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Trennung mit Haus und Kinder

G
Ich wende mich mit meiner Situation an euch, um mal ein paar Erfahrungen und vielleicht Denkanstösse zu bekommen.

Meine Frau und ich sind seit 16 Jahren zusammen, seit 9 Jahren verheiratet und haben zwei Kinder (7/10), wir leben in unserem gemeinsamen Haus.
Im Januar sagte meine Frau zu mir, dass sie nicht weiss, ob ihre Gefühle noch für eine weitere Beziehung reichen, sie sich aber wünscht alles würde so sein wie früher. Mir ist ganz klar, wo meine Fehler liegen - zu viel gearbeitet, zu viel Alltag, zu wenig Aufmerksamkeit und Anerkennung gegenüber meiner Frau. Was nicht heisst, dass ich meine Frau nicht liebe, ich liebe sie und meine Kinder über alles. Ich wollte kämpfen - und das tue ich auch immer noch. Wir haben als Familie immer gut funktioniert, viele Unternehmungen, 3x Urlaub im Jahr usw., aber wir haben uns dabei als Paar vergessen. Das wollte ich ändern. Meine Frau sagte auch, dass sie es gern ändern möchte, aber ich habe von ihr keine wirklichen Zeichen gesehen. Es wurde zu einem Gummihandspiel. An einem Tag sagt sie sie liebt mich, fängt an zu weinen, küsst mich und am nächsten Tag sagt sie sie fühlt nichts mehr. So ging das in letzter Zeit sehr häufig.
Heute ist mir klar warum. Ich habe letzte Woche herausgefunden, dass sie sich auf einen anderen Mann eingelassen hat. Ich kann ihr hierfür noch nicht mal böse sein, da ich weiss, dass ihr bei mir etwas gefehlt hat, was sie woanders gesucht hat. Aber ich bin verdammt sauer, dass sie nicht mit offenen Karten gespielt hat, sondern mich belogen hat. Mir immer zugesichert hat, es gibt keinen anderen Mann, dabei läuft das schon seit Monaten. Jetzt sagt sie, sie weiss nicht wie man diesen Bruch wieder hinbekommen soll und verlangt die Trennung. Ich habe zu ihr gesagt, dass um es wieder hinzubekommen der Wille da sein muss, dann die Bereitschaft viel Arbeit in die Beziehung zu stecken und vor allem muss sie den Kontakt zu dem anderen abbrechen - aber sie blockt ab. Mir ist klar, dass all meine Bemühungen der letzten Monate um sonst waren, da sie nicht ehrlich war und mir gegenüber eine Mauer aufgebaut hat, die ich nicht durchdringen konnte. Zu dem sehe ich bei ihr auch keine Bereitschaft Arbeit in die Beziehung zu stecken oder zumindest in sich, eventuell durch externe Hilfe.
Sie verlangt von mir, dass ich ausziehe (hat mich im letzen Monat noch einen Grossteil des Hauses renovieren lassen), möchte aber das wir Freunde bleiben und uns nicht streiten. Zudem möchte Sie, dass ich Sie decke und wir offiziell sagen, dass die Trennung von uns beiden gewollt ist. Das Haus kann sie selbst nicht finanzieren, daher soll ich das natürlich auch machen und natürlich braucht sie auch noch Geld zum Leben. Ich finde diese Bedingungen sehr einseitig und ich könnte mir nicht mal mehr eine Wohnung mit 3 Zimmern leisten, in der auch meine Kinder mal Platz zum schlafen hätten.
Somit habe ich sie aufgefordert nicht immer durch die Blume zu reden, sondern mir die Wahrheit zu sagen, was mit dem Anderen ist (sie hat sich verliebt) und mir ins Gesicht zu sagen, dass sie die Trennung will - hat sich gemacht. Darauf hin habe ich zu ihr gesagt, dass wenn sie die Trennung will, sie doch bitte ausziehen soll, da ich nur so das Haus für meine Kinder halten kann. Ich möchte meine Kinder nicht auch noch aus ihrer Umgebung herausreissen, die Trennung der Eltern ist denke ich bereits schwer genug für die Kindern (und für mich). Ich könnte mehr von zuhause arbeiten, um für die Kinder nach Schulende da zu sein.
Wenn mir noch ein Weg einfallen würde, wie ich wieder an sie herankomme, würde ich ihn gehen - aber ich bin leer.
Gibt es jemanden in einer ähnlichen Situation?

14.04.2016 09:03 • x 1 #1


B
Mir geht es ähnlich. Nur waren wir nicht verheiratet oder haben ein Haus. Wir waren fast 5 Jahre zusammen, haben einen 2 jährigen Sohn und wohnen zusammen. Ich habe vor knapp 5 Wochen erfahren, dass er sich in seine Arbeitskollegin verliebt hat. Habe mich daraufhin von ihm getrennt und er ist nur einen Tag später bei ihr eingezogen. Stand aber nach 5 Tagen wieder vor unserer Tür. Momentan ist er wieder zuhause, will sich aber ein Zimmer zum übernachten suchen, da er sich nicht sicher ist, ob er mich und seine Familie will oder die Kollegin.
Ich kann dir nur sagen, dass eine räumliche Trennung tatsächlich das beste ist. Ich bin nach 5 Wochen fast daran zerbrochen, dass er immer noch bei uns wohnt. Das ist keine Lösung. du brauchst jetzt Zeit für dich und deine Kinder und musst zur Ruhe kommen.

14.04.2016 09:16 • x 2 #2


A


Trennung mit Haus und Kinder

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S
Ich finde du solltest die Trennung durchziehen. Glaub mir wenn einmal ein Knackpunkt da ist wird er nicht mehr zu reparieren sein. Egal wie sehr man es auch versucht. Ich habe das ganze auch probiert. Viel zu lange....
Lg

14.04.2016 09:16 • #3


Solskinn2015
Hallo Golo,

es gibt hier viele die das erleben oder schon erlebt haben, was Du durchmachst.

Lies meinen Thread, lies die Geschichte von Hamster, Puschelmama etc.

Bleib hart. Wappne Dich. Gib nicht nach. Sie will weg. Sie soll gehen. Decke sie nicht. Sie ist erwachsen. Sie kann machen was sie will; sie muss allerdings auch die Konsequenzen ihres Handelns tragen können.

Zieh dir den Schuh nicht an, dass Du Schuld bist. Ihr habt vermutlich wie fast alles ne normale Ehe mit Kindern gelebt. Für die Familie und für die Kinder. Da ist Durchhaltevermögen gefragt. Wenn man sich unwohl fühlt muss man etwas ändern. Dafür muss man mit dem Partner reden und sich nicht einfach verabschieden.

Meine Geschichte ist deiner sehr ähnlich. Es kommen Sprüche wie: Such dir ne Freundin und lass mich gehen. Sie wolle nicht die sein, die sich trennt, die Schuld ist.
Wir kriegen das hin uns als Erwachsene zu trennen und so ein Zeug. Heute lebt sie mit dem geleugneten Lover in unserem Haus (ich war 6 Wochen draußen dann ist er eingezogen). Bis dahin hieß es immer den gibt es nicht, obwohl ich zu 99% sicher war, das es ihr Kollege ist. Und er ist es!
Die Kinder werden instrumentalisiert gegen mich. Die Eheringe wurden noch lange von beiden getragen auf der Arbeit, damit keine Rückfragen von anderen Kollegen kamen. Ich fand das alles so schlecht. Ich wäre Schuld an allem. Das sie mit ihm zusammen sei. Sie wolle leben etc. Sie hat sich stark Äußerlich verändert und innerlich auch. Ich erkenne sie nicht mehr wieder. Als sie mir die kleine Tochter nicht mehr geben wollte, haben wir einen Termin beim Jugendamt wahrgenommen. Da hatte ich sie einbestellen lassen. Plötzlich behauptet sie ich würde der Kleinen weh tun. Du siehst rechne mit allem.

Emotional hat sie schon mit Dir abgeschlossen. Sie ist dir voraus. Meilenweit. Sie versucht nur noch die Situation für sich bestmöglich darzustellen. Du kennst diese Person eigentlich nicht mehr.

Stay strong and stand-up and fight.

14.04.2016 09:20 • x 3 #4


S
uppss...das hört sich alles sehr unschön an ..mein Beileid!

Na, schon starker Tobak, sie betrügt und belügt dich, kommt anfang Januar mir einer wischi-waschi Erklärung um die Ecke und verlangt jetzt noch das Du ihr ihr neues Liebesleben finanzieren solltst! ...sehr weltfremd deien Frau!
Dein Ansatz ist schon korrekt, erst einmal Abstand gewinnen und klare Kante fahren!
Das Haus könnte man ja auch vermieten? arbeitet deine Frau? ...wenn nein, dann sollte sie sich schleunigst um einen Job bemühen!
Richtig ist auf jeden Fall schon einmal, das sie jetzt erst einmal schauen sollte, das sie bei freunden oder Familie unterkommt, das du jetzt das weite suchen solltest, sehe ich auch nicht! Es ist ihre Entscheidung gewesen dich zu betrügen, ergo soll sie auch jetzt die Konssequenzen zu spüren bekommen!
Kann ja sein das ihr Hormonrausch nun abrupt endet, da sie merkt wie die Realität schmeckt!
Konsoltiere auf jeden Fall einen Rechtsbeistand, ich denke so wie deine Frau unterwegs ist wird das noch unappetitlich ...

14.04.2016 09:31 • x 2 #5


G
Ich habe die letzten Monate so viel versucht an unser Situation zu arbeiten und sie zu analysieren. Ob das Verhalten am Absetzen der Pille liegt, ob sie Probleme hat, in einem Konflikt mit sich selbst steht. Ich bin sogar zu einer Therapeutin gegangen, um besser zu verstehen, was in Frauen ab 40 vor sich geht. Ich hätte aber nie gedacht, dass sie einen anderen hat. Meine ganzen Versuche hätte ich mir glaub ich sparen können, da sie einfach nicht ehrlich war und mir gegenüber eine Mauer aufgebaut hat.
Ich könnte es aber nie akzeptieren, dass ein anderer Typ in unser Haus einzieht, das ich dann womöglich noch bezahle. Vor allem ist der Typ arbeitslos und und vier Kinder mit vier Frauen. WAHNSINN alles.
Ich weiss nicht ob es der richtige Weg ist sie zu decken und zu sagen die Trennung ist beidseitig? Ich frage mich ob das für die Kinder besser ist?

14.04.2016 09:41 • #6


S
Zitat von golo81:
Ich habe die letzten Monate so viel versucht an unser Situation zu arbeiten und sie zu analysieren. Ob das Verhalten am Absetzen der Pille liegt, ob sie Probleme hat, in einem Konflikt mit sich selbst steht. Ich bin sogar zu einer Therapeutin gegangen, um besser zu verstehen, was in Frauen ab 40 vor sich geht. Ich hätte aber nie gedacht, dass sie einen anderen hat. Meine ganzen Versuche hätte ich mir glaub ich sparen können, da sie einfach nicht ehrlich war und mir gegenüber eine Mauer aufgebaut hat.
Ich könnte es aber nie akzeptieren, dass ein anderer Typ in unser Haus einzieht, das ich dann womöglich noch bezahle. Vor allem ist der Typ arbeitslos und und vier Kinder mit vier Frauen. WAHNSINN alles.
Ich weiss nicht ob es der richtige Weg ist sie zu decken und zu sagen die Trennung ist beidseitig? Ich frage mich ob das für die Kinder besser ist?

Nein Decke sie nicht. Das was sie tut und verlangt ist ein absolutes NoGo. Ich bin zwar auch dafür sowas friedlich zu lösen aber das geht gar nicht.

14.04.2016 09:45 • x 3 #7


Solskinn2015
Golo das kenne ich alles. Konnte mir das auch nicht vorstellen mit dem anderen. sie hat ja auch erst immer nur von Krise gesprochen. Ansätze dass es nen anderen gab hatte ich schon. Wollte das aber nicht glauben.
Ich bin zum Psychologen gegangen, weil ich aus ihrem Verhalten nicht klug wurde. Ich wollte retten. Ich dachte an burn out und Erschöpfung, Krankheit, One night stand was auch immer. Ihr Verhalten war aggressiv und abstrus. Die erste Psychologin fragte mich nachdem ich ihr die Geschichte was vorgefallen war erzählt hatte: Fragen sie ihre Frau: Hast Du einen anderen? Das wollte ich nicht hören. Das konnte ich nicht glauben.

Ex wollte zu keinem Psychologen oder Paartherapie. Sie sei nicht krank. Ich könnte gehen. Ich sei ja eh labil etc. für sie sei alles vielleicht schon zu spät. War es wohl auch. Was soll jemand bei der paartherapie, wenn er da auch nur rumlügen müsste und nicht bereit ist, sich seinem Problem zu stellen.

Du rettest mit Nachgeben und Verständnis nichts mehr. Zuerst kommst Du. Finanziell und emotional. Du musst Dich retten, damit Du dann für die Kinder dasein kannst.

14.04.2016 09:55 • x 5 #8


G
Das Problem ist, sie will nicht ohne die Kinder gehen. Ich will meine Kinder aber nicht von irgendeinem Typen erziehen lassen, der sein leben nicht auf die Reihe bekommt und dazu dann noch eine komplett verwirrte Mutter - die ich momentan gar nicht mehr einschätzen kann. Ich möchte aber auch keinen Rosenkrieg, bei dem am Ende die Kinder auf der Strecke bleiben.
Wenn Sie mit Kindern gehen würde müsste ich ja Unterhalt bezahlen, dann könnte ich unser Haus vermutlich auch nicht weiter halten. Ich weiss wie wohl sich meine Kinder in unsere Wohngegend fühlen und auf keinen Fall da weg wollen.
Würdet ihr den Lover kontaktieren? Ich weiss wer es ist.

14.04.2016 10:01 • #9


VictoriaSiempre
Puh Golo - leider willkommen im Club!

Was das decken angeht: Bei Deinen Kindern solltest Du Dich mit der Wahrheit erst einmal zurückhalten, sie sind noch zu klein (wobei Kinder grundsätzlich nicht in die Differenzen der Eltern einbezogen werden sollten). Allen anderen gegenüber würde ich aber durchaus offen sein. Ich habe es damals differenziert kommuniziert: Nahestehende Menschen wussten von der Affäre meines Nochmannes, anderen habe ich nur gesagt Wir haben uns getrennt! Einfach, weil ich 1. nicht wollte, dass man sich das Maul zerreisst und 2. weil es für mich auch schwierig war, mich damit abzufinden, dass ich ausgetauscht wurde. Mittlerweile steh ich darüber, anfangs hat es sehr geschmerzt.

Offensichtlich will Deine Frau nicht als die böse Ehebrecherin dastehen; ihre Befindlichkeit wäre mir an Deiner Stelle aber völlig wurscht!

Zur Situation mit dem Haus: Ich schließe mich denen an, die sagen wer raus will, soll gehen. Wenn Du die Möglichkeit hast, die Kinder zu betreuen - arbeitet Deine Frau auch? -, dann spricht nichts dagegen, dass Du mit den Kindern im Haus bleibst.

Ich würde mich an Deiner Stelle auf alle Fälle bei einem Anwalt beraten lassen. Hör Dich nach einem guten Fachanwalt für Familienrecht um und hol Dir einen Termin. Das heißt ja im ersten Schritt noch nichts in Richtung Scheidung, sondern es geht nur um Rechtssicherheit. Du bist dann gewappnet, wenn sie mit weiteren Forderungen um die Ecke kommt. Die Frage des Unterhaltes (und die Dauer) sollte geklärt werden, auch der Beginn des Trennungsjahres. Im Trennungsjahr bist Du, falls Du Hauptverdiener bist, unterhaltspflichtig; der naheheliche Unterhalt ist von sehr vielen Faktoren abhängig.
Deshalb: Beratung. Kostet um die 150 € und ist gut angelegtes Geld.

Zum weiteren Umgang mit Deiner Frau, vor allem auf der Elternebene, bietet sich eine Mediation an. Es gibt Mediatoren, die gleichzeitig auch eine Eheberatung machen (fraglich, ob es zum jetzigen Zeitpunkt was bringt; Deine Frau ist blind und taub wegen Hormonüberschuß) und andere, die Trennungsmodalitäten regeln, besonders auch zum Umgang mit den Kindern. Google mal danach.

Ich wünsche Dir starke Nerven, ein dickes Fell und alles Gute!

14.04.2016 10:07 • x 1 #10


P
...was willst du von dem Lover? ...würde ich nicht machen..du quälst dich selbst!

Das mit den Finanzen, schwierig, ich würde eine Lösung suchen die alles offen läßt!
Arbeitet deine Frau denn?

14.04.2016 10:08 • x 1 #11


VictoriaSiempre
P.S.: Und nein - nicht den Lover kontaktieren! Es ist eine Sache zwischen Dir und Deiner Frau!

14.04.2016 10:09 • x 1 #12


G
Meine Frau ist bei mir angestellt auf 450€ Basis und hat ein Kleingewerbe, wo sie noch minimal was dazu verdient.

14.04.2016 10:23 • #13


P
...nun dann ist sie ja generell in der Lage ihren Lebensunterhalt selbst zu finanzieren....sie ist ja arbeitsfähig!
Wie hier schon angesprochen, mal überlegen ob man das Haus nicht vermietet, das bietet Möglichkeiten, ggf. kann man bei den heutigen Mietpreisen da ja einen Profit erwirtschaften?

14.04.2016 10:40 • #14


G
Ja aber meine Kinder lieben ihr zuhause. Alle Freunde leben direkt in der Nachbarschaft. Das will ich meinen Kindern nicht auch noch nehmen.

14.04.2016 11:32 • #15


A


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