Trennung nach 29 Jahren und 16 Jahren Ehe

@Tom172 Ich bin auch manchmal mit Pärchen unterwegs und gehe dann allein nach Hause. Im Moment stört mich das noch nicht so ganz. Aber ich kann dein Gefühl gut verstehen. Solche Situationen spiegeln einem die eigene Situation so deutlich. Oder ich gehe alleine ins Theater, heute Abend zB. Gestern gab es bei uns ein großes Weinfest, wo ich gerne hingegangen wäre. Ich habe mich wehmütig dagegen entschieden. Ich wollte da nicht alleine sein und ein Glas Wein trinken. Und dann das tolle Wetter dazu.

@Maike_30

Zitat von Maike_30:

Ich selber habe vor einem Monat einen ganz lieben Mann kennengelernt, eigentlich noch viel zu früh. Ich versuche trotzdem, dass sich eine Partnerschaft entwickeln kann, er weiss, wie fragil und verunsichert ich bin...

Wie hast du das geschafft? Ich bin auch 5 Monate nach 35 Jahren Beziehung getrennt. Ich glaube, ich würde vor Angst noch weglaufen. Hilft es dir, weniger Kontakt zu deinem NM zu haben?

@Himmelssonne Ich habe noch viel Kontakt zu meinem NM und er schafft es immer wieder, mich zu verletzen. Aber der neue Mann tut mir einfach nur gut. Er ist immer da für mich, hält mich, macht mir Komplimente, begehrt mich,... Anders wüsste ich gar nicht, wie ich es aushalten würde. Er hat seine Frau nach 30 Jahren an Krebs verloren, wir geniessen im Moment die Zweisamkeit... Pfingsten fahre Zeit zusammen weg, mal schauen, wie harmoniert.

@Maike_30 Das freut mich sehr für dich, liebe Maike!

Zitat von Maike_30:

@Himmelssonne Ich habe noch viel Kontakt zu meinem NM und er schafft es immer wieder, mich zu verletzen. Aber der neue Mann tut mir einfach nur gut. Er ist immer da für mich, hält mich, macht mir Komplimente, begehrt mich,... Anders wüsste ich gar nicht, wie ich es aushalten würde. Er hat seine Frau nach 30 Jahren ...

Hier eigentlich off topic. Ich kann mir aber vorstellen, dass @Tom172 daraus etwas Mut ziehen kann, wie es sich bei Dir entwickelt. Ich habe Deinen Thread gelesen, sehe Deine Beiträge hier und freue mich für Dich.

Das klingt, als ob zwei Menschen es angehen, gemeinsam über den Berg zu kommen und sich dabei wechselseitig zu stützen. Was hinter dem Berg kommt, ist ungewiss - aber auch völlig egal, weil es Dir jetzt ein gutes Gefühl gibt.

Genieße das.

Ein trauriges Hallo, ich weiß garnicht, was heute schon wieder los ist. Ich vermisse meinen „Flüchtling“ .
Ich war heute den ganzen Tag mit dem Auto unterwegs – hatte dabei richtige Heul-, und Panikattacken. (das mit der Panik hatte ich am Anfang schon des öfteren - und dachte das wäre durch)
Komme garnicht zur Ruhe.

Meiner NF habe ich während meiner Abwesenheit (ich bin morgen Abend wieder zu Hause) Zugang zum Grundstück gewährt(nicht Haus).Sie möchte den Garten für mich pflegeleichter gestalten; das war ja als Gemeinschaftsprojekt geplant – ich habe mich gegen diese Gemeinsamkeit entschieden. Ich denke, dass mir diese Arbeit meiner NF, einmal mehr deutlich macht, dass die ganze Angelegenheit ernst ist. Sie hat diesen Garten geliebt,und viel Herzblut in die Gestaltung und Pflege gesteckt. Sie zerstört ihr jahrelanges, in mühevoller Kleinarbeit aufgebautes Werk.

Ich bin scheinbar ein Verdrängungskünstler, und will diese Realität nicht akzeptieren.
Ich wünsche mir von ganzem Herzen - dass wenigstens das bald passiert.
Meine Phantasie spielt mir übel mit - und bastelt sich in so manch einsamer Stunde ihre eigene Wahrheit. Vielleicht ist das normal?

@Tom172,

ja, lange Autofahrten sind Mist. Hatte ich heute auch. Hinter einen LKW klemmen, Abstandstempomat und telefonieren. Dann geht es.

Bist Du sicher, dass es gut für Dich ist, wenn Ex bei Dir noch den Garten umgestaltet? Das führt doch zu vermeidbaren Kontakten. Und wenn es nur ist, dass Du nach der Rückkehr feststellst, dass sie die Zeder gefällt hat. Du denkst doch automatisch an sie, wenn sich da irgendwas getan hat. Das muss nicht sein, tut Dir auch jedes mal weh.

Vielleicht nochmal neu entscheiden?

Ich meine, dass Du Dir einen Gefallen tust, Hoffnungssituationen zu vermeiden. Die Hoffnung selbst kommt eh wie sie will. Sie kommt aber seltener rein, wenn Du die Tür zumachst. Statt sie bewusst offen zu lassen (Herbstfuzius).

Kopf hoch, Tom.

Ich an deiner Stelle hätte mir einen Radlader oder Bagger kommen lassen und den ganzen Garten komplett umgegraben und Ihr ganzes Werk, in welches Sie ihr Herzblut gesteckt hat, komplett zerstört. Vielleicht würde Sie dann mal fühlen können, welchen Schmerz Sie dir laufend zufügt, wenn Sie über Ihr zerstörtes Gartenparadies trauert. Alternativ könntest du nachdem Sie fertig mit der Umgestaltung ist einen Gartenbetreib kommen lassen und den Garten nochmals umgestalten, so dass von Ihrer Arbeit nichts mehr bleibt, nach dem Motto ist einfach nicht genug, muss alles ausgetauscht werden. Wäre doch mal ein Zeichen

Ich weiß nicht, ob Bagger und Radlader die Lösung wären. Ich muss sagen, der Gedanke reizt mich schon ein wenig – aber nein, wir hatten 29 gute Jahre, das würde ich ungern so enden lassen. Meinem Sohn möchte ich auch so eine Szenerie ersparen wollen. Leider oder vielleicht,
- Nein-
ein Glück sind meine Wut und Rache Gelüste nicht so ausgeprägt.

Vielleicht dann nur ein wenig nacharbeiten nachdem Sie fertig mit der Umgestaltung ist, um Ihr zu zeigen, Sie ist nicht gut genug.

Ach Tom, ich habe mir jetzt mal in Ruhe deine Geschichte durchgelesen und bewundere dich für deine Beständigkeit. Ich wurde vor 5 Monaten nach 35 Jahren getrennt und kämpfe mich durch alle möglichen Emotionen. Und aktuell vermisse ich meinen „ Flüchtling“, was für ein schönes und liebevolles Wort, auch. Davor habe ich aber bereits alles durch: Schmerz, Wut, Hass, Verzweiflung, Widerstand und einiges mehr! Und dennoch bin ich wohl kaum einen Schritt weiter als du: ich schlafe mit dem Gedanken an ihn ein und wache mit dem Gedanken auf. Tagsüber bin ich abgelenkter, da ist es besser. An Sonn- und Feiertagen lenke ich mich, wenn möglich ab, repariere Zäune, schneide Bäume oder mache etwas Kulturelles. Dennoch ist uns die bisher vorgestellte Zukunft genommen und ich habe keine Ahnung, wie die andere Zukunft sich gestalten wird.
Ich fühle mit dir und finde dich in deiner Trauer so ehrlich und liebenswert - mit so viel weniger Drama als ich es habe…

Ach Tom,

Zitat von Tom172:

Ich weiß nicht, ob Bagger und Radlader die Lösung wären. Ich muss sagen, der Gedanke reizt mich schon ein wenig – aber nein, wir hatten 29 gute Jahre, das würde ich ungern so enden lassen. Meinem Sohn möchte ich auch so eine Szenerie ersparen wollen. Leider oder vielleicht,
- Nein-
ein Glück sind meine Wut und Rache Gelüste nicht so ausgeprägt.

wenn dir der Garten hinterher gefällt, dann lass ihn so, wenn nicht bearbeitest du ihn eben noch mit ein paar Kumpels.
Mich würde vielmehr stören, dass sie wieder in dein Reich eindringt und damit wieder einen Anknüpfpunkt zu dir hat, der dir nicht gut tut. Sie wird garantiert öfter vorbei kommen und mit dir reden wollen.
Warum lässt du das zu.

Bezüglich deinem Sohn. Der ist erwachsen und weiß hoffentlich, dass deine Ex dich betrogen hat und er nun leider auch die Folgen davon zu tragen hat.
Du schreibst Du möchtest das ungerne so enden lassen
Deine Ex hat das sooooo enden lassen, nicht du.
Der alte Newton hat mit seinem dritten Gesetz, Actio gleich Reactio
schon immer recht gehabt.

@Himmelssonne
Danke für deine Worte. Durch deine Geschichte habe ich den Mut gefunden, mich hier zu öffnen. Ich hätte nie geglaubt, dass man auf diese Art und Weise Erleichterung erfahren kann. Es tut gut, seine Gedanken niederzuschreiben und Interaktion zu erfahren. So mancher dunkler Tag wurde dadurch ein wenig heller.
Für mich klingt es nicht sehr beruhigend, wenn ich von dir höre, dass du nach 5 Monaten auch noch nicht weiter bist als ich. Dieses grübeln macht es alles nicht einfacher, und selbst wenn man sich zwingt,ich lande immer wieder in diesem
Gedankenkarussell. Die Selbstkasteiung, in dem man sich den Kopf drüber zerbricht, was die NF wohl gerade so treibt - diesen Schmerz darüber, kann ich kaum in Worte fassen. Meinen Versuch das Loch, das meine NF hinterlassen hat auf die schnelle Art und Weise zu stopfen,würde ich als gescheitert betrachten. Obwohl die Zeit mit meiner Bekannten immer nett ist, werde ich ihr nicht ausreichend gerecht. Wir waren zusammen Essen haben kurz Ausflüge unternommen bei ihr zu Hause haben wir uns zum Quatschen getroffen.Was soll ich sagen irgendwie war mein Flüchtling immer dabei. Schade, zum Glück hat meine Bekannte ganz viel, fast viel zu viel Verständnis für mich. Und akzeptiert die Zeitweise Anwesenheit meines Flüchtlings. Was für eine große Geste - ich bin der Frau sehr dankbar für ihre Zeit. Überhaupt habe ich einige Leute getroffen,und treffe mich auch immer noch regelmäßig mit denen, die mir sehr geholfen haben. Vielleicht kann ich mich irgendwann mal revanchieren. Wie geht es weiter, mit dem Damoklesschwert was da über uns schwebt? Wie sieht es in einem Jahr aus? Lohnt die ganze Plackerei? Ist das Leben dann wieder lebenswert? Kann man ohne Angst in die Zukunft schauen? So viele Fragen,und überhaupt keine Antworten!

@Rheinländer
Die Besuche sind geregelt! Sie ist nur da, wenn ich außer Haus bin. Die Aktion sollte auch nur zeitlich begrenzt sein - bis das Thema Pflegeleicht, erreicht ist. Der alte
Newton hat sicherlich recht. Doch mein Weg ist das erstemal nicht.
Ich möchte keinen Krieg! Wie schon gesagt für mich wann die letzten 29 Jahre so wie sie waren Perfekt.

Kurz zum Verständnis: Was genau macht sie im Garten? Und was ist der Sinn davon, ich kann da nicht folgen. Nimmt sie Büsche und Blumen mit?