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Borderline und Gefühle / Vermissen von anderen Menschen

Raida
Zitat von Raida:
Dann ist Borderline also eine Angststörung?

Zitat von SimplyRed:
Zumindest gibt es diese These, welche ich im Übrigen unterstütze, da sich das für mich ebenfalls deutlich dargestellt hat


Also verschreibt der Arzt angstlösende Medikamente, und alles ist gut?

16.02.2020 15:24 • x 1 #151


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Zitat von Raida:
Also verschreibt der Arzt angstlösende Medikamente, und alles ist gut?


Das glaube ich eher nicht. Medikamente sind ohnehin nicht unbedingt die erste Wahl. Aber sicher von Zeit zu Zeit begleitend sinnvoll.

Ich würde eher sagen, der Fokus der Therapie müsste sich verändern, denn Angststörungen sind in vielen Fällen gut in den Griff zu bekommen. Natürlich nicht immer, aber eben durchaus öfter, als man es derzeit von PS annimmt.

16.02.2020 15:28 • x 1 #152


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Borderline und Gefühle / Vermissen von anderen Menschen

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Borderline ist keine Angststörung. Du kannst die Ängste, die du in einer Angststörung hast nicht mit denen vergleichen, die du als Borderliner fühlst. So einfach ist es leider nicht.

16.02.2020 16:07 • x 3 #153


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Zitat von Finii:
Borderline ist keine Angststörung. Du kannst die Ängste, die du in einer Angststörung hast nicht mit denen vergleichen, die du als Borderliner fühlst. So einfach ist es leider nicht.


Nun, das vermutest Du - und das ist ja auch OK. Es gibt andere Ansichten, die ebenfalls Vermutungen darstellen und auch das ist OK.

16.02.2020 16:16 • #154


F
Zitat von SimplyRed:

Nun, das vermutest Du - und das ist ja auch OK. Es gibt andere Ansichten, die ebenfalls Vermutungen darstellen und auch das ist OK.


Ich hab es selbst, ich weiss es. Ich kenne beide Ängste. Es ist leider nicht ganz so leicht handzuhaben wie eine normale Angststörung

16.02.2020 16:19 • x 2 #155


Pascal90
Die Ängste spielen schon eine große Rolle.Das empfinde ich auch so.Gerade wenn der Partner unsichicher wird oder auch Ängste bekommt werden die des BL noch stärker geschürt.Ist natürlich menschlich aber ich will nicht wissen wie es da in meiner ex aussah.Tut mir im Nachhinein sehr leid aber ich konnte einfach nicht mehr auf sie eingehen.Kraft war weg und konnte nur meine Angst sehen ab einem gewissen Punkt. Alles hat sich aufgestaut und dann kam zu viel zusammen. Sorry ein wenig abgeschweift

16.02.2020 16:24 • x 3 #156


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Zitat von Pascal90:
Die Ängste spielen schon eine große Rolle.Das empfinde ich auch so.Gerade wenn der Partner unsichicher wird oder auch Ängste bekommt werden die des BL noch stärker geschürt.Ist natürlich menschlich aber ich will nicht wissen wie es da in meiner ex aussah.Tut mir im Nachhinein sehr leid aber ich konnte einfach nicht mehr auf sie eingehen.Kraft war weg und konnte nur meine Angst sehen ab einem gewissen Punkt. Alles hat sich aufgestaut und dann kam zu viel zusammen. Sorry ein wenig abgeschweift


Wie geht es dir denn momentan?

16.02.2020 16:25 • x 1 #157


E
Zitat von Finii:

Ich hab es selbst, ich weiss es. Ich kenne beide Ängste. Es ist leider nicht ganz so leicht handzuhaben wie eine normale Angststörung


Eine normale Angststörung, gibt es in meinem Verständnis nicht. Ich verstehe, was Du meinst und Du bist selbstverständlich auch Experte in eigener Sache, das versteht sich von selbst. Das wird von mir zu 100% respektiert.

Auf der anderen Seite, hat sich seit der erstmaligen Etablierung dieser Störungen (ein absurder Begriff), unglaublich viel verändert. Schau, noch vor nicht all zu langer Zeit, hat man Menschen, die an Depressionen oder anderen Problematiken litten, noch mit brutalsten Eingriffen, Psychochirurgie, Elektroschocks, etc. behandelt. Weil man eben zu wenig über die tatsächlichen Ursachen wusste, bzw. die Forschung dahingehend noch nicht weit genug fortgeschritten war.

Gerade auf dem Gebiet der Angstforschung, tut sich seit den letzten 10 Jahren unglaublich viel. Angst ist viel komplexer, als man es früher angenommen hat. Denn Angst ist zunächst einmal keine negative Empfindung, die vermieden werden sollte (was von den letzten Generationen jedoch so gewünscht und idealisiert worden ist), es ist keine Schwäche, sondern ein Instinkt, der unser Überleben sichern soll. Daher haben wir uns viel zu lange mit ganz anderen möglichen Ursachen befasst, anstatt ganz vorne zu beginnen.

Von daher, hast Du natürlich vollkommen Recht, es ist keine Angststörung in dem Sinne, wie wir diese bisher definieren, sie ist viel komplexer und erschafft daher komplexe Verknüpfungen, welche die eigenen Überlebensstrategien massiv beeinflussen und umformen.

Liebe Grüße
Simply

16.02.2020 16:35 • x 2 #158


F
Der große Unterschied ist mMn dass die Angst in einer Angststörung etappenweise und wellenartig kommt. D.h sie kommt, erreicht ihren Höhepunkt nach ein paar Minuten und nimmt dann automatisch wieder ab. Das tut die Angst, die man in BL Situationen hat aber leider nicht. Die bleibt. Und wird schlimmer. So schlimm, dass man es irgendwo mit kompensieren muss. Von daher, natürlich spielen Ängste eine wesentliche Rolle bei der Krankheit, aber ganz andere Ängste halt :/

16.02.2020 16:41 • x 2 #159


Zweizelgänger
Sorry wenn ich da jetzt meinen Senf dazu abgebe, aber bei Borderline spielen viele ganz verschiedene Punkte eine Rolle, die zudem sehr individuell sind.
Sicher spielt dabei Angst eine große Rolle, aber, soweit ich das bisher beobachten konnte, nicht ausschließlich.
Abgesehen davon, sind auch verschiedene Ängste betroffen, die sich dann auch unterschiedliche äußern.

Wie gesagt, ich kann das nur aus meiner Respektive sagen und wie ich es beobachte und wahrnehme.

Nachtrag

Außerdem glaube ich, dass es teilweise ohne Medikamente nicht geht.
Vielleicht wenn eine Therapie schon weit fortgeschritten ist, dass man es mal versucht.
Ich lasse mich aber gerne eines anderen belehren. Allerdings nur von Betroffenen.

16.02.2020 19:37 • #160


Pascal90
Zitat von Finii:

Wie geht es dir denn momentan?


Es geht danke dir.Habe halt akzeptiert das ich loslassen muss.sagte mir ja bewusst das ich nur einen monat versuche sie umzustimmen da wir beide fehler gemacht haben und ich nicht hinterher laufen müsste.Dann leider den Fehler zum schluss gemacht zu sagen sie soll sich bitte in Therapie begeben sonst wird sie keine beständige Beziehung führen können und geblockt weil ich so verletzt war nach all den Worten vorher von mir.Das macht es mir echt schwer mich weiterhin nicht zu melden da ich mich mittlerweile dafür entschuldigen will aber von ihr kam das noch nichtmal nach der Trennung sondern nur weil ich es wieder gerade biegen wollte wurde ich quasi als böser eingestuft.

Denke so viel über mich nach und mir tut einiges leid was ich damals einfach nicht besser wusste.Aber habe sie immer gut behandelt. Halt nur mit einigen Sachen leider getriggert.5 Monate hab ich es nun geschafft mich nicht mehr zu melden.habe sie nur endblockiert überall.Das war in der Anfangszeit reiner Selbstschutz als ich merkte ich komm nicht mehr an sie ran um ihre Entscheidung leichter akzeptieren zu können.schaue aber auch seit Monaten nicht mehr was sie so macht oder ob sie mich auch endblockiert hat. (Nummer gelöscht aber aufgeschrieben )bringt ja nix.Traue mich auch nicht nochmal was zu machen weil ich mittlerweile so stabil bin das mein leben wieder funktioniert. Also es geht besser aber jeden tag denke ich an sie.Wenn es den TE stört bitte sagen fals ich zu sehr von mir hier quatsche

16.02.2020 20:04 • x 2 #161


E
Zitat von SimplyRed:
Dies gilt im Übrigen nicht für BL, sondern sämtliche PS die wir so kennen in dem gesamten Spektrum. Anders wäre aus meiner Sicht bislang nicht erklärbar, warum einge PSler glückliche Partnerschaften auf Augenhöhe führen können und andere in einen Kriegsschauplatz eintreten, weil das Gegenüber sich herausgefordert und /oder unterdrückt fühlt.

Welches Spektrum meinst Du, und was genau gilt für sämtliche PS aus diesem Spektrum? Beziehst Du Dich auf die Angst als zentralen Affekt aller dieser PS?

Zitat von SimplyRed:
Ich würde eher sagen, der Fokus der Therapie müsste sich verändern, denn Angststörungen sind in vielen Fällen gut in den Griff zu bekommen. Natürlich nicht immer, aber eben durchaus öfter, als man es derzeit von PS annimmt.

Eine Angststörung ohne PS beinhaltet aber auch keine Interaktionsstörung, oder? Eines der Probleme besteht doch vermutlich darin, dass die therapeutischen Ansätze, mit denen sich Angststörungen in den Griff bekommen lassen, gar nicht ohne weiteres umsetzbar sind, wenn noch eine Interaktionsstörung hinzukommt, oder bin ich da auf dem Holzweg?

16.02.2020 21:07 • x 1 #162


E
Zitat von Frank-und-frei:
oder bin ich da auf dem Holzweg?


jein - nicht unbedingt. Aber so sehr versachlichen möchte ich das ehrlich gesagt nicht, denn dazu weiß ich noch nicht genug über komplemetäre Faktoren und Einflüsse. Diese Daten zu sammeln, wird evt. noch Jahre in Anspruch nehmen, um hier gesicherte Angaben zu machen. Zum jetzigen Zeitpunkt, ist ganz viel davon noch Spekulation, bzw. reine Theorie und ich möchte nicht, daß sich User daran klammern und möglicherweise falsche Schlüsse daraus ziehen. Ich sage nur sehr knapp, daß ich derzeit nicht von einer vorliegenden Interaktionsstörung ausgehe. Denn dann würden wir uns eher in das Feld der Unzurechnungsfähigkeit bewegen, was nach meinem Dafürhalten Unsinn ist. Ebenfalls spricht dagegen, daß es (wie bereits erwähnt) ausreichend Beispiele dafür gibt, mit anderen Methoden sehr gute Erfolge zu erzielen, was bislang als weitgehend ausgeschlossen galt.

Zitat von Frank-und-frei:
Welches Spektrum meinst Du, und was genau gilt für sämtliche PS aus diesem Spektrum? Beziehst Du Dich auf die Angst als zentralen Affekt aller dieser PS?


N-PS, B-PS, A-PS oder auch die schwere Form einer A-PS die Psychopathie...

Ja, auf die Angst - genau...

Liebe Grüße
Simply

16.02.2020 21:26 • #163


Raida
Ein Buch zu Thema:

Vor etwa 50 Jahren erschien mit Grundformen der Angst eines der wegweisendsten Bücher in der Psychologie. Fritz Riemann beschreibt darin die vier Formen der Angst.

16.02.2020 21:52 • x 1 #164


E
Zitat von Raida:
Ein Buch zu Thema:

Vor etwa 50 Jahren erschien mit Grundformen der Angst eines der wegweisendsten Bücher in der Psychologie. Fritz Riemann beschreibt darin die vier Formen der Angst.


Ja, das ein Werk aus einer bestimmten Perspektive...

Ich befasse mich gerade mit Michel Foucault - Überwachen und Strafen - Sechsualität und Wahrheit - Wahnsinn und Gesellschaft - Die Ordnung der Dinge .... etc.pp

Hier geht es nicht primär um Angst, sondern sehr oft um Systematiken. Diese zu verstehen, hat mich zu anderen Perspektiven, auch bezgl. Angst - Persönlichkeitsbildung und Überlebensstrategien geführt.

Ein sehr komplexes Thema - es würde zu weit führen, das alles hier darzulegen. Ich kann meinerseits diese Bücher sehr empfehlen.

Liebe Grüße
Simply

16.02.2020 22:01 • x 1 #165


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