Warum machen Männer oft so überraschend Schluss?

@Nachtlicht

Ich kann das ja schon auch verstehen, dass es nicht besonders erbaulich ist, wenn sich der andere, dem man helfen will, ständig nur im Kreis dreht. Oft nervt es mich ja auch selbst. Ich war mal längere Zeit am Stück krank und da hat es mich auch schon genervt, wenn die Leute gefragt haben, wie es mir geht und ich immer noch keine positive Verbesserung berichten konnte... Und ja, der Austausch hier hat mir sehr geholfen, tut es immer noch und so mancher kleine Gegenwind auch.

Mehr oder minder bin ich seit 28.03. in dieser Gefühlslage, was anstrengend und auch ziemlich lange ist. Du hast Recht, hier kann ich schreiben, wenn es jemanden nervt, soll er es halt nicht lesen.

Zitat von Nachtlicht:

Gut. Vergiss nur nicht, dir dabei mitzuteilen, dass diese tolle äußere Fassade keinen allzu guten Charakter beherbergt. Guck dir das Foto an und mach dir dabei bewusst, dass es DIESER Mann ist, der dich ganz klar mies und abwertend behandelt hat - mehrfach. Hilft sehr beim Entlieben.

Ja, so sollte ich dieses Foto betrachten. Irgendwie kommen mir diese Gründe, die er aufgeführt hat immer absurder vor, je mehr Zeit vergeht. Irgendwie waren das alles keine so absolut schwerwiegenden Gründe. Aber ich denke immer noch, er hat einfach nur einen Grund gesucht, um es endlich beenden zu können. Manchmal denke ich mir, was muss ich nur für ein Mensch sein, den man so unbedingt wieder loswerden muss. Andererseits erkenne ich jedoch auch wieder meine witzigen Seiten. Manchmal lese ich Dinge, die ich anderen geschrieben habe, aus der Zeit, bevor ich ihn kannte. Ich hatte wirklich Humor und war kreativ. All das ist irgendwie unter dieser ganzen Asche jetzt begraben. Nichts als verbrannte Erde.

Zitat von Nachtlicht:

Mit diesem Mann gab es niemals eine Option auf ein tolles Leben, weil er von Anfang an ein Vollhonk war. Du hast nur eine Weile gebraucht, um das zu erkennen. Was auch völlig in Ordnung ist, denn genau dazu dient ja eine Kennenlernphase!

So blauäugig stürze ich mich auf jeden Fall in kein Date mehr. Aber ich hatte davor auch wirklich keine Ahnung davon, auf was man sich da alles im Ernstfall gefasst machen muss und wie man das angehen sollte. Ich habe (hoffentlich) wirklich daraus gelernt. Und ich denke, ich muss und möchte es beim nächsten Mal viel langsamer angehen. Auch um zu schauen, wieviel Interesse da von der Gegenseite überhaupt wirklich vorhanden ist.

Zitat von Nachtlicht:

Wenn du unterscheiden lernst zwischen der Trauer um dieses gescheiterte Kennenlernen und der Trauer um deinen (erneut) geplatzten größten Wunsch nach einer Beziehung, wirst du schnell erkennen dass er als Person da eigentlich ziemlich austauschbar ist. Auch das hilft beim Loslassen, liebe Nautica887.

Es geht schon auch um ihn als Mensch irgendwie, aber mehr so um die Dinge, die er macht. Als Hobbies und als Beruf, die haben mich irgendwie fasziniert und diese hätte ich so gerne gelernt. Natürlich kann ich das auch selbstständig, trotzdem wäre es halt mit ihm irgendwie schön gewesen. Aber es waren ja nur Luftschlösser.

Ob ich so wirklich unbedingt in einer Beziehung sein will, weiß ich aktuell auch nicht mehr. Ich hatte in meinem Leben immer längere Single Phasen (1-3 Jahre zwischen den Beziehungen). Habe mich also nicht auf Biegen und Brechen in irgendwas reingestürzt oder irgendwas gesucht.

Ich denke, ich muss viel an mir arbeiten. Ich habe so sehr das Gefühl, mich erstmal optimieren zu müssen, bevor da überhaupt irgendetwas möglich ist. Keine Ahnung ob das Schwachsinn ist, denn der Partner, der mich dann kennenlernt, lernt ja dann die optimierte Form (Körper, Charakter) von mir kennen. Ich habe mich sehr gehen lassen in letzter Zeit und das bereue ich jetzt natürlich, aber es ist nichts, was man nicht wieder rückgängig machen könnte.

Hallo Nautica887,

Diesen Optimierungsgedanken kenne ich. Mittlerweile denke ich, er entsteht aus der Verletzung bzw der Angst nicht gut genug zu sein.
Wenn wir eine Beziehung eingehen, machen wir uns verletztlich. Wir zeigen dem anderen unser tiefstes Inneres. Wenn das abgelehnt oder kritisiert wird, tut das erstmal weh.
Du bist gut so wie du bist! Du entwickelst dich automatisch weiter je mehr Erfahrungen du sammelst. Eigentlich braucht man gar nicht viel tun.
Finde wieder zu dir, heile und mach dir bewusst wie toll du bist. Das ist alles.

@bravecat

Ja, meinst du dann kommt vieles fast wie von allein? Du könntest Recht haben

Die Wunden brauchen noch etwas. Manchmal denke ich mir: Stell dich nicht so an, es waren nur 4 Monate, aber es war sowas von nicht richtig absehbar für mich, es war ein Schock. Sozusagen von Wolke 7 (auf der ich dachte, dass ich bin), auf den Boden der Tatsachen in weniger als ein paar Sekunden. Dieser Schockeffekt sitzt so tief. Dieses zum Narren gehalten werden und nichts davon richtig gemerkt zu haben (oder es sich nicht eingestanden zu haben), immer weiter gekämpft zu haben. Und auch diese nicht tot gelaufene Beziehung, sondern all die Möglichkeiten und Optionen und Träume, die man nicht mehr verwirklichen kann. All diese leeren Versprechungen, die nun nicht mehr eingehalten werden können *Ironie*. Das hat mir so zugesetzt. Dieses, es nicht bis zum Letzten versucht zu haben.

Zitat von Nautica887:

all die Möglichkeiten und Optionen und Träume, die man nicht mehr verwirklichen kann

Ich denke die meisten Träume kannst du auch in Zukunft verwirklichen… vieles geht auch allein und außerdem wirst du ganz sicher nicht allein bleiben.

Sei geduldig mit dir… aber schließe auch ab. Dazu gehört das weglegen oder vernichten von Fotos und Andenken

@Nautica887
Ja das glaub ich dir.
Man ist so voll drin im Gefühl aber das gegenüber nicht mehr und bäm, wird mann von 100 auf 0 ausgebremst. Eigentlich logisch, dass die Gefühle n bissl brauchen um sa hinterher zu kommen.
Mir geht es auch so, dass ich lange brauche um mir diese Verletzung einzugestehen. Ich schalte lieber auf trotz und Wut. Das ist total blöd weil sich das dann immer ewig zieht. Deswegen versuche ich mittlerweile es zuzulassen. Da hilft mir auch das aufschreiben gut. Einfach sämtliche Schnulzgefühle aufschreiben und weinen. Im Kopf verbiete ich mir sowas leider oft. Der Kopf ist pragmatisch und steht immer augenrollend und ungeduldig meinem weichen Herz gegenüber

@bravecat

Mist okay, dann ist es wohl doch jetzt schon Zeit für Eat, pray, love

@Nautica887
Lass es raus, Baby

@Toretto

Ja, ich habe ihm fast alles aus diesem Grund zurückgegeben. Die Fotos hab ich noch nicht über mich gebracht zu löschen. Er ist einfach der schönste Mann der Welt für mich und ich hasse es. Seine Nummer habe ich gelöscht, sie liegt auf einem Zettel in meiner Kommode. Letztens hab ich sie nochmals eingespeichert, um nach seinem WA Profilbild zu schauen (ob er nun schon glücklich für immer vergeben ist). Das war nicht gut. Ich denke, wenn ich das sehen würde, würde es mich zerreißen.
Es ist wie eine Dro.. Ich komme nicht ganz los davon. Noch nicht. Und jedes Foto, jeder Gedanke an ihn, wirft mich wieder ein bisschen zurück. Aber ich bin schon besser als am Anfang geworden.

@bravecat

Hahahahaha. Ja, ich denke, das wäre gut! Umso schneller ist es komplett weg!

Zitat von Nautica887:

Und eat, pray, love werde ich mir auch noch einmal ansehen. Aber ich hab so Schiss, dass ich dann heulen muss

Zitat von bravecat:

Lass es raus, Baby

ganz genau! schnulzige filme mit liebeskummer anschauen ist sehr wirksame medizin - heulen ohne ende... großartig!

Zitat von bravecat:

@Nautica887 Ja das glaub ich dir. Man ist so voll drin im Gefühl aber das gegenüber nicht mehr und bäm, wird mann von 100 auf 0 ausgebremst. ...

Ich war auch mal in einer (im Nachhinein sehr korksigen) Beziehung, die nach 2 Monaten sehr überraschend endete. Da hab ich auch echt gelitten, ich kann dich gut verstehen. Eine gute Freundin sagte mir damals, kann doch nach soo kurzer Zeit nicht soo schlimm sein, stell dir mal vor, wie schlimm es erst wäre, wenn man jahrelang mit jemandem zusammen bzw verheiratet ist.
Aber ich glaube tatsächlich, es ist anders schlimm. Klar muss man viel mehr umorganisieren und so nach jahrelangem zusammen wohnen. Aber wenn man sich vielleicht eh schon ein bissel auseinander gelebt hatte, trifft es einen emotional nicht mehr so hart. Das Ende einer kurzen, anber intensiven Beziehung noch in der rosaroten Verliebtheitsphase ist wie ein Schlag. Man hatte noch soviel vor, vielleicht (das fand ich am schlimmsten) stehen sogar noch Dinge im Kalender, die man noch geplant hatte.
Aber aus meiner Erfahrung heraus ist der Schmerz (wie ja auch die Beziehung war) heftig, aber kurz. In einem Monat gehts dir bestimmt viel besser. Bis dahin, soviele Dinge wie möglich tun, die dir gut tun! Halte durch, wird bald besser! Und hör sm besten auf, dir das Bild von ihm ständig anzuschauen!

@Nachtlicht

Das Interessante ist, ich hätte vorher schon so 1-2 mal kurzzeitig beinahe das Handtuch geworfen, bevor er mich verlassen hat. Das Gefühl war ganz stark in mir, trotzdem habe ich es dann nicht gemacht. Weil ich wieder dachte: Du bist du empfindlich, reiß dich zusammen, du willst doch eine Beziehung, willst umgänglich sein und da muss man wohl einiges auch mal ertragen, Opfer bringen, zurückstecken und Kompromisse eingehen. Kein Mann ist perfekt und dann musst du ihn da wohl so nehmen, wie er ist.

Ja, ich denke, ich muss sein Bild mit diesen negativen Charaktereigenschaften verbinden und dann ist die Sache denke ich innerlich gelaufen, wenn mir das gelingt. Sowas ist ja fast wie eine Umkonditionierung der Gedanken.

Wenn ich wieder klarer sehe, mehr Kraft und vorallem auch Zeit habe, mich wieder mehr akzeptieren kann, werde ich auch wieder anfangen, zu daten. Ich habe da auch Lust drauf. Einfach, um mal ein paar Leute kennenzulernen. Mir anzuschauen, wie die unterschiedlichsten Leute so drauf sind. Und es wird auch für mich ein Training sein in Sachen Selbstbewusstsein und sozialer Interaktion. Vielleicht werde ich darin dann auch etwas schneller und geschickter.

Ich denke in Bezug aufs Optimieren viel an meinen Körper. Nicht, dass ich mich absolut quälen will, aber ich möchte wieder mehr in die Spur kommen, mich gesund ernähren, wieder regelmäßig kochen und mich regelmäßig bewegen, bzw. ein Workout machen, damit es mir in meinem Körper wieder etwas besser geht. Es darf natürlich nicht in einen Wahn ausarten, dass ich mich nur akzeptieren kann, wenn ich äußerlich perfekt (werde ich nie sein) bin, denn dahingehend ist die Grenze bei mir immer sehr sehr dünn und ich muss gut auf mich aufpassen.

Bei dieser Trennung hab ich ihm viel zurückgegeben von den Sachen, die er mir geschenkt hat. Irgendwie wollte ich nichts mehr davon haben, ich war so so enttäuscht. Wollte nichts mehr sehen. Ich habe noch eine Pflanze und ein kleines Andenken, das er mir beim ersten Date als Symbol mitgebracht hat. Ansonsten eben noch seine Nummer und eben die Fotos auf dem Handy. Wobei ich mir heute gedacht hab: Sollen wir mal mutig sein und die Nummer einfach wegwerfen? Aber so ganz durchziehen konnte ich es noch nicht.
Mehr habe ich nicht mehr von ihm. Das ist alles. Sein Foto habe ich in der Zeit seit der Trennung 2-3 x angesehen. Wirklich nur, wenn es nicht mehr anders ging. Denn ich weiß, dass es nicht gut ist, es mit den falschen Gedanken zu betrachten. Es ist wie eine Dro. und ich will nicht mehr rückfällig werden. Dieses Leiden hat mich enorm viel Kraft gekostet.

Mit der Notwendigkeit eines neuen Ziels hast du absolut Recht. Ich habe in der Arbeit zusätzlich noch ein neues, wichtiges Projekt, aber das ist eher frustrierend.

Ich denke, das neue Ziel sollte etwas Privates und Erfüllendes sein. Es gibt einige Dinge, die ich evtl. gerne wieder machen würde, Klavier spielen (bräuchte erstmal ein E Piano), Standardtänze auffrischen oder generell mit jemandem tanzen, Fotografieren (neue Kamera wäre hierzu notwendig). Und ggf. etwas an meinem Körper arbeiten. Auch ins Tierheim gehen und mal mit einem Hund oder so spazieren gehen könnte ich mir gut vorstellen, da ich sehr tierlieb bin, aber aufgrund meiner Arbeitssituation keine dauerhafte Zeit für ein Tier habe. Und naja, der Wunsch noch eine Sprache zu lernen oder mein Englisch/Italienisch etwas aufzurfrischen besteht auch noch.

Natürlich könnte auch ich selbst das Projekt sein, dass ich mich wieder an Dates herantraue.

@ma777

Ja, in der Beziehung davor hatte ich 2,5 Jahre Zeit, mich mit ihm auseinander zu leben und auch so weiß ich, dass wir nie so wirklich gut zusammen gepasst haben, von vielen Dingen her. Das war so ein bisschen ein Sterben auf Raten. Wir hatten auch mehrere Auseinandersetzungen und Grundsatzdiskussionen und da merkt man dann schon mit der Zeit, dass es auseinander geht und man einfach keinen gemeinsamen Nenner hat.

Das diesmal war fies. Es gab viele objektive Gemeinsamkeiten und ich bin innerlich auch total von einer Zukunft überzeugt gewesen, weil er mir das immer so vorgegaukelt hat. Future faking hatte er wirklich perfekt drauf. Ja genau, diese Termine. Seine Schwester heiratet im Mai und ich hatte dafür schon ein Kleid bestellt, was dann nach der Trennung ankam Solche Dinge eben.

Aktuell versuche ich ein bisschen meine Wohnung mehr einzurichten und es mir zu Hause schöner zu machen. Da kann ich noch ein paar Ideen umsetzen und bin ein bisschen abgelenkt.