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Trennung nach Paarberatung

GreenTara
@MafusCage
Die TE könnte ja z. B. auch anderweitig an ihrer Kommunikation arbeiten.
Für mich hätte sich die Therapeutin disqualifiziert, wenn ich mich abgewertet und respektlos behandelt fühle.
Oder aber ich erkenne ihre hohe Kunst an, dass sich der Partner so schnell öffnen konnte, und seine Sicht dargestellt hat.
Jedenfalls gab es keine vertrauensbildende Maßnahmen.
Wenn du es Handtuch werfen nennst, okay. Ich sehe eher Geldscheine als Handtücher.
Aber okay, Sinn des Forums sind die unterschiedlichen Perspektiven.

27.09.2025 09:42 • x 4 #196


F
Zitat von SunnyStar:
Warum verhält sich mein Partner so?

Ich verstehe noch nicht so ganz das Ziel. Dein Partner verhält sich in meinen Augen grade nicht anders als vor der Beratung oder?
Ihr seid schon länger zusammen, derart eingeschliffene Kommunikationsmuster zu durchbrechen verlangt viel Zeit und ja, auch Mühe.
Es ist leider nicht damit getan, einmal in einer Sitzung anzusprechen, dass es dich traurig macht, dass er nicht Zuhause über seine Empfindungen geredet hat.
Zitat von SunnyStar:
Ich hatte nicht die Kraft auf eine solche Diskussion. Und ich habe in der Beratung gesagt, dass ich es traurig, dass er zuhause nie mit mir gesprochen hat.

Ich habe hier beim Lesen den Eindruck,dass ihr euch BEIDE in Erwartungen festgefahren habt und in deinem Fall das Gefühl, dass du irgendwie erwartet hattest, dass diese Geschichte einseitig bei deinem Partner aufgelöst wird.

Schau du schreibst hier (aus deiner Sicht), was du investiert hast und dass du kein Verständnis erwarten kannst, weil er sich im Recht sieht. Deswegen redest du auch nicht mit ihm.

Gleichzeitig aber sprichst du ihm umgekehrt genau so seine Empfindungen ab. Er beschreibt in der Beratung, wie viel er (aus seiner Sicht) investiert und dass er sich nicht genug unterstützt fühlt und du sagst: stimmt nicht.

Weißt du, was ich meine? Du erwartest von deinem Partner, er solle mit dir reden - obwohl du es umgekehrt auch nicht tust und er vermutlich auch weiß, dass er mit seinen Anliegen bei dir auf wenig Verständnis stoßen würde.

27.09.2025 09:56 • x 10 #197


A


Trennung nach Paarberatung

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S
@Florentine auf den Punkt!

27.09.2025 10:19 • x 2 #198


S
Zitat von SunnyStar:
Was denkst du, warum mein Partner sich so illoyal verhalten hat.

Vielleicht, weil er das Gefühl hatte, mal seine Sicht erklären zu dürfen?
Und seitdem für ihn wieder alles gut ist?

Florentine`s Beitrag bringt es auch für mich auf den Punkt.

27.09.2025 10:57 • x 3 #199


S
@Sonnenblume53

Hallo zusammen Erstmal danke für die ganzen hilfreichen Nachrichten. Ihr habt mir wirklich geholfen. Zum einen fühle ich mich jetzt schon wieder ein bisschen aufgebaut und zum anderen habe ich jetzt auch ein bisschen mehr Licht im Dunkeln, meine Gedanken sind etwas sortierter.

Ich finde es sehr gut, den Tipp, den einige von euch gegeben haben, dass ich mir separat mal mein Streitmuster anschaue, das werde ich auch tun, aber definitiv nicht mehr bei dieser Therapeutin, die sieht mich nie wieder.

Deshalb waren wir in der Beratung, um dieses Muster, das ich habe und auch er, wir bestärken das ja beide, um dieses hätte es gehen sollen.
Er ist jetzt nicht da, er kommt morgen, irgendwann abends wieder zurück. Vermutlich hätte ich gestern mit ihm geredet, wenn er da gewesen wäre, weil ich war so emotional aufgewühlt, ich hätte wirklich ein Gespräch gebraucht, um einfach mal seine Sicht zu hören. Aber ja, wie gesagt, das kann es früherstens am Montag geben.

Was für mich jetzt eigentlich viel schwerer wiegt, ist sein Verhalten nach dieser Beratung, dass er gar nicht merkt, wie schlecht es mir geht und das alles normal findet. Und das Zweite, was mir noch kommt, es waren Dinge dabei, die wir vor eineinhalb Wochen beim Spazierengehen besprochen haben. Ich habe die Dinge angesprochen und er hat gesagt, alles supi, toll und dann haut er es in der Beratung so raus. Das heißt, er hat mich ja da angelogen. Und ich habe auch einen starken Vertrauensverlust.

Es ist so, dass eine Trennung natürlich nicht einfach ist, ich weiß es momentan nicht. Habe auch irgendwie Angst vor der Zukunft.

27.09.2025 13:15 • x 2 #200


GreenTara
@SunnyStar
Eigentlich ist es doch gut, dass er gerade nicht da ist. Da kannst du dich in Ruhe sortieren und auf das Gespräch vorbereiten. Vielleicht mit einer Liste mit Stichpunkten. Vielleicht notierst du dir auch seine Antwort, falls ihr einen zweiten Beratungsanlauf nehmt. Im Idealfall brauchst du das zwar nicht, aber es gab ja widersprüchliches.

27.09.2025 13:23 • x 2 #201


S
@GreenTara
Es ist irgendwie gut, dass er gerade nicht da ist. Gleichzeitig hab ich das Gefühl, es schiebt das Thema schon wieder endlos vor sich her. Und ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber ich bin so ein Mensch: je länger ein Konflikt rumliegt, desto mehr kühlt er bei mir ab. Vielleicht sollte ich mir wirklich Stichpunkte machen –einfach mit dem Hund rausgehen und beim Laufen ein paar Gedanken einsprechen. Aber ganz ehrlich: ich hab wenig Hoffnung. Ich hab Angst, dass es so läuft wie immer. Ich sage was, er redet dagegen, ich versuche es weiter, am Ende sind wir beide enttäuscht – und dann Funkstille. Warum sollte es diesmal anders laufen?

27.09.2025 13:29 • #202


GreenTara
@SunnyStar
Zumindest solltest du ihn auf seine Aussagen in der Therapie ansprechen, und wie er sich vorher geäußert hat. Dass nicht nur die Therapeutin, sondern auch du dich fragst, warum er mit dir zusammen ist, wenn er sich so eingeengt fühlt. Und, wie er die Stunde bewertet hinsichtlich eurer Beziehung. Wenn sich deine innere Aufruhr allerdings bis morgen Abend gelegt hat, und es kommt zu einer alles gut Begrüßung, wird alles weiterlaufen, mit zunehmender Frustration deinerseits.

27.09.2025 13:41 • x 1 #203


S
@SunnyStar also hast du jetzt doch nicht vor, einen Brief zu schreiben?
Da redet dir niemand rein, sondern du kannst erstmal alles loswerden, was dir wichtig ist

27.09.2025 13:47 • x 1 #204


S
@GreenTara
Eine Alles-ist-gut-Begrüßung wird es auf keinen Fall geben. Da bin ich mir hundertprozentig sicher. Es ist bei mir so, ich glaube ihm nicht mehr. Ich habe irgendwie einen extremsten Vertrauensverlust. Und deshalb denke ich mir, ob nicht bei mir innerlich schon die Trennung eingeleitet ist. Weil ich aktuell nicht weiß, wie man das jetzt überbrücken könnte. Wie will er mir das erklären? Ich war ja dabei. Was möchte er mir sagen? Warum hat er sich so verhalten? Vor eineinhalb Wochen mich quasi angelogen? Oder auch die Art und Weise, wie... Ich kenne ihn ja gar nicht mehr. Wirklich, wenn ich an ihn denke, erschaudert es mich. Erschaudert er mich. Und ich spüre halt Trauer. Weil ich irgendwie das Gefühl habe, dass die Beziehung teils eine Lüge war. Und ich ihn irgendwie nicht so richtig kannte.

27.09.2025 13:58 • x 1 #205


S
@Stella31
Ich werde einen Brief schreiben. Weiß nur nicht genau, ob und wann ich ihm den gebe. Dann muss ich ohnehin mit ihm reden.

27.09.2025 14:01 • #206


A
@SunnyStar Es ist bei einer Paarberatung durchaus üblich, erstmal den Mann eine Stunde reden zu lassen. Weil Männer normalerweise hingezogen werden müssen wie der Esel übers Eis - und sich dann erst Recht übergangen und ungehört fühlt. Sieht man ja eigentlich auch bei dir, da redet er mal wie er sich fühlt, und schon strafst du ihn mit Schweigen = passive Aggression.

Auch die Frage, warum sind sie noch zusammen, ist durchaus oft gestellt. Denn genau darüber gilt es sich ja Gedanken zu machen.

Natürlich soll es nicht sein, dass du dich respektlos behandelt fühlst. Es könnte aber auch sein, dass du unterbewusst gehofft hast, hier eine Verbündete zu finden, die dir hilft, deinen Partner fraugerecht umzuerziehen, am besten noch mit regelmäßigen Mea maxima culpa-Zeremonien von ihm. Und dafür ist eben ein Paartherapeut nicht da.

Du bist beleidigt wenn er nichts sagt, und sagt er was ehrlich, ist es dir auch nicht recht und schweigst ihn an. Statt dass du aufgreifst und anerkennst, was er gesagt hat. Auch wenn’s dir nicht gefällt. Streit bringt eine Beziehung übrigens nicht um, wenn die positiven Dinge überwiegen - aber Schweigen bringt sie um.

Also fang lieber an, nachdem du es sacken hast lassen, zu respektieren, dass er dich aktuell in der Beziehung weit nicht so prickelnd findet wie du es gerne hättest. Und da Frauen im Normalfall deutlich mehr reden als Männer, sei froh, mal auf eine Therapeutin gestoßen zu sein, die ihn zum Reden brachte. Jetzt musst du nur noch lernen, wirklich zuzuhören und andere Erkenntnisse daraus abzuleiten als nur „Jetzt bin ich aber beleidigt und schmolle jetzt tagelang schweigend!“ Warum sollte er sich da dir gegenüber überhaupt noch öffnen? Wenns so ist, dass du das, was er über dich und eure Beziehung sagt aber nicht aushältst, dann stellt sich doch wirklich die Frage: Warum seid ihr überhaupt zusammen? Alles Gute!

PS: Und lass das besser mit dem Brief! Das sind meistens jammernde Ergüsse von elendslangen Anklagen und Selbstbeweihräucherung. Schreib es auf, aber gib ihn ihm nicht.

27.09.2025 14:04 • x 5 #207


Heffalump

S
@Arnika Was soll der gehässige Unterton?

27.09.2025 14:06 • #209


A
@SunnyStar Das ist nicht gehässig, das ist neutral. Ich denke, man macht hier einen Fehler, wenn man dir 1:1 Recht gibt, wenn du grad alles falsch machst, was du falsch machen kannst.

Das treibt dich erst recht von ihm weg bzw ihn von dir, obwohl er in der Therapie genau das machte, was du angeblich von ihm wolltest: Ehrlich zu kommunizieren.

Schweigen mache dich fertig, aber du schweigst ihn doch an.
Also ist die Frage, wer da bzgl problematischer Kommunikation eigentlich Henne und wer Ei ist. Vermutlich beide, aber nochmal, Schweigen und dann ein Brief (reiner Monolog) ist eher bewusste Sabotage der Beziehung als ein Rettungs- und Dialogsversuch.

27.09.2025 14:11 • x 2 #210


A


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