Trennungsschmerz Skala 0-10

@Tine1980
Für mich ist das kein Makel. Aber wenn ich merke, dass mir mein Alltag und mein Leben zu viel wird, muss ich nochmal anders eingreifen.

Mein Psychologe sagt mir zwar, ich würde normal verarbeiten, aber seit ich das letzte mal bei ihm war, hat es mich ziemlich gebeutelt.
Ich gehe heute zum Arzt mit der Intention, eine Kur zu bekommen.
Aber da ich nicht mehr schlafen kann und mein Antrieb schwindet, könnte es sein, dass irgendwas zu Überbrückung angeboten wird

Sie schreibt mir gerade über Whattsapp an. Dieser Ton wenn ihre Nachricht ankommt. Und alles was ich lese ist das wir noch gemeinsame Sachen entrümpeln müssen weil sie nicht soviel mitnehmen will.
Diese Hoffnunug das dieses Piing was anderes ist macht mich fertig

@Jimi oh das kenne ich. Ich habe mein Handy aus diesem Grund nur noch lautlos. Verpasse aber Nichts, da die Uhr vibriert.
Ich habe auch regelrecht Bammel in meine E-Mails zu schauen und auch in den Briefkasten. unschön

Ich kann meinen Trennungsschmerz nicht wirklich in Zahlen packen, da er immer unterschiedlich ausgeprägt ist - daher versuche ich die 5 Monate, die nun vergangen sind einmal ein wenig zusammenzufassen:

Monat 1 -- absolut perplex, ich wusste nicht, wie mir geschieht, konnte nicht schlafen, war wie in Trance und musste währenddessen Entscheidungen treffen (gemeinsame Wohnung, Auto, etc.) - Schmerz im eigentlich Sinne war hier gar nicht richtig vorhanden, dafür sehr viele Gefühle, die ich gar nicht richtig einordnen konnte.

Monat 2 -- anfangs die Phase, in der sie ausgezogen ist, so langsam Realisieren, was hier wirklich passiert - ich habe begonnen etwas klarer denken zu können und es kamen viele Fragen auf, wieso das alles passiert. Zusätzlich dann immer mehr Erkenntnisse, dass eine andere Person mit in die Entscheidung reinspielt etc. Ich war extrem verletzt

Monat 3 -- Ab hier begann die Trennung dann wirklich, denn sie ist ausgezogen und alles Organisatorische war geklärt. Schmerz extremst hoch, Fehlersuche bei mir, Fehlersuche bei ihr, weiterhin tausende Gespräche, möglichst viel Ablenkung mit Freunden und Familie, Trauer.

Monat 4 -- ich konnte wieder besser schlafen, habe wieder gelacht - die Gedanken kreisten dennoch zu 95% des Tages um dieses Thema - ich versuchte zu analysieren und zu verstehen, zermatere mir den Kopf etc.

Monat 5 -- gefühlt wieder ein Schritt zurück - ich habe mich oft in Selbstvorwürfen wieder gefunden und dachte, ich sei Schuld. Dabei sagt mir meine Vernunft, dass diese Wahrnehmungen verzerrt sind, deutlich verzerrt. Es bringt nichts, sich über Situationen in der Vergangenheit dauerhaft den Kopf zu zermatern, während sie schon glücklich durch das Leben hüpft.

Fazit: Der Prozess geht noch weiter, es wird wohl weiterhin Zeit brauchen. Es tut weh, ich kann vieles nicht verstehen, was v.a. in den letzten Wochen passiert ist. Ich werde akzeptieren müssen, dass ich einige Dinge nie herausfinden werde oder beantworten kann. Wenn das in meinem Kopf nachhaltig ankommt, hoffe ich, dass meine Gedanken freier werden und ich wieder mehr Freude erleben kann.
Mir fehlt das Leben und der Alltag der letzten Jahre.
Mich stört das Gefühl, dass es unfertig ist - dass man doch eigentlich noch einmal alles besprechen sollte. Aber ich schütze mich selbst davor, denn ich bin mir sehr sicher, dass ein gemeinsames Gespräch nur noch weiter runterziehen würde.

Zitat von Jimi:

Sie schreibt mir gerade über Whattsapp an. Dieser Ton wenn ihre Nachricht ankommt. Und alles was ich lese ist das wir noch gemeinsame Sachen ...

Ja das ist schei.. Kenne ich zu gut. Du überlebst es und kommst dadurch.
Liebe Grüße

Die Ambivalenz meiner Gedanken und Gefühle macht mich irre. Ich weiß es ist vorbei. Dennoch plane ich im Kopf einen Rückgewinnungsversuch. Nen paar Monate nicht sehen und nichts von ihr hören, sie daten und zurückerobern. Die Geschichte ist für mich einfach nicht auserzählt. Krank. Aber diese Gedanken halten mich an Tagen wie heute über Wasser. Heilen werde ich so aber nie. ich hoffe einfach nur, dass sobald alles geregelt ist, die angedachte Kontaktsperre (mir graut davor, auch wenn wir zur Zeit so gut wie keinen Kontakt haben) im Laufe von Monaten dafür sorgen wird, jegliche Hoffnung zu begraben. Wenn das nicht so sein wird, starte ich echt noch so einen Unsinn und werde mir mit größter Wahrscheinlichkeit alle Wunden wieder aufreißen.
Ich beneide so ein bisschen die Männer, die sich in so einer Situation in eine Rebound-Beziehung flüchten können. Schweine. Die armen Frauen.

Euch allen viel Kraft und klarere Gedanken als die meinen.
8/10

Zitat von Easy68:

Heilen werde ich so aber nie

Also bei mir klappt es mit Liebe allmählich von ganz allein loszulassen.
OK, aber ich sehe und höre auch nichts von seiner Seite.
Aber die Liebe und vor kurzem noch regelmäßig die Hoffnung haben mich über Wasser gehalten und leben lassen.
Ich bin aber ruhiger geworden. Toi toi toi. Kommt bzw kam von allein.
Ich kann nicht mit Hass oder so auseinander gehen.

Edit: kommt natürlich auf den Ex an. Wobei andere auch meinen gehasst hätten

Auch gestern habe ich noch großzügige Liebe gespürt. Wenn es mir gut geht zB.

Auch ich bin offen für ein Comeback oder ihn. Aber die großen Gefühle zB der Verzweifelung werden weniger.

Zitat von IDK:

Also bei mir klappt es mit Liebe allmählich von ganz allein loszulassen. OK, aber ich sehe und höre auch nichts von seiner Seite. Aber die Liebe und vor kurzem noch regelmäßig die Hoffnung haben mich über Wasser gehalten und leben lassen. Ich bin aber ruhiger geworden. Toi toi toi. Kommt bzw kam von allein. Ich ...

Das ist meine große Hoffnung. Sich ohne jeden Kontakt auf sich konzentrieren, sich ans alleine sein gewöhnen, das neue Leben einfach anzunehmen, zu akzeptieren, sie liebt mich halt nicht mehr.
In Liebe loslassen, für mich ein großes Thema. Ich versteh zu gut warum sie weg ist, wenn es auch aufgrund heftiger Veränderungen meinerseits JETZT sehr leicht wäre, ihr der Mann zu sein den sie bräuchte. Ich war es lange nicht. Da hat ja ein Weg hingeführt sagt sie. Die Gefühle sind weg. Es ist einfach sehr hart. Aber Hass oder Wut werde ich wohl nicht entwickeln können. Ich liebe sie und muss sie frei von Egoismen ihren Weg gehen lassen. Die wohl bislang schwierigste Übung in meinem Leben.

4/10 etwas verwirrt. Mal erleuchtet, mal auf dem Schlauch stehend. Mal voller Gedanken, mal leer. Mal rastlos, mal hundemüde. Denke über Vieles nach.
Zum Beispiel ob ich es wohl je bereue hier soviel von mir zu zeigen, schreiben. Komme aber zu dem Schluss nein. Es täte mir nur leid, wenn es diejenigen erfahren. Also die Zeit die sie mich beschäftigen. Das wäre unschön

Zitat von Easy68:

Das ist meine große Hoffnung. Sich ohne jeden Kontakt auf sich konzentrieren, sich ans alleine sein gewöhnen, das neue Leben einfach anzunehmen, zu ...

Bei mir sieht es etwas ähnlich aus.
Es wird dir sicherlich auch gelingen, wenn du das so möchtest.
Wenn du Fragen hast, immer raus damit.
Ich habe für mich meinen eigenen Weg gewählt, notgedrungen natürlich, aber es fängt an schöner zu werden. Die Unabhängigkeit und Entwicklung. Auch Gedankenanstösse aus dem Forum oder Mitmenschen haben mir geholfen und mich begleitet. Meinen Tag und Heim allmählich für mich wieder zu gestalten.

Nicht immer leicht gewesen. Aber verbessert und Stütze brauche ich immer noch hier und da. Ist weniger und vergleichsweise viel besser geworden.

@Tine1980 Nein, ich habe noch keine richtige Therapie, weil es überall voll ist. Ich habe nur Freunde über Handy zu schreiben, weil sie nicht vor Ort sind. Ich weiss, ich muss die positive Seite des Alleinseins sehen, dennoch bin ich sehr verletzt und fühlt sich allein.

@alptraum ach schade. Freunde sind toll. Mir hilft diese professionelle Außenansicht gerade sehr. Vielleicht findest du einen Platz per Videochat, frag doch mal bei deiner Krankenkasse nach. Meine Mutter macht gerade eine online Schmerztherapie

@IDK Wie hast du die kleine Änderung geschafft? Ich würde so gerne auf dein jetzigen Stand sein

Zitat von alptraum:

@IDK Wie hast du die kleine Änderung geschafft? Ich würde so gerne auf dein jetzigen Stand sein

Naja wenn es mir ganz schlecht ging, habe ich jemanden angerufen zum Aufpäppeln. Auch gesagt was ich brauche. Wurde dann wenn es gut lief zurecht gerückt, meine Gedanken. und Anstöße gegeben was ich tun soll. zB Wohnung schön, gemütlich machen, irgendwas schönes gemütliches oder was Entspannendes.
Diese Gespräche waren nicht immer leicht doch auch dadurch bin ich jemanden näher gewachsen.
Auch habe ich viele Bücher second Hand bestellt, um mich weiter zu entwickeln. Allein dass sie im Regal standen, hat mir was gegeben.

Verändere deine Wohnung vor allem ein bisschen. Andere Bilder an die Wand. Mein Schlafzimmer sieht dadurch zB anders aus. Andere Bettwäsche war sehr wichtig für mich.
Steh Morgens auf, mach dir einen Kaffe, Frühstücke , schaff dir eine Routine.
Nicht immer leicht.

Vor allem habe ich immer sprechen müssen, wenn es mir schlecht ging.

Wenn zu Hause zu viel wird, weiß ich jetzt: unbedingt raus gehen, laufen.

Unterteile deinen Tag: raus gehen, wieder kommen, Tee oder Kaffee machen oder sowas. So war es bei mir ganz am Anfang. Nicht nur in den vier Wänden hocken.