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Umgang mit Betrügern

Fanny_79
Was mich mal interessieren würde:

Hier im Forum ist ja alles relativ anonym. Die wenigsten werden sich persönlich kennen. Da ist es leicht sich etwas von der Seele zu schreiben oder ehrliche Kommentare zu geben. Das ist ja auch der Charme dieses Forums.

Allerdings: wie geht es Euch denn im echten Leben? Wie würden diejenigen, die von sich behaupten können, so moralisch gefestigt zu sein, NIE eine Affäre zu beginnen einem Freund/ einer Freundin begegnen, die beichtet eine Affäre gehabt zu haben oder zu haben? Wie reagiert Ihr da? Nehmen wir an, es ist ein sehr guter, alter Freund/ eine sehr gute alte Freundin.

Affären sind Dreck, die Betrüger unterste Untermenschen - lese ich hier so oder so ähnlich immer wieder. Ist eine Meinung, die ich akzeptiere, nicht missverstehen. Das möchte ich auch hier nicht diskutieren.

Aber haben dann diese Drecksmenschen für Euch als Menschen als Freunde eine zweite Chance? Oder würdet Ihr Euch für alle Zeit von Ihnen distanzieren?

Aus purer Neugier gefragt.

23.10.2018 09:38 • x 2 #1


N
Ich würde niemanden als Drecksmenschen bezeichnen. Jeder hat sein pakerl zu tragen wie und warum er handelt wie er handelt.

23.10.2018 09:43 • x 6 #2


A


Umgang mit Betrügern

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aquarius2
Wer mich betrügt, der hat in meinem Leben keinen Platz mehr, ab sofort, für immer!

23.10.2018 09:47 • x 7 #3


N
Das nenne ich mal Konsequenz! Sehr gut!

23.10.2018 09:51 • #4


P
Zitat von Fanny_79:
Hier im Forum ist ja alles relativ anonym. Die wenigsten werden sich persönlich kennen.


Na ja, so oder so ähnlich.
Hier entstehen Freundschaften im Forum. Also kennt man schon den ein oder anderen.

Und zum Thema, ich habe eine Freundin die ihren Ex betrogen hat. Dafür hat sie von mir volle breitseite bekommen.
Sie hat sich bei mir ausgeheult, ich habe sie aufgefangen aber ihr klipp und klar deutlich gemacht das sie durch das selbstgemachte Leid nun durch muss.

Ich reichte ihr nen Glas Whiskey und wir redeten. Offen und ehrlich.
Sie tat mir nicht leid, das sagte ich ihr.
Seitdem ist sie Single ( war nen Ons). Das ist nun 3 Jahre her.
Und ja, sie ist noch immer meine Freundin.

23.10.2018 09:52 • x 2 #5


Fanny_79
Zitat von aquarius2:
Wer mich betrügt, der hat in meinem Leben keinen Platz mehr, ab sofort, für immer!


nein, nicht DIREKT dich, sondern ein Freund, der seinen Partner/ seine Partnerin betrogen hat. Aber vermutlich ist das dann kongruent.

23.10.2018 09:52 • #6


V
Solange man ehrlich zu mir ist, verzeihe ich quasi alles.

Wenn ich dreist belogen werde, dann habe ich auch schon Freundschaften beendet.

Jeder in meinem Umfeld (privat wie beruflich) weiß, dass man mir die Wahrheit immer sagen darf. Und dass es keine negativen Konsequenzen hat, ich immer an mir arbeite oder eine Lösung suche usw.

Im Gegenzug erwarte ich dann aber Ehrlichkeit.

Wenn es darum geht, dass Dritte belogen/betrogen werden. Schwierig damit umzugehen. Aber ich versuche immer erst einen Menschen und seine Beweggründe zu verstehen, bevor ich womöglich urteile.

23.10.2018 09:54 • x 4 #7


U
Für mich wären es auch keine Drecksmenschen. Wer frei von Fehlern ist, werfe den ersten Stein. Nur weil ein guter Freund, Dinge tut, die ich nicht für richtig erachte, kündige ich deswegen nicht die Freundschaft. Es hat nichts mit mir zu tun und ich wäre die Freundin, die zuhört, den Freund reden lässt und wenn er Hilfe bräuchte um aus irgendeinem Schlamassel rauszukommen, könnte er auf mich zählen.

23.10.2018 09:55 • x 5 #8


W
Hi. Wie so oft im Leben neigen manche Menschen anscheinend besonders bei diesem Thema zur schwarz/weiß Malerei.
Ich sehe da eher viele Graustufen. (nein, mehr als 50.... ) Wenn ich Deine Frage richtig verstanden habe geht es nicht darum, ob man selbst betrogen wurde, sondern ob einem eine nahestehende Person beichtet, ihren Partner zu betrügen. Ich würde diesen Freund/diese Freundin wahrscheinlich zu den Beweggründen löchern, viel zuhören und meine ehrliche Meinung hierzu kund tun, (soweit möglich) ohne irgendeinen Beteiligten abzuwerten. Der ganze Rest hängt für mich absolut vom Einzelfall ab - das kann ich so nicht wirklich abschätzen.

23.10.2018 09:55 • x 3 #9


P
Menschen sind Menschen und auf dieser Ebene wertvoll und auf Augenhöhe.

Was mir tierisch auf den Keks geht sind Leute, die mit aller Macht versuchen, sich und damit anderen etwas vorzumachen. Also die, die ihr Tun einfach schön reden wollen und anderen einreden wollen, dass man es wie sie zu sehen hat. Da ist es auch egal, auf welcher Seite sie stehen - sie sind immer die Armen, was sie tun ist immer in Ordnung, was sie denken, haben auch die anderen so zu sehen und zu denken.

Wenn jemand kämpft, mit sich, mit seinen Gefühlen, mit seiner Situation, da habe ich in vielfältigster Form meinen Beistand gegeben. Aber nicht mehr bei denen, die immer alles nur in ihrer Variante zulassen. Bei denen sind andere Menschen keine Menschen sondern Objekte zur Erfüllung und Befriedigung ihrer Interessen.

Also wenn schon Schwarz-Weiss gedacht wird, dann in der Kategorie 'introvertierter Egoist, bei dem Menschen nur Objekte sind' vs 'mit sich und anderen ringender Mensch, der auch andere als Menschen wahrnimmt und als Menschen zuläßt'.

23.10.2018 09:59 • x 3 #10


L
Zitat von Fanny_79:
Allerdings: wie geht es Euch denn im echten Leben? Wie würden diejenigen, die von sich behaupten können, so moralisch gefestigt zu sein, NIE eine Affäre zu beginnen einem Freund/ einer Freundin begegnen, die beichtet eine Affäre gehabt zu haben oder zu haben? Wie reagiert Ihr da? Nehmen wir an, es ist ein sehr guter, alter Freund/ eine sehr gute alte Freundin.


Ich hatte noch nie eine Affäre mit einem gebundenen Mann, aber nicht deswegen, weil ich so super bin, sondern weil ich keine Lust auf den Stress habe und auch keinen Partner wollte, der sich von mir aus einer Beziehung abwerben lässt. Hätte dann immer Angst, dass es mir mal genauso geht.

Eine Freundschaft würde ich sicherlich nicht beenden, weil eine Freundin ein Freund eine Affäre mit einem Verheirateten hat, außer ich würde den Eindruck bekommen, dass das System hat und ein Schuldbewusstsein völlig fehlt.

Allerdings würde ich meine Meinung sagen, schon alleine deswegen, weil ich nicht wollte, dass sich eine gute Freundin über lange Zeit veräppeln und hinhalten lässt.

23.10.2018 10:00 • x 3 #11


Ayaka
eine enge Freundin von mir hat begonnen ihren Partner über diverse Seitenspringer Portale zu betrügen - letztlich ist die Freundschaft nach vielen Gesprächen daran zerbrochen, dass ich nicht verstehen konnte weshalb sie bei einem Mann bleibt den sie nicht lieb und sich immer tiefer ins Unglück treibt. Aus dem Freundeskreis ist sie dann via Ghosting verschwunden.

23.10.2018 10:09 • x 2 #12


SlevinS
Eine richtige Freundschaft zeichnet sich mich dadurch aus, dass ich einem Freund meine Meinung sagen kann, egal ob diese ihm gefällt oder nicht. Ich brauche keine Freunde, welche mir immer nur das sagen was ich hören möchte.

Auch als Freunde darf man anderer Meinung sein, Dinge tun welche dem anderen missfallen.

Wichtig dabei finde ich die Offenheit und Ehrlichkeit.
Affäre ist auch nicht immer gleich Affäre, da gibts ja Zig verschiedene Gründe/Ursachen.

Mein Freundeskreis ist auch der Freundeskreis meiner Partnerin geworden, in den 7 Jahren sind da tiefe Freundschaften entstanden. Sie alle waren natürlich alles andere als begeistert von dem Fehlverhalten meiner Partnerin.

Da sie aber nur indirekt davon betroffen waren und meine Partnerin ihnen auch offen und ehrlich erzählt hat wie es dazu kommen konnte, konnten sie ihr verzeihen. Sie vergessen nicht, aber sie sind heute alle noch Freunde meiner Partnerin.

23.10.2018 10:10 • x 6 #13


paulaner
Zitat von Fanny_79:
Affären sind Dreck, die Betrüger unterste Untermenschen

Ich selbst habe in einem anderen Thread mal das Wort Dreck benutzt. Allerdings habe ich mich da auf den Thread-Titel bezogen. Und ich habe gesagt Affären sind Dreck. Niemals würde ich einen anderen Menschen als Dreck bezeichnen.

Zitat von Fanny_79:
die von sich behaupten können, so moralisch gefestigt zu sein, NIE eine Affäre zu beginnen

Ich laufe nicht, auch wenn mir das in diesem Forum schon manchmal unterstellt wurde, mit erhobenem moralischen Zeigefinger durch die Welt. Ich versuche ganz einfach mich sozial zu verhalten, meine eigenen Werte nicht zu verraten, und erwarte das normalerweise auch von meinen Mitmenschen und Partnern. Das hat mit Moralapostel wenig, bis gar nichts zu tun.

Zitat von Fanny_79:
einem Freund/ einer Freundin begegnen, die beichtet eine Affäre gehabt zu haben oder zu haben? Wie reagiert Ihr da? Nehmen wir an, es ist ein sehr guter, alter Freund/ eine sehr gute alte Freundin.

Super Frage!
Natürlich würde ich ihn nicht verdammen. Aber ich würde ebenso natürlich mit ihm reden. Klar, würde ich meinen Standpunkt vertreten. Aber . . . in gewisser Weise würde mich seine Affäre ja nicht persönlich betreffen. Eher grundsätzlich.
Und da würde es für mich interessant werden.
Wenn es wilrklich mein best buddy wäre, dann könnte er mir gegenüber, was die Affäre betrifft, viel offener sein, als z.B. vielleicht zu seiner Ehefrau.
Das wäre spannend. Vielleicht könnte ich auf diesem Wege ein paar Antworten bekommen, damit ich verstehe, was da mit einem Menschen, der so etwas nie vorhatte, passiert. Wie das geht. Wie man das mit sich selbst ausmacht. Wie es kommt, dass man sich plötzlich, so mir nichts, dir nichts, Sachen erlaubt, die man versprochen hatte, nicht zu tun, und die man ja seinem Partner deswegen (also bloß weil man es selbst tut) noch lange nicht gestatten würde.
Wie man mit diesem Widerspruch umgeht, dass man wochen- oder monatelang gegen sein eigenes Wertesystem verstößt.

Bis jetzt habe ich in diesem Forum von keinem Fremdgeher darauf eine wirklich schlüssige, nachvollziehbare Antwort bekommen.

23.10.2018 10:20 • x 4 #14


aquarius2
Eine Freundin von mir hatte auch eine Affäre und das hat sie niemandem von ihren Freunden gesagt, auch nicht ihrem Bruder und ihrer Cousine, mit denen sie alles besprach. Eines Tages flog sie durch enen dummen Zufall auf und da sie ihrem Mann erzählt hat, dass sie mit mir einen Stadtbummel machte stand er vor der Tür, nachdem meine Schwester ihm am Telefon gesagt hat, sie wäre den ganzen Tag nicht hier gewesen und ich wäre mit ihr und ihrer Familie unterwegs gewesen. Als ich mit meinem Neffen zurück vom Pizza holen kam saß er auf dem Sofa und musste erfahren, dass wir uns keinesfalls so oft gesehen haben, wie sie ihm erzählt hat. Der Mann ist am Boden zerstört gewesen und als sie dann zu Hause ankam, hatte er bereits die Schlösser ausgetauscht und ihr ein Hotelzimmer gebucht. Fast auf den Tag genau ein Jahr später waren sie geschieden. Der Mann hat ihre Familie informiert und alle gemeinsamen Freunde. Sie hat sich total von allen zurückgezogen, weil sie eben als die Betrügerin dastand und war isoliert, auch von der Familie.
Auch wenn viele da gar nichts zu gesagt haben, sie zog sich zurück und war einfach nicht zu fassen. Inzwischen sehe ich sie ab und zu, sie lebt ziemlich abgeschottet in einer Einraumwohnung und hat kaum Kontakt zu ihrem Kind und so langsam bauen sich die Kontakte zu ihrem ehemaligen Freundeskreis wieder auf, nachdem sie weiß, wir finden es vielleicht nicht gut, aber wir verurteilen sie nicht.
Dadurch, dass ihr Mann allen davon erzählt hat, hat sie ihr Gesicht verloren und traute isch nicht mehr, auf andere zuzugehen, die sie vor dieser Sache kannte. Langsam baute sie nach dieser Affäre erst Freundschaften auf und Beziehungen, die waren immer schwierig für sie.

23.10.2018 10:30 • x 7 #15


A


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