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Verhalten gegenüber Geliebten des Mannes

Susanna
@Machine00900
Zitat von Machine00900:

Dass man nur die vorübergehende ähm der..„Zeitvertreib“ ist (wollte kein allzu schlimmes Wort an dieser Stelle benutzen), sollte einem als AF klar sein.


Warum müssen Blinde eigentlich von der Farbe reden?
.

19.10.2023 15:14 • x 1 #556


S
Zitat von Flower1:
Hast du schon mal mit einem gesprochen und ich meine damit keinen, der danach seine Frau verlässt, sondern einer der es bereut?

Ich muss dazu jetzt auch noch was sagen. Vermutlich passt es Dir nicht, aber genau was Du da oben wissen willst, kenne ich selbst aus eigener Erfahrung.

Mein Ex wollte mich damals nicht verlassen. Er hat auch bereut, gewinselt und versprochen. Er hat allerdings nie die Affäre degradiert, im Sinne von Ich weiß nicht mehr, was ich an ihr fand.. Er hat es beendet, als er (O-TOn) sich selbst nicht mehr im Spiegel angucken konnte. Daraufhin hat es mir jemand anonym gesteckt. Ich vermute sie, aber ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Sie hat mir dann ebenfalls übel mitgespielt, mich belästigt wann auch immer sie konnte. Auch ich fühlte mich, als würde sie weiter auf mich eintreten, obwohl ich schon am Boden lag. Ich habe sie ignoriert. Ich zuhause verletzt, enttäuscht und wütend. Er total fixiert auf mich und schien bereit alles zu tun, dass ich ihn nicht rausschmeiße. Er schien auch zu leiden. (Ich schreibe schien, weil ich ihm das glaubte, aber ja nicht in ihn reingucken kann.)
Wir haben dann auch das volle Programm durchgezogen, mit Paartherapie anfänglich. Also ich kann da durchaus mitreden.

Heute sind wir geschieden, glücklich, ich zumindest. Warum?
Er wollte auch gesehen werden, vermisste Leidenschaft. Ich reflektierte mich und fand raus, dass er schon nicht unrecht hatte. Wir versanken im Alltag, ich war nicht in meiner Bestform, war oft genervt, mit mir selbst nicht im Reinen und wir redeten zu wenig darüber (auch wenn ich es manchmal versuchte), hatten zu selten Paarzeit. Das war dann erst mal wieder ganz anders. Er bemühte sich sehr. Die Aufmerksamkeit und Leidenschaft war wieder da (Heute vermute ich dahinter übrigens beidseitige Verlustangst.).
Trotzdem versuchte er sich durch das ganze irgendwie durchzumanövrieren. Rumzueiern, abzuwiegeln, Dinge ignorieren und verschweigen (z.B. Kontaktaufnahmen ihrerseits). Er heulte dann immer und sagte, er schäme sich dafür, was er getan hätte und wie es mir jetzt ginge. Und ich hatte tatsächlich ebenfalls Mitleid. Weil er doch normal so ein guter Kerl ist (ist er wirklich) und familiär auch ein Päckchen zu tragen hatte (hat er wirklich).
Nach einer Weile merkte ich, dass ich die einzige war, die gewillt war wirklich was zu ändern. Er hat nach einiger Zeit, als ich über dem Berg schien und er wieder mehr Sicherheit hatte, einfach wie gewohnt weitergemacht. Er schien nichts falsch gemacht zu haben. Dabei ist Aufmerksamkeit und Leidenschaft keine Einbahnstraße. Mir fiel dann irgendwann auf, dass ich vielleicht vorher zu wenig für uns als Paar tat, aber ich ja auch gepflegt werden musste. Das geht nämlich Hand in Hand. Und Einseitigkeiten funktionieren nicht. Mir hat auch was gefehlt, nämlich in gleichem Maße seine Aufmerksamkeit und seine Leidenschaft. Die gab es dann bis zur Besserung der Lage, nicht auf Dauer. Letztendlich hat es dazu geführt, dass mir klar wurde, dass er nicht litt, weil er mir weh getan hat. Er litt unter den Konsequenzen, weil die Affäre aufflog. Er hätte sie nicht gebeichtet. Er litt darunter, dass sein gewohntes Leben sich ändern könnte. Ich war Teil des Pakets, aber nicht an der Stelle, die ich für mich beanspruche.

Das muss nicht immer so laufen. Und ich wünsche mir, dass es bei euch funktioniert. Es gibt hierzu positive Beispiele auch hier im Forum. Ich bin niemand, der denkt, dass Menschen nicht aus Fehlern lernen können.
Die meisten wollen Dir nur vermitteln, dass Du die Motive dahinter nicht sofort erkennen könntest. Du wirkst total verbittert. Du redest von armselig und erbärmlich über die AF. Das mag sein, aber er war es auch. Und mit ihm willst Du zusammenleben. Die AF ist irgendwann aus Deinem Leben raus. Es spielt keine Rolle, wie sie ist und warum sie was getan hat. Du musst keinen Kaffee mit ihr trinken. Mit ihm allerdings schon. Das willst Du sogar.
Und bei allem Mitleid mit ihm, weil er auch leidet... Er muss selbst für sich einstehen und Verantwortung übernehmen. Und selbst wenn er dazu nicht fähig ist (siehe mein Ex), Du musst seine Schwächen nicht ausbaden und Dir dafür das Leid einer Affäre auf die Schulter laden. Das hat er verursacht. Er war stark genug sein Gewissen zu überwinden, sich Zeit freizuschaufeln, Dich zu belügen und Geheimnisse zu haben. Jetzt sollte er stark genug sein, sein Leid - was er ohne Zweifel auch verspürt - auch allein zu tragen.

Pass einfach auf Dich auf und schaue genau hin. Viel Erfolg.

19.10.2023 15:49 • x 10 #557


A


Verhalten gegenüber Geliebten des Mannes

x 3


F
@So-What Danke für deine ausführliche Geschichte. Mir tut es wirklich leid, wie dein Ex auch nach der Beichte mit dir umgegangen ist.

Hat er dann mit der gleichen AF wieder Kontakt aufgenommen?

Natürlich ist diese Angst auch in mir und momentan geht es mir psychisch besser, aber unbeschwert glücklich kann ich nicht sein. Vielleicht wirke ich deshalb verbittert.
Ich bin eigentlich ein positiver Mensch und diese Wut in mir belastet mich und will ich eigentlich nicht in mir haben.

Ich weiß auch, dass mein Mann genauso armselig und erbärmlich war, aber wahrscheinlich ist das eine Schutzfunktion des Gehirns, mehr den Fehler bei der AF zu suchen. Wenn man aber objektiv darauf schaut, war keiner von beiden besser.

Um diese Gedanken nicht außer Acht zu lassen, bin ich auch hier gelandet. Ich will den Kopf nicht in den Sand stecken und die Fehler meines Mannes nicht wahrnehmen. Ich muss mich dem Ganzen stellen und will nicht flüchten.

Diese Art der Diskussion finde ich z. B. absolut in Ordnung. Ich bin froh über andere Meinungen, möchte aber auch, dass die Meinungen mir gegenüber und auch wenn mein Mann gemeint ist, mit Respekt geschrieben werden. Ich will auch die AF nicht als den letzten Menschen darstellen. Das überhaupt nicht. Sie ist auch nur eine Frau, die sich in meinen Mann verliebt hat, so wie ich auch.

Die Schreibweise von einigen Mitgliedern hier stört mich einfach sehr. Man muss nichts ins Lächerliche ziehen oder irgendwelche dummen Kommentare abgeben. Auch wenn sie es vielleicht auch gut meinen. Das kommt aber anders bei mir an. Darauf zu antworten und mich dann zu erklären, dafür ist mir meine Zeit echt zu schade.

Bist du nun nach der Trennung von deinem Mann wieder glücklich?

19.10.2023 16:27 • x 4 #558


G
Zitat von So-What:
Er litt unter den Konsequenzen, weil die Affäre aufflog

Richtig, wenn ihm etwas an dir gelegen wäre, hätte sich ihm der Magen zugeschnürt, wenn er dir in die Augen sah.
Aber nein, aus dem Bett der Affäre und sorglos Alltag mit dir weitergelebt.
Unaufrichtig ist dann das Gejammer, wenn die Affäre aufliegt, denn jetzt sah er seine Ehe bedroht und die Angst vor den Konsequenzen lässt ihn auf die Knie gehen.
Während der Affäre, als du nichts wusstest, nein, in diesen Momenten schämte er sich nicht, litt er nicht, im Gegenteil, keinen Gedanken hatte er dann für dich.
An diesen Knöpfen an den Wangen, kann man ein Klavier aufhängen.

19.10.2023 17:06 • x 1 #559


E
Zitat von Susanna:
@Machine00900 Warum müssen Blinde eigentlich von der Farbe reden? .

Wie meinst du das?

19.10.2023 17:10 • #560


S
@Gabor

nur mal interessehalber, Du hast Dich neu angemeldet, schreibst ausschließlich hier im Thread und dann auch noch durchgängig das immer gleiche und zwar trotz eindeutiger Hinweise der TE, dass sie das nicht möchte,
Darf ich mal fragen, warum Dich dieser Fall so bewegt?

19.10.2023 17:14 • x 3 #561


E
@Flower1 seltsam, ich bin da anders. Suche ziemlich schnell die Schuld bei meinem Mann. und bei einer Affäre wär die Sache sowieso klar.

Angst, dass er weiterhin Kontakt zur Affäre hat (oder irgendwann wieder einmal aufnimmt):

Darf ich fragen, wie da deine Erfahrungen vom Umfeld so sind? Freundinnen usw.
Wie war das bei denen? Falls du solche Geschichten von anderen AFs kennst. Ich zb schon. Leider. Da hilft nur eins: Kontrolle vom Feinsten.

Aber das wollen ja ebenfalls viele nicht. Ein Kontrolleurleben.

19.10.2023 17:20 • #562


G
@SchlittenEngel mein Kommentar ging an So-What.
Wenn du ihn gelesen hättest, würde diese, deine Frage nicht aufkommen.

19.10.2023 17:22 • #563


L
Zitat von Machine00900:
Da hilft nur eins: Kontrolle vom Feinsten.

Das war ein Scherz, oder?

19.10.2023 17:28 • x 3 #564


T
Zitat von Gabor:
Aber nein, aus dem Bett der Affäre und sorglos Alltag mit dir weitergelebt.


Zitat von Gabor:
Während der Affäre, als du nichts wusstest, nein, in diesen Momenten schämte er sich nicht, litt er nicht, im Gegenteil, keinen Gedanken hatte er dann für dich.

Wie kommst du darauf, dass es so ist bzw. zwingend sein muss? Es gibt auch hier solche und solche.

Meinem Mann ging es zum Bsp. sichtbar schlecht in der Affärenzeit. Davon bekam sie jedoch nichts mit. So schlecht, dass er immer tiefere und längere Depressionsphasen hatte. So schlecht, dass er von Selbstmord sprach. Als das Thema Suizid das erste Mal richtig ernst wurde, lief die Affäre bereits ein Jahr.

Er beendete die Affäre für sich. Er war psychisch am Ende und konnte nicht mehr.

Die damalige Erleichterung war sichtbar und spürbar. Aber davon hatte ich ja mehrfach schon geschrieben.

Ich möchte nur deutlich machen, dass man nicht alles über einen Kamm scheren kann.

19.10.2023 17:43 • x 4 #565


S
@Gabor

ich hab ihn gelesen. Ändert nichts an meiner Frage?

19.10.2023 18:02 • #566


S
Zitat von Flower1:
Mir tut es wirklich leid, wie dein Ex auch nach der Beichte mit dir umgegangen ist.

Muss Dir nicht leid tun. Schnee von gestern. Letztendlich wollte er unbedingt diese Ehe erhalten und hat auch diese Chance selbst kaputt gemacht.
Außerdem ist er oberflächlich gesehen nicht schlecht mit mir umgegangen. Aber eben nur so gut, dass er halbwegs bequem aus der Sache rauskam und es ihn nicht zu viel und zu lange etwas kostet.

Zitat von Flower1:
Hat er dann mit der gleichen AF wieder Kontakt aufgenommen?

Sie letztendlich nach einer Weile. Unschuldig war er daran aber auch nicht. Er hat es provoziert. Und zwar genau dann, als er skeptisch war, dass es mit uns gut ausgeht. Also als er auch damit rechnete, dass ich doch noch ging. Denke jetzt aber nicht, ich habe getobt oder ihn zu lange mit Vorwürfen überschüttet. Das habe ich nämlich ganz und gar nicht. Aber meine Verfassung war zu Beginn ein Auf und Ab und natürlich konnte ich ihm keine Garantie geben, ob wir diese Krise überstehen. Ich musste das erst sortieren. Viel Geduld wollte er wohl dann wohl nicht aufbringen und eher ein Schäfchen ins Trockene bringen. Ich habe trotzdem noch viel zu lange gehofft und ihn - wenn auch nur für mich - verteidigt (kein schlechter Kerl, er hat Probleme mit sich und seinem Selbstwert, wir harmonieren grundsätzlich gut usw.). Nach und nach habe ich aber den Respekt verloren und mich völlig entliebt.

Zitat von Flower1:
Bist du nun nach der Trennung von deinem Mann wieder glücklich?

Ab dem Moment, als er mit gepackten Koffern zur Tür marschierte, war ich es wieder. Er wäre nicht von sich aus gegangen. Aber es hat zu viel Kraft gekostet.
Hier wird immer gesagt, dass eine Trennung auch schlimm ist und man diese genauso aufarbeiten muss usw.. Das mag für manche so sein. Für mich war sie letztendlich leichter. Sie gab mir meinen Seelenfrieden zurück. Aber es gab meinerseits auch keine Abhängigkeiten. Und durch den missglückten Versuch vorher, der eine ganze Weile dauerte, war viel Zeit da um mich innerlich aus der Ehe zu verabschieden. Am Ende war ich emotional zu weit weg. Wobei ich ihn vom ersten Tag an nicht versucht hatte zu halten. Ich wollte ihm Zeit durch räumliche Trennung geben um zu sehen, was er will. Er war es, der angeblich genau wusste, was es ist. Es hätte bestimmt noch etwas länger wehgetan, wenn er selbst und gleich gegangen wäre.

19.10.2023 18:21 • x 4 #567


G
@So-What im Grunde ging es ihm nur darum für sich selbst das Beste aus der Situation herauszuholen.
Dein Befinden oder das der Geliebten war eine Randnotiz, die man im Hinterkopf hatte, vielleicht noch etwas Mühe darauf verwandte einen für ihn akzeptablen Abschluss zu erreichen, wohlgemerkt im Angesicht SEINES Betrugs.
Er wurde skeptisch, gegenüber deiner erneuten Einlassung auf ihn und, na, da läutet man doch mal bei der Geliebten an, vielleicht geht da wieder etwas.
Dein Handeln ist völlig richtig, man sollte seine Zeit nicht investieren, wenn man erkennt, dass die Prognose für die Beziehung äusserst ungünstig ist, vor allem, wenn der Mann unaufrichtiges Verhalten an den Tag legt, seine eigenen Belange fokussiert und die der Frauen? Naja, da war doch noch was, eine Randnotiz irgendwo.

Zitat von So-What:
Hier wird immer gesagt, dass eine Trennung auch schlimm ist und man diese genauso aufarbeiten muss usw.. Das mag für manche so sein. Für mich war sie letztendlich leichter. Sie gab mir meinen Seelenfrieden zurück.

19.10.2023 18:53 • #568


S
@So-What
Zitat von So-What:
Hier wird immer gesagt, dass eine Trennung auch schlimm ist und man diese genauso aufarbeiten muss usw.. Das mag für manche so sein. Für mich war sie letztendlich leichter. Sie gab mir meinen Seelenfrieden zurück. Aber es gab meinerseits auch keine Abhängigkeiten. Und durch den missglückten Versuch vorher, der eine ganze Weile dauerte, war viel Zeit da um mich innerlich aus der Ehe zu verabschieden. Am Ende war ich emotional zu weit weg.


In deinem letzten Satz liegt wohl der Schlüssel dazu.
Du hast dich ja anscheinend innerlich über die Zeit ( 2 Jahre kann das sein?) schon nach und nach getrennt und es dann nur noch im Außen umgesetzt. Deine Aufarbeitung war da vielleicht schon abgeschlossen.

Wenn eine Trennung erzwungenermaßen und plötzlich kommt, fühlt sich das natürlich anders an, kostet mehr Kraft und bringt eher selten ad hoc Seelenfrieden

Generell glaube ich, dass es ein nicht so arg langes Zeitfenster nach einer Affäre gibt, in der der Verursacher die Chance hat, die Beziehung wiederherzustellen. Wenn das nicht genutzt wird, um eine neue stabile Basis zu schaffen, bleiben die Erfolgschancen gering.

19.10.2023 19:36 • x 3 #569


E
@Flower1
Im Grunde ist die Meinung anderer egal. Denken wir doch zum Beispiel an unsere Eltern. Die woll(t)en auch viel, wenn der Tag lang ist. Wir wissen selbst, was wir wollen und was das Richtige für uns ist. Auch wenn so mancher die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und zu Gott betet, dass das Kind doch vernünftig werden soll. Es ist einfach egal. Mach, was du für richtig hältst. Es muss niemand verstehen.

19.10.2023 20:45 • x 1 #570


A


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