch seinen stressigen Job nicht gerecht werden zu können. Die Gefühle waren bei ihm jedenfalls damals nicht auf einmal weg, das hat er nur vorgeschoben, hat er zugegeben. Wir haben uns dann sogar geküsst und er hat angedeutet, dass er nicht weiß, was er in Bezug auf uns will. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich gerade jemanden kennengelernt habe (zu dem Zeitpunkt war noch nicht mehr passiert). Und er ruderte sofort zurück und meinte, er freue sich für mich. (an seiner Reaktion habe ich gemerkt, dass das für ihn ein echter Stich ins Herz war) Wir stehen jetzt lose und freundschaftlich in Kontakt. Schreiben und telefonieren ab und zu und demnächst ist er wohl in meiner Stadt, da wollen wir uns treffen, wenn es klappt. Keine Ahnung, ob da nochmal mehr draus wird. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass da von meiner Seite aus gar nichts mehr ist. Aber ich fürchte, er ist wieder einmal zu feige bzw. will es dann offensichtlich einfach doch nicht so sehr.
10.10.2015 12:43 •
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