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Trennung nach 17 Jahren - OHNE 2 Chance

L
Es ist so komisch, irgendwie sagen so viele das Gleiche. Auch meiner hat mir beteuert, immer für mich da zu sein, da ich ja so ein wertvoller Mensch sei... Aber weg ist er trotzdem. Ich sags dir, es wird besser, sobald du ihn nicht mehr täglich sehen musst. Nur die Hoffnung - ja die ist auch bei mir immer noch da. Aber nicht mehr, dass er doch nicht geht, sonder nur mehr, dass er wiederkommt, aber so wie er vor über einem Jahr war und nicht mehr so, wie er gegangen ist! Denn den würd ich nicht mehr wollen...

21.07.2018 14:48 • x 1 #46


M
Zitat von libelle3:
Weiß jemand von euch vielleicht, warum ich erst jetzt zu träumen beginn?

Man träumt, wenn das Unterbewusstsein mit der Arbeit beginnt

21.07.2018 14:50 • x 1 #47


A


Trennung nach 17 Jahren - OHNE 2 Chance

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P
Liebe @libelle3

hast du dich mal mit den Al-Anons beschäftigt? Du hast u.a. von seinem exzessiven Alk. geschrieben. Die Angehörigengruppe zu den Anonymen Alk. haben auch eine Menge Erfahrung, wie man sich am Besten verhält, was zu erwarten ist, wie was einzuschätzen ist, und ganz besonders, wie du selber am Besten mit der Situation und mit dir klar kommst.
Ist nur eine Idee, weil dein Eingangspost bei mir alle Flaggen in diese Richtung hochschnellen ließen.

21.07.2018 15:01 • x 4 #48


L
Liebe Perzet! Danke für deine Antwort. Ja hab ich, aber ich bin mir so unsicher... Er hatte wirklich immer schon Phasen, wo er das Trinken einfach übertrieben hat. Auch sein Vater starb ja schlußendlich am Alk.. Aber es ist nicht so, dass er nicht mehr arbeiten kann oder sich nicht pflegt oder sonst was. Er ist halt immer der, der als letzter geht... oder besser gesagt wackelt. Er hat sich im letzten Jahr sooft besinnungslos betrunken, dass er nicht mal mehr seinen Körper unter Kontrolle hatte. Hat aber dann immer wieder geheult und gesagt das kommt nie wieder vor! Es gibt eigentlich wenig Tage im Monat, an denen er gar keinen Alk. trinkt und wenns nur zwei B. sind... Er wollte auch nie mal einen Monat quasi Fasten - das braucht er nicht. Aber wie gesagt, er ist nicht jeden Tag voll betrunken. Und angeblich hatte er ja seit seinem Auszug keinen Vollrausch mehr... aber dies solle ich jetzt nicht als dirkete Vorhaltung verstehen...

21.07.2018 15:11 • x 1 #49


BibiBlocksberg
Zitat von libelle3:
Es ist so komisch, irgendwie sagen so viele das Gleiche. Auch meiner hat mir beteuert, immer für mich da zu sein, da ich ja so ein wertvoller Mensch sei... Aber weg ist er trotzdem. Ich sags dir, es wird besser, sobald du ihn nicht mehr täglich sehen musst. Nur die Hoffnung - ja die ist auch bei mir immer noch da. Aber nicht mehr, dass er doch nicht geht, sonder nur mehr, dass er wiederkommt, aber so wie er vor über einem Jahr war und nicht mehr so, wie er gegangen ist! Denn den würd ich nicht mehr wollen...

21.07.2018 15:12 • #50


P
Zitat von libelle3:
Aber es ist nicht so, dass er nicht mehr arbeiten kann oder sich nicht pflegt oder sonst was.


Liebe @libelle3
ich habe hier nur eines deiner Beispiele genommen. Alk. wird in verschiedene Stufen unterteilt, so wie Süchte überhaupt und generell. Was du anführst, ist die extremste Stufe, die der Lebensunfähigkeit. Die hat er nur angekratzt, wie man im Moment sehen kann. Aber er hat definitiv ein Alk.. Da gibt es nix zu deuteln. Es mag regional üblich sein. Dann gibt es regionale Suchtpobleme, die dann auch noch kulturell umgedeutet werden. Aber individuell ist es schon recht fraglich, wie er mit sich, dem Leben und den dazugehörigen Herausforderungen umgeht. Alk ist bei ihm dann dabei.

22.07.2018 00:02 • x 1 #51


L
wow, das hört sich ja schlimm an, zu lesen, es sei die extremste Stufe! Habe mich wirklich mit dem Thema beschäftigt, da ich ja auch in diese Richtigung ein Studium abgeschlossen habe! Aber da sieht man wieder einmal, dass alles gelernte zu Hause nicht greift.

22.07.2018 00:09 • x 1 #52


P
Oh ha, habe ich das so ausgedrückt?
Zumindest ist er nicht mehr auf der Einsteigerstufe. Und die Fortgeschrittene hat er sicher auch schon gemeistert.
ne, im Ernst. Es gibt da diverse Defnitionen und Zuordnungen, was wann wohin gehört. Aber der Alk ist ein bestimmender Teil seines Lebens. Und wenn er es nicht ohne kann, ist er süchtig. Und wenn jemand süchtig ist, dann hat das Auswirkungen auf sein Leben -. und auf das Leben der Menschen, die mit ihm sind, äh, waren.

Und die Personen, die alles tun, damit sich der Süchtige gut fühlt, nennt man Co-Abhängige. Es bilden sich Strukturen heraus, die - unbewußt - dem Süchtigen in die Karten spielen.
Von daher wäre eine Beschäftigung mit der Sucht bzw der Co-Abhängigkeit bestimmt sehr hilfreich und Augen öffnend. Da gehört natürlich auch eine Portion Mut zu, denn man kommt auch mit sich selber und seinem eigenen Verhalten und Erwartungen in Kontakt.

Ist ja nicht böse oder negativ gemeint. Viele von uns haben schon diesen Weg begonnen, uns selber besser kennen zu lernen. Es lohnt sich!

22.07.2018 00:18 • x 2 #53


L
danke liebe perzet! Ja, ich habe mich bereits mit dem Thena der Co-Abhängigkeit beschäftigt und bin da sicher irgenwie dabei. Habe ja auch im letzten Jahr seine Spuren immer brav beseitigt, sodass die Kinder nichts mitbekommen... und er dadurch auch nicht. Am nächsten Mogen immer Geheule und Reue und nach 5 Minuten war alle wieder gut - also voll drinnen in der CoAbhängigkeit. ABER: laut seinen Worten, war Alk. KEIN Thema mehr für ihn nach seinem Auszug vor fast 4 Wochen... also kanns ja wohl nur an mir gelegen haben

22.07.2018 00:23 • x 1 #54


P
Zitat von libelle3:
laut seinen Worten,


behaupten kann man viel. . . Aber das weißt du bereits selber, liebe @libelle3

Und die Schuldumkehr funktioniert auch noch prima. Zumindest scheint er darin viel Erfahrung zu haben. Es sind immer die anderen oder die Situation oder halt du. Echt praktisch

Nein, so schnell ist er da nicht raus. Dafür dauert sein Zustand schon zu lange an. Oder er ginge cold turkey. Aber das würdest du mitbekommen bzw erfahren.

Am meisten hat mich deine Beschreibung eben erschreckt, weil ich mich wiedererkannt habe. Im großen und ganzen war Alk. nicht viel in meinem Leben (aber dann mußte ich sehr leiden). Von daher war ich auch nicht daran gewöhnt, als ich in der letzten Beziehung jemanden hatte, der bereits die Bierflasche geöffnet hatte, bevor er morgens im Bad war. Und alle deine Beispiele und Beschreibungen haben er und ich gegeben. Ich war selber überrascht, wie wenig ich mir zugestehen wollte, dass er wirklich ein Alk ist, obwohl doch vieles andere funktioniert, wie z.B. die Arbeit. Und er konnte unglaublich lieb und liebenswert sein. Nein, so jemand ist nicht wirklich krank, nein! Auch wenn ich es mehrfach angesprochen hatte, wurde es vehement geleugnet und er bekam sogar einen Schrecken und hatte es sich selber wieder gut geredet, da er ja auf der Arbeit keinen Tropfen trinke, etc.
Ist schon erschreckend und faszinierend zugleich, wenn man so einen identischen Spiegel (deine Beschreibungen) vorgehalten bekommt. Plötzlich ist das keine Frage mehr.
Selbst meine jungen Kollegen, die jedes kostenlose B. mitnehmen, haben sofort geschrien, das sei bereits Abhängigkeit, wenn regelmäßig Samstagsmorgens die Bierflasche als allererstes geköpft wird.

22.07.2018 00:37 • x 2 #55


L
Erschreckend, wenn wir uns so beim schreiben beobachten könnten. Ich könnte mir das nieeeeeee vorstllen, einen Vollrausch zu haben (und da mit meine ich wirklich viel zu viel Alk.) und dann am nächsten Tag wieder ein paar B. zu köpfen und am übernächsten Tag eine Flasche Wein.... die 3 darauf folgenden Tage waren dann ohne Alk. aber dann kam ja wieder das Wochenende...

Und trotzdem hat er es geschafft... ich sitze hier und glaube ihm! Ja, seit mehr als 3 Wochen hatte er keinen Rausch mehr und ja, seit mehr als 3 Wochen ist er ausgezogen... Bin ich schuld? Sind unsere Kinder schuld? NEIN, das kann und will ich nicht zulassen.

22.07.2018 00:43 • x 1 #56


G
Zitat von libelle3:
... danke für deine liebe Antwort! Soweit bin ich noch nicht, dass ich Dinge über Ämter regeln lassen kann. Möchte mich momentan auch noch nicht scheiden lassen. Er übrigens auch nicht. Hat mir selbst am Tag seines Auszugs noch gesagt, dass es durchaus möglich ist, dass er in einem Jahr alles bereut und vielleicht das Glück hat, dass ich ihn noch mal zurück nehm... aber ich soll mir bitte keine Hoffnungen machen - jetzt geht er, weil er momentan keine Zukunft sieht, aber er weiß nicht, was wirklich kommt... ja und dann ging er und ich sitzt da mit zwei Kindern (die er ja nie wollte) und einem Hund...


Liebe Libelle ..... flieg in ein neues Leben .... lebe es mit deinen zwei Kindern. ... denn die wollen dich

22.07.2018 00:51 • x 2 #57


P
SCHULD ist ein böses Wort. Ein Wort, das gerade von Süchtigen genutzt wird. Denn alles und jeder ist es, nur sie selber nicht.

Dabei gibt es doch dieses eine berühmte kleine Kästchen, das in einem jeden von uns tief innen drinnen ist. Kein anderer Mensch kommt an dieses Kästchen heran. Das gehört einem ganz alleine. Und weil es so tief in uns drinnen ist, deswegen sind wir jeweils auch die einzige Person, die die Schalter und Knöpfe an diesem Kästchen bewegen und bedienen können. Kein anderer kommt da dran. Und dieses Kästchen hat den Namen: Entscheidungsfreiheit.
Es ist s e i n e Entscheidung, wie er mit Belastung, Problemen und Freizeit umgeht. Zwar mag er eine gewisse Prägung mitbekommen haben, aber es gibt auch die persönliche Neigung. Und wenn er dazu neigt, lieber alle Verantwortung abzugeben - übrigens das Gegenwort zu Schuld! - dann ist auch das seine Entscheidung. Da nützt auch kein Ablenken, Verschiedeversuche oder sonstiges.

Für sein Handeln ist er verantwortlich. Für dein Handeln bist du zuständig. Und von daher kannst du nur an deinen Stellschrauben drehen. Wann er seine wieder entsprechend eingerichtet bekommt, wer weiß? Hoffen kann man, aktiv werden sollte man, für sich, für die Kinder.

22.07.2018 00:52 • x 2 #58


L
Danke leibe Garamond, ich versuch es... und hoff trotzdem, dass er irgendwann wieder NACHfliegt!

22.07.2018 00:53 • x 1 #59


Thommy75
Liebe Libelle,

zwischen dem hier:

Zitat von libelle3:
laut seinen Worten, war Alk. KEIN Thema mehr für ihn nach seinem Auszug vor fast 4 Wochen... also kanns ja wohl nur an mir gelegen haben


Und dem hier:

Zitat von libelle3:
Es gibt eigentlich wenig Tage im Monat, an denen er gar keinen Alk. trinkt und wenns nur zwei B. sind... Er wollte auch nie mal einen Monat quasi Fasten - das braucht er nicht. Aber wie gesagt, er ist nicht jeden Tag voll betrunken. Und angeblich hatte er ja seit seinem Auszug keinen Vollrausch mehr...


liegt ein kleiner Unterschied.
Du siehst, dass du schon nach ein paar Stunden seine Aussagen unterbewusst relativierst. Und lass dir ja nicht einreden, dass es deine Schuld wäre! Es ist genau das, was er damit erreichen will. Und wenn er sagt, er hätte keinen Vollrausch mehr gehabt, dann heißt das nicht, dass der Alk KEIN Thema mehr war, geschweige denn dass er auch die Wahrheit spricht. Also glaub ihm nicht Alles und nicht sofort.

LG, Thomas

22.07.2018 06:57 • x 3 #60


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