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Warum kann ich nicht loslassen

N
Hallo ihr Lieben,

ich hoffe mir antwortet jemand. Für viele wird es schwer zu verstehen sein wieso ich nicht loslassen kann aber dennoch hoffe ich auf Rat oder ehrliche Reflektion:

10 Jahre Beziehung- Trennung meinerseits vor 9 Monaten - dann viel zu schnell und völlig geblendet von einer Illusion auf eine Sache eingelassen die ganze 3 Monate ging. Er ist Berufsfeuerwehrmann- mein Bauchgefühl sagte mir zu Beginn da stimmt was nicht, nur wird von Tod und Unfällen berichtet, P. und Selbstmord und ja- dann war ich auf der Wache ihn besuchen. Ab diesem Zeitpunkt war er MEIN HELD. Ich habe mich dem ganzen zu 150% gewidmet mich völlig hingegeben und ihm völlig vertraut. Die Beziehung war geprägt von einem intensiven Beginn- intensivste Gefühle, Vertrautheit, Pläne seinerseits, die große Liebe. Alles stellte sich so heraus, dass er (aufgrund seines Berufes) absolut gefühlsabgespalten und bindungsängstlich ist. Es folgten 3 Offs seinerseits - per Whatsapp. Jedesmal geprägt von extremen Drama, Sehnsucht, wieder versöhnen um dann nach 2 Wochen wieder abserviert zu werden mit der Begründung ich mag dich so sehr aber ich kann nicht lieben und Dir das bieten was du brauchst. Ich habe alles gegeben, mich fast schon aufgegeben um es ihm recht zu machen.

Das Finale Ende war vor 5 Wochen, morgens einen Kuss- abends das Aus per WhatsApp. Seitdem sahen wir uns nicht mehr, er schreibt immer wieder, zuletzt er würde nun eine Therapie machen und Medikamente nehmen. Seine Versprechen eines Treffens wurden bislang nie in die Tat umgesetzt.

Ich habe alles getan- Coaching, Selbstreflektion, Reflektion seiner Hintergründe, Aufarbeitung durch Pro-Contra-Liste, Ablenkung durch Dates einfach alles.

Ich bin in diese Sache nur hereingekommen weil ich in ihm den Helden gesehen habe! Im privaten war er antriebslos, schlapp, immer müde und depressiv. Trotzdem habe ich in ihn etwas reinprojiziert von dem ich nicht loslassen kann. Meinen Helden. ich wurde weggeschmissen, kann keine Wut entwickeln sondern nach 5 Wochen weiterhin nur Sehnsucht. Hat mir jemand einen Rat?

04.05.2019 17:09 • #1


Nela-Mary
Hey du,
tut mir Leid, dass du dich jetzt so schlecht fühlst

Wie viel Zeit lag denn zwischen den beiden Beziehungen, wenn ich fragen darf? Und wie ist die erste Trennung verlaufen?

Du wurdest mitten in der Verliebtheitsphase verlassen. Das kann, obwohl eine Beziehung da in der Regel ja noch nicht so lange dauert, sehr schwer sein, weil die Hormone immernoch verrückt spielen. Schreibt ihr jetzt noch miteinander? Denn wenn du ihn wirklich loslassen willst, solltest du den Kontakt erst mal komplett abbrechen. Durch das ständige Schreiben wird deine Sehnsucht immer wieder angefacht (das gleiche gilt für soziale Medien).
5 Wochen sind allerdings auch nicht allzu lange, finde ich, also setze dich nicht unter Druck. Man braucht einfach seine Zeit, um über eine Trennung hinwegzukommen.

04.05.2019 17:22 • x 2 #2


A


Warum kann ich nicht loslassen

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N
Ich freue mich gerade unglaublich dass mir jemand antwortet. DANKE!

Bei Freunden stoße ich an Grenzen da jeder sagt so ein A. siehe wie er dich behandelt hat vergiss den - von wegen Held...
Für mich war er es. Habe eben bis zum Schluss gekämpft, 3 mal innerhalb von 3 Monaten würde ich verlassen von ihm, zuletzt vor 5 Wochen wohl endgültig. Was mir einfach so schwer fällt ist der Gedanke daran dass ich einfach weggeworfen wurde. Alles ging von ihm aus. Große Pläne, Vertrautheit seit dem ersten Tag - so etwas habe ich noch nie erlebt (sein Zitat). Und jetzt bin ich vergessen... obwohl er vor ein paar Tagen zuletzt schrieb er sei nun auf Medikamenten und nächste Woche klappt bestimmt ein Treffen, er möge mich so sehr- glaube ich dass es hinhalte ist.
Klar- ich hab alles auf diese Karte gesetzt. Nach 10 Jahren Beziehung nach 6 Monaten Solo das erste mal das Gefühl gehabt so muss sich Liebe anfühlen. Dabei habe ich nur gelitten... aus Angst wieder erneut abserviert zu werden. Diese emotionale Distanzierung immer und immer wieder habe ich gespürt und in mir Panik ausgelöst. Ich weiß dass mir diese Verbindung nur geschadet hat und aufgrund der Nähe und Distanz Dynamik war sie so intensiv wie nichts zuvor.
Immer wieder hatte ich es geschafft dass wir es nochmal versuchen weil ich die Verbindung in uns fühlte (die ja auf Gegenseitigkeit beruhte). Nur er ist nicht fähig zu lieben obwohl er möchte und das macht mich so hilflos...

Wie kann ich denn damit umgehen und abschließen? Ihn nicht mehr als meinen Helden glorifizieren sondern der Wahrheit ins Auge sehen? Die ist nämlich Schmerz Schmerz Schmerz über 3 Monate hinweg.

04.05.2019 17:34 • x 1 #3


Nela-Mary
Wenn eine Beziehung erst so kurz war, tendieren Außenstehende dazu, es schnell abzuhaken - war halt ein Idiot und fertig.
Ist ja auch in manchen Fällen so, aber in manchen eben auch nicht.
Klingt ein bisschen wie Love Bombing was der Gute da getrieben hat. Direkt große Gefühle, Pläne, usw. Weißt du zufällig wie lange seine letzte Beziehung her war?
Bei dem Er ist nicht fähig zu lieben, obwohl er möchte solltest du ganz vorsichtig sein. Das kann Taktik sein und du weißt nicht, ob das wirklich stimmt, so hart es auch ist.

Okay, also du warst schon 6 Monate dazwischen solo, das ist jetzt nicht zu wenig. Hätte ja auch sein können, dass nur ein paar Wochen dazwischen lagen.
Hatte er denn gar keine schlechten Punkte? Jeder Mensch hat doch Fehler und alleine die Tatsache, dass es drei Monate lang nur viel Schmerz war, müsste dir doch irgendwie helfen, ihn von diesem Podest zu holen.

04.05.2019 17:49 • x 4 #4


N
Seine letzte Beziehung lag 3 Jahre zurück. Beendet hatte er diese immer mit der Begründung er wöllte keine Verbindlichkeit in Richtung Hochzeit und Kinder. Zu mir meinte er er liebe sein Leben alleine. Love Bombing- das trifft es hervorragend. Die ersten 3 Wochen alles nur von ihm aus. Quasi die große Liebe. Um sich dann immer weiter zu distanzieren. Er müsse sich immer ganz sicher sein, ihm fehle das permanente Wollen und die Sehnsucht. Und zuletzt ich bin gefühlstot. Genau das spürte ich auch. Es gab keine Romantik, Gespräche waren zu anstrengend, es wurde alles nur noch zu viel zu viel. Keine liebevollen Gesten, Worte sondern viel Abwertungen und Respektlosigkeiten. Ich hab mich gedreht und gewendet weil ich wusste und spürte welches Problem er hat. Um dann einfach mit einem Wisch weggestoßen zu werden. Es gibt NUR Gründe um wütend zu sein und abzuschließen und dennoch kann ich es nicht verarbeiten weil ich weiß dass es am anfang echt war zwischen uns und ich nicht verstehen kann wie man sich so verändern und alles wegschmeißen kann. Ich begreife es einfach nicht.
Ähnlich eines helfersyndroms - ich hätte dir helfen können. Er sagte einst du kennst mich besser als ich mich und du liebst mich mehr als ich mich jemals geliebt habe. Tja und jetzt hab ich verloren. So fühlt es sich an.

04.05.2019 17:58 • #5


N
...als kleine Ergänzung und um mein Kernproblem auf den Punkt zu bringen: ich bin durchaus selbstreflektiert und weiß : ich habe mich weniger in den privaten Menschen sondern vielmehr in die Uniform verliebt. Ich weiß - wenn er einen Bürojob gehabt hätte- wäre es nicht so gekommen. Es ging auch nur um ihn und seinen Achso heldenhaften Job.

Das ist der wahre Grund warum ich nicht loslassen kann. Ist nicht normal oder... hatte ich so noch nie und ich hoffe jemand hat mir einen Rat wie ich damit umgehen kann?

04.05.2019 18:37 • #6


Nebel_im_Herbst
Hab ich das richtig verstanden das du mit ihm 10 Jahre zusammen warst?

Edit: Ok pardon hab es falsch gelesen dein Eingangspost. Es waren 3 Monate...

Ich weiß wie du dich fühlst, mir gehts in der Sache irgendwie ähnlich wie dir (4,5 Monate) und man glorifiziert den Ex Partner.
Eine Medizin gibt es nicht. Es tut weh und man fühlt sich einfach nur sche*ße...
Ablenkung und Zeit vergehen lassen ist so ziemlich das einzige was man machen kann.

Man denkt ständig an den Ex zurück und badet in Erinnerungen... aber das ganze macht es wenn man ehrlich ist, nicht sonderlich besser...

04.05.2019 18:43 • #7


B
Wie kann es denn passieren, dass eine erwachsene Frau sich so verbiegen möchte ,nur um einer Uniform zu gefallen.Würde mich mal interessieren, wie er auf dich reagiert hätte,wenn du weniger unterwürfig gewesen wärst.

04.05.2019 18:49 • #8


Nebel_im_Herbst
Zitat von Bones:
Wie kann es denn passieren, dass eine erwachsene Frau sich so verbiegen möchte ,nur um einer Uniform zu gefallen.Würde mich mal interessieren, wie er auf dich reagiert hätte,wenn du weniger unterwürfig gewesen wärst.


Berechtigte Frage... Aber das Frauen gerne auf Uniform stehen ist ja nichts neues

Aber immer hat er ja nicht Uniform angehabt

04.05.2019 18:51 • x 1 #9


N
Zitat von Bones:
Wie kann es denn passieren, dass eine erwachsene Frau sich so verbiegen möchte ,nur um einer Uniform zu gefallen.Würde mich mal interessieren, wie er auf dich reagiert hätte,wenn du weniger unterwürfig gewesen wärst.


Ganz ehrlich? Jedes Mal wenn ich mal nicht so lieb war hat man ganz schön angepisst und trotzig reagiert. Ich weiß dass DAS mein großes Problem ist. Nicht zuletzt schrieb er daher vor 3 Tagen noch du bist sooooo ne liebe . Das muss sich ändern. Und ich muss an mir arbeiten ja. Und trotz allem weiß ich nicht wie ich die Sache abhaken soll.
Danke euch sehr!
Habt ihr praktische Tipps was die Gedanken anbelangt? Die Sehnsucht dieses ach es wäre doch... WARUM. Ich weiß ich bin nicht schuld. Trotzdem dieses weggeworfen werden damit komm ich nicht klar da ich weiß es war eine Zeit lang zumindest echt!

Danke euch sehr!

04.05.2019 19:19 • #10


D
Männer in Uniform strahlen Autorität, Männlichkeit und Attraktivität aus. Nicht umsonst rangiert der Beruf des Feuerwehrmanns bei Tin_der in der Beliebtheitsskala auf Platz 3 (Platz 1, Pilot )

Das liegt aber, glaube ich, daran, dass man ein gewisses Bild von ihnen hat. Feuerwehrmänner sind cool, weil sie Menschenleben retten können (heroisch) und sind deswegen schon mal toll.

Perspektivwechsel: Heldentum hin oder her, das Zusammensein/Familienleben kann mit einem Feuerwehrmann sehr schwierig werden, denn zu jeder Tages- und Nachtzeit kann ein Einsatz rufen. Es gibt etliche Hilferufe in einschlägigen Foren von Frauen, die mit Feuerwehr-Männern zusammen sind. Gib mal in der Suchmaschine deines Vertrauens ein mit einem feuerwehrmann verheiratet. Im Alltag wird der Nimbus des Feuerwehrmanns schnell relativiert/gelöscht (pun intended ). Was aber für viele Berufe dieser Art gilt. (Umso ehrenvoller, dass Menschen diese Berufe ergreifen.)

Ich kann dir auch kein Patentrezept an die Hand geben, wie du von diesem Fet isch(?) loskommst.

Zitat von Nate-2205:
Coaching, Selbstreflektion, Reflektion seiner Hintergründe, Aufarbeitung durch Pro-Contra-Liste, Ablenkung durch Dates

So wie du schreibst hast du ja schon viel dafür getan.

Zitat von Nate-2205:
Es gab keine Romantik, Gespräche waren zu anstrengend, es wurde alles nur noch zu viel zu viel. Keine liebevollen Gesten, Worte sondern viel Abwertungen und Respektlosigkeiten.

Das klingt überhaupt nicht, als ob es dir um den Menschen ginge, und das sollte doch in erster Linie der Grund für eine Beziehung sein.
Was machst du denn, wenn der Feuerwehrmann aus irgendeinem Grund aus dem Dienst ausscheidet? Zum nächsten Uniformierten wechseln?

Es fällt mir schwer einer scheinbar so reflektierten Frau, soviel Oberflächlichkeit abzukaufen.

04.05.2019 19:33 • x 6 #11


B
Schuld bist du nicht.Aber du hast eben auch eine Bereitschaft dazu gezeigt, dich für einen eigentlich Fremden zu verbiegen und anzupassen.Er hat es nur dankbar genutzt.
Wenn du erkennst,dass es da nicht um dich, sondern um ein Muster von dir geht,was er nur getriggert hat,nimmst du ihm schonmal an Gewicht.
Vielleicht wolltest du dich mit ihm auch von dir selbst ablenken?
Schau mal in die Richtung

04.05.2019 19:41 • x 1 #12


N
Hey ihr seid klasse! Also ich sag euch mal wie es in der Realität war: mein Bauchgefühl hat mir bei den ersten Treffen nur gesagt nein. Dann hab ich mich von diesem heroischen blenden lassen. Ich bin noch nicht dahinter gekommen was das genau in mir auslöste aber so in die Richtung wow. Und soll ich euch mal ehrlich sagen wie es in der Realität war? (Und Danke daher für eure Reflektion!)
Depression, Gefühlskälte, Lethargie, kein Interesse an Unternehmungen weil zu müde, zu anstrengend. Mir wurden jeden Tag Stories erzählt von Tod, Leichen, Leid und es wurde erzählt wie eine Selbstverständlichkeit. Der Tod gehört zum Leben. Ich konnte damit nie umgehen. Trotz allem habe ich jeden Tag Videos bekommen wo irgendwelche Leichenteile aus einem Drechsler gezogen wurden. Dort sitzt man und macht sich darüber lustig- deren Art damit umzugehen.. vielleicht relativiert das das ganze. Helden ja. Definitiv. Aber im Privatleben habe ich einfach nur Abgespaltenheit und Kälte gefühlt. Es würde mir gut tun wenn in meinem Kopf auch diese Realität ankommt - ich sehe nach wie vor nur die Illusion dieser wahren Helden. Versteht ihr was ich meine?
Ist man denn ein Held wenn man Menschen behandelt als wären sie lästig und Müll... einfach nicht wertschätzend behandelt und wegwirft. Denn ich weiß ich habe alles gegeben und das nur weil ER mir den Grund geliefert hat indem er zu anfangs dieses Love Bombing betrieb.

Versteht ihr meinen Schmerz und dieses nicht klar kommen mit dem Thema DU bist meines, es ist so besonders und vertraue mir... ich vertraue um dann weggeworfen zu werden. Ich tue mir schwer in einer Lösung hierfür die diesen Knoten in meinem Kopf löst und mich abschließen lässt.

Danke euch allen- ihr seid so wertvoll und es tut mir sehr gut nur darüber zu schreiben!

04.05.2019 20:29 • #13


N
Zitat von Bones:
Schuld bist du nicht.Aber du hast eben auch eine Bereitschaft dazu gezeigt, dich für einen eigentlich Fremden zu verbiegen und anzupassen.Er hat es nur dankbar genutzt.
Wenn du erkennst,dass es da nicht um dich, sondern um ein Muster von dir geht,was er nur getriggert hat,nimmst du ihm schonmal an Gewicht.
Vielleicht wolltest du dich mit ihm auch von dir selbst ablenken?
Schau mal in die Richtung


Aber von was lenke ich mich da deiner Meinung nach ab? Er hat nur eine Sehnsucht in mir ausgelöst die ich zuvor nie erlebt habe...

04.05.2019 20:32 • x 1 #14


Nebel_im_Herbst
Einfach eine schnelllebige Beziehung gehabt, die Beziehung auf der Überholspur... wie bei mir (Hab dir privat mein Thread geschickt)

Man denkt man hat alles gegeben, drum gekämpft und wurde am Ende dann vor Vollendete Tatsachen gestellt und weggeworfen oder gar ersetzt. Das tut richtig weh.
Wo man doch alles versucht und getan hat aber egal was man tat, es reichte nicht.

Was bleibt, ist die Erinnerung.
Liebe sollte aber alles andere sein als zu kämpfen. Liebe sollte leicht sein und man muss um niemand kämpfen.
Das Strohfeuer ist erloschen und man kommt auf den harten Boden der Realität zurück ohne rosarote Brille. Darum scheitern die meisten Beziehungen auch in der Zeitspanne...

04.05.2019 20:35 • #15


A


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