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Wann kommt es bei euch zum Date?

Blind-Meg
Zitat von Nalf:
Unterwerfungsprotokoll

Das fand ich spannend und habe mal angefangen zu beobachten: alleine heute auf dem Weg zur Arbeit hatte ich 2 einschlägige Situationen: beim Einsteigen in den Zug (wer darf zuerst rein? Gibt ja manchmal so Situationen, wo es unklar ist und sich nicht aus dem Standpunkt relativ zur Zugtür ergibt) und bei der Ticketkontrolle. Beide Male bin ich offensiv rein und hab den Vortritt genommen, beide Male irritierte Blicke kassiert. Ich hab Spaß an sowas und werde da mal weiter mit rumspielen.
Und ich hör schon in Gedanken meine 13jährige augenrollend sagen Ja toll, und was hast jetzt davon, dass dein Ticket zuerst kontrolliert wurde? und dann denke ich F*ck, wer hat die denn erzogen?

Mir ist klar, dass das Mikrosituationen ohne große Aussagekraft sind, aber allein die irritierte Blicke sprechen dafür, dass da was ungewöhnliches passiert ist. Und in der Summe haben diese vielen kleinen Mikrosituationen dann doch eine Bedeutung.

11.11.2025 08:53 • x 3 #4201


Balu85
Zitat von Nalf:
Dass ein Partner verlässlich sein muss, ist die Grundbedingung. An der dann auch viele Beziehungen / Ehe scheitern.

Der erste Punkt sollte/könnte als allgemeiner Konsens durchgehen. Aber was meinst du mit dem zweiten....ändert sich der/die Partner/in oder wurde die falsche Wahl getroffen?
Zitat von Nalf:
Wenn Du eine männliche Rolle gemeint hast, fallen eine Menge Standards weg, auf die Du dann freiwillig verzichtest.

Was ist denn eine männliche Rolle? Und welche Standards fallen weg?
Zitat von Nalf:
Imho läuft es genau anders herum: Die Frau kommt als 3-dimensionales Wesen mit Millionen von Möglichkeiten in eine Beziehung und wird sehr häufig vom Partner reduziert. Kann man Kompromiss nennen. Oder Selbstverzwergung, um Passung herzustellen.
Plastisch meine ich dass die Mehrheit der Männer nicht durch die Karriere der Frau erforderliche Ortswechsel mitmachen. Also wird die Karriereauswahl durch die Beziehung limitiert. Oder dass durch die emotionale Arbeit für den Mann und an der Beziehung die Kapazitäten für eigene Selbstregulierung und mentale Stärkung beshränkt werden. Viele Männer können nicht gut aushalten, wenn eine Frau sehr glücklich oder sehr traurig ist. Das beschränkt die emotionale Bandbreite bzw. das, was man von dieser zeigen kann. Viele Männer reagieren ablehnend bis abwertend auf neue Interessen, neue Freundeskreise, eine sich neu findende Partnerin. Also ist auch die Weiterentwicklung beschränkt.
Der bessere Mann ist der, bei dem sich mehr Facetten der 3-D-Persönlichkeit ausleben lassen und der durch sein Festhalten an Gewohntem die Millionen Möglichkeiten nicht auf eine Handvoll beschränkt.

Sehr schön....also ich formuliere das mal so wie ich es jetzt verstanden haben. Die Frau kommt mit zahlreichen Möglichkeiten in eine Beziehung (freiwillig?!) und dann ist es der Mann der sie einschränkt, beschränkt, mit Emotionen nicht zurechtkommt was die Dame weiter in ihren Möglichkeiten begrenzt. So richtig zusammen gefasst?
Zitat von Nalf:
Und da spielen dann Gehalt, Bildung und Souveränität rein. Männer mit hohem Gehalt, höher Bildung und festem eigenen Kern werden durch eine Vielzahl von Facetten, Talenten, Plänen, Interessen und Freunden nicht ängstlich. Männer mit weniger Ressourcen reagieren wesentlich nervöser und ablehnender auf Änderungen.

Auch wenn in Teilen nachvollziehbar finde ich machst du es dir hier echt einfach. Und nebenbei werden Menschen dann auch noch in sowas wie besser/schlechter eingeteilt. Nach Einkommen, Bildung und damit indirekt auch soz. Stand.
Ist derartiges nicht einer der Punkte der immer wieder angeprangert wird wenn es mit Frauen geschieht?
Zitat von Nalf:
Das schreibst Du in vielen Threads?
Mal angenommen, in 30% der Threads ist der Mann das Problem und in 30% die Frau und in 40% beide oder keiner. Warum reagierst Du dann stets auf die Threads, in denen ein Mann (auch) das Problem sein könnte?
Da sind wir wieder beim Grill: Wenn der Mann sich den Schuh anziehen kann, hat das doch etwas Gutes, weil er aktiv etwas verändern kann. Und wenn der Schuh nicht passt und man mit sich im Reinen ist, lässt man den Schuh doch stehen.

Zunächst einmal war das eine Frage an Blind-Meg. Fragen dienen ja dazu um Aussagen zu hinterfragen und zu vermeiden sie falsch zu verstehen. Denn der Punkt um den es sich dreht war eher allgemein und nicht geschlechterspezifisch.
Auf was ich reagiere entscheide noch immer ich. Du erscheinst ja auch vorrangig dann auf der Bildfläche wenn es darum geht Rechte/Interessen von Frauen zu vertreten.
Nur das es bei dir häufig eben nicht so ist das der Mann das Problem sein könnte....sondern erst einmal ist. Bis das Gegenteil zumindest hinreichend bewiesen wurde.
Zitat von Nalf:
Natürlich ist es für Dich schwer vorstellbar, weil Dein Privileg Dich vor diesen Erfahrungen schützt. Das ist gemeint mit lebensfeindlicherer Welt. Denn gemeint war nicht häusliche Gewalt, sondern Straßengewalt, die mir widerfahren ist, WEIL und WENN ich den Mund aufgemacht und Stärke bewiesen und Autorität ausgestrahlt habe.

Irgendwie scheint es hier zumindest ein Missverständnis zu geben....es ging um das Beispiel das eine Karrierefrau/Boss-Lady (finde die Begriffe merkwürdig) zitternd mit Pfefferspray in der Hand an der Haustür steht. Wenn ich es nicht falsch verstanden habe nicht drin sondern draußen. Daher ging ich davon aus das die Gefahr in dem Beispiel im Haus auf sie lauert und nicht draußen. Um draußen ging es gar nicht.
Uuuund ich sagte eigentlich auch, meiner Ansicht nach recht unmissverständlich, das ich das meiner Ansicht nach nicht geschlechtsspezifisch ist.
Zitat von Nalf:
Wie häufig werden den Männer mit einer Meinung in der Öffentlichkeit von 40jährigen Frauen verprügelt?

Und wenn hier einer Schreiben würde das ihm das passiert ist würde er sich der Lächerlichkeit Preis geben. Denn die Stereotypen und Vorurteile die du einerseits (teils auch zurecht) kritisierst nutzt du ja selbst. Nur eben umgekehrt.
Zitat von Nalf:
Und ja, ich war alle 3 Mal selbst schuld.

Echt? Siehst du das so? Ich könnte mir vorstellen das die Herren die dich tätlich angegriffen haben, was...wie ich ja explizit betonen muss damit mir nicht wieder irgendwas unterstellt wird, zu verurteilen ist, sich den aus ihrer Sicht leichteren Gegner ausgesucht haben. Das kann natürlich in deren eigenen Vorurteil oder Betrachtungsweise liegen das sie denken das Frauen ihnen physisch unterlegen sind. Wenn ich, rein theoretisch, den Drang hätte meinen Unmut durch Gewalt gegen jemanden zum Ausdruck zu bringen würde ich eher auf jemanden losgehen wo ich davon ausgehe das ich ihm körperlich überlegen bin. Pech wenn man dann an eine Person gerät (egal ob m oder w) die Kampfsport betreibt oder sowas.
Zitat von Nalf:
Also wundere ich mich nicht, dass Du, Balu, Dir nur sehr schwer vorstellen kannst, wie man stark und Opfer sein kann.

Meiner Ansicht nach hast du da etwas falsch verstanden. Der Vergleich Opfer von Gewalt und Charakterliche Stärke/Durchsetzungsfähigkeit hingt.


Zitat von Blind-Meg:
Das fand ich spannend und habe mal angefangen zu beobachten: alleine heute auf dem Weg zur Arbeit hatte ich 2 einschlägige Situationen:

Was macht die Situationen so einschlägig? Und was soll das den anderen hier jetzt sagen?

Gestern mit meiner Kleinen beim Zahnarzt. Sie wird gefragt in welche Klasse sie geht - 1. Und dann was für Buchstaben sie schon gelernt hat. - M,A und O (über das Lerntempo brauchen wir hier nicht diskutieren, ich mach den Lehrplan ja nicht).
Antwort der Zahnärztin: Na da kannst du ja schon die wichtigsten Menschen schreiben, Mama und Oma.

11.11.2025 09:10 • x 3 #4202


A


Wann kommt es bei euch zum Date?

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ElGatoRojo
Zitat von Blind-Meg:
dass das Mikrosituationen ohne große Aussagekraft sind, aber allein die irritierte Blicke sprechen dafür,

Tja, manche Siege in Mikrosituationen sind einfach nur ungehobeltes Benehmen - bei Frauen wie bei Männern. Aber wenn wer es braucht ...........

11.11.2025 09:15 • x 6 #4203


Blindfisch
Zitat von ElGatoRojo:
ungehobeltes Benehmen

Richtig, und die 13-jährige hat es bereits erkannt.

11.11.2025 09:17 • x 2 #4204


Plague
Zitat von ElGatoRojo:
ungehobeltes Benehmen

Ein bisschen Etymologie: Höflich kommt von höfich - also Benehmen bei Hofe, Verhalten der Untertanen dem/der Monarchen/in gegenüber, also Unterwerfungsgesten!?

Oder anders:
Du bist zu nett, zu höflich. Das ist auch eine Form der Aggression, aber gegen dich selbst!
(Ella Rumpf zu Maria Dragus in Tiger Girl)

11.11.2025 09:19 • x 2 #4205


ElGatoRojo
Zitat von Plague:
Ein bisschen Etymologie: Höflich kommt von höflich - also Benehmen bei Hofe,

Höflichkeit sind Konventionen, um Streitigkeiten durch Zurückhaltung zu vermeiden. Sowohl bei Hofe als auch sonstwo. Und das eben hauptsächlich bei Gleichrangigen untereinander

Aber deine Revolutionsromantik sei dir gegönnt.

11.11.2025 09:23 • x 3 #4206


Plague
Zitat von ElGatoRojo:
Höflichkeit sind Konventionen, um Streitigkeiten durch Zurückhaltung zu vermeiden.

Sie können aber auch zu Instrumenten werden, mit denen Macht und Kontrolle ausgeübt werden.

11.11.2025 09:28 • x 2 #4207


ElGatoRojo
Zitat von Plague:
Sie können aber auch zu Instrumenten werden, mit denen Macht und Kontrolle ausgeübt werden.

Ach ja -- kann man aber auch mit ganz rüden Methoden und vollkommen unerzogen ebenso instrumentieren. Also bewirkt nicht die Höflichkeit an sich die Unterdrückung und insofern ist mir das Tagesleben mit ihr angenehmer als ohne sie.

Die Attitüde der Ungezogenheit ist eigentlich Teenagerkram.

11.11.2025 09:31 • x 2 #4208


Blind-Meg
Zitat von ElGatoRojo:
Tja, manche Siege in Mikrosituationen sind einfach nur ungehobeltes Benehmen - bei Frauen wie bei Männern. Aber wenn wer es braucht ........... ...

Ich sagte extra dazu, dass es unklare Situationen waren. Nix mit Sieg.
Ich könnte vorgehen und zuerst elnsteigen oder den anderen vorgehen lassen. Erlebe ich es also als Niederlage, wenn der Mann vor mir einsteigt? Nö, tu ich nicht. Aber er offenbar im umgekehrten Fall schon.

Zitat von Blindfisch:
Richtig, und die 13-jährige hat es bereits erkannt.

Hat sie nicht. Das ist erst heute früh passiert, ich hab die überhaupt nicht gesehen seitdem. Vielleicht mal richtig lesen.

11.11.2025 14:03 • x 1 #4209


Fenjal
Zitat von Blind-Meg:
Ich könnte vorgehen und zuerst elnsteigen oder den anderen vorgehen lassen. Erlebe ich es also als Niederlage, wenn der Mann vor mir einsteigt? Nö, tu ich nicht. Aber er offenbar im umgekehrten Fall schon.


Alltagszenen als Rangordnung zu sehen, das hat schon was, also ich bin ganz Frau, Blind-Meg Schnelligkeit ist keine Geschlechterfrage kann ich dazu nur sagen.
Oder wie Obelix, die spinnen, die Römer. Ich möchte nicht sagen, dass du spinnst, nur mich mutest du seltsam an.

11.11.2025 14:52 • x 2 #4210


Blind-Meg
Zitat von Fenjal:
Rangordnung

Offenbar versteht bisher keiner, wie ich das meine. Es gab keine Rangordnung für mich. Für die anderen aber eben schon. Indem ich nur die weibliche Zurückhaltung ein klitzekleines bisschen runtergefahren habe und etwas gemacht habe, was andere wie selbstverständlich für sich in Anspruch nehmen.
War offenbar keine so gute Idee, das hier zu teilen. Vergesst es vielleicht einfach wieder.

11.11.2025 15:01 • x 1 #4211


Zylinderella
Zitat von Nalf:
Wenn Du eine männliche Rolle gemeint hast, fallen eine Menge Standards weg, auf die Du dann freiwillig verzichtest. Und das alles nur für Geliebtwerden und Schutz?

Hallo Nalf, ich mag den Austausch mit Dir, werde daher möglichst heute Abend genauer formulieren. Ich hab nicht das Bedürfnis in eine männliche Rolle zu gehen, daher hab ich nicht das Gefühl, ich würde etwas vermissen, wenn ich auf eine männliche Rolle verzichte. Meine Rolle empfinde ich als weiblich. Ich fühle mich persönlich im Frieden damit. Kann ja nur für mich sprechen. Ich bin einfach so.

11.11.2025 15:51 • x 1 #4212


Zylinderella
Zitat von Blind-Meg:
Es gab keine Rangordnung für mich. Für die anderen aber eben schon. Indem ich nur die weibliche Zurückhaltung ein klitzekleines bisschen runtergefahren habe und etwas gemacht habe, was andere wie selbstverständlich für sich in Anspruch nehmen.
War offenbar keine so gute Idee, das hier zu teilen. Vergesst es vielleicht einfach wieder.

Hallo Meg, ich finde das sehr interessant, und würde dazu gern mit dir schreiben, auf eine wertschätzende Art. Mir ging dazu einiges durch den Kopf. Ich formuliere heute Abend genauer, wenn ich Ruhe hab, damit das richtig ankommt. Schöne Grüße!

11.11.2025 15:56 • x 1 #4213


Fenjal
Zitat von Blind-Meg:
Offenbar versteht bisher keiner, wie ich das meine. Es gab keine Rangordnung für mich. Für die anderen aber eben schon. Indem ich nur die weibliche Zurückhaltung ein klitzekleines bisschen runtergefahren habe und etwas gemacht habe, was andere wie selbstverständlich für sich in Anspruch nehmen. War ...

du meine Güte, Blind-Meg, steig einfach in den Zug und nicht in Rollenbilder.
Frauen sind nicht so, wie du sie siehst, sie hängen sich nicht an Alltagssituationen auf.
Soll das spannend sein, was ein in den Zug einsteigen bei dir auslöst?
Jedenfalls wer näher an der Tür steht, steigt als erstes ein, ganz einfach.

11.11.2025 16:21 • x 3 #4214


MissNextDoor
Es mag mal wieder am Wohnort liegen, aber ich habe Männer diesbezüglich tatsächlich immer als recht höflich wahrgenommen, dass mir absichtlich der Vortritt gelassen wurde oder die Türen geöffnet wurden. Kleine Gesten, die ich selbst anderen ebenso zuteil werden lasse, auch Männern.

11.11.2025 16:26 • x 2 #4215


A


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