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Trennung nach 22 Jahren

G
Zitat von MaryAnne:
Ja. Und wie soll ein Dreijähriger und ein Siebenjähriger verstehen, dass das andere Elternteil diese Litaneien zulässt? Es geht auch nicht darum, dass sie en schlechter Mensch ist, sondern, dass ihr Verhalten unfair und destruktiv ist.

Du kannst jetzt weiter im Glauben agieren, dass sie wider die Frau wird, die du liebst oder du erkennst, dass sich hier jemand grundlegend verändert hat.

Mir wäre auch der Auszug komisch. Wie lange wussten eure Kinder schon davon? Waren sie zu Wohnungsbesichtigungen mit? Waren sie eingeschworen dir nichts zu verraten? Wie hat sie es bewerkstelligt, dass sie so scheinbar plötzlich die Sachen packt? Ist sie im Umfeld, so dass die Kinder Schule und Kita nicht zu wechseln brauchen?


Sie zieht ins Umfeld, der Kindergarten ist dann praktisch das Nachbargebäude, zur Schule ist es auch näher als jetzt. Die Kinder wussten im Vorfeld auch nichts davon, zur Besichtigung hat sie diese nicht mitgenommen. Die Kinder könnten dichtem Vorfeld niemals dicht halten. Sie sagen auch dass sie nicht umziehen möchten, sie haben im Moment das perfekte Zuhause, zumindest räumlich gesehen.

Ja, ihr Verhalten ist unfair und destruktiv. Definitiv! Aber muß ich es deswegen auch sein? Sowas rächt sich doch immer im Leben. Wenn sie so ist heißt das noch lange nicht dass ich auch so sein muss.

Ob sie sich grundlegend geändert hat oder dies im Moment nur ein Ausnahmezustand ist wird die Zukunft zeigen. Das kann ich im Moment überhaupt nicht sagen. Und ob ich in einem halben Jahr vielleicht nicht meine Traumfrau treffe? Keine Ahnung was passieren wird. Was ich aber nicht glaube ist dass ein Mensch sich dauerhaft so drastisch ändert wie sie es getan hat. Aber man wird sehen.

17.03.2020 21:52 • #721


A
Zitat von Gebrochenermann:
Was ich aber nicht glaube ist dass ein Mensch sich dauerhaft so drastisch ändert wie sie es getan hat. Aber man wird sehen.

Vielleicht war sie schon immer so, zumindest in Ansätzen, aber du hast es nicht kapiert.
Ich glaube, dass du noch froh sein wirst, diesen Alptraum loszuwerden. Anscheinend sitzt du aber auf einer sehr langen Leitung.

17.03.2020 22:24 • #722


A


Trennung nach 22 Jahren

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Heffalump
Zitat von Gebrochenermann:
Aber ich kenne sie und weiß dass sie kein schlechter Mensch ist,

Kennst du sie jetzt aktuell? Nicht wie sie mal wahr ist entscheidend, sondern wie sie jetzt ist.

18.03.2020 00:28 • x 3 #723


H
Zitat von T4U:
Kennst du sie jetzt aktuell? Nicht wie sie mal wahr ist entscheidend, sondern wie sie jetzt ist.


Vollkommen richtig und Menschen können sich im Laufe der Zeit stark verändern. Der verlassene hängt immer noch an dem alten Ich und der Illusion von dem was mal war. Während der verlasser bereits sein neues Leben zelebriert oder plant.

18.03.2020 08:07 • x 1 #724


A
Er redet noch immer seine Horrorehe schön. Es dauert noch, bis er die Realität kapiert. Das wünsche ich ihm.

18.03.2020 08:58 • x 2 #725


M
Na ja, es ist schon irgendwie verständlich., dass jemand nach so vielen Beziehungsjahren seine Partnerin weiter in Schutz nimmt. Insbesondere, da der TE sehr viel Zeit, Sorge und Finanzielles in dies Ehe gesteckt hat und dann noch eine Schippe draufgelegt hat, als er vor eineinhalb Jahren sich persönlich verändert und emotional viel investiert hat. Bestimmt auch mit finanziellen Einbußen, Jonglieren von Arbeits- und Familienterminen. Wenn man jetzt die Ehe und die Partnerin ausschließlich als negativ und destruktiv sehen würde, wäre das ja gleichzeitig eine eigene Bankrotterklärung. Man hätte all die Jahre eine Frau geliebt und versorgt ohne zu merken wer sie wirklich ist. Dazu kommt die Erinnerung an all das Schöne und die wilde Hoffnung, dass alles wieder so wird wie damals, als man sich noch glücklich wähnte.

Die Haltung des TE scheint mir deshalb auch viel mit Selbstschutz zu tun.

Dennoch bleibt ihm die Situation wie sie jetzt ist. Und auch die Tatsache, dass sie auszieht und offenbar ungefragt die Kinder mitnimmt. Zu hoffen, dass sie sich wieder beruhigt und die Frau wird, die er sich wünscht, halte ich für unrealistisch. Aber er kennt sie, sich und ihr gemeinsames Leben, während wir hier an seinen Texten entlang denken.

Bei allem Verständnis, ich glaube auch, dass sich in dieser Ehe eine Art Wettstreit der Opfer entwickelt haben könnte. Jeder zeigt dem anderen wie viel er zu investieren bereit ist und war. Danach folgt das laute und leise Jammern, dass die Investition nicht den gewünschten Effekt hat.

Ich persönlich denke mittlerweile, dass hier eine Frau die Hosen angezogen hat, weil ihr Mann sie nicht in ihrem bewusst schlechten Galopp unterbrochen hat. Es wäre jetzt aus meiner Sicht ratsam, klare Gespräche zu führen, rechtlich Bescheid zu wissen und nicht weiter ihrem Strehmel zu folgen. Kein Rosenkrieg, aber ein Partner, der seine Position als Ehemann und Vater klar macht. Was er will, was mit ihm nicht zu machen ist und was er bereit ist zu tun. Egal, ob sie dampfwalzt oder nicht. Sie ist erwachsen.

18.03.2020 10:42 • x 5 #726


A
Zitat von MaryAnne:
Kein Rosenkrieg, aber ein Partner, der seine Position als Ehemann und Vater klar macht. Was er will, was mit ihm nicht zu machen ist und was er bereit ist zu tun. Egal, ob sie dampfwalzt oder nicht. Sie ist erwachsen.

Das schreibt so ziemlich jeder hier! Du machst es halt etwas netter.
Das ist aber noch nicht ganz bei ihm durchgedrungen.

18.03.2020 12:12 • x 1 #727


M
Zitat von Andy17:
Das schreibt so ziemlich jeder hier! Du machst es halt etwas netter.
Das ist aber noch nicht ganz bei ihm durchgedrungen.


Das ist letztlich ja auch seine Entscheidung Er kann die Ratschläge und Meinungen für sich nutzen oder eben auch nicht. Ich finde, dass man trotzdem Verständnis für seine Lage haben sollte und nichts Unmögliches erwarten.

18.03.2020 12:36 • x 2 #728


Tiefes Meer
Er wird sie schon nutzen. Manches braucht einfach, damit es sacken kann. Krisen verlangen Menschen häufig ein Stück inneren Umbau ab. Diese hier sicher auch.

In der Regel suchen wir alle uns ja Partner aus, mit denen wir eine innere Passung haben. D.h. den Macken des anderen stehen im allgemeinen korrespondierende, eigene gegenüber. Und - komplett mackenfrei ist so gut wie keiner.

Hier kann es gut sein, dass sie in ihrer Herkunftsfamilie passiv-aggressives Verhalten erlernt hat . Möglicherweise von ihrer Mutter.

Dazu passt jetzt ein Partner, der ihr Verhalten für normal hält. Sogar positiv als Ausdruck von Friedfertigkeit wahrnimmt. Sowas hat seine Wurzel am wahrscheinlichsten darin, wenn man selber als Kind belehrt wurde, das eigene Bauchgefühl für falsch zu halten.

Prägende Kindheitserfahrungen werden uns selten bewusst. Wozu auch sollten wir sie prüfen, wenn im Leben an der Oberfläche alles rund läuft.

Veränderungen unterziehen wir uns erst, wenn wir in Krisen geraten. Weil dann ein Leidensdruck aufkommt. Erst da entsteht eine Notwendigkeit , die eigenen Prägungen zu betrachten. Um die inneren Handlungsspielräume zu erweitern.

Das gute an Krisen ist, dass wir reifen.
Sie erlauben uns, dysfunktionale Muster zu durchbrechen, die teilweise über Generationen hinweg durchgereicht werden. Diese Reifung ist Arbeit und eine lohnende Reise.

Allerdings : Sie braucht Zeit. Prägungen sitzen tief im System. Und jeder kann seinen Weg nur im eigenen Tempo gehen. Ich habe schon den Eindruck, dass der TE voran kommt. Nicht so schnell wie viele von uns ihm dies wünschen. Aber hey - man muss ja auch sehen - dieser Thread läuft nicht seit Jahren. Sondern wenn ich richtig erinnere, grade mal zwei Wochen. Das ist wenig, wenn man bedenkt, was seelisch alles zu stemmen ist nach einer so langen Beziehung.

18.03.2020 17:54 • x 6 #729


EngelohneFlügel
Zitat von Tiefes Meer:
In der Regel suchen wir alle uns ja Partner aus, mit denen wir eine innere Passung haben. D.h. den Macken des anderen stehen im allgemeinen korrespondierende, eigene gegenüber. Und - komplett mackenfrei ist so gut wie keiner.


Ein Passus, der etwas aufgreift was man vielleicht auch bei mir sehen kann. Meine NF kam aus einer Familie, in der das klassische Familienleben nicht existent war. Ich aus einer sehr familienbewußten. Nicht mal Weihnachten war bei ihr so wie bei jedem anderen. Sie kannte das nur aus Erzählungen kann man sagen.
Deshalb diese inner Zuneigung zwischen uns da ich Familie lebe was ihr in der Kindheit fehlte.....
Kam mir gerade so beim lesen deiner Zeilen.

19.03.2020 07:52 • x 4 #730


Heffalump
Zitat von EngelohneFlügel:
Nicht mal Weihnachten war bei ihr so wie bei jedem anderen.

Wirst lachen, jetzt wo du es erwähnst. Weihnachten wurde bei uns nie so zelebriert, aber noch mehr als bei der Fam meines Ex. Als dann meine Schwägerin ihren Kinder das Fest bereitete, kam ich mir vor, als ob wir nie Weihnachten gefeiert hätten

19.03.2020 08:44 • x 1 #731


EngelohneFlügel
Ja Weihnachten war immer so ein seltsames zentrales Ding. Also ich hatte tolle Kinder-Weihnachten Bei ihr sah das so aus. Einen Baum gab es schon Ende November. Weihnachten selber war sie mit Ihren Eltern irgendwo auf der Welt im Warmen, denn ihre Eltern konnten nur an Weihnachten aus der Firma raus.
Dem Entsprechend war für sie das erste Weihnachten was wir zusammen noch als Paar bei meiner Familie verbrachten wie eine Offenbarung.
Und als die Kinder da waren lief Papa zum Weihnachtsmanager auf. Alles was ich toll fand führte ich bei uns auch ein. Die letzten Jahre war es Weihnachten immer ein Kampf sie zu überreden überhaupt einen Baum her zu tun. Ich sagte dann immer du kannst doch Weihnachten mit den Kindern nicht ohne Baum feiern. Antwort:Doch! Hatte ich ja auch nicht. ......Ah Ha! Also hat das doch geprägt.

19.03.2020 09:30 • x 1 #732


G
Zitat von Tiefes Meer:
Er wird sie schon nutzen. Manches braucht einfach, damit es sacken kann. Krisen verlangen Menschen häufig ein Stück inneren Umbau ab. Diese hier sicher auch. In der Regel suchen wir alle uns ja Partner aus, mit denen wir eine innere Passung haben. D.h. den Macken des anderen stehen im allgemeinen korrespondierende, eigene gegenüber. Und - komplett mackenfrei ist so gut wie keiner. Hier kann es gut sein, dass sie in ihrer Herkunftsfamilie passiv-aggressives Verhalten erlernt hat . Möglicherweise von ihrer Mutter. Dazu passt jetzt ein Partner, der ihr Verhalten für normal hält. Sogar ...


Ich denke ich habe sehr viel begriffen. Vor allem dass es vermutlich ohne Trennung nicht mehr geht. Ja, sie dampfwalzt, sie zieht ihr Ding durch. Sie macht Fehler. Habe ich auch gemacht. Deswegen stelle ich sie jetzt aber hier nicht an den Pranger, oder hasse sie. Ich weiß nicht ob sie das mit mir tut, selbst wenn sie das täte muss ich das ja nicht auch tun. Wir befinden uns
im Moment beide in einem Ausnahmezustand, da tut man Dinge die nicht richtig sind. Ich kann ihr das nachsehen genauso wie mir selber. Wir haben 21 schöne Jahre hinter uns, diese werde ich jetzt nicht durch das letzte schlechte halbe Jahr kaputt machen. Und ich werde jetzt nicht Dinge tun die uns oder mir irgendeinen möglichen Weg verbauen. Dinge die einem später leid tun. Keine Kurzschlussreaktionen.

Ich habe großen Respekt vor ihr, vor ihren Leistungen im Alltag und ihr als Person an sich. Ich will weiterhin mit ihr klar kommen, als Freunde, als Eltern, vielleicht irgendwann und nur vielleicht wieder als Paar, wer weiß. Und deswegen ist ein gutes Miteinander absolute Pflicht. SIE muss das natürlich auch tun, keine Frage. Aber einer muss damit anfangen. Ansonsten schaukelt man sich gegenseitig hoch und irgendwann weiß keiner mehr wer zuerst geschossen hat, so wie jetzt in unserer Ehe.
Wenn sie dauerhaft unfaire und nicht korrekte Verhaltensweisen an den Tag legt werde ich natürlich auch andere Saiten auflegen.

Ob unsere Ehe eine Horror-Ehe war? Jein. Glücklich waren wir beide schon lange nicht mehr, sie nicht, ich nicht. Und ich habe mittlerweile ein sehr großes Bedürfnis wieder glücklich zu sein, weil ich langsam merke wie lange ich das nicht mehr bin. Ich vermute ihr geht es da ähnlich. Wie jeder sein eigenes Glück findet? Ich für mich weiß das noch nicht, ich bin auf der Suche. Ich glaube Sport kann mir da sehr helfen. Wie das bei ihr ist weiß ich natürlich nicht.

Ich denke mittlerweile auch dass eine Trennung unumgehbar geworden ist. Was die Zukunft bringt wird man sehen. Wenn überhaupt ein gemeinsames Wir stattfinden könnte müsste ein völliger Neustart erfolgen, ein Reset. In der jetzigen Situation wäre das glaube nicht möglich. Das ist wie ein völlig zugemülltes Zimmer neu einrichten. Erst mal muss alles raus. Ob sie das irgendwann will? Ob ich das irgendwann will? Keine Ahnung. Vielleicht will sie auf Lebzeiten Single bleiben, vielleicht trifft sie ihren Traummann, vielleicht treffe ich nächsten Monat meine neue Traumfrau (bisher war dies meine NochFrau)? Vielleicht finden wir irgendwann wieder zueinander und es wird schöner und intensiver als je zuvor? Das kann niemand sagen.

Und ich denke das braucht alles Zeit. Im Moment sind die Wunden noch frisch, es sind erst 3 Wochen, die räumliche Trennung hat noch nicht mal stattgefunden. Was sind 3 Wochen Trennung gegen 1196 Wochen (23 Jahre) Beziehung?

19.03.2020 10:12 • x 3 #733


Mister-52
Zitat von Gebrochenermann:
Und ich denke das braucht alles Zeit. Im Moment sind die Wunden noch frisch, es sind erst 3 Wochen, die räumliche Trennung hat noch nicht mal stattgefunden. Was sind 3 Wochen Trennung gegen 1196 Wochen (23 Jahre) Beziehung?

Hallo Gebrochenermann,
habe vor kurzem das gleiche durchmachen müssen (20 Ehejahre) bzw. bin noch dabei. Mein Tag X war Ende November.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das nach ca. 7-8 Wochen der akute Schmerz nachläßt und man wieder lichte Momente bekommt. Räumliche Trennung ist wirklich die einzige Möglichkeit zur Ruhe zu kommen.
Halte durch, Du schaffst das !

19.03.2020 11:57 • x 3 #734


M
Vielleicht hilft dir ein Thread hier im Forum unter Gefühle, Einsamkeit Eifersucht:

Frisch getrennt verrückte Gedanken von Mischka

Sie war auch überraschend getrennt und alles getan, um sich, ihm und den Kindern einen Rosenkrieg zu ersparen. Das scheint letztlich sogar geklappt zu haben.

19.03.2020 12:54 • x 2 #735


A


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