Völlig am Ende nach der Trennung w, 37

Hi, ich möchte mir das einmal von der Seele schreiben, denn ich kann es in Gänze nicht mit meinem Umfeld teilen. Nach 5 Jahren Ehe und 8 Jahren Beziehung ist seit 2 Monaten meine Beziehung vorbei. Die Dynamik war, dass ich alles übernommen habe (kind, Planung, Freizeit, geld verdienen) während mein Ex jeden Job nach einem Jahr geschmissen oder verloren hat. Jedes Hilfegesuch von meiner Seite wurde als Angriff gewertet, ubd selbst als ich heulend vor Einsamkeit (er hat sich immer mehr zurückgezogen) und Erschöpfung vor ihm sass wurde mir gesagt dass er da nicht helfen kann, er hat es viel schwerer. Am 14.2. Habe ich ihm aus einem Impuls gesagt ich fände es gut wenn wir uns räumlich trennen um erstmal klarzukommen. Er ist daraufhin ohne dies mit mir zu besprechen innerhalb von 48 Std ausgezogen. Das ging, da seine Familie ihm in einem ihrer Häuser eine vermüllte Wohnung zur Verfügung stellte und ihn direkt einen Jahresmietvertrag hat unterschreiben lassen. Mir geht es so mies. Wir haben ein Haus, ein gemeinsames Kind (2.5 Jahre), einen Hund 2 Patchworkkinder und er geht so einfach. Ich muss Vollzeit Arbeiten damit wir den alles bestreiten können, er ist in einer Weiterbildungsmassnahme. Ich Hab den Hund, ich hab das Kind (bis auf 2 Abende die Woche, immerhin) das Haus den Job und ich kann nicht mehr. Jeden Tag wache ich auf und muss mich erstmal übergeben. Den ganzen Tag bin ich angespannt und kann nichts essen. Ich versuche irgendwie zu funktionieren. Dazu kommt noch dass ich seit der Geburt des Kindes so starke Beckenbodenprobleme habe, dass ich a) nichts heben kann und b) mich wahnsinnig unattraktiv fühle. Ich Hab viel Hilfe von meinen Eltern aber ich bin so verzweifelt. Dieses Leben wollte ich nicht, es fällt mir so schwer das alles zu akzeptieren u d ich bin so sauer und traurig dass ich gar nicht weiss wohin mit mir.

Wie soll ich bloss weitermachen? Und jetzt das schlimmste für mich: ich bin vom Fach, ich bin Psychotherapeutin, ich weiss was die Schritte sind. Aber ich kann sie grad nicht anwenden.

@Jujupie
Deine Situation ist sehr ungut und bedauernswert.
Wie viele eindeutige Alarmsignale hast Du ignoriert damit es zu dieser Katastrophe kam?
Du kennst den Weg der gegangen werden muss, fühlst Dich aber zu ko diesen anzugehen?
Was würdest Du einem Patienten in Deiner Situation raten?

Keine. An sich lieben wir uns aber er ist super verwundet. Das macht nur leider sein Verhalten nicht weniger beschissen. Wir haben eine gearbeitet, eine Paartherapie gemacht, das hat aber nur dazu geführt dass seine Wunden sehr tief sind und er die dort besprochenen Dinge nicht umsetzen konnte. Ich hätte einfach nie gedacht dass er alles wegschmeißt in dem Moment wo ich sage: bitte lass uns räumlich trennen ich muss mal Luft holen. De fakto heisst das dass er emotional wohl schon länger ausgestiegen war. Was ich raten würde? Vermutlich sich krank schreiben oder einweisen zu lassen. Aber das geht aufgrund der viele Verpflichtungen gerade einfach nicht.

@Jujupie

Zitat von Jujupie:

ich bin vom Fach, ich bin Psychotherapeutin, ich weiss was die Schritte sind. Aber ich kann sie grad nicht anwenden.

Endlich mal ein Mensch der vom Fach ist und zeigt das eben vieles leichter zu sagen ist als zu tun.
Authentisch.

Es gibt nicht die Lösung.
Manches braucht seine Zeit und Geduld. Ein Mensch ist keine Maschine die nach einem Drehbuch oder Masterplan funktioniert.

Wenn ich das alles lese warst du schon vor seinem Auszug die die alles macht und sich verausgabt. Eine wirkliche stütze war er ja nicht.

Beteiligt er sich noch an den Kosten für Kind und Unterhalt?

Naja, du brauchst eine Pause und Unterstützung. Kannst du dich beruflich krankschreiben?

Zitat von Jujupie:

Was ich raten würde? Vermutlich sich krank schreiben oder einweisen zu lassen. Aber das geht aufgrund der viele Verpflichtungen gerade einfach nicht.

Mit anderen Worten du bist Überfordert und am Limit.

Krankschreiben geht nicht, weil?

@KeepSmile ich in einem eng getakteten Job arbeite. Die tage die ich im Büro bin (2 Tage/Woche, sonst homeoffice) sind die einzigen an denen ich mich minimal besser fühle. Ich Hab kommende Woche Urlaub. Ich hoffe, das bringt etwas.

@Jujupie

Willkommen hier.
Es tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht.

Zitat von Jujupie:

Die tage die ich im Büro bin (2 Tage/Woche, sonst homeoffice) sind die einzigen an denen ich mich minimal besser fühle.

Also hilft Dir Ablenkung etwas.
Hast Du vor, nächste Woche wegzufahren?
Klinke Dich aus von Allem und komm erstmal zur Ruhe.

@Jujupie
Was, einweisen lassen?
Das mit dem krankschreiben wäre eine Option, zieh Dich erst mal aus dem Verkehr damit Du Kraft findest alles Organisatorische anzugehen.
Ab zum Anwalt und rechtlich beraten lassen.
Ich würde Dir gerne was Anderes schreiben aber der Gute hat wohl nichts in der Tasche, das wird finanziell ungünstig für Dich.
Das wird sich auch nicht ändern wenn er Post vom Scheidungsanwalt kriegt, es wird keinesfalls zu einer erhöhten Leistungsbereitschaft seinerseits führen.
Er tut sich ja eh etwas weh mit dem Arbeitsleben.
Was sind das für Patchworkkinder, sind die von ihm oder aus einer vorangegangenen Beziehung von Dir?
Wenn von ihm dann möge er sich bitte um seinen Nachwuchs kümmern.
Was ist mit dem Hund?
Will er den, wenn ja dann bitte.
Emotionale Gespräche, womöglich noch auf Therapieebene, würde ich mit ihm tunlichst unterlassen.
Du bist befangen und angeschossen und ich glaube geredet wurde bei Euch mehr als genug.
Er sagt er liebt Dich?
Glaub ich nicht, denn sein Verhalten sagt was Anderes und das lügt nicht.
Psychologisches, emotionales Gerade bringt da nichts, Du musst das, so sehr es auch schmerzt, absolut rational und kalt angehen.
Es geht um Deine Gesundheit, Deine Zukunft und die Deiner leiblichen Kinder
Diese Gründe dürften für Dich genug Antrieb sein notfalls zur Bestie zu werden oder?
Den Fokus jetzt sofort auf Dich und Deine persönliche Entwicklung.
Den Weg dafür scheinst Du ja zu kennen aufgrund Deiner beruflichen Qualifikation.
Das wird knallhart und ist nichts für zarte Gemüter, doch nur das führt aus dieser Hölle raus.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Glück, denn da darf jetzt nichts verrutschen.

@Catalina er hat adhs und eine sch. familie und keinerlei support. Er leidet wahnsinnig unter seiner Situation aber kann das aus Scham mit niemandem teilen. Er beki. sich um dem ganzen auszuweichen. Und sein Umgang mit der Situation ist super unabhängig zu sein (bzw so zu tun, an sich istber abhängig von meinem Geld, von seiner Familie usw...) Er ist ne arme Wurst und ich bin verliebt in sein Potential, das er nie realisiert hat bisher.

@Worrior eines ist sein leibliches Kind, das zweite, also den Halbbruder haben wir immer mitbetreut damit deren Mama mal pause hat. Das ist nicht so leicht. Ich liebe die beiden sehr. Die machen wir mit dieser ganzen sch. so richtig kaputt. Ja dne hund wollte er behalten - er sagte da sklappt - ich war skeptisch. Nach 3 Wochen ist er so überfordert dass er den Hund quasi an jedem abgeben würde, so dass ich jetzt in der Situation bin ihn hier zu haben um einen guten platz für ihn zu finden. Er schafft das nicjtmal das von mir geschrieben gesuch in seinen whats app Status zu stellen. Meine Schwester schreibt tierheime zur Vermittlung an . Also er hat da null verantwortungsbewusstsein aber ich kann da nicht sagen mir alles egal weil ich halt alle die dranhängen sehr liebe.

Zitat von Jujupie:

Er ist ne arme Wurst und ich bin verliebt in sein Potential, das er nie realisiert hat bisher.

Das klingt für mich eher danach als wärst du ständig bemüht ihn zu retten und als würdest du in etwas verliebt sein das du dir hinein denkst aber das gar nicht da ist?
Kann das sein?

Zitat von Jujupie:

ich bin verliebt in sein Potential, das er nie realisiert hat bisher.

Du bist also in ein Bild von ihm verliebt, das nicht den Tatsachen entspricht. Und er zieht aus ohne sich Gedanken über die Folgen zu machen.
Seine psychischen Probleme mal aussen vorgelassen: Du hälst den ganzen Laden am laufen, sowohl wirtschaftlich als auch organisatorisch. Von ihm kommt wenig bis nichts zurück. Du rennst sehenden Auges in einen Burnout - was dir vermutlich klar ist.
Reißleine ziehen und den Reisenden nicht aufhalten, so brutal das klingen mag. Mag sein das du feststellst, dass dein Leben ohne ihn leichter wird. Du hast genug Baustellen abzuarbeiten. Fang bei dir an!

lg Uwe

Zitat von Jujupie:

@Catalina er hat adhs und eine sch. familie und keinerlei support. Er leidet wahnsinnig unter seiner Situation aber kann das aus Scham mit niemandem ...

Eventuell vorhandenes Potential hin oder her
BIst Du seine Mutter?
Du förderst seine Antriebslosigkeit nicht mehr und nicht weniger.
Du kannst natürlich weiterhin Mutter Theresa spielen und einer Illusion nachjagen wie schon seit Jahren.
Bis Du endgültig am Boden bist, ein bemitleidenswerter Schatten Deiner Selbst und er dann die Biege macht weil ihn das ja zu sehr belastet.
Ich vermisse eine gewisse Realitätsnähe in Deinen Aussagen.

Zitat von Jujupie:

Also er hat da null verantwortungsbewusstsein aber ich kann da nicht sagen mir alles egal weil ich halt alle die dranhängen sehr liebe.

..... und durch ständige bea.rsch.fidelung weil er ja so ein lieber Kerl ist gehst Du lieber das Risiko ein dass alle und alles was Dir lieb, wichtig und von Bedeutung ist mit in den Abgrund reisst?
Wie siehts aus für Dich, Dein Leben und die Dinge die Dich und Dein Leben ausmachen Verantwortung zu übernehmen?
Oder wollt ihr euch gemeinsam mit ihm bek.iff.en damit es erträglicher wird?