Unterstützung für betrogene Beziehungspartner

Zitat von Trust_him: Wenn mir jetzt noch irgendwas in den Kopf schießt, bei dem ich denke Das ist was Neues, das habe ich noch nicht angesprochen! und ich spreche ihn an, dann reagiert er meist traurig: Das ist schon so lange her! Wie soll ich das denn noch wissen?

Letztlich macht es dir Spass, immer wieder in der alten Wunde herum zu pölkern, oder? Und ihn in Zugzwang zu setzen. Denn wenn die Sache mehr als ein Jahr her ist - was kann so wichtig sein, dass es dir bisher nicht aufgefallen ist? Vielleicht solltest du da selbst an arbeiten, dich in solchen Situationen zurück zu halten und zu prüfen, ob die Sache wirklich lohnt, diese Frage noch zu stellen. Auch zu deinem Selbstschutz.

Zitat von ElGatoRojo:Letztlich macht es dir Spass, immer wieder in der alten Wunde herum zu pölkern, oder? Und ihn in Zugzwang zu setzen. Denn wenn die Sache mehr als ...

Du hast mit Sicherheit Recht damit! Dessen bin ich mir auch bewusst und habe ihm das auch schon so gesagt. Er hat die Affäre vor über drei Jahren beendet! Ich habe davon vor etwa 2.5 Jahren erfahren. Ich war ja auch bereits in Therapie. Ich hinterfrage mich selbst auch jedes Mal, bevor ich etwas anspreche. Meist triggert mich irgendwas. Er sieht es inzwischen meinem Blick an, wenn mich wieder etwas beschäftigt. Er bohrt dann auch nach und will es wissen: Sag schon. Ich sehe doch, dass dich etwas beschäftigt. Sprich! Er meint, dann könne ich es schneller wieder abhaken.

Auffällig ist, dass das in meinem weiblichen Zyklus immer am gleichen Tag passiert. Das ist uns per Zufall mal aufgefallen. Man kann fast die Uhr danach stellen. Einen Tag im Monat brauche ich nur einen kleinen Trigger und verliere mich im Gedankenkarussell. Da ist dann mein Progesteron sehr niedrig. Tja...die Hormone ....man kommt nicht dagegen an

Zitat von SchlittenEngel: wenn Du nicht dauernd davon anfangen würdest, hätte ich es schon längst vergessen”

Jaaa, kommt mir sehr bekannt vor.
Aber hey, dass wird besser… ganz bestimmt… Das verblasst immer mehr..

Zitat von ElGatoRojo:Letztlich macht es dir Spass, immer wieder in der alten Wunde herum zu pölkern, oder? Und ihn in Zugzwang zu setzen. Denn wenn die Sache mehr als ...

Der Vergleich mit der Wunde passt gut. Habe mal gelesen, dass es wohl, grad für Frauen, eine Art der Desensibilisierung” ist, oft auch die gleiche Frage immer wieder zu stellen - bis die Antwort nicht mehr weh tut. So wie eine Wunde, während sie heilt, immer wieder zu berühren. Und mir zumindest hilft es beim verarbeiten darüber zu sprechen und es quasi gleich kurz rauszulassen, bevor es in meinem Kopf immer mehr und größer wird. Alles natürlich in Maßen , es sollte nicht das hauptgesprächsthema sein

Zitat von ElGatoRojo: Letztlich macht es dir Spass, immer wieder in der alten Wunde herum zu pölkern, oder? Und ihn in Zugzwang zu setzen. Denn wenn die Sache mehr als ein Jahr her ist - was kann so wichtig sein, dass es dir bisher nicht aufgefallen ist? Vielleicht solltest du da selbst an arbeiten, dich in solchen Situationen zurück zu halten und zu prüfen, ob die Sache wirklich lohnt, diese Frage noch zu stellen. Auch zu deinem Selbstschutz.

Ja man stellt immer und immer die gleichen Fragen und erhält immer die gleichen Antworten, allerdings geht es den Betrogenen oft gar nicht darum die Dauerschleife zu fahren.

Oder etwas neues zu hören, was ihm vielleicht doch raus plumpst, sondern man achtet mehr auf den Tonfall, die Gestik wir Frauen hören ja alles, auch das nicht Gesagte
Und ich meine mich zu erinnern, dass ich dadurch auch immer mal wieder mitteilen wollte… hey, mir gehts nicht gut, ich will reden… merkst das nicht ?
Jaaa schon wieder, auch wenn wir die letzten 18 Wochen jeden Tag 2 Stunden geredet haben…
Ja man hat sich schon was angetan, mit diesen Verhören

@Trust_him

Wie lange ging die Affäre?

Zitat von Isely: Ja man hat sich schon was angetan, mit diesen Verhören

Kann man sicher so machen - und der Ablauf der Zeit läßt es heilen und manchmal mag man noch die Narbe ansehen. Man knn aber auch die Wunde verbinden, sie unter dem Verband heilen lassen und sich so gesehen kaum darum kümmern. Ergebnis ist nach einiger Zeit in beiden Fällen die Narbe.

Zitat von Colly:@Trust_him Wie lange ging die Affäre?

Etwa 3.5 Jahre.

Zitat von ElGatoRojo:Kann man sicher so machen - und der Ablauf der Zeit läßt es heilen und manchmal mag man noch die Narbe ansehen. Man knn aber auch die Wunde ...

..heilen Wunden nicht an der Luft besser ?

da es ja auch um Tipps geht, einen, der uns geholfen hat.

die Empfehlung war, das Thema auf max. 20 min p Tag zu beschränken, immer zu einer festen Uhrzeit. Und die Verantwortung dafür liegt beim Fremdgeher, dh er leitet das Gespräch ein und frägt nach, ob es neue Fragen gibt, irgendwelche trigger gab, über die gesprochen werden sollte usw.

das verhindert diese Marathon Sessions, die alle fertig machen und bringt den Betrogenen aus der "Bittsteller” Haltung raus und nimmt ihn/ sie in die Verantwortung.

das fanden wir sehr hilfreich, und die 20 min werden auch bald gar nicht mehr gebraucht.

Zitat von Isely: hey, mir gehts nicht gut, ich will reden… merkst das nicht ?

Ich denke, dass es bei mir genau das ist. Warum soll er denken, dass ich nicht mehr daran denke? Er soll schon wissen, dass mich das noch beschäftigt. Zumindest, wenn es mich so beschäftigt, dass ich alleine keinen Haken dranmachen kann. Denn irgendwie macht es doch auch deutlich, dass es eben keine Kleinigkeit war, was er da getan hat!

Aber natürlich weiß ich, dass das nichts ändert. Es ist nunmal passiert. Er kann es nicht rückgängig machen, auch wenn er es gerne tun würde.

Irgendwo ist es auch ein Bewusstmachen der unfassbaren Affärendauer. Denn noch kann ich sagen, dass ich mich noch nicht so lange damit beschäftige, wie die Affäre gedauert hat. Wenn ich ihm das vor Augen halte, kann er nur immer ungläubig den Kopf schütteln. Ihm wurde nämlich dadurch erst diese lange Zeit bewusst.

Zitat von SchlittenEngel: das verhindert diese Marathon Sessions, die alle fertig machen und bringt den Betrogenen aus der Bittsteller” Haltung raus und nimmt ihn/ sie in die Verantwortung.

Wir gehen jetzt mal von der Situation aus, dass beide nach der Affäre des einen die Beziehung weiter führen wollen.

Und dann sind diese Marathon-Sessions in der Tat nicht zielführend. Was soll dabei herum kommen? Die Facts der Affäre mitzuteilen braucht ja kaum mehr als eine halbe Stunde. Frage und Antwort über das, was wichtig ist. Und ja - eben ein paar Diskussionen über die Motive. Je klarer das Motiv für die Affäre benannt ist, um so weniger muss man sich per Diskussion zermürben. Ein Affärenmotiv zu benennen, heißt ja nicht, den Partner schlecht zu machen. Denn bekanntlich starten manche eine Affäre auch dann, wenn die Beziehung eigentlich in Ordning ist.

Das Motiv war immer wichtiger als die Details. Zu den Details ihrer Affäre sagte sie: Warum willst du das wissen? War richtig so - aus dem danach interpretiert. Denn was wird wohl passiert sein? S. hat begrenzte Ausdrucksmöglichkeiten. Zu den Details frug auch sie mich nie , stellte nur die Bedingung, dass ihr nichts verloren ginge und der Respekt für sie blieb (z.B. kein S. in der Wohnung am Arbeitsort, die ihr zur Hälfte gehörte und wo sie hin und wieder war). Dann kann man entscheiden, ob das Motiv verständlich ist und grosso mundo tolerabel.

Zitat von Blanca: Was für Lehren zieht man selbst für sich daraus?

Man darf nicht die Anzeichen einer sich anbahnenden Affäre versuchen wegzudrucken, weil man Angst vor den Antworten hat und deren Konsequenzen.

Zitat von Trust_him: Ich denke, dass es bei mir genau das ist. Warum soll er denken, dass ich nicht mehr daran denke? Er soll schon wissen, dass mich das noch beschäftigt. Zumindest, wenn es mich so beschäftigt, dass ich alleine keinen Haken dranmachen kann.

aber irgendwann muss man das auch mit sich allein ausmachen und abschliessen.
Nicht um des Frieden Willen, sondern für sich. Weisst?

Zitat von Blanca: Was für Lehren zieht man selbst für sich daraus?

Ich höre auf mein Bauchgefühl und ich bin stärker als ich dachte. Mich bringt so schnell nichts um.