Wann wird es besser?

@wp

8 von 10 männer würde ich die trennung empfohlen haben.
Dir nicht!

Könnte dir ne platinum-free-entry-card für alle tabledanceclubs in LA geben.

Die Einbrüche kommen vermutlich wieder. Versuch mal was anderes, wenns wieder so weit ist.
Bleib mal da und geh dem schmerz ein stück entgegen. Versuch ihn zuzulassen ohne Wertung und Verknüpfung an die Vergangenheit.

Good luck

Jay

Ich schließe mich mal Jay an und hoffe, du meldest dich hier gelegentlich, damit wir auch wissen, wie es dir geht. Viel Spaß in California Roads.

Das mit dem Table-Dance wird schwierig. Da ich mit 4 Frauen unterwegs bin, werde ich mehr Zeit VOR Victoria's Secret verbringen als IN Bars.

Ich muss mir eigentlich nur klarmachen, wie lange das alles schon her ist. Wie viel wir seitdem erlebt haben, wie sehr wir uns verändert haben und wie unwichtig das alles inzwischen ist. Es hat nichts mehr mit unserem heutigen Leben zu tun. Um es mit den unsterblichen Worten des grossen Philosophen Stepi Stepanovic zu sagen: Lebbe geht weider.

Und natürlich melde ich mich wieder. Macht's gut und danke für eure Hilfe.

Zitat von WeissesPapier:

Ich muss mir eigentlich nur klarmachen, wie lange das alles schon her ist. Wie viel wir seitdem erlebt haben, wie sehr wir uns verändert haben und wie unwichtig das alles inzwischen ist. Es hat nichts mehr mit unserem heutigen Leben zu tun.

.....und dass die schei. halt raus müssen. Und dass viele davon nix mit ihr zu tun haben.
Und, dass, wenn sie raus sind, es dir besser geht als je zuvor.

....Du grosser mann

Alles Gute und meld dich mal wieder !

Wollte mich nochmals melden und einen - ja was? Zwischenstand? Abschluss geben? Wo bin ich? Ich weiß es noch nicht.

Unser Urlaub in California war toll. San Francisco, Big Sur, Santa Barbara, Joshua Tree, San Diego und zum Abschluss Los Angeles. Grandiose Landschaften, tolle Strände, aufregende Städte. Und uns ging es gut. Wir waren glücklich. Unter dem Glück brodelte es manchmal doch ein bisschen. Aber es hielt sich in Grenzen.

Aber wieder zuhause, ging es schief. Warum, kann ich nicht sagen. Es sind so kleine, eigentlich ganz banale Ereignisse, die einen wieder in die Vergangenheit stürzen. Und dann baut sich das immer mehr auf. Zuerst kommt der Unglaube, dass dies wirklich alles passiert ist. Dann das Entsetzen und die Wut. Und dann die Verachtung.

Dies spürt natürlich auch meine Frau. Und leider sehr darunter. Will mich wieder in unsere Welt zurückholen, mich aus der Vergangenheit reißen. Aber diesmal hat es nicht geklappt. Diesmal war ich fest entschlossen, mich zu trennen. Wollte den nächsten Urlaub canceln, alleine wegfahren. Den Rucksack habe ich schon gekauft.

Die Situation war schlimm. Für mich und für sie. Wir sind beide positiv denkende Menschen, die zuerst mal das Gute sehen. Die in einer anderen Person nicht immer gleich das negative sehen. Wir können beide mit so einer Situation nicht umgehen. Es frisst uns auf.

Am Wochenende wollte sie dann nochmals mit mir reden. Sie hat sich bei mir bedankt für all die schönen Momente, die wir zusammen hatten. Und wir hatten weiß Gott viele. Sie hat mir nochmals erklärt, was sie damals fühlte, welche Probleme sie hatte, warum sie ihre Affäre begann und weiterführte. Eigentlich alles schon tausendmal durchgekaut. Und irgendwann habe ich sie in den Arm genommen und das wars.

Und jetzt? Wir können das schönste Leben haben, wenn ich nicht wieder in die Vergangenheit zurückfalle. Wenn ich im Heute bleibe. Denn nur das zählt. Was passiert ist, können wir nicht mehr ändern, so gerne wir es würden. Ich hoffe, es gelingt mir.

Hoffentlich gelingt es euch und danke für den Zwischenbericht

Ich wollte mich nochmals bei allen bedanken, die mir geschrieben und mir geholfen haben. Meine Geschichte ist jetzt zu Ende. Ich bin mit meiner Frau zusammen und werde es bleiben. Es war hart und es hat weh getan, aber wir haben es geschafft. Und so hatte diese Affäre auch ihr gutes – sie hat uns wieder zusammen gebracht und unsere Beziehung auf ein neues Level gehoben. Wir sind sehr viel enger zusammen, sind offener, ehrlicher und auch verliebter als wir es lange waren. Wir unternehmen viel, schlafen oft miteinander und lieben einander.

Die Dämonen sind noch da, aber ich habe sie unter Kontrolle. Und sie werden verblassen und verschwinden, bis das ganze nur noch eine schlechte Erfahrung war, die man mal gemacht hat. Aber das Leben im Hier und Jetzt ist schön. Danke.

Das ist schön - richtig schön

Wollte mich mal wieder melden und den Stand durchgeben. Eigentlich habe ich eine tolle Zeit mit meiner Frau. Eigentlich. Wir waren zusammen, waren glücklich. Vor einer Woche sind wir aus dem Urlaub zurückgekommen – drei Wochen mit dem Wohnmobil durch unbekannte Welten. Allein, ohne Kinder. Eine tolle Zeit. Wir haben viel gesehen, viel erlebt, waren glücklich. Manchmal kamen dunkle Gedanken, aber die waren zu ertragen.

Aber dann sind wir zurückgekommen, und schon die Fahrt war schwierig. Und zuhause hat mich die ganze Geschichte mit einer Wucht überfallen, die nicht mehr auszuhalten war. Ich hab mich total von ihr isoliert, bin ins Gästezimmer gezogen, hab sie angegriffen und verurteilt. Hab konkrete Trennungspläne aufgestellt, ihr auch gesagt, dass und wie wir uns trennen werden.

Nach einer Woche geht es langsam wieder, aber ich weiß jetzt nicht mehr, was ich tun soll. Wenn das so weitergeht, müssen wir uns trennen, was ich gar nicht will. Aber weder sie noch ich halten das aus. Bin ich denn so Wischi-Waschi, dass ich gar nicht mehr weiß, was ich will?

Alleine schaffst das anscheinend nicht - ich würde dir eine Therapiestunde empfehlen - du klingst soooo zerrissen

Alles Gute !

Ich bräuchte ihre Hilfe, alleine schaffe ich es nicht. Aber das Problem ist die zeitliche Einschätzung. Als es endlich herauskam brach es über mich herein, war ganz frisch. Für sie war es schon Jahre vorbei. Es war abgeschlossen und sie wollte nicht mehr darüber reden. Da fühle ich mich von ihr alleingelassen.

Es fällt ihr sowieso sehr schwer, über Probleme, über negative Gefühle zu reden. Da flüchtet sie sich lieber, weicht aus. Deshalb konnte sie ja auch damals nicht mit mir über die Probleme reden, die sie mit mir, mit unserer Beziehung, mit sich selbst hatte. Sie ist lieber in eine Traumwelt, in eine andere Beziehung geflüchtet.

Das sind Muster, die in der Kindheit erlernt werden. Sie hatte einen sehr autoritären Vater, der angab, was zu tun war und sich durchsetzte. Nicht mit körperlicher Gewalt, aber mit Toben und Schreien. Ihre Brüder sind deutlich älter als sie und haben sich für die Kleine nicht interessiert, ihre Mutter hat sich in ihre Krankheiten geflüchtet. Sie hatte niemanden zum Reden und ist vor ihren Problemen geflüchtet. Aber sie hätte erkennen müssen, dass ich nicht ihr Vater bin, ganz im Gegenteil.

Ich hab ihr diese Woche folgenden Brief geschrieben:


Irgendeine Kleinigkeit passiert und es zieht mich zurück. Es ist wie ein Stich ins Herz und der Schmerz kommt. Dann falle ich zurück und es tut nur noch weh.

Und dann kommen die Fragen - warum hast du dir nicht nach dem ersten Mal gesagt, das war ja ganz schön, aber auch ein Riesenfehler? Ich will meine Beziehung nicht gefährden, und wenn ich weitermache, gefährde ich sie? Warum hast du dich so reingestürzt, diese Euphorie zugelassen?

Und als die Euphorie vorbei war? Als du erkannt hast, wie falsch es war. Als es - nach deinen Worten - nicht mehr wichtig war, dir nichts mehr bedeutet hat. Warum hast du dann weitergemacht, was hat dich so festgehalten? Was hast du bezweckt, was wolltest du erreichen? Es war ja schon eine Dauerbeziehung, sollte es das bleiben?

Das sind die Fragen, die mir auf der Seele liegen und auf die ich keine Antworten finde. Du könntest sie mir geben, aber du willst nicht. Du willst, dass es vorbei ist und das wird es. Aber ich befürchte, dass es mit einem Seufzer enden wird.

Warum konntest du nicht mit mir reden? Warum kannst du nicht mit mir reden? Und wirst du je mit mir reden können?

Ich weiß nicht, ob ich eine Antwort bekomme. Ich hoffe es.

Hallo wp,

Deine erste frage warum hast du es nicht nach dem ersten mal gelassen?
Die kannst du dir wohl selbst beantworten.
Sie wollte es, was sonst. Muss sie das dir ins Gesicht sagen?

Die zweite frage warum ging es weiter, wo es schon keine Bedeutung mehr hatte?
Würde es helfen, wenn man es als Gewohnheit abhakt?
Kannst du dir vorstellen, dass es Gewohnheit wurde, so richtig mit besseren und schlechteren tagen?

Es tut mir so leid, dass es dir so schwer fällt.
Wenn es dich tröstet, dann verrate ich dir, dass ich auch noch schwarze tage deshalb habe. Gerade mal wieder. Nach zwei Jahren.

Jay

Ja, das will ich. Ich will, dass sie mir gegenüber offen und ehrlich ist. Auch wenn es um Sachen geht, auf die man nicht stolz sein kann. Wenn ich schon Mist baue, dann muss ich auch dazu stehen. Wenn ich schon den Spaß habe, muss ich auch die Konsequenten tragen. Ich hass die Typen, die schei. bauen und hinterher von nix was wissen.

Wir sind damals vor einem Berg gestanden, den man nicht allein besteigen konnte. Wir sind stehengeblieben und haben überlegt, was wir tun sollten. Dann hat sie sich entschieden, diesen Berg mit jemand anderes hinaufzuklettern und mich zurückzulassen. Sie hat ein Stück geschafft, aber jetzt steckt sie fest, kann nicht mehr weiter. Und ich stehe allein am Fuße des Berges. Sie müsste zu mir absteigen, damit wir gemeinsam den ganzen Berg besteigen können, aber das will sie nicht. Vielleicht ist es ihr zu mühsam, vielleicht hat sie Angst vor dem Abstieg. Ich weiß es nicht.

Ich stehe noch hier und warte. Ich weiß aber nicht, wie lange noch.