Hab ein paar Tage gebraucht um es zu verarbeiten.
Das Gespräch ist gut gelaufen. Sogar besser als gedacht. Wir haben uns auf Ihren Wunsch hin auf „neutralem Boden“ getroffen, einem Brauhaus in der Nähe Ihrer Arbeit.
Sie war schon da ich kam etwas später. Nach einer kurzen und knappen Begrüßung, habe ich angefangen zu reden. Ich habe direkt klar gemacht, dass ich dieses Gespräch sachlich und ruhig führen möchte und sofort abbreche, wenn es persönlich wird. Dem hat sie sofort zugestimmt.
Dann habe ich ihr gesagt, dass ich mich ebenfalls anwaltlich beraten lassen habe und während des Gesprächs, immer mehr zu der Entscheidung gekommen bin, dass ich unsere 36 Jahre Beziehung, bzw. 21 Jahre Ehe nicht von Anwälten in zig diversen Anträgen und Schriftsätzen auseinandernehmen lassen möchte. Das empfinde ich als unwürdig.
Von ihr kam erst ein stilles Nicken und dann volle Zustimmung. Sie hat kurz erklärt das Ihre Beratung eher ein Info Abend mit mehreren Teilnehmern war. Man merkte Ihr an das Ihre Nervosität etwas besser wurde.
Auf Ihre Frage wie ich mir das trennen der Finanzen und der restlichen Dinge vorstelle,
habe ich kurz ihre Versionen aufgezählt. Das Sie zuerst alle Möbel so lassen wollte wie es ist, damit unsre Sohn sich nicht umstellen muss. Dann beim letzten Mal eine Liste mit Dingen anfertigen wollte, mit den Möbeln und Dingen die Sie noch haben möchte und in der letzten Nachricht von einer Liste mit Werten anfing. Ich habe sie dann gefragt ob sie jetzt jeden alten IKEA-Schrank und jedes Gerät preislich einordnen will. Sie meinte dann, sie hätte die Idee gehabt, damit es fair ist.
Hab dann nochmal gesagt, willst Du jetzt jedes Teil, bei Ebay suchen und taxieren? Die einzigen Sachen die noch mehr als ein paar Euro wert sind, sind die Großgeräte, die fast neue Waschmaschine der 6 Jahre alte Trockner oder die 4 Jahre alte Spülmaschine. Und dann ergänzt, wenn Du sie haben willst, hol sie ab.
Dann konnte man sehen wie die Anspannung abfiel und sie antwortete das sie das auch so nicht will.
Sie hatte dann eine List mit Dingen die sie noch haben möchte, diese sind wir durchgegangen und die war völlig unkritisch. Wir haben die Liste abfotografiert und beide abgenickt.
Das Finanzielle haben wir dann auch kurz besprochen, ich haben einen Vorschlag gemacht.
Ganz kurz zusammengefasst, ich verzichte auf Unterhalt, im Gegenzug wird außer der Rentenpunkte bei der Scheidung nichts geteilt. Denn auch den Zugewinnausgleich will ich nicht in ewigen Berechnungen von Anwälten teuer ausrechnen lassen. Da war sie überrascht, hat sich bedankt aber ergänzt, dass sie für unseren Sohn aber Unterhalt zahlen möchte und auch mehr als die Düsseldorfer Tabelle hergibt. Das fand ich dann wieder gut. Das haben wir gemeinsam formuliert und zu Papier gebracht. Und auch das habe ich abfotografiert und gespeichert.
Wir sind wirklich sachlich und respektvoll geblieben, das Gespräch hat insgesamt ca. 2 Stunden gedauert. War anstrengend aber sie hat sich mehrfach bedankt und zugegeben, dass sie vor dem Termin Angst hatte. Ich hab zugegeben das ich auch Bauchschmerzen hatte.
Dann haben wir kurz über unsren Sohn geredet. Was er gerade macht und wie es ihm gerade geht.
Man merkte Ihr an, dass Sie das Thema aufwühlt, aber richtiges Unrechtsbewusstsein habe ich nicht erkannt. Auf eine kurze spitze Bemerkung zu dem Treffen der Freundinnen Ihrerseits habe ich nicht reagiert, Sie hat aber sofort im Satz abgebrochen, sich entschuldigt und diese relativiert.
Wir haben kurz skizziert wie es weitergeht, terminlich. Und bis wann sie die Sachen die sie noch haben möchte, abholen muss. Ich habe ihr gesagt das ich eine 14 Tage Frist doof finden und eher eine Erledigung bis Ende des Jahres als OK empfinde. War auch für sie in Ordnung.
Ich hoffe die Stimmung zwischen uns beliebt so. Wir haben uns nochmal beide für das gute Gespräch bedankt. Hab dann kurz gesagt, dass mir der komplette Kontaktabbruch[TS1] gutgetan hat und wir die räumliche Trennung viel früher hätten vollziehen müssen. Sie hat kurz genickt.
Es war Ihr dann ein Bedürfnis die Rechnung zu übernehmen. Hat sich komisch angefühlt aber doch gut.
Wenn es so zivilisiert weiter geht, bin ich froh. Das war anstrengend aber erleichternd.
Danke fürs lesen und euer „zuhören“. Wenn Was unklar ist oder Ihr noch etwas wissen wollt,
fragt gerne.
15.11.2025 04:33 •
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