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Urvertrauen aufbauen als Erwachsener möglich?

M
Es sind die ersten Lebensjahre eines Kindes, welches prägend sind. Ein Baby kommt mit einem nicht voll entwickelten Nervensystem auf die Welt. Eigentlich sind Menschenkinder noch sehr hilfsbedürftig, zB im Vergleich zu unseren nächsten Verwandten. Babies können sich nicht selbst regulieren. Sie machen sich durch Weinen bemerkbar und in der Mimik. Werden sie nicht erhört oder in der Mimik nicht angemessen gespiegelt, lernen sie nicht selbstwirksam zu sein. Alles was sie können, was ja nicht viel ist, führt quasi ins Leere. Es gibt Experimente, in welchen geschaut wird wie Babies reagieren, wenn die Kommunikation nicht einstimmig ist. Also wenn die Mutter plötzlich ein versteinertes Gesicht zeigt und mit dem Baby nicht interagiert. Das Kind gerät schnell in Stress, wendet sich ab, weiß nicht wohin. Geht also in den ersten Lebensjahren etwas in der Kommunikation zwischen Kind und Mutter schief, wird also das Kind nicht gut von der Mutter reguliert, kann es zu gestörten Bindungsmustern kommen, zur fehlenden Selbstwirksamkeit und und und. Das sind dann keine einzelnen Erfahrungen sondern wenn schon die Mutter Muster aufweist und zB Probleme hat sich auf die Bedürfnisse des Kindes einzustellen. Ich kann hier nur wieder auf Dami Charf verweisen. Sie ist Traumatherapeutin und hat selbst traumatische Erfahrungen gemacht. Sie weiß also wovon sie spricht.

Sie erklärt die schlechte Selbstregulation ganz gut mit dem Window of Tolerance, welches bei Leuten mit Entwicklungstrauma meist eingeschränkt ist.

@Megeas wird sich vermutlich in der einen oder anderen Ausführung wiederkennen. Es ist somit besser zu verstehen, warum man sich so fühlt. Das Wissen selbst wird allerdings keine Verbesserung der Situation herbeiführen. Der führt immer erstmal durch den Schmerz, die unangenehmen Gefühle müssen zugelassen werden. Wenn die Erfahrungen so einschneidend waren und das waren sie bestimmt, wenn man als Säugling in ein Heim kommt, dann würde ich einen erfahrenen Traumatherapeuten aufsuchen.

15.02.2019 00:48 • x 2 #46


D
Hatte auch immer Probleme mit dem Vertrauen, kann dich nachvollziehen. Und auch den fehlenden Zugang zur eigenen Gefühlswelt.

Dann hat mir mal ne Freundin gesagt, Vertrauen ist eine Entscheidung, muss man einfach machen wo man denkt es lohnt sich.

Und da hat sie mir dann noch was mitgegeben: dass es nicht drum geht, Menschen zu finden, die einen nicht verletzen, sondern die, die den Schmerz wert sind.

Und dass man egal was man macht halt mal auf die Fresse fliegt. Man aber ohne sich zu entscheiden mal jemandem zu vertrauen gar nie die Möglichkeit hat zu erfahren, dass man nicht auf die Fresse knallt.

Und wenns knallt, überlebt man's in der Regel.

Hat mir extremst weitergeholfen.

15.02.2019 01:18 • x 2 #47


A


Urvertrauen aufbauen als Erwachsener möglich?

x 3


M
Zitat von mitsubi:
wird sich vermutlich in der einen oder anderen Ausführung wiederkennen

Denke ich mal auch


Zitat von mitsubi:
Der führt immer erstmal durch den Schmerz, die unangenehmen Gefühle müssen zugelassen werden. Wenn die Erfahrungen so einschneidend waren und das waren sie bestimmt, wenn man als Säugling in ein Heim kommt, dann würde ich einen erfahrenen Traumatherapeuten aufsuchen.

Momentan bin ich bei einer Therapeutin die auch in diesen bereich auch ausgebildet ist, neben anderen sachen noch... aber mein problem das ich die therapie ansich nicht wirklich ernst nehmen momentan :/



Zitat von mitsubi:
Ich kann hier nur wieder auf Dami Charf verweisen

Werd ich aufjedenfall mir morgen mal anschauen


Zitat von DearPrudence:
Dann hat mir mal ne Freundin gesagt, Vertrauen ist eine Entscheidung, muss man einfach machen wo man denkt es lohnt sich.

Naja das ist so thema :/ für sich vertrauen naja bin ich bisher nur wirklich auf die fresse mit gefallen :/ von dem her ist es schwierig noch jemanden vertrauen schencken....


Zitat von DearPrudence:
Und da hat sie mir dann noch was mitgegeben: dass es nicht drum geht, Menschen zu finden, die einen nicht verletzen, sondern die, die den Schmerz wert sind.

Naja da find ich es schwierig es herausfinden bei einer dachte, ich das wäre es aber naja...... aber trotzdem nicht alle sind denn schmerz wert ... bzw mir is momentan keine das mehr wert ...


Zitat von DearPrudence:
Und dass man egal was man macht halt mal auf die Fresse fliegt. Man aber ohne sich zu entscheiden mal jemandem zu vertrauen gar nie die Möglichkeit hat zu erfahren, dass man nicht auf die Fresse knallt.

Und wenns knallt, überlebt man's in der Regel.

Hat mir extremst weitergeholfen.

Ich fall momentan nur auf die fresse naja :/

15.02.2019 02:02 • #48


HerrFuchs
Lies mal das Buch von Alice Miller Das Drama des begabten Kindes.
Das bietet viele Aha-Effekte zum Thema.
Auch was man bei der Therapeutewahl beachten sollte. Denn nicht alle Therapeuten wollen das Problem überhaupt bei der Wurzel anpacken sonder lieber zudecken.

15.02.2019 02:30 • x 1 #49


M
Zitat von HerrFuchs:
Lies mal das Buch von Alice Miller Das Drama des begabten Kindes.
Das bietet viele Aha-Effekte zum Thema.
Auch was man bei der Therapeutewahl beachten sollte. Denn nicht alle Therapeuten wollen das Problem überhaupt bei der Wurzel anpacken sonder lieber zudecken.

Danke dir ja ich hab schon die Therapeutin schonmal geweschelt... die erste war ka sie war nicht passend ich hab mich mit ihr mich net anfreunden können ka wieso sie war ansich mega nett aber trotzdem hat es net gepasst

Werd ich mir auch anschauen

15.02.2019 02:45 • #50


VictoriaSiempre
Ich tu mich schwer mit Dir, Meg.

Auf der einen Seite erkenne ich schon, dass Du viele Probleme hast. Probleme, die Du hier, in einem Laienforum, nicht lösen können wirst.

Auf der anderen Seite sehe ich immer vor mir, wie Du und Dein Alterego Jaro hier rumgelogen hat.
Wo, wenn nicht in einem anonymen Forum wie hier, kann man denn mal die Hosen runterlassen?

Du bist nicht ehrlich, Megeas. Nicht zu Dir und nicht zu den vielen Menschen hier, die Dich unterschützen wollen.

15.02.2019 02:55 • x 3 #51


F
Hallo

Der Begriff Urvertrauen entstammt dem epigenetischen Modell der psychosozialen Entwicklung nach Erikson.
Der Begriff umfasst nicht Vertrauen in dem Sinne, wie es in erwachsenen Beziehunen verstanden wird, sondern das grundständige Vertrauen in das Leben und die Umwelt, d.h. z.B. dass man versorgt wird und die Erfahrung macht, dass auf Bedürfnisse eingegangen wird (vornehmlich natürlich die Grundbedürfnisse wie Schlaf, Nahrung und Zuwendung). Auch hier ist gemeint: grundsätzlich.
Es stört die Bildung des Urvertrauens nicht, wenn MAL eine Mahlzeit ausfällt.
Ebenso ist es aber wichtig, auch zunehmend Misstrauen zu lernen.
Darin besteht die sog. Entwicklungskrise.
Wie überall ist ein Mittelmaß erforderlich für eine gesunde Entwicklung.

Problem: ist die sichere Bindung und damit das Urvertrauen gestört, können auch nachfolgende Krisen größere Schwierigkeiten machen z.B. die Autonomieentwicklung.

Allgemein ist eine schwere Bindungsstörung aus der frühen Kindheit kaum therapierbar, da die basalen Hirnstrukturen und das vegetative System hiervon betroffen sind und damit auch alle nachfolgenden psychosozialen Entwicklungen ebenfalls.

Für Betroffene ist es i.d.R. möglich über Ergotherapie, Verhaltenstherapie u.Ä. neue Verhaltensmuster aufzubauen. An der grundlegenden Problematik ändert dies nichts, die Symptomatik lässt sich aber meist relativ gut eingrenzen.

15.02.2019 02:59 • #52


BrokenHeart
Besser hätte ich es nicht formulieren können

aber es mir schlechter ergehen lassen, offiziell, als das, was es ist, finde ich sehr schimm, es gibt immerhin Menschen, den geht sehr viel schlechter ....

15.02.2019 03:02 • #53


F
Ich ergänze:

Suche ggf einen Therapeuten, der Erfahrung mit Containing hat.

15.02.2019 03:04 • x 1 #54


BrokenHeart
@Megeas .................... du sprichst von Urvertrauen ..............

dabei hat hast Du doch alle belogen ..................

worum gehts Dir denn?

15.02.2019 03:06 • #55


M
Zitat von VictoriaSiempre:
Du bist nicht ehrlich, Megeas. Nicht zu Dir und nicht zu den vielen Menschen hier, die Dich unterschützen wollen

Ich bin ehrlich zu mir und zu den usern hier, ich habe fehler gemacht ja die hat jeder gemacht, allerdings hab ich diesen thread nicht umsonst auf gemacht, ich versuche mich irgendwo auch selbst zuverstehen, was meine gedanken betrifft, und eben auch das eine oder andere mit anderem blick zusehen.. von dem her bin ich es sehr wohl..


Zitat von Florelei:
Ergotherapie, Verhaltenstherapie u.Ä. neue Verhaltensmuster aufzubauen. An der grundlegenden Problematik ändert dies nichts, die Symptomatik lässt sich aber meist relativ gut eingrenzen.

Wenn sich nichts an der grundlegende problemmatik sich nicht´s ändert wären dann theortisch die therapien ja auch nicht zielbringend weil es würde dann ja irgendwann, wieder eintrodeln oder nicht?... also gewohnheit ... alte verhaltenmuster dann, hmm... guter ansatz .. allerdings kann man daran arbeiten das man es grundliegend sein verhalten in diesen bereich ändert..

Zitat von BrokenHeart:
du sprichst von Urvertrauen ..............

dabei hat hast Du doch alle belogen ..................

worum gehts Dir denn?

Worum es mir geht ließt du im titel bzw im thread selbst desweiteren ich weiss was ich gemacht habe, und ich hab keine lust weiter mir es immer wieder anzuhören zum müssen danke... ehrlich mal ja ich hab es, aber auch ich erkenne eben das es gewisse sachen gibt die ich nicht verstehe und versuche durch anderen blick winkel dadurch zuverstehen.

Zitat von Florelei:
Suche ggf einen Therapeuten, der Erfahrung mit Containing hat.

Hmm.. das werd ich morgen mal durch googlen danke dir

15.02.2019 03:12 • #56


M
@florelei
Danke dir ich habs mal eben schnell gegoogelt hört sich interessant an danke dir nochmal an der stelle

15.02.2019 03:21 • #57


VictoriaSiempre
Nein, @Megeas - gesteh mir zu: Ich empfinde Dich nicht als ehrlich. Du hast hier so viel rumgelogen, Du weißt es selber!

15.02.2019 03:26 • #58


M
Zitat von VictoriaSiempre:
gesteh mir zu: Ich empfinde Dich nicht als ehrlich. Du hast hier so viel rumgelogen, Du weißt es selber!

Was du empfindes tust du da kann ich dir nicht einreden.. wie gesacht ich weiss was ich gemacht habe, aber es ist auch mal punkt wo ich sage wenn es euch nicht passt hier wird keiner gezwungen meine beiträge oder thread zulesen, wer es tut macht es freiwilig ,aber ich brauch mir meine fehler nicht andauern anhören(wie gesacht ich weiss was ich und wenn ich alles angelogen habe)... es gibt die igno funktion etc ... von dem erspart es mir in meinen thread´s danke

15.02.2019 03:34 • #59


M
Zitat von VictoriaSiempre:
Du hast hier so viel rumgelogen

Warum regt es dich auf? Warum log er?
Oft geschieht dies, wenn das besagte Vertrauen fehlt, auch um sein Gegenüber zu testen, ob es ernstgenommen wird, vermisst wird, ob man sich Gedanken um es macht.
Lügen sollte man aufdecken, erkennen und ihnen auch begegnen. Sich selbst erkennen in dem Wirrwarr.

Wenn du vor einer unüberwindbaren Mauer stehst, es 100m links noch rechts kein durchkommen ist, Flieg darüber oder stell dir vor, was dahinter ist. Worauf du hoffst, was dort an Wundern auf dich wartet - entdeckt zu werden. Die Mauern hast du erreichtet, um dich zu beschützen vor Drachen, bösen Geistern oder der Realität

Ich weiß auch um dein Konstrukt, deiner Lügen bezüglich Unfall usw. Wobei man mit Taschenspielerpsychologie durchaus darauf kommen kann, warum du dies einst gemacht hast. Sehe ich vor mir einen kleinen verwirrten Jungen, kann ich es verstehen, erwarte ich von einem Mann um die 30 jedoch mehr Reife.
Doch Reife wird mit Erfahrungen gewonnen, Erfahrungen sollte man zulassen, gute wie schlechte, weil nur dadurch lernt man für das Leben.
Dir fehlt etwas, du suchst aktiv. Du willst Dir Stabilität geben und diese halten. Find ich gut. Der Weg wird nicht einfach oder leicht, wird immer voll Hindernisse sein, geht uns auch oft so. Vermeintlich kommt man mit Lügen schneller über die Hindernisse, doch Du hast es schon bemerkt, das Lügen an sich, diese Hindernisse eher erhöhen, als sie verschwinden zu lassen.

Natürlich auch, will man nicht ständig darauf hingewiesen werden. Wobei ich es jetzt zum ersten Mal tue. Ich verweise darauf, nicht mahnend oder wertend, nur zeigend. Du weißt es ja schon selbst, Mist gebaut. Mehr als entschuldigen und es bereuen geht auch nicht. Wenn ich mir vorstelle, vor mir steht ein Mann, der viele frühkindliche Erfahrungen in einer Welt machen durfte / musste, die so wenig mit dem kindlichen Wesen in sich tief drin gemeinsam hat, mit anderen Kindern, die behütet bei den Eltern groß werden durften.
Fehlt dir eben. Wenn man weiß, das die Welt mit Kinderaugen völlig andere Perspektiven hat. Dann liest man auch deine Welt besser. Vieles, was Kinder sehen, ist in der Erwachsenenwelt einfach nur ein Bus, ein Bagger oder ein Haus. In Kinderaugen jedoch ein Drache oder ein Geisterhaus, da wird die erzählte Geschichte einfach vollkommen anders wahrgenommen.

Was dir als Erwachsener leider um die Ohren fliegt, weil deine Fantasie vollends mit dir durchging. Du deine innere Zerrissenheit dir vorspielt, nur so kommst du davon. Somit habe ich, und auch dies ist meine Einschätzung zu dir, vor mir einen Mann der Mauern aus Kinderperspektive wahrnimmt. Die Mauer ist so hoch, das du den Kopf in den Nacken legen musst und siehst kein Ende, genauso der Blickwinkel nach rechts oder links. Lass die Mauer noch leicht gekurvt sein und der Eindruck der Endlosigkeit ist erweckt.

Du bist eigentlich kein Kind mehr. Du bist laut Pass erwachsen. Deine Mauer ist nicht unendlich hoch. Deine Vorstellung spielt dir Streiche. Die Mauer kann durchbrochen werden, wenn du dich darauf einlässt, Erfahrungen zu machen, die schmerzen können, die aber auch, und das ist das Schöne daran, sehr glücklich machen können, wenn man es zu lässt.
Du willst solche Erfahrungen machen, willst jedoch den zu erwartenden Schmerz, der durchaus auch möglich ist, schon im Vorfeld ausgrenzen, ohne zu wissen, ob dich jenseits Schmerz oder Zauber erwartet. Wenn man den Schmerz annimmt, als das was er ist, eine Erfahrung, die einen selbst weiter bringt, als jedes Glück, dann erfährt man Reife.

Diese Reife macht dich zu dem Menschen, der dich auszeichnet. Der Dich zu dir selbst werden lässt, ein Mensch mit Ecken, Kanten und Kurven. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof, aber wir dürfen alle darauf reiten

15.02.2019 08:42 • x 3 #60


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