Hallo zusammen,
ich bin mal wieder etwas in Fahrt heute.
Für mögliche Rechtschreibfehler, Sinnfreiheit und die Länge möchte ich mich schon mal entschuldigen.
Es lässt sich ganz einfach sagen: Trennungen sind der absolute Bockmist schlechthin. Es ist schwer, es tut weh.
Wir lieben jemanden, der uns nicht liebt, der nicht mehr die gleiche Intensität fühlt oder der uns zutiefst geliebt hat und dann wegen etwas abgeschaltet und uns auf eine schmerzhafteste Art verletzt hat. Die Situation ist in jedem Fall die gleiche: wir bleiben mit so viel Schmerz zurück und rufen uns immer wieder die alten Gespräche in Erinnerung. Wo hat derjenige die Abzweigung genommen? Hätten wir es verhindern können? Wir fühlen uns zurückgewiesen und verstehen die Welt nicht mehr.
Vielleicht gibt es jemand Neuen, vielleicht hat derjenige sich einfach entliebt. Vielleicht ist derjenige einfach mit sich selbst nicht im Reinen, vielleicht hatte er/sie Angst vor mehr Verantwortung, vielleicht hat derjenige Dinge verdreht.
Aber Fakt ist: wir akzeptieren die Situation anfangs nicht. Wir weigern uns zu glauben, dass es endgültig ist. Wir denken, dass es nur eine Phase ist, welche vorüber gehen wird. Wir werden auf die Idee kommen zu warten und einfach die Zeit abzusitzen oder besser noch: Dinge sofort ändern zu wollen. Wir feilschen, wir kommen auf die Idee demjenigen zu schreiben und ihn/sie zu überzeugen, dass all das einfach falsch ist, ein riesiger Fehler. Unsere natürliche Reaktion ist es, genau das zu tun, was wir nicht tun sollten.
Wir fühlen uns zurückgewiesen und weniger Wert und an diesem Punkt nehmen wir die ganze Schuld auf uns. Wir übernehmen die komplette Verantwortung für das Scheitern der Beziehung. Wir schauen nicht objektiv auf die Ereignisse, sondern geben unseren Aktionen während der Beziehung ein viel zu großes Gewicht, Dinge werden überanalysiert. In unserem Kopf entwickeln sich Ideen, wie wir uns ändern können, um leichter von der Person geliebt zu werden. "Ich werde dünner, ich werde mehr putzen, ich werde nicht mehr so oft meckern, ich werde alles tun, ". STOP! Verändert euch nicht für eine andere Person. Natürlich gibt es Dinge die wir bedauern, Dinge die wir anders machen würden, wenn wir es könnten. Das Ende der Beziehung wirft ein Licht auf eventuelle Themen, welche wir bearbeiten müssen. Wenn überhaupt macht das nur für euch. Ändert euch nicht, nur damit der ehemalige Partner euch wieder liebt. Das ist falsch!
Wir können uns entscheiden, was wir im Anschluss der Trennung tun. Weinen, betrunken Nachrichten schreiben, anbetteln zurückzukommen oder wir versuchen aufrecht zu stehen und es wie eine starke, unabhängige Person zu handhaben.
Am Anfang sollte man sich natürlich ganz klar Zeit für die Trauer geben. Wir sind es uns zu dem Zeitpunkt selbst schuldig, unsere Wut, unseren Schmerz, unsere Trauer und Hoffnungslosigkeit auf jede mögliche Art rauszulassen. Wir sind es uns schuldig, alle Gefühle der ganzen Emotions-Palette zuzulassen. Sowohl Verlasser als auch Verlassene, kann der Verlust der Beziehung emotional gleichermaßen treffen.
Während manche Menschen trauern, indem sie mit ihrem Umfeld sprechen oder sich zurück ziehen, ziehen andere los und suchen Zuneigung bei anderen Menschen. Es ist nicht einfach, etwas so Großes hinter sich zu lassen.
Wir müssen nicht immer die Person für immer aus unserem Leben werfen. Aber grade am Anfang ist es extrem wichtig, den Kontakt abzubrechen, denn einer wird mit der Trennung auf alle Fälle verletzt und möchte zurück in das alte Leben. Diese Auflage der Beziehung ist gescheitert, also lasst sie vorbei sein.
Der Verlust eines Menschen den ihr wahrhaftig geliebt habt, ist verdammt schwer. Erlaubt es euch zu trauern und urteilt nicht über eure Gefühle. Fühlt was ihr fühlt -weint, wenn ihr weinen müsst- und geht euer Tempo. Gebt euch Zeit, denn sie ist wichtig, um über Dinge nachzudenken, welche in der Beziehung richtig oder falsch waren.
Bitte haltet hier nicht an den rosaroten Traumvorstellungen der Beziehung fest. Es gab gute Zeiten, aber es wird auch definitiv schlechte gegeben haben. Riskiert einen objektiven Blick von außen auf eure Beziehung. Keine Beziehung ist perfekt, wirklich keine. Eine Beziehung kann wunderschön sein, aber irgendwelche Kleinigkeiten werden auch euch gestört haben. Seid ehrlich mit euch.
Wünscht dem anderen alles Gute, lasst ihn/sie seines/ihres Weges gehen. Es geht in der jetzigen Zeit nicht ums gewinnen. Weder, um denjenigen traurig zu machen, ihm erfolgreich Schuldgefühle einzupflanzen noch, um den anderen mit allen Mitteln zurückzubekommen. Man kann andere Menschen NIEMALS gewinnen, denn es gibt keinen Krieg. Diejenigen müssen sich selbst dazu entscheiden.
Versucht euch mal kurz darauf zu konzentrieren, was ihr gelernt habt, wie ihr gewachsen seid, wofür ihr dankbar sein könnt und nicht, was ihr grade oder vor Monaten alles verloren habt. Niemand ist dazu bestimmt alleine zu bleiben. Manche Menschen sind ein ganzes Leben lang single, weil sie es aktiv beschließen. Manche, weil sie Angst haben ihre Unabhängigkeit aufzugeben. Manche, weil ihnen Dinge im Weg stehen, welche es unmöglich machen, ernsthafte und gesunde Beziehungen einzugehen.
Nach einer Trennung zu beschließen, erstmal single zu bleiben, macht einen nicht zu einem schlechten oder minderwertigen Menschen. Klar, wird man manche zwischenmenschlichen Dinge verpassen, aber dafür wird man Dinge erleben, welche man mit einem Partner nicht machen könnte. Macht das Beste aus der Tatsache, dass ihr niemandem Rechenschaft ablegen müsst, dass ihr keine Kompromisse mehr eingehen müsst.
Eine anfängliche Wutphase kann heilend wirken, aber versucht nicht für immer auf jemand böse zu sein, der den gemeinsamen Weg mit euch jetzt nicht mehr weiter gehen will. Es macht die Person nicht zu einem schlechten Menschen, wenn sie ausbrechen will. Natürlich kommt es hier auch auf das "wie" an. Beziehungen halten nicht immer und niemand sollte das Gefühl haben, den anderen überzeugen zu müssen, einer Liebe verpflichtet zu bleiben, wenn es ihn/sie unglücklich macht.
Spread love and make selfcare a priority. Verwöhnt euch, liebt euch. Maniküre, Pediküre, Sport, Meditation: macht einfach alles was euch gut tut und was ihr braucht, um euch besser zu fühlen. Vielleicht geht ihr auch ein Ehrenamt ein, bietet Hilfe an und verbessert das Leben anderer ein kleines bisschen.
Füllt euer Leben mit Dingen, die euch Freude bereiten, euch glücklich machen. Wenn man nur noch wütend auf die Person ist und diese Aura auch nach außen trägt, wird man weder ein besserer Mensch, eine gute Gesellschaft, noch bringt es den ehemaligen Partner dazu es zu bereuen.
Grade in der Anfangsphase denken wir, dass die Gefühle des Kummers niemals vorüber gehen. Aber das werden sie. Das sind sie auch bei mir, obwohl ich dachte, dass mein Leben vorbei ist. Ich dachte, dass diese Gefühle mich bis an das Ende meiner Tage begleiten werden und ich niemals wieder glücklich werden könnte. Es war nicht der erste Liebeskummer und vielleicht wird das auch nicht der Letzte sein. Wenn es die große Liebe, Mr./Miss Perfect, euer/eure Seelenverwandte(r) war, dann wird es eines Tages eine neue Chance auf ein gemeinsames Glück geben. Wenn beide wachsen, reflektieren und sehen, wie das Leben ohne den anderen aussieht. Vielleicht erscheint es in dem momentanen Zustand auch nur wie die große Liebe, denn wir scheinen immer noch einmal mehr zu lieben, wenn der andere beschließt, das gemeinsame Leben zu verlassen. Vielleicht bereitet uns der Weg durch das Tal der Schmerzen auch nur auf einen neuen, besseren Partner vor. Wir wissen nicht, wie das Leben spielt und was die Zukunft für uns bereit hält. Ihr könnt den aktuellen Stand der Dinge nicht bewusst beeinflussen, ihr könnt ihn nur so annehmen wie er ist und das Beste aus alldem versuchen zu machen.
Hört auf demjenigen ellenlange Texte zu schicken. Schreibt sie auf, löscht sie, verbrennt die Briefe. Grade in der Anfangszeit neigen wir dazu unbedacht alles direkt an denjenigen zu senden. Wir verlieren an Glaubwürdigkeit, wir verlieren unseren Stolz, wir wirken bedürftig. Ja, man kann Briefe und Texte versenden, wenn sie nicht aus negativen Emotionen oder aus einem Schnellschuss heraus geschrieben werden. Lasst die Dinge einige Zeit liegen, überprüft eure wahren Intentionen und schaut, ob die Message nach einiger Zeit immer noch die gleiche ist. Vielleicht verliert ihr ja auch nach einiger Zeit den Drang danach, demjenigen die Nachricht zu vermitteln.
Am wichtigsten ist jetzt, dass ihr nicht versucht, den/die Ex zurückzubekommen. Erspart euch zum jetzigen Zeitpunkt noch mehr verletzte Gefühle. Macht euch nicht verrückt, macht euch selbst nicht schlechter als ihr seid und dümpelt nicht mehr in dem Trübsal, als ihr es eigentlich müsst. Lasst euch nicht sofort auf etwas Neues ein, wenn ihr dazu nicht bereit seid. Und BITTE bettelt ihn/sie niemals an zurückzukommen! Ihr seid zu klug, zu stolz und zu gut dafür. Jemanden damit zu erpressen oder bedürftig zu wirken, bringt denjenigen, wenn überhaupt nur kurzzeitig zurück. Auf lange Sicht würde es jedoch niemals gut gehen. Wenn der-/ diejenige wieder mit euch zusammen sein will, dann wird er/sie anfangen kämpfen, um den aktuellen Zustand zu ändern.
Hierzu kommen jetzt ein paar Gedanken:
"Was wäre, wenn ". Ihr denkt ihr müsst nur alles tun, um die Beziehung wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Das Problem hier: die Beziehung ist vorbei. Wenn ihr darum kämpft, jemanden zu behalten oder wieder zu bekommen, solltet ihr darüber nachdenken, den-/diejenige ernsthaft gehen zu lassen. Manchmal bringt der Expartner einen eigenen Sack voll eigener Probleme mit. Wir können diese nicht beheben, indem wir hübscher, klüger oder abhängig werden. Mit diesen Probleme muss derjenige alleine klarkommen.
"Was du liebst, lass frei". Sich an jemanden zu klammern und festzuhalten, ist weder wahres Glück noch wahrhaftige Liebe. Wenn wir verlassen werden, dann müssen wir die Kraft finden, den-/diejenige gehen zu lassen. Und zwar vollständig. Sollte er/sie eine persönliche Krise haben oder das Gefühl, dass er/sie sich selbst finden muss, dann wird die Person das leider alleine tun wollen. Eine Beziehung wäre Ballast, der die Person daran hindert, sich hier frei zu entfalten und den Problemen auf den Grund zu gehen. Und vielleicht, wenn die Krise oder das Gefühl vergangen sind, findet derjenige den Weg zurück. Vielleicht aber auch nicht. Daher "was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir für immer".
Man mag vielleicht nicht mit der Entscheidung des anderen einverstanden sein, man mag über den-/derjenigen schimpfen, ihn/sie eine(n) Idiot(in) nennen. Aber der-/diejenige hat die Entscheidung getroffen und wir können eine erwachsene Person nicht davon abhalten, schlechte Entscheidungen zu treffen. Lasst die Person ihre schlechte Entscheidung treffen und mit den Konsequenzen leben. Es ist ihr Verlust, nicht eurer. Macht euch das bitte klar. Wenn sie merkt, dass es ein Fehler war, wird sie sich früher oder später melden, wenn der Schmerz zu groß ist.
Ebenfalls ganz wichtig in der jetzigen Zeit: BITTE beachtet die Trennung nicht als scheitern eurerseits. Ihr seid nicht gescheitert. Betrauert diesen Verlust aber gebt euch nicht die Schuld. BEIDE Seiten haben ihre Anteile daran. Meist leider unbewusst.
Manche Dinge sind dazu bestimmt, uns etwas beizubringen. Uns weiterzuentwickeln, uns neue Sichtweisen aufzuzeigen, neue Dinge zu riskieren.
Wartet nicht darauf, dass er/sie kapiert, dass die Trennung ein Fehler war. Ihr wollt jemanden, der euch liebt und der denkt, dass ihr das Beste seid, was ihm/ihr passieren konnte.
Wir wollen niemanden, der uns nicht will. Sollte es wider Erwarten doch dazu kommen, dass derjenige es bereut, dann habt ihr die Wahl und die Karten in der Hand. Aber wartet bitte nicht. Lebt euer Leben und nutzt jeden Moment. Wir wissen nicht, wie lange wir auf dieser Welt verweilen.
Alles hat einen Grund und irgendwann werden wir ihn erfahren. Jedes Ende bietet uns die Chance auf einen schönen Neuanfang.
Bleibt stark, ihr schafft das.