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Urvertrauen aufbauen als Erwachsener möglich?

M
Zitat von jaqen_h_ghar:
Das ist ja genau das, was ich meine. Und dass Du Dir die Zeit dafür nicht nimmst, hat mit Sicherheit auch einen Grund.

Hmm naja der grund is wohl einfach der, sobald ich in meine 4 wände bin wird mir sau schnell langweilig ich mach mein haushalt - und danach bin ich wieder raus aus der bude, ich bin nur höchsten 3-4std täglich in meiner bude, und die letzten sogar recht kürzer, ich hab ja nicht umsonst nichts mehr in der Bude.. ich mein wofür auch mir fällt einfach die decke auf kopf wenn ich länger als ne stunde in meine 4 wände bin - deshalb bin ich auch nur unterwegs .. mein altes hobby is auch nicht mehr drene.


Zitat von jaqen_h_ghar:
Und diese Gefahr, mein Lieber, sehe ich bei Dir auch

Ich zieh ja nicht innerhalb der republik um sondern wander im endeffekt komplett aus, und lasse mein altes leben hier sogesehen, ich mein ich fühle mich einfach hier nciht mehr angekommen, von dem her ka.. ich lass mein altes hier und fange eben in meiner heimat neu an eben komplett neu denke ich mal.

27.11.2019 18:39 • #556


M
Zitat von regenbogen05:
Nein, Meg, das glaube ich Dir nicht. Du kreist nur um Dich herum, ohne Dich jemals wahrzunehmen

Wieso sollte ich mich nicht selbst kennen und wie ich jemals war hmm? ich mein ich hab mich vielleicht nur milimeter verändert gegensatz zu früher klar, aber ich hab jetzt kein so großen sprung an veränderung gemacht ....

27.11.2019 22:25 • #557


A


Urvertrauen aufbauen als Erwachsener möglich?

x 3


Lebensfreude
also wie geht dat? Du steigst aufs Motorrad und fährst nach Russland?
Haste da schon eine Wohnung?
Wovon wirste leben?
Hast du noch die russische Staatsangehörigkeit?
Haste hier schon gekündigt: Arbeit,Wohnung?

27.11.2019 22:52 • #558


M
Zitat von Lebensfreude:
also wie geht dat? Du steigst aufs Motorrad und fährst nach Russland?

Natürlich wie denkst du sonst komme ich nach meiner heimat, spass beiseite ich flieg rüber...


Zitat von Lebensfreude:
Haste da schon eine Wohnung?

Darum kümmer ichj mich nächstes jahr, aber freund von mir schaut immer wieder nach wohnungen für mich der dort lebt


Zitat von Lebensfreude:
Wovon wirste leben?

Hmm.... werde mir erstmal mein ganzes geld was ich spare mit nehmen, bzw natürlich job suchen direkt dort unten vielleicht als dolmetscher oder was auch immer ka .... das hab ich noch nicht so wirklich durchgeplant mit job...


Zitat von Lebensfreude:
Hast du noch die russische Staatsangehörigkeit?

Ja habe ich noch, allerdings könnte es mit der deutschen schwierig werden in meiner heimat hmm....


Zitat von Lebensfreude:
Haste hier schon gekündigt: Arbeit,Wohnung?

meine bude kann ich jederzeit kündigen ich versteh mich sau gut mit meiner vermieterin und sie weiss schon bescheid, ich kann jederzeit ihr bescheid sagen... Arbeittenisch bin ich sowieso ende Oktober.20 weg von fenster von dem her brauch ich das nicht machen.

27.11.2019 23:33 • #559


R
Ok, Meg. Ich fang jetzt mal anders an:
Dein Thread heißt: *Urvertrauen aufbauen als Erwachsener möglich?*
Wie willst Du Vertrauen aufbauen, wenn Du mit Dir selbst nicht klar kommst? Wenn Du Dir selbst nicht mehr vertrauen kannst. Wenn Du, wie Du immer wieder sagst, so schwer von anderen Menschen enttäuscht wurdest, dass Du niemanden mehr an Dich heran lässt.
Was Du Deinem Umfeld zeigst, ist nicht der wirkliche Meg. Nach außen mimst Du den unzerstörbaren, über allem stehenden Meg.
Und Du weißt, dass das alles ein Fake ist.
Im Endeffekt bist Du genauso verletzlich und verwundbar, wie wir alle. Wie viele andere Menschen möchtest auch Du einen Menschen an Deiner Seite wissen, der zu Dir steht. Dich liebt; Dich unterstützt; für Dich da ist. Aber mit dieser Aufgesetztheit wirst Du das nie erreichen; genauso wie Du durch Dein Training und Motorrad fahren nichts kompensieren kannst - zumindest nicht auf Dauer. Kurzfristig mag es Dir dabei/danach besser gehen.
Ich sag´s Dir nochmal: Du schaffst es nicht ohne Profis - und Du weißt, dass ich nicht sofort nach Therapien schreie. Du schaffst es nirgendwo auf der Welt alleine. Du hast Dich immer und überall dabei. Was soll sich mit einem Umzug/Auswandern ändern? Hast Du dann eine andere Vita; eine andere Vergangenheit? Ändern sich dann Deine negativen Gefühle; Deine Kälte, die Du spürst? Nichts von alledem wird geschehen. Du bist und bleibst Meg, egal, wo Du Dich aufhalten wirst.

28.11.2019 16:14 • x 2 #560


M
Zitat von regenbogen05:
Wie willst Du Vertrauen aufbauen, wenn Du mit Dir selbst nicht klar kommst? Wenn Du Dir selbst nicht mehr vertrauen kannst.

Hmm in wie fern soll ich mir selbst nicht vertrauen hmm? das leuchtet mir nicht ganz ein, ich mein ich vertraue mir schon gut genug und auch vieles anderes zu, von daher ka was du damit genau meinst....


Zitat von regenbogen05:
Wenn Du, wie Du immer wieder sagst, so schwer von anderen Menschen enttäuscht wurdest, dass Du niemanden mehr an Dich heran lässt.

Leider ja, weil eben viel vertrauen da verloren gegangen ist, und die eine oder andere eben mit der selben lüge ankam oder mir erzählt hat, ich kann da weder noch jemanden vertrauen dann oder oder.. bzw wenn es die wahrheit wäre is es für mich trotzdem gelogen weil ich es nicht anders kenne.


Zitat von regenbogen05:
Was Du Deinem Umfeld zeigst, ist nicht der wirkliche Meg. Nach außen mimst Du den unzerstörbaren, über allem stehenden Meg.

Hmm eigendlich nicht, eigendlich zeig ich mich von außen und auch in meinen umfeld so wie ich eigendlich momentan drauf bin - der wirkliche Meg Hmm wenn es ihn geben würde kennt ihn keiner hier, und selbst im meinen Freundeskreis so gut wie kaum einer.


Zitat von regenbogen05:
Und Du weißt, dass das alles ein Fake ist.

Hmm..... nicht wirklich Fake - es is einfach nur ne veränderung von charakter her und persönlichen würde ich jetzt mal sagen - ich mein was soll daran Fake sein? so wie ich jetzt bin hmm? wie ich jetzt denke wie ich handel etc? ...

Zitat von regenbogen05:
Im Endeffekt bist Du genauso verletzlich und verwundbar, wie wir alle

Ich glaube eher weniger mittlerweile - ich mein mittlerweile geht mir einfach vieles am po vorbei.


Zitat von regenbogen05:
Du einen Menschen an Deiner Seite

Momentan nicht wirklich nein, im gegenteil ich bin froh das ich single bin und meine ruhe habe, ich hab dafür keine große zeit daher meine ons sache nur.


Zitat von regenbogen05:
genauso wie Du durch Dein Training und Motorrad fahren nichts kompensieren kannst - zumindest nicht auf Dauer. Kurzfristig mag es Dir dabei/danach besser gehen.

Bisher funktioniert es einwandfrei - ich will ansich ja damit nichts kompensieren, es sind eben meine lieblings hobbys ich mein klar mit Gym bau ich meinen stress ab einfach und auch beim motorradfahren bekomme ich eben innere ruhe, hmm vielleicht doch einwenig kompensieren.


Zitat von regenbogen05:
Du schaffst es nicht ohne Profis

Ich hab erst nächsten Monat wie schon gesagt, erst denn Termin und schau da ob das ganze ansich sinn macht ob es sich lohnt oder nicht etc, ich informiere mich da und entscheide dann, bzw kläre es mit ihr ab, dann mal gucken.


Zitat von regenbogen05:
Was soll sich mit einem Umzug/Auswandern ändern? Hast Du dann eine andere Vita

Hmm das könnte durchaus passieren ja, ich mein ich unterhalte mich mit meinen freunde auch nur noch auf russisch und nicht mehr auf deutsch. - Natürlich verändert ansich die vergangenheit ja nicht.

Zitat von regenbogen05:
Ändern sich dann Deine negativen Gefühle; Deine Kälte, die Du spürst?

Keine ahnung es könnte doch durchaus sein, ich mein in meiner Heimat bin ich nicht festgefahren und mache dort neuanfang, ka .... hmm ich weiss es nicht ich denke einfach neues umfeld.

28.11.2019 19:10 • #561


R
Zitat von Megeas:
Hmm wenn es ihn geben würde kennt ihn keiner hier, und selbst im meinen Freundeskreis so gut wie kaum einer.

Siehst Du, das meine ich. Du weißt selbst nicht, wer Du bist. Solltest Du Dich nicht erst mal darum kümmern, Dich selbst wieder zu finden, bevor Du wieder irgendeine kopflose Aktion startest, die Dir nichts bringt?
Zitat von Megeas:
Keine ahnung es könnte doch durchaus sein, ich mein in meiner Heimat bin ich nicht festgefahren und mache dort neuanfang, ka .... hmm ich weiss es nicht ich denke einfach neues umfeld.

Dort ist Dir auch wieder vieles fremd - mach Dir da mal keine Illusionen. Lassen wir es mal dahin gestellt, ob das dann alles so einfach ist. Und dann kommen da noch Deine *Altlasten*. Wieso sollten die Dich dann weniger belasten? Meinst Du wirklich, wo immer Du auch leben willst, da sind die Menschen anders? Dort kannst Du nicht enttäuscht/belogen werden? Das ist doch utopisch. Das passiert Dir überall. Und solange Du Deine Probleme - und Du hast genügend davon - nicht in Angriff nimmst, wirst Du immer so rastlos bleiben.
Zitat von Megeas:
Hmm..... nicht wirklich Fake - es is einfach nur ne veränderung von charakter her und persönlichen würde ich jetzt mal sagen - ich mein was soll daran Fake sein? so wie ich jetzt bin hmm? wie ich jetzt denke wie ich handel etc? ...

Was Du zeigst, bist nicht Du. Und das weißt Du auch. Ginge Dir wirklich alles am A**** vorbei, würdest Du keinen Gedanken daran verschwenden, was gewesen ist. Du glaubst, dass Verletzlichkeit gleichbedeutend mit Schwäche ist. Ist es nicht. Es kommt nur darauf an, wie man damit umgeht. Und da hast Du noch kein Patentrezept dafür gefunden - weil: das naheliegendste macht Dir eine Höllenangst.
Zitat von Megeas:
Bisher funktioniert es einwandfrei - ich will ansich ja damit nichts kompensieren, es sind eben meine lieblings hobbys ich mein klar mit Gym bau ich meinen stress ab einfach und auch beim motorradfahren bekomme ich eben innere ruhe, hmm vielleicht doch einwenig kompensieren.

Pure Kompensation. Auch das ist Dir bewusst. Wie lange hält Deine *innere Ruhe* denn an? Genau so lange, wie Du trainierst oder auf dem Bike hockst. Und dann? Geht es von vorn los. Solange Du Dich nicht erträgst; mit Dir selbst nichts anfangen kannst, außer ständig Action, wirst Du nie zur Ruhe kommen.
Zitat von Megeas:
ch hab erst nächsten Monat wie schon gesagt, erst denn Termin und schau da ob das ganze ansich sinn macht ob es sich lohnt oder nicht etc, ich informiere mich da und entscheide dann, bzw kläre es mit ihr ab, dann mal gucken.

Der Ansatz ist gut. Und trotzdem kann ich Dir jetzt schon sagen, wie es ausgeht:
Meg weiß, dass er Hilfe braucht; sucht die auch. Während der Therapie wird vorsichtig an der Oberfläche gekratzt; Meg bekommt Panik und beschließt, dass ja alles nicht sooo schlimm ist und bricht die Therapie ab. Flüchtet wieder in blinden Aktionismus, bis er feststellt, dass die Probleme ja immer noch da sind. Und dann geht´s von vorne los. Der ewige Kreis.
Setze die Energie, die für Gym und Motorrad fahren aufbringst, in Deine Therapie ein, dann siehst du auch irgendwann wieder Licht.
Verdammt noch mal! Du weißt, dass es sein muss. Jetzt zier Dich nicht und geh es an. Und diesmal bitte mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit.

29.11.2019 08:38 • x 2 #562


Frauenfarn
Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll.

Lonely Wulff harte Schale weicher Kern triggert nussknackende Helfersyndrome noch und nöcher und weiß genau, welche Knöpfchen in welchen Formulierungen er dazu drücken muß.

Zitat von Megeas:
Hmm eigendlich nicht, eigendlich zeig ich mich von außen und auch in meinen umfeld so wie ich eigendlich momentan drauf bin - der wirkliche Meg Hmm wenn es ihn geben würde kennt ihn keiner hier, und selbst im meinen Freundeskreis so gut wie kaum einer.


Schluchz ....

Russland. Mach mal! Gute Idee! Denn:
Das Sein bestimmt das Bewußtsein.

Schätze mal, es wird bei der Idee bleiben.

29.11.2019 09:08 • #563


A
Meg, für mich klingt das alles nach Flucht und einer weiteren Folge Good-bye Deutschland.

Tatsache ist, dass Freunde und Bekannte vor Ort recht schnell wieder in ihr normales Leben finden und du feststellen wirst, dass die Euphorie über dein Kommen schnell der Normalität weichen wird.

Du willst vielleicht als Dolmetscher arbeiten. In Russland gut es X studierte, gut ausgebildete und vor allem zertifizierte DolmetscherInnen für Deutsch und viele andere Sprachen. Was tust du aktuell, um dich ausbilden und zertifizieren zu lassen (z.B. durch die IHK)? Hast du gecheckt welche Kosten, z.B. Handyvertrag für dich in Deutschland weiterlaufen werden und hast du mit deiner Bank zwecks Umzug ins Ausland gesprochen? Hast du überlegt, ob du hier einen Wohnsitz behalten möchtest? Wenn ja, bei wem? Willst du für alle Fälle die Krankenkasse im ersten Jahr behalten, so dass du ohne Probleme jederzeit zurückkommen kannst? Was ist mit der Rentenversicherung? Wovon willst du in den ersten Monaten leben? Willst du alle deine Ersparnisse aufbrauchen? Um dann womöglich mittellos jedem Mistjob in der Heimat ausgeliefert zu sein? Wie wirst du es bewerkstelligen, dich aus dem Milieu zu lösen, in dem du dich bewegst? Man ist selbst Teil davon und nimmt einen Teil mit und der zieht dann wieder die entsprechenden Leute an.

Ich habe selbst mehrere Jahre beruflich im Ausland gelebt und kann dir sagen, dass es mehr braucht als eine Wohnungskündigung und Koffer packen. Wenn du keinen validen Job hast, den du spätestens eine Woche nach Ankunft anfangen kannst, wirst du sehr wahrscheinlich dort scheitern. Du wirst von kleinen Jobs zu kleinen Jobs weitergegeben werden und mit ansehen, wie deine Rücklagen schmilzen. Die angekündigte Hilfe wird dann auch schnell ausbleiben und am Ende sitzt Megeas mit Schrank und Stuhl in seiner Bude in Russland, das Klima rauer als hier, Freunde wie hier, Milieu wie hier, und dann?

Auswandern musst du planen. Und einen Plan B haben. Warum ziehst du nicht innerhalb Deutschlands um? Suchst dir eine interessante Weiterbildung und beginnst hier mit sozialem Netz und Möglichkeiten?

29.11.2019 09:19 • x 1 #564


J
So einfach darf man sich das mit der Therapie nicht vorstellen, wie hier alle tun, das muss man schon auch sehen. Es gibt da einen inneren Widerstand dagegen, der möchte, dass alles bleibt wie es ist und der einem regelrecht verbietet, Hilfe anzunehmen und dieser Widerstand ist sehr mächtig. Eigentlich kommt man dagegen nicht an, ausser man akzeptiert erstmal, dass der Widerstand da ist und dass er aus gutem Grund da ist. Dann kann man evtl in winzigen Stückchen vorankommen, mit dem Widerstand in Schwingung, aber niemals GEGEN ihn.

29.11.2019 09:28 • x 1 #565


R
Zitat von Jara:
So einfach darf man sich das mit der Therapie nicht vorstellen, wie hier alle tun, das muss man schon auch sehen. Es gibt da einen inneren Widerstand dagegen, der möchte, dass alles bleibt wie es ist und der einem regelrecht verbietet, Hilfe anzunehmen und dieser Widerstand ist sehr mächtig. Eigentlich kommt man dagegen nicht an, ausser man akzeptiert erstmal, dass der Widerstand da ist und dass er aus gutem Grund da ist. Dann kann man evtl in winzigen Stückchen vorankommen, mit dem Widerstand in Schwingung, aber niemals GEGEN ihn.

Niemand spricht von einfach. Es belastet Meg ja auch schon eine ganz schön lange Zeit. Nur: wenn ich mich nicht darauf einlassen kann, hilft halt auch die beste Therapie nicht. Meg muss für sich erst mal die Grundvoraussetzungen schaffen und es dann angehen. Sein ewiges Rumgeeier hilft eben auch nicht. Wenn es ihn belastet (und das tut es offensichtlich), dann muss er es ändern. Andernfalls bleibt alles wie gehabt.

29.11.2019 09:33 • x 1 #566


J
Das ist ja das Problem: Meg hat enorme Schwierigkeiten, sich drauf einzulassen, da genau das ein Hauptsymptom seiner Erkrankung ist. Mit gutem Willen allein kommt man da nicht drüber, sonst hätte Meg sich ja längst dazu entschlossen. Einer Magersüchtigen zB ist auch nicht geholfen, wenn man ihr sagt, nun iss mal schön, du musst nur wollen.
Es gibt eine Seite von Meg, die aktiv versucht, die Therapie zu verhindern, sie sogar als gefährlich ansieht. Diese Seite ist mächtig, hat offenbar das Sagen und muss mit ins Boot geholt werden, möglichst BEVOR schlimmeres passiert, jedoch ist es oft so, dass man wirklich fast schon am Ende sein muss, damit man sich endlich helfen lässt. Zumindest, wenn man kein geschultes, empathisches Gegenüber hat, welches den Zustand erstmal anerkennt und einem dann hilft, innerlich zu verhandeln.

29.11.2019 09:46 • x 1 #567


R
Zitat von Jara:
Zumindest, wenn man kein geschultes, empathisches Gegenüber hat, welches den Zustand erstmal anerkennt

Das wäre ja dann schon der zweite Schritt. Der erste ist, sich diese Person zu suchen. Und hier muss einfach ein Profi ran.
Das Forum hier kann dies niemals leisten.
Zitat von Jara:
Mit gutem Willen allein kommt man da nicht drüber, sonst hätte Meg sich ja längst dazu entschlossen. Einer Magersüchtigen zB ist auch nicht geholfen, wenn man ihr sagt, nun iss mal schön, du musst nur wollen.

Ich finde, dieser Vergleich hinkt.
Aber in beiden Fällen muss die Bereitschaft, Hilfe in Anspruch zu nehmen, vom Betroffenen selbst kommen.

29.11.2019 10:09 • x 1 #568


J
Müsste, ja. Aber wie kriegt man jemanden, der an der eigenen Zerstörung arbeitet und völlig hoffnungslos ist, dazu sich Hilfe zu suchen? Grosse Teile einer solchen Person WOLLEN sterben/leiden/sich quälen. Andere Teile sehnen sich nach Hilfe. Hier muss man einen Kompromiss finden. Hilfe ja, aber nur zu den EIGENEN Bedingungen.

29.11.2019 10:46 • x 1 #569


N
Es ist nicht populär so etwas zu sagen und ich habe dafür hier schon Schläge eingesteckt, aber es ist eine Gratwanderung, jemandem helfen/beraten zu wollen und ihn damit gleichzeitig in seinem Stuck-State zu halten.

Wenn ein Problem sich schon so weit gefestigt hat, dass alle Seiten beleuchtet, alle Lösungsvorschläge schon wiederholt gemacht worden sind und immer noch keine Bewegung erfolgt, dann ist die Situation fest. Der Betroffene hat außerdem bereits gelernt, dass ihn die Situation nicht umbringt. Sie ist schwer erträglich, aber glücklicherweise noch nicht unerträglich.

Anstatt sich zu bewegen, spricht der Betroffene nun ausführlich mit anderen über seine Situation. Entlastet sich damit und erhält Zuspruch. Der aktuelle Druck ist damit zeitweise genommen. Die Menschen, mit denen der Betroffene sich anvertraut wechseln. Sie erfahren irgendwann, dass ihre Beratung und Anteilnahme keine Wirkung zeigen. Das lässt ratlos werden und die allermeisten ziehen dann frustriert von dannen. Megeas wird auch bereits erfahren haben, dass er Freunde und Bekannte im realen Leben verloren hat, weil sie das Problem nicht mehr hören wollten.

Dazu kommt jetzt ein weiterer Punkt: Auch in beginnenden Beziehungen testen Menschen wie glücklich sie mit einem potentiellen Partner werden können. Da sind die Antennen ausgefahren und man reagiert in der Regel schnell auf Zeichen, die signalisieren, dass hier die Beziehung nicht ausgewogen, fröhlich und bereichernd wird, sondern eher sich einer um den anderen mental sorgen muss, selbst weniger gesehen werden wird und die Beziehung nicht fröhlich werden wird. Dann nehmen Menschen ohne Helferwunsch in der Regel schnell Abstand.

Was bleibt also dem Betroffenen? Eine wechselnde Schar von Zuhörern, Anteilnehmenden und Beratenden. Beziehungswunsch von Menschen, die genau das tun möchten, oder aber und jetzt gu mitgelesen Megeas, Menschen, denen der Zustand des Betroffenen völlig egal ist! Die kein Problem damit haben ihn zu belügen, betrügen etc.

Solange der Betroffene nicht selbst begreift, dass er von innen heraus die Verhärtung und den Stuck State auflösen muss und zurück in den Driver's seat muss, um so zu leben, wie er es sich selbst wünscht. Megeas Wunsch in die Heimat zurückzukehren, kann u.A. daher rühren, dass er hier bereits alle Zuspruchsmöglichkeiten ausgeschöpft hat und in der Heimat einen neuen Anfang zu finden glaubt. Tatsächlich aber wäre er in einer Therapie am besten aufgehoben. Ein Forum wie dieses wird seinen Stuck State nur noch weiter festigen, weil er zu jedem gewünschten Zeitpunkt seinen Zustand besprechen kann, immer jemanden erreicht, durch diese einseitige Konversation, denn er fragt keinen der Foris Hey, und wie geht es dir? Lass mal hören wie ich für dich da sein kann!, erhält er das Gefühl an seinem Problem zu arbeiten.

Was also zun? Ihn fallenlassen und riskieren, dass etwas Schlimmes passiert - und dann wäre man daran Schuld? Oder weiter zur Verfügung zu stehen als Sparringspartner in einem nie enden wollenden Match? Das ist eine schwierige Frage, Aber die einzig weiterführende.

29.11.2019 11:25 • x 2 #570


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