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Wann weiß wann ob man sich trennen sollte?

N
Hallo an Alle,

ich befinde mich derzeit in einer schwierigen Situation. Ich (w, Ende 20) bin seit 9 Jahren in einer Beziehung, die 7 Jahre lang sehr harmonisch und gut lief. Seit ca 2 Jahren ist es jedoch so, dass ich oft Gedanken an eine Trennung habe.
Ich bin von Natur aus ein sehr extrovertierter Mensch der gerne unter Leuten ist und viel unternehmen will, mein Partner hingehen ist das komplette Gegenteil, er spricht nicht viel und soziale Kontakte braucht er auch nicht. Außerdem haben wir ein unterschiedliches Nähebedürfnis, sodass ich oft das Gefühl habe, emotional zu verhungern. Streicheleinheiten, Umarmungen, Komplimente, S. etc. Sind nicht vorhanden.

Jedoch muss man dazu sagen, dass ich ihn sehr liebe und er mein bester Freund ist. Und die Vorstellung ihn nicht mehr an meiner Seite zu haben (wir wohnen seit ein paar Jahren zudammen), mir das Herz bricht.

Aber es ist auch so,dass ich mittlerweile an anderen Männern Interesse habe und auch schon fremdgeküsst habe. Das Thema haben wir aber auch schon besprochen und abgehakt.
Jedoch überlege ich oft, ob es das jetzt war in meinem Leben.

Er ist mein erster Freund und wir haben auch Konkrete Zukunftspläne.

Mir fehlt so vieles, der Aktivitätsgrad ist so unterschiedlich, ich unternehme eigentlich alles alleine, tiefe Gespräche führen wir nicht, obwohl ich es mir wünschen würde.

Ich weiß einfach nicht, wie ich die Beziehung rein aus Vernunft beenden soll? Wie seht ihr das? Ist das vielleicht nur eine Phase des Freiheitsdrangs? Oder habe ich mich einfach weiterentwickelt?

11.01.2021 12:54 • x 1 #1


Julietta80
Hallo Duuuu

ich würde versuchen mit ihm darüber zu reden. Deine Bedürfnisse mit zu teilen. Wenn Du das schon gemacht hast, und auch sagst das Du an andere Männer denkst und alles dann ist es für mich ein Zeichen, das Du mit dem Thema Beziehung halbwegs durch bist was s.. und Gefühle angeht. Das Du ihn nach 9 Jahren liebst und traurig bist ist normal. Ich war 23 Jahre zusammen und 18 davon verheiratet bei mir das selbe. Ich habe mich verliebt in jemanden ihn kennengelernt und jetzt sind wir zusammen. Das war das beste was ich tun konnte den meine Ehe war schon ca 14 Jahre kaputt und ich habe unheimlich gelitten.

Ich würde aber immer noch versuchen an deiner Stelle das Gespräch zu suchen und ihm mitzuteilen wie es Dir geht. Vielleicht holt ihr euch zusammen Hilfe. Wie sieht Dein Freund das ?

Liebe Grüße und viel Glück

11.01.2021 13:03 • x 2 #2


A


Wann weiß wann ob man sich trennen sollte?

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N
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das Gespräch haben wir schon oft geführt, und er sagt, dass er glücklich ist und es ihm so reicht wie es aktuell läuft.
Er geht eine Woche intensiver auf mich ein aber verfällt das eben wieder in die alten Muster.
Hilfe von außen wäre natürlich eine Idee

11.01.2021 13:07 • x 1 #3


S
Hallo Noname,

auf die Überschrift meine kurze Antwort: dann, wenn Du Dich nicht mehr glücklich/zufrieden und gesehen fühlst in einer Beziehung. Wenn Dir so viel fehlt, wie Du es darstellst.
Und vor allem, wenn Du in Gedanken bei anderen Männern bist und auch schon fremdgeküsst hast.

Fühl Dich gedrückt!

11.01.2021 13:10 • x 4 #4


Julietta80
Zitat von Noname12:
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das Gespräch haben wir schon oft geführt, und er sagt, dass er glücklich ist und es ihm so reicht wie es aktuell läuft.
Er geht eine Woche intensiver auf mich ein aber verfällt das eben wieder in die alten Muster.
Hilfe von außen wäre natürlich eine Idee


Ja das ist eben genau das Problem. Es ist gut so für ihn ...ABER LEIDER FÜR DICH NICHT !

Und das solltest Du ihm ganz genau klar machen: kein Wunder das wir an andere Männer denken oder uns sehnen. Toll und moralisch ist es nicht aber ich finde nicht verwunderlich. Ich verstehe Dich zu 100% auch wenn es weh tut, Du bist nicht glücklich und das wird dir immer mehr bewusst. Du bist auch nur ein Mensch und hast Bedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit

11.01.2021 13:10 • x 2 #5


N
Theoretisch gesehen ist mir bewusst, dass irgendwas nicht stimmen kann, wenn ich viele Jahre lang keinen einzigen Gedanken an andere verschwendet habe und nun in letzter Zeit mich zu anderen hingezogen fühle und komplett entgegen meiner Prinzipien handle.

Aber ich habe natürlich auch Angst, etwas zu überstürzen, und zu übersehen, dass es vielleicht normal ist nach so vielen Jahren, dass das Feuer erlischt.

Meine mangelnde Erfahrung tut da ihr Übriges.. ich weiß absolut nicht wie man sowas entscheiden soll.. und wann. Wenn dich sonst alles stimmt?
Es tut so weh.

11.01.2021 13:18 • x 1 #6


Julietta80
Zitat von Noname12:
Theoretisch gesehen ist mir bewusst, dass irgendwas nicht stimmen kann, wenn ich viele Jahre lang keinen einzigen Gedanken an andere verschwendet habe und nun in letzter Zeit mich zu anderen hingezogen fühle und komplett entgegen meiner Prinzipien handle.

Aber ich habe natürlich auch Angst, etwas zu überstürzen, und zu übersehen, dass es vielleicht normal ist nach so vielen Jahren, dass das Feuer erlischt.

Meine mangelnde Erfahrung tut da ihr Übriges.. ich weiß absolut nicht wie man sowas entscheiden soll.. und wann. Wenn dich sonst alles stimmt?
Es tut so weh.


Ich umärmelt Dich mal lieb aus der Ferne. Ja es tut weh und es ist verdammt hart. Ja klar ist man nicht mehr auf Wolke sieben, aber bisschen Zärtlichkeit ist doch okay. Und wenn Du Dich zu jemanden anderen hingezogen fühlst dann ist es auch hart, weil man sich schlecht fühlt aber Du bist wenigstens ehrlich. Ich sag mal ich kann Dir nur den Tipp geben, hör auf Dein Herz. Und Handel nicht zu voreilig. Rede mit ihm das Du Dich eventuell trennen willst weil Dir Geborgenheit und Nähe fehlt, ich bin ein Kompromiss Mensch, der versucht das beide zufrieden sind und man sich entgegen kommt. Vielleicht könnt ihr beide das ja auch versuchen: ich finde es toll, wie Du denkst und das Du Dir Hilfe holst.

11.01.2021 14:04 • x 2 #7


N
Dankeschön
Ja vielleicht hast du Recht. Reden ist total wichtig und Ehrlichkeit auch..Aber ich befürchte, dass wenn sich das Näheverhalten nicht ändert, ich die Kompensation immer im Außen suchen werde...

11.01.2021 14:06 • x 2 #8


Julietta80
Ja das ist glaube ich auch normal bei mir war es auch so. Einmal passiert und ich hab mit ihm darüber geredet wollte Schluss machen. Er hat gekämpft und alles. 3 Monate ging es gut.... dann noch schlimmer als jemals zuvor. Nach 3 Jahren dann letztes Jahr das selbe dann war ich weg und ich bereue es null... beste Entscheidung die ich je gemacht habe 3

11.01.2021 14:55 • x 2 #9


K
Ich würde mich in Deiner Situation trennen, wenn ich das Gefühl hätte, alles getan zu haben, damit sich die Situation für beide so ändert, dass beide (also auch ich!) das gemeinsame Leben für das Beste halten, das sie haben können und wollen. Sollte ich daran beständige Zweifel haben und etliche Versuche gemacht haben, mich mitzuteilen, ohne dass mein Gegenüber meine Sorgen als maßgebliche Probleme sieht, so dass sich nachhaltig nichts ändert, würde ich mich trennen.

Warum sollte es nicht so sein können, dass Ihr vielleicht mittlerweile als Freunde viel besser funktioniert als als Paar?

Tatsächlich frage ich mich aber immer, wie jemand, der kaum spricht, der beste Freund sein kann und was genau frau liebt, wenn es so wenig Kommunikation gibt.

Falls Du Dich trennst, musst Du aber auch damit rechnen, dass er genau das nicht möchte (Freunde sein).

11.01.2021 15:08 • x 3 #10


N
Also vielleicht nochmal zur Verdeutlichung:
Ich habe es ihm oft gesagt, dass mir Nähe fehlt und er hat darauf mit Unverständnis reagiert bzw. garnicht und sagte wir liegen doch immer auf dem Sofa nebeneinander, das ist doch genug.
Das mit der Kommunikation ist ein gutes Thema: Er ist sehr witzig und bringt mich eigentlich den ganzen Tag zum Lachen, aber ernste Themen (wie zb meine Sorgen) werden eher übergangen.
Also wir reden schon, aber sehr oberflächlich.

Es sind aber auch so viele andere Dinge.
Die Wertschätzung fehlt. Das Umsorgtwerden (was auch daran liegen kann, dass ich immer sehr auf meine Eigenständigkeit bestanden habe).
Und auch die körperliche Anziehung lässt nach.
Ich fühle mich eben eher wie in einer Bruder-Schwester Beziehung, als in einer Partnerschaft.

Aber bei dem Gedanken mich zu trennen, bekomme ich üble Magenschmerzen...

Ein für mich (!) ebenfalls nicht zu vernachlässigender Punkt ist, dass es ihm zum Beispiel auch egal ist, wie ich nachts heimkomme, da er ja eh bei keinen Feierlichkeiten dabei ist. Keine Abholung o.ä. Und sich keine Sorgen um mich macht.

Das ist für mich ein Zeichen von Desinteresse und deshalb fühle ich mich oft ungeliebt.

11.01.2021 15:17 • x 2 #11


N
Aber die Gefühle sind nach wie vor da.. Ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen..

11.01.2021 15:35 • x 1 #12


K
@noname12,

Du warst zu Beziehungsbeginn Anfang 20.

In den 20ern schärfen sich Persönlichkeiten und entwickeln sich in romantischen Beziehungen oft auch auseinander.

Zudem nimmt in sehr langen Beziehungen ob die Leidenschaft ab,die Beziehung wird eher zu einer Art tiefen Freundschaft. Das macht einige hinreichend glücklich,andere nicht.

Nach meiner Erfahrung kann man durch Gespräche oder Therapien keinen Partner besser passend machen. Man kann nur die Kanten beider an sich kompatiblen Partnern etwas begradigen.

Wenn die Bedürfnisse und Wünsche so stark abweichen,ist eine offen und ehrlich kommunizierte Trennung der sinnvollste Weg für Euch beide.

11.01.2021 15:36 • x 6 #13


Heike1307
Zitat von Kopf_hoch:
Wenn die Bedürfnisse und Wünsche so stark abweichen,ist eine offen und ehrlich kommunizierte Trennung der sinnvollste Weg für Euch beide


Ja, das finde ich auch. Natürlich tut es weh, hat man doch viele Jahre miteinander verbracht. Es ist auch völlig nachvollziehbar, dass du deinen Freund liebst. Allerdings wohl nicht mehr so, wie einen Liebespartner.

Vielleicht solltest du auch nachdenken, liebe TE, ob du ihm auch die Chance auf ein neues Leben mit einer anderen Partnerin geben solltest?

Ich habe es Mitte letzten Jahres auch getan. Mittlerweile gehen wir sehr freundschaftlich miteinander um. Und ich bereue es überhaupt nicht.
Ich bin auch aus einer ruhigen Beziehung gegangen. Es hat nicht mehr gepasst.

12.01.2021 13:01 • x 2 #14


N
Danke an die vielen lieben Antworten!

Ich habe das Thema gestern erneut angesprochen und leider werde ich nicht ernstgenommen. Denke ich habe schon zu oft davon gesprochen.
Die Reaktion war folgende: Ich solle nicht aus allem so ein Drama machen und meine sich (angeblich) häufende schlechte Laune sei der Auslöser für die Lieblosigkeiten (was ich als Vorwand empfinde, denn ich bin grundsätzlich gut gelaunt).
Es wurde wieder mal vorkommen als "unnötig" abgetan. Es würde sich aber ändern, wenn ich nicht immer so schlecht gelaunt wäre. Ich weiß nicht mehr weiter...
Wieso muss alles so kompliziert sein

12.01.2021 15:09 • #15


A


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