Verrat in langjähriger Ehe

Guten Morgen..

Zitat von GKG:

... dass er sein komplettes Geld, welches auch für meine Altersvorsorge gedacht war, an der Börse verzockt hat

Er hat SEIN Geld verzockt . Nicht ihrs und kein Gemeinschaftskonto. Trotzdem natürlich eine schlimme Situation.

@GKG

Das ist hart. Und ich kann mir vorstellen, dass Du geschockt bist.

Der Titel lässt darauf schließen, dass es weniger um den finanziellen Aspekt als mehr um das Gefühl geht.

Sein Ansinnen wird wohl gewesen sein, Eure Finanzen zu vervielfachen. Und dazu wären Aktien ja nicht die dümmste Idee.

Was er nicht wissen konnte ist, dass uns Corona - mit all seinen wirtschaftlichen Wahnsinnigkeiten - überfällt und wir seit ca. 10 Jahren seitens der Politik in eine extreme Unsicherheit manövriert wurden.

Da Du davon sprichst, dass er vor 3 Jahren einen Kredit aufgenommen hat, fällt die ganze Geschichte in diese Zeit.

Ich würde ihm mal keine böse Absicht unterstellen und auch keinen Verrat, wenn auch ich verstehen kann, dass es sich so anfühlt.

Viel eher wollte er die Sorgen von Dir fern halten, hat geglaubt, das irgendwie zu schaffen und stand jetzt vor der Tatsache, dass er es nicht geschafft hat und es beichten muss.

Jetzt geht es darum, zu verstehen und zu klären, warum er Dich nicht schon früher informiert hat und was der Plan war, um seine Motive und Absichten zu verstehen.

Und dann zu schauen, wie ihr das gemeinsam stemmen könnt.

War es sein Geld, dass er dir dann geschenkt oder vererbt hätte - oder auch dein Erwirtschaftetes, Geerbtes und Erspartes? Macht für mich einen Unterschied.

Warum er es nicht sagte, ist ja klar. Weil er sich nicht traute, nicht als Versager dastehen und dich auch schützen wollte. Er wird gehofft haben, er kommt mit Kredit aus der Nummer wieder raus und kann es hinbiegen, ohne dass du was davon mitkriegst. Gelang wohl leider nicht. Unterm Strich ist es trotz allem nur Geld. So schwer es ist, Zähne zusammenbeißen und durch!

Praxisrelevante Frage: Hat er es denn nur verzockt, oder auch gehebelt und wie hoch sind die Schulden? Also Privatinsolvenz oder nur weniger Wohlstand?

Zitat von GreenTara:

Sicherheit, Lebensgestaltung, zerstörtes Vertrauen.

Ja eh, ist schlimm. Aber es hilft ja nix. Ist halt das Risiko jeder Frau, wenn sie sich finanziell vom Partner sehr abhängig macht. Und ihm alles weitere Finanzielle dann auch noch komplett alleine überlässt. Bzw nur „Zuverdienerin“ für eigene Hobbys ist. Aber immerhin hat sie Teilzeit gearbeitet, also wenigstens mal selbst eine kleine Pension.

Jetzt geht es eher darum zu wissen, wie groß die Misere ist. Ist nur das Geld weg, Und wenn ja, reden wir von einem Notgroschen oder um beträchtliche Summe, von der man auf einer Finka dann leben kann? Ist es „nur“ weg oder hat er um einen 10er-Faktor gehebelt zB? Dann sitzen sie jetzt auf einem Riesen Schuldenberg. Oder könnten sich die Aktien vielleicht doch noch erfangen? Das ist das, was geklärt werden muss, um überhaupt das Ausmaß abschätzen zu können.

Zitat von Hola15:

Naja. Ich gehe davon aus, dass es gemeinsam erwirtschaftetes Geld war. Er kann ja auch nur Vollzeit, weil sie Teilzeit und die unentlohnte ...

Naja, ich gehe davon aus, sie beide wollten die Kinder.

Und man kann halt genauso auch nur schwer sagen, ich kümmere mich um nix bzgl meiner Finanzen, aber wenn der andere dann Mist baut, ist er dann alleine Schuld. Sie ist ja wohl auch nicht nur alleine dafür verantwortlich, wenn mit den Kids was schief läuft.

Würde ich schon da wie dort als gemeinsame Verantwortung- auch bei Arbeitsaufteilung - sehen.

Und unterm Strich ist es jetzt aber ohnehin so, wie es ist. Jetzt gehts um Schadenseinschätzung - und -Begrenzung.