Zitat von Johanna15:
Vielleicht muss man sich klar machen, dass die Angst, welche man durch eigene Erfahrungen gemacht hat, prägend ist und jederzeit immer wieder hoch kochen kann. Die eigene Historie hat schliesslich gezeigt, wie schmerzhaft bestimmte Erlebnisse waren und nochmal da durch gehen... oh bitte nicht! Passiert dieses, sind die wenigsten in Lage, die eigene Angst objektiv zu bewerten. Sie nimmt Raum ein und löst bestimmte Mechanismen aus. Sie kann schützen, aber auch destruktiv wirken.
Ist man aber wieder im Gefühl der Liebe zu einen Menschen, welcher mit der eigenen Vergangenheit nichts zu tun hat, sollte man abwägen, ob man diesem Menschen und vor allem sich selbst eine Chance einräumen möchte, andere Erfahrungen zu machen, erneut zu vertrauen, nicht zu vergleichen und die Kraft zu haben es auszuhalten, dass bei dem Duell Liebe vs Angst vielleicht doch die Liebe gewinnt mit dem Preis, dass Ängste und Verletzlichkeit weiterhin eine Rolle spielen.
Dennoch glaube ich, einen Versuch sollte es wert sein, da man auch unglaublich viel gewinnen kann.
Liebt man und läuft weg, gibt man sich der Illusion hin, Schmerz vermieden zu haben. Aber wohin dann mit dem Gefühl, der Sehnsucht und dem trotzdem erlebten Verlust? Auch dieser tut weh, selbst wenn man weitere Erfahrungen mit dem Gegenüber abgeschnitten hat.
Da stimme ich dir vollkommen zu.
Angst besiegt man nicht durch Vermeidung sondern durch Konfrontation. Wissen tut man das alles aber die Umsetzung ist wieder eine ganz andere Geschichte. Das gebrannte Kind scheut das Feuer aber wir sind ja bereits erwachsen.
Theoretisch müsste man völlig vorurteilslos in eine Beziehung gehen wie ein Kind, das zum ersten mal auf einen Hund zugeht. Da man aber ja einen gewissen Rucksack an Erfahrungen trägt ist das nur nicht so einfach und man guckt ständig ob alles ok ist. Irre.....
Man macht sich das Leben aber auch echt selbst schwer.
Mir sagte mal ein guter Freund, das Beziehung wie eine Zugfahrt ist, mal steigt jemand aus, mal jemand dazu und fährt bis zum nächsten Bahnhof mit, wenns gut läuft bis zum übernächsten, dann steigt jemand wieder aus und der nächste wieder ein.....ähnlich wie Fahrstuhl fahren.
Da ist schon was wahres dran....leider....
Vielleicht ist es aber auch die falsche Einstellung zu dem Ganzen. Vielleicht gibt es ein gefühltes für immer nicht. Ist der Anspruch daran zu hoch? Ist für jeden Lebensabschnitt (Alter) ein entsprechender Partner das Richtige....wie mit der Zugfahrt beschrieben.
Es ist wohl eine Grundsatzdiskussion und vielleicht auch gar nicht gut soviel darüber nachzudenken.