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Verarbeitung meiner 2,5 Jahre dauernden Affäre

L
Hallo,

ich wurde eine Geliebte, ohne dass es mir bewusst war und als es mir bewusst wurde, war es zu spät.
Ich lernte meinen Ex-Partner kennen zu einem Zeitpunkt wo er bereits 15 Jahre von seiner Ehefrau getrennt lebte. Er hatte zu diesem Zeitpunkt auch eine langjährige Freundin mit der er eine on/off Beziehung führte. Auch ich hatte einen langjährigen Partner und wir trennten uns beide relativ zügig von unseren jeweiligen Partnerschaften.
Soweit so gut, es schien alles geklärt und nach kurzer Zeit zog ich bei ihm ein. Ich wollte eigentlich erstmal eine eigene Wohnung in seiner Stadt beziehen, aber er bestand mit wehenden Fahnen darauf dass ich sofort bei ihm einziehe.
Ich stellte schnell fest, dass er mehrmals die Woche mit seiner Frau telefonierte (heimlich), noch bei ihr gemeldet war (meldete sich auf mein drängen hin um), seine Schwester erzählte mir, dass sie kurz bevor ich eingezogen bin noch bei ihm geschlafen hat (er hatte eine Freundin!) usw....
Nach einem Jahr zog ich wieder aus, weil ich es nicht mehr ertragen habe. Er kämpfte sehr um mich und wir führten ab diesen Zeitpunkt eine on/off Beziehung über weitere 2 Jahre.
Die Verbindung zu seiner Frau wurde nie getrennt, und vor 3 Monaten ging er wieder zu ihr zurück. Er hat noch des öfteren versucht mich zu kontaktieren. Das letzte Mal vor 3 Wochen. Allerdings reagierte ich zum ersten mal nicht mehr und habe seither nichts mehr von ihm gehört.
Ich bin mir nicht sicher, in was ich da hinein geraten bin und wie mir das passieren konnte. Fakt ist dass ich alles verloren habe. Meinen langjährigen Partner, meine Wohnung und meine Selbstachtung. Und er lebt weiter wie zuvor......Ich habe meine Lektion gelernt und weiß jetzt dass getrennt lebend eigentlich vergeben heißt und ich immer peinlichst genau darauf achten werde immer respektvoll und fair mit anderen Menschen umgehen werde. Und keine kopflosen Entscheidungen mehr aus Liebe.
Dazu muss ich noch sagen dass er 30 Jahre älter war als ich (ich weiß. ...).
Mir geht es momentan richtig richtig schlecht. Das habe ich aber wohl verdient.

Lg

28.03.2015 09:17 • #16


B
Hallo liebe Lolalola,

Da hast du ja wirklich auch einiges mitmachen müssen. Du hast den Schmerz nicht verdient, aber das Leben stellt uns eben immer wieder vor neue Herausforderungen. Du hattest andere Erwartungen, die eben nicht erfüllt worden sind.

Ich habe ja auch festgestellt, dass getrennt lebend eben nicht endgültig getrennt und abgeschlossen bedeutet. Gespürt hatte ich das, aber mir wurde immer argumentativ versucht zu erklären, dass er ja doch schon getrennt sei. Es sei doch nur ein Stück Papier. Dass es das eben nicht nur ist, habe ich dann auch jetzt gelernt.

Die Wellen des Trennungsschmerz kommen immer mal wieder, aber wichtig dabei ist, das Steuer nicht aus der Hand zu lassen. Wir wollen einen Mann, der mit der Vergangenheit abgeschlossen hat und wirklich bereit ist, sich voll und ganz auf uns einzulassen.

Es war richtig, ihm nicht mehr zu antworten. Bleib stark! Ich würde mich freuen, wenn du mir weiter erzählst, wie die Entwicklung weiter geht. (Übrigens ist der Liebe das Alter auch egal)

28.03.2015 09:36 • #17


A


Verarbeitung meiner 2,5 Jahre dauernden Affäre

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L
Ach ja @Maus41- vor etwa einem Jahr fragte ich meinen Ex, warum er denn nicht einfach zu seiner Frau zurück gehe folgendes: ich weiß dass ich früher oder später wieder ausbrechen würde (wortwörtlich). Somit eins zu eins wie von dir beschrieben; )!

28.03.2015 09:36 • #18


B
Übrigens - das muss ich noch nachschieben, hast du - je mehr du verloren hast - jetzt umso mehr wieder zu gewinnen! Allem voran deine Selbstachtung. Du darfst den Mann gerne weiter lieben, aber aus der Ferne - ohne Kontakt!

28.03.2015 09:42 • #19


L
Liebe Buch-der-Verlassenen,

sehr gerne werde ich dir/euch weiter berichten wie es bei mir voran geht. Es tut mir persönlich sehr gut, mich mit euch auszutauschen und eure Erfahrungen zu lesen.
Es ist wirklich erstaunlich, wie sich die Geschichten manchmal ähneln. Sätze wie die Ehe existiert nur noch auf dem Papier oder ich tue das nur wegen der gemeinsamen Tochter/Kinder sind offenbar Standard. Die Tochter war im übrigen fast 30Jahre......
Erstaunlich finde ich auch, dass die Partnerin vor mir die gleichen Probleme mit ihm hatte und trotzdem immer wieder zu ihm zurück ging. Die Ehefrau macht seine Eskapaden seit Jahrzehnten mit und akzeptiert mittlerweile alles was er macht und auch ich muss alle meine Kräfte aufwenden um von ihm loszukommen. Was tun wir Frauen uns nur manchmal an....? Ich verstehe das nicht mehr und hoffe auf Erkenntnisse.
Schlimm ist auch, dass es mir schon über viele Wochen ganz ok ging und jetzt ist es seit etwa 2 Wochen schlimmer als je zuvor. Kennt ihr das auch?
Ich versuche es jetzt mal mit dauerhafter und langfristiger professioneller Hilfe. Vielleicht stimmt ja mit meinem Muster irgenetwas nicht.
Danke an euch alle fürs Lesen und die Unterstützung.
Lg

28.03.2015 09:51 • #20


B
Ich war übrigens auch nicht seine erste Affäre. Allerdings bin ich die erste, von der sie weiß. Sie hat jedoch nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie ihn zurück will. Er müsse mich einfach nur gehen lassen. Das hat er nun getan. Allerdings lässt er es gerne so aussehen, als hätte ich IHN verlassen. Das scheint irgendwie auch typisch männlich zu sein. Sie treten ohne Erbarmen auf unseren Gefühlen rum, sagen dass sie wieder ins Ehehaus einziehen wollen, aber die Beziehung haben WIR beendet. Schlimm finde ich es, jetzt noch Schuldzuweisungen zu bekommen, weil ich mich zurück gezogen habe. Aber das macht mir die Trennung nur leichter. Irgendwo ist schließlich auch meine Schmerzgrenze erreicht.

Ich habe natürlich auch die Momente, wo ich voller Liebe für ihn bin, schließlich ist er wirklich auch ein toller Mann (abgesehen von Loyalität und Treue). Diese Momente sind auch völlig ok. Ich will schließlich nicht, dass alles Schöne, was war durch die Trennung kaputt geht. Die Hauptsache ist, wir bleiben getrennt.

Wie ich in ein paar Monaten über alles denke und auch solche emotionalen Rückfälle habe, kann ich ja dann berichten

28.03.2015 10:08 • #21


B
Es hatte leider bisher nicht aufgehört mit seinen Kontaktversuchen. Mir ist nicht ganz klar gewesen, was er noch von mir wollte. In seinen Nachrichten hat er die Verantwortung für die Trennung von sich weg auf mich geschoben. Ich (also ich jetzt) hätte mich doch sowieso eigentlich trennen wollen und Mein Schweigen hätte alles zerstört und Nun ist seine Entscheidung endgültig, schließlich sei er ein Mann mit Verantwortung und Rückgrat und laufe nicht einfach so davon. (Von seiner Ehe und seiner Familie)

Wir haben jetzt noch ein abschließendes Telefonat geführt, in dem ich ihm verdeutlicht habe, dass es es seine Entscheidung war wieder zurück zu gehen, wie sehr ich leide unter seinen Kontaktversuchen und dass ich nun aus seinem Leben verschwunden bin. Keine Freundin mehr. Dass es nicht einfach so eine Zurückstufung gibt. Wir waren ein Paar und nun sind wir eben gar nichts mehr. Das war ihm anscheinend nicht bewusst. Er hätte mich wohl gerne als Freundin behalten. Aber auch das akzeptiert er nun. Das Telefonat hat nun hoffentlich zu mehr Klärung auf beiden Seiten geführt.

Wieder auf Null. Wieder von vorne anfangen zu trauern. Es ist komisch. Dieser Mensch heute am Telefon war jemand ganz anderes. Das war nicht mehr mein Mann. Er wird wohl ähnlich empfunden haben: Das war nicht mehr meine Frau.

Es ist so traurig, wie wenig am Ende einer Affäre mit so vielen schönen Erinnerungen schließlich übrig bleibt. Es ist einfach Geschichte und verflogen. Nichts bleibt hängen. Es ist alles nur eine Illusion gewesen.

Irgendwer in diesem Forum hatte das auch schon voraus gesagt: Irgendwann erkennt er, wie sehr du leidest und dann ist es vorbei.

Waren es wirklich alles nur Hormone? In der Art und Weise, wie eine Trennung vonstatten geht, erkennt man ja bekanntlich den wahren Charakter eines Menschen. Ich habe nun etwas gesehen, was wirklich nicht schön war. Diese Zentrierung auf sein eigenes Leiden, das Verschieben der Verantwortung auf mich bei gleichzeitiger Erwähnung seines Verantwortungsgefühls und dass er nunmal Rückgrat habe.

Es gab kein Auf Wiedersehen. Ich habe einfach aufgelegt.

Auch wenn es vorbei ist. Ich wünschte, es wäre doch Liebe gewesen. Es ist viel schwerer zu ertragen, dass diese Liebe wirklich nur eingebildet war......

01.04.2015 17:16 • #22


U
Liebes 'Buch',

ich möchte Dir einfach mal ganz liebe Grüße senden!
Ich bin quasi eine Mitleidende, habe eine ganz ähnliche Situation- mich vor etwa 1,5 Jahren sehr in einen verheirateten Mann verliebt und all das, was das bedeutet, sehr unterschätzt...
Wolle nie Geliebte sein, er wollte das auch nie, und doch war es wohl nur das. Ich habe es nicht mehr ertragen, habe dieses Geliebten-Ding beendet, er selber sah aber auch, dass es so nicht weitergeht, einfach unerträglich für alle. Er wisse, es liege alles an ihm und ER müsse nun endlich was tun, seine Ehe klären, aber es falle ihm so verdammt schwer.
Nun haben wir seit 2 Monaten keinen Kontakt mehr, keinerlei Kontakt, und ich leide wie ein Tier.....
Unglaublich, wie sehr man lieben und leiden kann!

Es fällt mir natürlich schwer zu beurteilen, wie stark seine Liebe zu Dir war/ist; doch meinst Du wirklich, es wäre leichter, wenn klar wäre, dass er Dich total liebt und sich trotzdem nicht trennen kann..? Er total zerrissen ist, es ihm elend geht aber er es nicht schafft, diesen Schritt zu tun, aus Angst vor dem Unbekannten, aus Verantwortungsgefühl, Schuldgefühl etc...?
Ich denke, das ist noch schlimmer- da es einem kaum ermöglich wirklich loszulassen, meinst Du nicht?

Aber das hilft natürlich auch nicht viel, ich weiß.
Ich finde es gut und sehr stark, dass Du dieses Telefonat so deutlich mit ihm geführt hast! Sei Dir Deiner Stärke bloß bewusst!

Ganz liebe Grüße
Ulla

01.04.2015 20:20 • x 1 #23


M
Das Einzige was hilft, ist das Wissen dass er sich nicht trennt. ..ob aus Feigheit oder Verantwortung...das ist seine Entscheidung, sein Weg. Lass los....

01.04.2015 20:29 • #24


B
Liebe Ulla und liebe Liebste,

Vielen Dank für eure Aufmunternden Worte. Ja, ich bin innerlich schon stark genug und loslassen kann ich ihn auch. Ich bin nur im Moment sehr labil emotional und leide noch sehr unter der Trennung. Das Problem ist ja vielmehr, dass ER mich nicht loslassen kann. Seine Worte und dass was Wirklichkeit ist, stimmen nicht überein. Er sagt, er geht aus Verantwortung zurück, aber in Wahrheit braucht er seine Heimat. Er sagt, es ist vorbei zwischen uns, aber in Wahrheit will er mich natürlich behalten - am liebsten neben der Ehe. Insofern habe ich nicht nur mit meinem eigenen Trennungsschmerz zu tun sondern auch damit, IHM unsere Trennung klar zu machen. Das bedeutet: kein Kontakt. Das kriegt er nicht hin. Er nutzt sogar verletzende Worte, nur um irgendwie meine Aufmerksamkeit zu erhalten.

Ich muss mir also im Klaren sein, für ihn mit stark zu sein zu müssen. Egal, welche Register er zieht, ich darf mich davon nicht beeindrucken lassen und den Kontakt weiter abbrechen. Ich hoffe wirklich, durch dieses Telefonat wird es besser, damit auch er mal zur Ruhe kommt. Ich bin auf einem guten Weg und danke, dass ihr mich unterstützt weiter stark zu bleiben. Es ist für mich eigentlich keine Frage mehr, DASS es vorbei ist. Nur WIE?

Es wird ein Ende haben. Und nach der Erfahrung bin ich echt kuriert. Bleibt alle stark! Affären sind Mist!

01.04.2015 21:28 • #25


B
Ob es schlimmer wäre, dass er nicht gehen kann, OBWOHL er mich liebt? --- ich weiß es nicht. In meinem emotionalen Chaos fällt es mir schwer, Liebe zu definieren. Ich kann mich daran nicht orientieren. Ich brauche jetzt klare Strukturen, an denen ich mich festhalten kann.

1. Er braucht jetzt seine Sicherheitszone. Familie. Das ist gut so, da soll er bleiben.
2. ich brauche meine Sicherheitszone. Ruhe, kein Kontakt und Freunde.
3. Seine Frau hat jetzt wieder Stellenwert Nr. 1.
4. Ich werde nicht die Nr. 2 sein. Bin also komplett raus.
5. Was gewesen ist, war wunderschön. Ich will das nicht verteufeln und in guter Erinnerung behalten.
6. Ich würde diese Erfahrung trotzdem niemandem empfehlen oder wünschen. Der Schmerz für alle Beteiligten ist zu groß.
7. Ich weiß, dass ich ihn geliebt habe und dass er mich geliebt hat.
8. Nach seiner Entscheidung ist es klar, dass seine Liebe nur noch eine Erinnerung ist.
9. Ich kann keinen Menschen (als Mann und Partner) lieben, der eine andere Frau nach unserer Liebe auf einen höheren Podest stellt.
10. Ich werde überleben. Es wieder bessere Zeiten. Im Moment muss ich einfach durchhalten.

So, das ist mein 10.-Punkte Plan.

01.04.2015 21:47 • x 1 #26


E
Diese Situation kenn ich leider auch! Ebenfalls der Kollege. Er hat mich umgarnt und mich immer und immer wenn ich gehen wollte zurückgeholt. Ist ausgezogen, zu seinen Eltern. Wir wollten Kinder und ein gemeinsames Leben. Seine Ex hat ihn -angeblich- frei gegeben.

Jetzt ist er gegangen. Bei jeder Nachricht von ihr, seiner Ex, hat er geschwankt. Und er hat beschlossen, dass er gehen muss um mich nicht mehr zu verletzen.

Er sagt, er liebt mich. Aber das Zuhause, die Frau und die Kinder, dass sei eben bequem. Und er hat nicht die Kraft sich dem neuen ganz zu stellen.

Mir tut seine Ex auch leid, den ich glaube er hat dahingehend die Wahrheit gesagt. Das er sich bei ihr keine Sorgen machen muss....die wird ihn immer wieder nehmen. Und sie ist einfach die bequeme Lösung. Das fand ich ziemlich schockierend. Aber -angeblich- hat sie das auch schon erkannt und ihm erst gesagt er soll gehen. Jetzt hat sie ihn wieder aufgenommen. Möchte ich so eine Beziehung? Klares Nein! Aber das ganze ist noch sehr frisch (gestern) und ich hab den weiten Weg noch vor mir.

10.04.2015 23:18 • x 1 #27


B
Liebes Eulchen,

Es tut mir leid, dass du das auch mitmachen musst. Ich fühle mit dir. Allerdings bin ich inzwischen schon soweit zu sehen, dass dieser Schritt zurück in sein eigentliches Zuhause genau richtig ist. Es muss einfach so sein. Der Mann flieht von zu Hause und ist blind vor Liebe. Diese ursprünglichen Partner haben keine echte Chance, alles nüchtern auszuwerten und für sich zu definieren. Wenn der Mann einfach fern bleibt, dann bleibt immer eine Sehnsucht nach dem Heim, was die neue Beziehung in alle Zeit belasten würde. Durch den Rückgang nach Hause die neue Situation von beiden erst wirklich durchlebt werden. Kann sie dauerhaft verzeihen? Ist die gewohnte Umgebung für ihn jetzt doch wertvoller geworden als vorher? Wenn ja, gut. Dann gibt es eine neu gefestigte Ehe. Wenn nein, dann kann es eine endgültige Trennung geben, die eine neue Tür öffnen kann.... Für wen und in welcher Form, bleibt noch Zukunftsmusik.

Ich bin tatsächlich froh über diesen Schritt - so komisch das klingt. Ich hätte nicht gewollt, dass er in mir am Ende nur das gesehen hätte, was wenn verloren hat. Nun hat er alles in seiner Hand, um aufzuräumen. Es gibt keinen Kontakt zwischen uns, was mir sehr gut tut. Ich konzentriere mich wieder auf mein Leben und sehe nach vorn. Manchmal nehme ich mir bewusst Zeit zu trauern. Aber viel zu betrauern gibt es gar nicht mehr. Es war eine wunderschöne Zeit und unsere Beziehung ist nun zu Ende. Und das ist sehr gut so, denn sonst hätten wir ab jetzt eine schlechte Beziehung. Die will ich nicht. Ich halte meine Augen auf nach einer GUTEN BEZIEHUNG!

Bleibt stark, schützt euch selbst und seid sicher, dass alles so richtig ist. Alles Liebe.

11.04.2015 07:46 • x 1 #28


B
Hallo Ihr Lieben,

Hier mal ein kleines monatliches Update.

Den Kontakt komplett zu unterbinden, ist leider beruflich nicht möglich. Immerhin haben wir uns seit Monaten schon nicht mehr gesehen. Die Herausforderung liegt darin, beruflichen Kontakt nicht ins private abgleiten zu lassen. Das gelingt mir bisher nicht immer. Aber immer wieder stelle ich fest, wie schmerzhaft der Kontakt ist und wie viel besser es mir ohne jeglichen Kontakt geht. Ich bin auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle und hoffe, dass es bald klappt.

Was ich mir in der Zwischenzeit noch alles von ihm anhören konnte, übersteigt manchmal meine Vorstellungskraft. Aber ich stehe da inzwischen drüber. Mir ist klar geworden, dass er auch extrem unter der Trennung leidet, mich unendlich vermisst und in seinem Schmerz manchmal Dinge sagt, die ich nicht überbewerten darf.

Genauso wie die Beziehung nicht natürlich war, ist auch die Trennung nicht normal. Zwei Menschen lieben sich und können trotzdem nicht zusammen sein. Das umzusetzen erfordert wirklich jede Menge Kraftaufwand.

Dass es endgültig vorbei ist, kommt mehr und mehr bei mir an. Da gibt es heftig schlimme Trauermomente, die aber zum Glück weniger häufig sind. Ganz langsam und Stück für Stück verschwinden auch Dinge von ihm aus meiner Wohnung, die mich an ihn erinnern.

Und so ganz langsam kann ich mich mit dem Gedanken anfreunden, dass ein anderer Mann vielleicht doch besser für mich ist. Denn dieser konnte nur so strahlen, weil er seinen dunklen Teil doch gut vor mir verbergen konnte.

Ja, viele Erkenntnisse sickern immer mehr durch.

Wie geht es Euch? Wie kommt Ihr voran?

16.05.2015 18:54 • #29


L
Hallo Buch,

Zu meiner Geschichte, auch ein Kollege. Wir waren ca. 10 Monate ein Paar, er verheiratet und Kinder. Dieser tolle Mann hatte sich sehr bemüht um mich, Monate, dann machte es klick, und es begann wie bei euch allen. Seine Frau erfuhr schnell von uns, er sagte es ihr nach 2 Monaten. Wir sind nun 8 Wochen getrennt, weil er keine Kraft für uns hatte. Ich lasse jetzt mal alles weg von, es sag die LIEBE etc.
Wichtiger ist etwas Anderes. Oft lese ich hier, das viele eine Leere fühlen. Das würde bedeuten, es würde etwas gefüllt. Um etwas zu füllen, muss es zuvor leer gewesen sein. Andere schreiben, sie können nicht ohne. Aber diesen Menschen gab es zuvor auch nicht. Wieso ging es zuvor ohne? Der Schmerz! Was genau tut weh, was verändert es an der liebe. Ich habe genau eine Woche getrauert. Habe ich weniger geliebt als ihr? Nein! Ich liebe ihn immer noch. Die liebe zu ihm, fordert nicht sein Leben mit mir. Es gab keine leere sondern ein vermissen. Keine Sehnsucht, sondern ein teilen wollen. Momente, Gespräche etc. Ich sehr ihn jeden Tag. Jeden Tag Grüsse ich ihn freundlich, arbeite ganz normal mit ihm weiter. Ich schaue ihn noch immer so an, wie damals. Liebe ist freiwillig. Liebe fordert nicht, stellt kein Ultimatum, macht keinen Druck. Das was all das macht ist das Ego. Ich bin noch die gleiche Frau wie zuvor. Er hat mir nicht genommen. Er ist der gleiche Mann wie zuvor, nur das er jetzt wieder bei der Familie ist. Das war freiwillig. Aus welchem Grund? Das ist seine Angelegenheit. Ich bin wieder bei mir, im jetzt. Nicht in der Vergangenheit und nicht im Morgen. Ich habe losgelassen. Es gibt kein wollen. Es gibt nur liebe, und die spürt er und reagiert mit der gleichen Herzlichkeit darauf. Vorwürfe, dass er Egoist ist etc. Sind wir das nicht alle, als wir in der affäre steckten. Es gibt keine vorwürfe. Lügner, Betrüger, hat keinen Platz im Raum. Für was? Es ging um Gefühle und der Raum in dem wir und ihr euch liebten war besetzt. Mit ängsten, Hoffnungen etc. Damit durch die Liebe eine feste Partnerschaft wird, muss der Raum leer sein. Seid nicht traurig darüber was war, warum und wie es hätte sein können. Es gibt nur einen Menschen, um den es dich jeden Tag zu kämpfen lohnt, ihr und ich stellst. Die Frau, der affärenmann und wir. Alle haben ihre Gefühle, Ziele, Sorgen und wünsche. Keiner ist dem anderen größer oder niedriger. Es gibt keine 2 Wahl etc. Trennt euch von diesen Gedanken, die aus dem Ego entspringen. Es geht um liebe, die da ist, oder nicht. Die freiwillig ist.

16.05.2015 22:56 • x 1 #30


A


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