Trennung durch Depression - Liebe wieder finden?

Also tatsächlich ist es so, dass meine Nichte mir diese Angst vor Kindern genommen hat. Sie ist einfach ein kleiner Frechdachs
Mit Kindern außerhalb der Familie komme ich nicht so klar, aber das Kinderthema ist ja such noch nicht so lange bei mir im Kopf.

Also ich will das schon auch, ob es so per Zeitplan festzulegen wäre, kann ich schlecht abschätzen. Für mich ist die Distanz mittlerweile so groß, dass man wirklich erstmal langsam von vorne anfangen müsste. D.h. nach 6 Wochen geplant ein Kind bekommen wäre schon krass naiv. Erstmal muss ja zwischen uns alles wieder passen...

Ich bin mittlerweile mit vielerlei Werkzeugen ausgestattet und falls es zu einer neuen Phase kommen sollte, kann ich rechtzeitig gegensteuern und das ganze besser kommunizieren oder vielleicht direkt auffangen.

Bzgl Betablocker: ich hatte die wegen Doppelschlägen, also herzrythmusstörungen bekommen. Diese sind mittlerweile weg oder ich spüre sie gar nicht mehr.
Auch körperliche Ermüdung etc. Scheinen eher durch die Betablocker ausgelöst worden zu sein. Mittlerweile kann ich easy 5km joggen. Vor wenigen Jahren, wäre ich bis zur Straßenecke gekommen und wäre schon ziemlich platt gewesen. (Also das war jetzt ein wenig übertrieben, aber ihr versteht sicherlich was ich meine)

Sie will sich wohl verabschieden.

Zitat von Impossible:

Sie will sich wohl verabschieden.

@Nordseeliebe

sie hat das meiner Mutter so geschrieben, dass sie mal vorbei kommen würde um sich zu verabschieden.
Ein gemeinsamer Freund - findet das Verhalten auch etwas komisch, denn sie müsste das ja nicht tun - meinte, dass das alles nichts heißen muss. Er meinte sie ist wohl noch immer traurig und sortiert ihre Gefühle. Das heißt zwar weder etwas strikt negatives geschweige denn etwas positives für mich, aber naja.

Mal schauen, vermutlich berichten meine Eltern später was so geredet wurde.

also das Gespräch war wohl weniger dramatisch als gedacht, muss es aber erstmal für mich einordnen.
Im Prinzip ist sie sich wohl noch nicht sicher was sie will.

Will mir aber keine Hoffnungen machen, denke egal wie muss sie jetzt auf mich zu kommen - insofern sie das möchte.
Für mich gilt ja noch immer, dass sie (aktuell) keinen Kontakt möchte.

Ich habe in der Zwischenzeit viel nachgedacht und angefangen einen Brief aufzusetzen um mich bzw. meine Gefühle zu erklären.

Sie hat sich am Wochenende wohl auch noch mit meiner Schwägerin getroffen und mit ihr und meiner Nichte etwas Zeit verbracht.

Ich bin emotional einfach so hin und her gerissen zwischen...
- Sie hat ihre Entscheidung klar ausgesprochen.
- Sie hat meiner Mutter gesagt, dass sie die Familie und alles vermisst.
- Meine Mutter hat ihr wohl gesagt, wie ich emotional zu ihr stehe und sie meinte daraufhin, dass sie halt noch verletzt ist und daher ihre Gefühle weniger geworden sind.
- Sie hat ihr such gesagt, dass sie die Freiheit genießt (als hätte ich sie daheim eingesperrt... aber ich kann verstehen, dass sie das Gefühl hat, da sie sich ja versucht hat um mich zu kümmern als es mir nicht gut ging)
- Ihr Verhalten während der Trennung war teilweise mehrdeutig und nicht ganz klar/eindeutig für mich.
- Ihren Wunsch nach Distanz kann ich mittlerweile verstehen und respektiere diesen ja auch.
- Ich vermisse diesen besonderen Menschen einfach so sehr.
- Sie schützt zwar sich selbst, verletzt mich aber mit jedem weiteren Tag ohne Kontakt. (Ich unternehme viel alleine, aber kann es nicht mehr mit ihr teilen. Wie gerne würde ich wieder gemeinsam mit Ihr etwas unternehmen...)

Aber würde ich jetzt den Brief fertig schreiben und ihr zuschicken - selbst mit einem doppelten Umschlag und dem Hinweis den Brief nur zu lesen wenn sie dafür bereit ist - würde ich ihre Ängste nicht wieder triggern und Druck aufbauen, den sie gerade ausdrücklich nicht möchte?

Morgen habe ich den Termin mit meinem Therapueten... Ich bin gespannt was er zu dem ganzen Chaos sagt...

Wie immer bin ich dankbar für jede Art von Input.

Also die Therapie-Sitzung war anders als alle bisherigen. Ich glaube ich habe mich das erste mal richtig öffnen können. Und mein Therapeut konnte auf mich zu gehen. Er hat sich komplett anders verhalten als bisher.

Ich glaube er hatte busher, aus einem mir nicht bekannten Grund, eher meine Ängste gespiegelt als wirklich hinter die Fassade zu schauen.

Das macht natürlich nichts besser, aber immerhin.

Er meinte, dass es vorbei ist und ich das erstmal akzeptieren muss, aber auch dass eine Ende grundsätzlich immer ein Neuanfang ist. Es bleibt noch unklar wie genau der Neuanfang aussehen wird, aber nachdem was ich ihm und euch erzählt habe, schließt er einen Neustart hinsichtlich Beziehung noch nicht aus.

Das heißt natürlich auch alles erstmal nichts, aber vielleicht bin ich nicht ganz grundlos so verwirrt, wie manch einer meiner Freunde mir das einreden mag.

Der Brief ist nun soweit fertig. Am Mittwoch treffe ich mit ihrer Schwester zum Kaffee. Ihre Schwester war immer irgendwie eine Art von Berater für mich - eben eine große schwester. Vielleicht kann sie ja etwas Ordnung ins Chaos bringen... Also ich werde das jetzt nicht geplant zum Thema #1 machen, aber sie wird bestimmt einen Rat für mich haben. Auch wenn der Rat vielleicht anders aussieht, als wie ich es mir wünschen würde.

Den Brief schicke ich wenn erst nach meinem Urlaub ab, also gegen Ende Mai. Er ist zwar fertig, aber ich will es nicht überstürzen. Ich lasse den jetzt also ein paar Tage liegen und schaue ihn mir dann vor dem wegschicken nochmal an. (Wenn ich den Brief nach Mittwoch noch wegschicken mag...)

Zitat von Impossible:

Den Brief schicke ich wenn erst nach meinem Urlaub ab

Ich habe den Eindruck,
dass in diesem Brief k e i n e klaren Ansagen drin sind,
sondern eine Art Aufarbeitung Deiner eigenen Gefühlswelt.
Für Dich selber macht das (therapeutischen) Sinn. -Aber sie
verwirrst und verunsicherst Du damit !
Der Dreh- und Angelpunkt sind die Trennung und das Thema Kinder.
Also sollte konkret zu diesen Themen etwas in dem Brief stehen.

ich denke ich habe die Punkte definitiv in meinem Brief aufgenommen. Da ich die letzten Jahre meine Emotionen nicht spüren und schon gar nicht kommunizieren konnte, weiß ich natürlich nicht ob die Aussage in den Worten wirklich rüber kommt. Ich will jetzt auch nicht den Brief teilen, da ich es schon als etwas sehr persönliches empfinde, aber gerade bzgl. Kinder/Heirat habe ich folgendes geschrieben:

Zitat:

Ursprünglich war es nie mein Plan mal zu heiraten oder Kinder zu bekommen. Aber die Zeit mit dir hat diese Einstellung nach und nach verändert. Vor meiner depressiven Phase hatte ich bereits einen Verlobungsring für dich ausgesucht. Es hätte nichts Schöneres mehr für mich gegeben, als zu wissen, dass du jeden Morgen bis ans Ende meines/unseres Lebens neben mir aufwachst. Du wärst damit nebenbei auch ganz offiziell ein Teil meiner Familie geworden - für mich warst du das zwar schon ab dem ersten Tag, aber ich verstehe, dass es für dich anders gewirkt hat. Das Kinder-Thema hat mich ebenfalls über die Zeit hinweg eingeholt. Die innere Entscheidung dazu ist spätestens mit der Geburt von Name meiner Nichte verändert worden. Aber auch unabhängig davon war das Thema in meinem Unterbewusstsein bereits präsent. Nicht umsonst hätten wir in unserem gemeinsamen Haus zusätzliche Räume eingeplant, die wir mit dem Vorwand von allerlei Themen vorerst hätten füllen wollen.

Bzgl. Trennung unter anderem das:

Zitat:

Mir ist mittlerweile mehr als bewusst, dass ich rein aus Motiven der Depression gehandelt habe. Das entschuldigt mein Verhalten und meine Entscheidung in keinem Fall! Aber es liefert eine Art der Erklärung. Es muss sehr schmerzhaft für dich gewesen sein diese Momente der Distanz und Ablehnung ertragen zu haben und das tut mir leid.

Ich habe aber ehrlich gesagt nie aufgehört dich zu lieben! In meinem Kopf war allerdings ein Nebel von Selbstzweifel und Ängsten. Dieser Nebel hat etwas ganz Wichtiges verdeckt: Dich.

Zitat:

Ich hoffe das macht es noch etwas deutlicher: Ich will dich als meine Partnerin in meinem Leben und ich wollte nie etwas anders.

Nur zu gerne hätte ich dir alle deine Wünsche erfüllt. Nicht um es dir recht zu machen oder als Kompromiss, sondern weil ich gerne ein Leben mit dir gemeinsam aufgebaut hätte. Das war und ist auch noch mein größter Wunsch.

Zitat:

Du konntest mir die letzten 13 Jahre bedingungslos vertrauen und ich kann dir jetzt letztendlich nur versprechen, dass ich dich kein zweites Mal mehr so emotional abweisend behandeln werde – dieser Brief zeigt ja bereits meine Gefühlswelt und Zuversicht für eine gemeinsame Zukunft. Wenn du es noch möchtest gehört mein Herz also für immer dir. Liebe ist eine Entscheidung, die man jeden Tag erneut treffen muss. Für dich ist meine Liebe nur ein Schritt, ein Chat, ein Anruf entfernt…

Der Brief ist etwas lang geraten und hat ~2300 Wörter... Ich weiß nicht genau ob das zu lang ist, aber es enthält eigentlich noch nicht mal annähernd alles was ich eigentlich sagen wollen würde. Vielleicht kürze ich aber noch etwas...


Am liebsten würde ich den Brief gestern weggeschickt haben, wenn der Eindruck daher aufkommt. Ich habe allerdings gemischte Gefühle hinsichtlich ihres aktuellen Distanzwunsches und meinem Wunsch nach Neustart und Versöhnung.

Mein Plan war ja quasi einen Brief im Brief zu schicken. Vielleicht schreibe ich dann auf den kurzen Brief schon einzelne Punkte drauf - Dann kann sie sich quasi selbst dafür entscheiden ob sie sich den emotionalen Volltext gibt...

Zitat von Impossible:

Der Brief ist etwas lang geraten und hat ~2300 Wörter... Ich weiß nicht genau ob das zu lang ist

Ja, ist zu lang.
Konzentrier' Dich auf das Wesentliche / die Kernbotschaft (Trennung, Kinder)!

Kalkuliere bitte mit ein,
dass sie den Brief liest und sich dazu womöglich denkt.:
Das liest sich wirklich alles wunderschön,
aber ich will und kann nicht mehr. -Es ist zu spät !
(Außerdem habe ich bereits einen neuen Partner.)

Darüber bin ich mir leider schmerzlichst bewusst... kann keinen tag verbringen ohne darüber nachzudenken... keine nacht ohne von ihr zu träumen und morgens enttäuscht aufzuwachen...

Wenn ich sie beim Wort nehmen wollen würde, dann hat sie gesagt sie ist nicht auf der Suche nach einem Partner... Es würde mich extrem traurig machen, wenn ich in Ihrer Welt so ersetzbar gewesen bin...

Zitat von Impossible:

Darüber bin ich mir leider schmerzlichst bewusst...

Das ist gut!

Zitat von Impossible:

Wenn ich sie beim Wort nehmen wollen würde, dann hat sie gesagt sie ist nicht auf der Suche nach einem Partner...

Viele wollen ihren Expartner schonen
und schweigen vorerst über einen neuen Partner,
was natürlich totaler Quatsch ist! -Der Expartner macht sich so noch unnötige
Hoffnung und wird dann doppelt enttäuscht !
Viele sind aber auch einfach nur zu feige
dem Expartner reinen Wein einzuschenken.

Bin ganz deiner Meinung - hatte ihr auch grundsätzlich gesagt, dass sie bitte brutal ehrlich mit mir sein soll...

Grundsätzlich könnte es ihr ja egal sein, wenn sie damit meine Gefühle verletzt...

Ich habe mich gestern mit ihrer Schwester getroffen. Wir haben 6 Stunden über alles mögliche geredet. Wir haben uns ja auch schon Monate nicht mehr unterhalten gehabt...

Ich konnte einfach nicht anders als auch dieses Thema auf den Tisch zu bringen.
Sie hat über Dinge gesprochen, die ich so nicht gemeint habe, Dinge die ich schon vor Wochen und Monaten bereut habe und die ich meiner ex-Freundin ja auch bereits mitgeteilt hatte. Auch Heirat und Kinder hat sie mir aus Sicht der ex-Freundin geschildert. Ich habe ihr dann entsprechend erklärt wie meine Position dazu derzeit ist und wie es eigentlich auch vor Jahren schon der Fall war (mir aber im Kinderthema nicht so recht greifbar war). Ich glaube im emotionalen Chaos der Trennung wollte vieles nicht gehört werden. Dinge wurden falsch verstanden oder negativ gedeutet...

Ich glaube zumindest ihrer Schwester habe ich die Dinge etwas erklären können. Auch dass ich stark depressiv war hsbe ich ihr erzählt - sie wusste davon wohl wirklich nichts, ich habe mich immer dafür geschämt und wollte dass es keiner weiß. Am Ende bleibt es natürlich die Entscheidung, meiner Ex-Partnerin was sie mit diesen Informationen anfängt.

Ich fahre am Wochenende in den Urlaub, der eigentlich mit ihr geplant gewesen wäre. Es macht mich echt ziemlich fertig... Ich hoffe, dass mir das nicht negativ ausgelegt wird. Ich würde mir wirklich sehr wünschen, wenn sie dabei sein könnte/wollte...

Den Brief habe ich etwas zusammengekürzt und handschriftlich geschrieben.

Wegen unseres gemeinsamen Grundstücks gibt es vielleicht bald eine Meldung von ihr. Vielleicht meldet sie sich ja auch dann wegen der anderen Themen...

Wenn ich in einer Woche wieder zurück bin, schicke ich den Brief vermutlich ab. Ich hoffe, dass meine Worte ihr etwas Klarheit verschaffen und vielleicht den Weg für eine gemeinsame Zukunft wieder bereiten können - auch wenn ich die Chancen noch immer als sehr gering betrachte...