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Keine Wertschätzung bekommen - nur noch freundschaftliche Gefühle

E
Ich kann eure Zweifel total nachvollziehen, ob positive Veränderungen wirklich von Dauer sind. Dies ist sicherlich auch eine große Hürde/Zweifel bei meiner Frau gerade. Das kann nur die Zeit bringen, dass sie merkt, dass es mir Ernst ist und sich dadurch mehr darauf einlässt und wir uns wieder annähern.
Ich kann nur für mich sprechen, vielleicht geht es deinem Mann auch so. Ich habe für mich gemerkt, dass ich viel zu sehr im Alltagstrott war, dass ich zurückhaltend war, Freude/Leid nicht geäußert oder nach Außen gelebt habe. Da ich das jetzt komplett anders mache, viel mehr Freude zeige, viel mehr Lache, habe ich gemerkt, dass es für mich persönlich einfach auch so viel bringt, es bringt nur für mich und mein Leben betrachtet, so viel mehr. Es bringt meinen Kindern sehr viel mehr, wir sind uns noch viel näher gekommen. Also meine Motivation ist sehr hoch, dass dies eine dauerhafte Verbesserung für mein Leben ist, egal ob die Ehe nun scheitert oder nicht.
Vielleicht hilft dir das?
Und mir würde es echt helfen, wenn ihr eure Gedankengänge vielleicht noch etwas näher beschreibt, meine Frau noch besser zu verstehen. Was fehlt euch, um euch auf euren Mann einzulassen? Was sind eure (negativen) Gedanken? Noch vorhandene Wunden?
Und ich habe jetzt schon oft gehört, ich soll so sein wie beim Kennenlernen meiner Frau...So ganz einfach ist das nicht, erstens schon 15 Jahre her, zweitens habe ich damals ja quasi um sie geworben. Wie soll ich das bitte heute machen, ohne dass ich sie gefühlt bedränge und unter Druck setze?
vielen Dank für alle Antworten! Vielleicht sollte ich ein eigenes Thema aufmachen?

05.03.2020 11:50 • x 2 #46


CaveCanem
Zitat von Ehe_retten:
Ich kann eure Zweifel total nachvollziehen, ob positive Veränderungen wirklich von Dauer sind. Dies ist sicherlich auch eine große Hürde/Zweifel bei meiner Frau gerade. Das kann nur die Zeit bringen, dass sie merkt, dass es mir Ernst ist und sich dadurch mehr darauf einlässt und wir uns wieder annähern. Ich kann nur für mich sprechen, vielleicht geht es deinem Mann auch so. Ich habe für mich gemerkt, dass ich viel zu sehr im Alltagstrott war, dass ich zurückhaltend war, Freude/Leid nicht geäußert oder nach Außen gelebt ...


Das ist ein eigenes Thema.

Du bist ein Mann. Das sind andere Prozesse, die Dir helfen als die, das, was die Themenverfasserin braucht.

Nicht die Ströme kreuzen

05.03.2020 12:00 • x 1 #47


A


Keine Wertschätzung bekommen - nur noch freundschaftliche Gefühle

x 3


B
Zitat von Ehe_retten:
Also meine Motivation ist sehr hoch, dass dies eine dauerhafte Verbesserung für mein Leben ist, egal ob die Ehe nun scheitert oder nicht.

Ich finde dieses sich mitteilen wie es einem geht, wo man steht sorgt auch für die Lebendigkeit einer Beziehung, Krisen gemeinsam meistern, daran wachsen, dem anderen auch seine Freiräume lassen und nicht alles persönlich nehmen, denn da sitzen alte Wunden, die oft auf den Partner projiziert werden.
Eine 100 % Sicherheit wird es nie geben, aber einen Versuch die Ehe gemeinsam wieder auf grün zu bringen lohnt sich wenn beide es wirklich wollen.

05.03.2020 12:09 • x 1 #48


E
Zitat von Benita:
Ich finde dieses sich mitteilen wie es einem geht, wo man steht sorgt auch für die Lebendigkeit einer Beziehung, Krisen gemeinsam meistern, daran wachsen, dem anderen auch seine Freiräume lassen und nicht alles persönlich nehmen, denn da sitzen alte Wunden, die oft auf den Partner projiziert werden.
Eine 100 % Sicherheit wird es nie geben, aber einen Versuch die Ehe gemeinsam wieder auf grün zu bringen lohnt sich wenn beide es wirklich wollen.

Tja, da ist eins meiner Probleme. Meine Frau möchte mir nicht mitteilen wie es ihr geht, dies würde Druck erzeugen. Ich denke mir, das kann ja nur bedeuten, dass sie mehr oder weniger abgeschlossen hat und mir nicht weh tun möchte...

05.03.2020 12:11 • #49


B
Zitat von Ehe_retten:
Meine Frau möchte mir nicht mitteilen wie es ihr geht, dies würde Druck erzeugen.

Das Sich-mit-teilen kann auch entlasten weil etwas, was vielleicht unterdrückt wird um den anderen nicht zu verletzten endlich mal rausgelassen werden kann, bevor es dann wegen Mißverständnisse endgültig den Berg runtergeht.

Du bist kein Hellseher und deine Frau auch nicht, es gehört mit zu der eigenen Verantwortlichkeit, daß gesagt wird, was einen bewegt und was wir brauchen, damit der Andere informiert ist und sich entscheiden kann wie er damit umgehen will.

Kann es möglich sein, daß deine Frau es nicht gelernt hat, daß sie ihre Bedürfnisse und Wünsche aussprechen darf und diese nicht beachtet wurden ? Wurde schon ganz früh nicht darauf eingegangen ?

05.03.2020 12:20 • #50


berliner1962
Zitat von Zweiflerin:
hartes Stück Arbeit


Irgendwie freut es mich, das Du Dich auf das Level nur vergraben jetzt einlässt. Ich bin durchaus Therapieerfahren und kenne das auch aus der Pädagogik: Viele Dinge, wie Motivation und Lust oder Offenheit und Freude, sind ja im Menschen naturhaft angelegt können aber verschütt gehen, z.b. durch immer wieder kehrende Verletzungen.
Ich glaube es ist so als wenn man einen Schlüssel verlegt hat.... .

Wer kennt das nicht? Man muss dringend irgendwo hin, aber genau in diesem Moment findet man den Wohnungsschlüssel oder den vom Auto nicht. Und da kommt Panik auf.

Wenn wirklich in der Ruhe die Kraft liegt findet man seine Schlüssel in Ruhe (...) auch sicher wieder.

Ich schreibe jetzt etwas symbolhaftig....

Irgendwo habe ich gelesen, das Liebe Arbeit ist. Das kam mir zuerst merkwürdig vor, denn Arbeit verbinde ich zunächst mit Geld verdienen.
Aber zwischen den rosaroten ersten Verliebtheitszeiten und einem (vermeintlichen) Endpunkt einer Beziehung steht natürlich auch Beziehungsarbeit, auch wenn wir alle uns den paradiesischen Zustand erster Verliebtheit zurück ersehnen. Es geht nicht. Es funktioniert einfach nicht.

An die Stelle tritt aber, wenn man/frau nicht aufgibt (...) etwas viel Wertvolleres. Ein neu erarbeitetes JA zueinander könnte eine neue Qualität, eine ganz neue Ebene erschaffen, auch wenn das Gewohnte immer mitschwingen wird.

By the way, ich bin im mom ganz dankbar das es dieses Forum gibt......

Alles Gute

05.03.2020 12:32 • x 2 #51


berliner1962
Zitat von Benita:
denn da sitzen alte Wunden


Da sagst Du was, Benita!
Soweit wir hier die wir doch alle Hobbypsychologen sind gelernt haben, reißen in intimen Beziehungen schnell die ganz alten Wunden auf und es kommt zu diesen Re-Inszenierungen. Ein Psycho-logischer Effekt, der lebenspraktisch gesehen sehr destruktiv sein kann.
Umso wichtiger erscheint mir, auch in einer Paarbeziehung für jeden Konfliktfall gemeinsam geltende Regeln auszumachen. Es gibt ja keine Moral mehr. Nicht mehr wirklich.... . Und das ist doch auch irgendwie gut so.
Als Männer und Frauen, alle Paare (...), haben wir heute die Möglichkeit miteinander ganz individuelle Deals zu machen. Einfach, damit es weiterhin funktioniert miteinander.

Meine Tochter lernte im Kindergarten schon das Wort Stopp. Und eine entsprechende Handbewegung, wenn jemand etwas wegnehmen will oder die Nähe zu Unangenehm wird.... .

Für die sogenannten Erwachsenen könnte das auch gelten: Stopp. Stopp heißt dann etwa Ich kann nicht mehr oder Ich will (jetzt) nicht mehr. Das miteinander neu respektieren zu lernen könnte sich lohnen........

Nur so ein Gedanke ......

05.03.2020 12:44 • x 1 #52


B
Zitat von berliner1962:
Für die sogenannten Erwachsenen könnte das auch gelten: Stopp.
Stopp heißt dann etwa Ich kann nicht mehr oder Ich will (jetzt) nicht mehr.
Das miteinander neu respektieren zu lernen könnte sich lohnen........

Ja, alles ist möglich, das kann auch ganz spielerisch, mit nötiger Ernsthaftigkeit versucht werden.
Für Paare finde ich wichtig ihre eigenen inneren Keller-, Kinder,- und Schlafzimmer erstmal aufzuräumen, bevor das dem Partner zum Verhängnis werden kann, besonders das Dachstübchen nicht zu vergessen, denn da hat Ego sich breit gemacht, ist ja nicht so einfach weil ca. 95 % unbewusst abläuft. Ich habe Jahre gebraucht um da erstmal mit durchlüften anzufangen.

05.03.2020 13:08 • #53


CaveCanem
Na, Du bist mir ja eine @benita!

Dass man das tun sollte und zwar bevor man sich bindet, das ist den Meisten nicht klar.

DASS man Päckchen mitbringt... auch nicht. Für die Meisten ist das Du das Problem. Nie das Ich. Dass sie im Spiegel nur ihr eigenes Gesicht sehen... ist ihnen nicht klar.

Dann...selbst denen, denen das klar ist entzieht sich oft jede Möglichkeit, ihre Päckchen aufzupacken.

Und denen, die eine Möglichkeit finden zeigt sich oft, dass diese Dinge oft so verschachtelt sind, dass sich ein Puppe in Puppe in Puppe Bild ergibt.

In Konsequenz sollten sich nur Menschen treffen, die alles geklärt hätten, sagst Du.

Davon kenne ich nicht einen Einzigen.

05.03.2020 13:44 • x 2 #54


B
Zitat von CaveCanem:
In Konsequenz sollten sich nur Menschen treffen, die alles geklärt hätten, sagst Du.

Nein, sage ich nicht, denn das habe ich offen gelassen, ich kenne auch niemanden, der alles schon geklärt hat.

Sagen will ich damit: Bevor ich den Partner wegen meinem Unglücklichfühlen verlassen werde, erstmal bei mir schaue, was ich mitbringe und erstmal bei mir aufräumen muss, bevor ich weitere Schritte gehe.

Ich meine, daß wir überwiegend einen Spiegel brauchen, jemand, der uns mit seinem Verhalten zeigen kann wo es bei uns klemmt und bin auch (im Nachhinein) dankbar, daß meine Partner mir so geholfen haben meine Wunden aufzudecken, so dass viele langsam heilen konnten.

05.03.2020 13:58 • x 1 #55


Tomi
Zitat von Ehe_retten:
Tja, da ist eins meiner Probleme. Meine Frau möchte mir nicht mitteilen wie es ihr geht, dies würde Druck erzeugen. Ich denke mir, das kann ja nur bedeuten, dass sie mehr oder weniger abgeschlossen hat und mir nicht weh tun möchte...


Schonmal daran gedacht, dass es ein Selbstschutz ist? Sie hat mehr Gründe skeptisch zu sein als optimistisch und ihre Gefühle offen zu zeigen, würde sie verletztlich machen.
Du musst dir im Klaren sein, dass du zu Beginn (damit meine ich Wochen und Monate) deutlich mehr Arbeit reinstecken musst als sie, DU bist in der Bringschuld. Und erwarte auch keine Reaktion auf eine tolle Aktion, auch wenn sie sich darüber gefreut hat, wird sie es dir mitunter nicht zeigen.
Ob du unter der Situation des Liebesentzugs leidest...geschenkt. Ob du verleztlich bist, weil du dich komplett emotional nackig machst...geschenkt. Du kannst nicht erwarten, dass alles schnell wieder wie früher wird und das solltest du dir auch nicht wünschen, weil sonst wohl oder übel wieder eine Trennung passieren wird. Desweiteren: Aktionen sagen mehr als tausend Worte. Worte sind in so einer Situation schön, aber leere Luft. Aktionen zählen in der Liebe immer mehr.

Und bei allem vergiss nie: deine Mühen müssen nicht von Erfolg gekrönt sein und du wirst noch mehr am Boden sein als vorher...das ist das Risiko.

05.03.2020 14:04 • x 1 #56


Tomi
Zitat von Zweiflerin:
Ja so eine Trennung auf Zeit kann auch eine Lösung sein! Zumindest ich würde mich damit gerade wohlfühlen. Aber mit 3 Kindern und einer gemeinsamen Firma nicht zu bewältigen... Leider!

Aber mir macht Mut, dass ihr es geschafft habt, euch wieder anzunähern!


Ja die Situation ist auch nur bedingt vergleichbar. Bei dir besteht das Problem seit Jahren, bei mir bestand es aufgrund von beruflichen Veränderung ein paar Monate. Deswegen wird die Beziehungsarbeit bei euch auch deutlich größer sein und dessen sollte sich dein Mann auch bewusst sein.

Die Kinder und die gemeinsame Firma sind natürlich ein weiterer dicker Unterschied.

Und wenn du dich mit der Trennung jetzt wohlfühlst, nimm dir die Zeit und lass dich durch nichts unter Druck setzen und höre auf dein Herz/Bauchgefühl.

Jede Trennung ist anders und jede Rückkehr ist logischerweise auch anders, ob mein Neuanfang wirklich ewig Bestand hat und es der richtige Weg war? Die Zeit wird es zeigen. Dennoch hoffe ich das ich zumindest mit meinen Erfahrungen etwas helfen kann.

05.03.2020 14:32 • x 1 #57


E
Hallo Tomi,
ja, sehr schön geschrieben, ich stimme da mit dir komplett überein.
Aber es ist halt trotzdem schwer mit dem Wissen. Nach meiner Meinung sollten trotzdem schon beide versuchen es wieder hinzubekommen. Es gehören zwei dazu. Sie wartete halt nur ab und hinter meinem Rücken trifft sie (wohl möglich) Trennungsvorbereitungen. Das macht es extrem schwer, positive Ausstrahlung zu leben, sie zurück zu gewinnen. Abends, wenn ich alleine bin, verfalle ich dann schon mal schnell in negative Gedankenspiralen.
Aber Du hast recht und das mache ich auch, ich muss erst mal sehr viel mehr investieren und ich weiß, es kann umsonst sein. Ich möchte mir aber nachher nicht sagen, dass zumindest ich alles versucht habe. Dazu liebe ich meine Frau und meine Kinder, die Familie zu sehr.

05.03.2020 15:47 • #58


Heffalump
Zitat von Ehe_retten:
ich muss erst mal sehr viel mehr investieren

ich denke trotzdem ein eigenes Thema hilft dir besser.

Invest kann schnell erdrücken

05.03.2020 18:22 • #59


Z
Zitat von berliner1962:

Irgendwie freut es mich, das Du Dich auf das Level nur vergraben jetzt einlässt. Ich bin durchaus Therapieerfahren und kenne das auch aus der Pädagogik: Viele Dinge, wie Motivation und Lust oder Offenheit und Freude, sind ja im Menschen naturhaft angelegt können aber verschütt gehen, z.b. durch immer wieder kehrende Verletzungen.
Ich glaube es ist so als wenn man einen Schlüssel verlegt hat.... .

Wer kennt das nicht? Man muss dringend irgendwo hin, aber genau in diesem Moment findet man den Wohnungsschlüssel oder den vom Auto nicht. Und da kommt Panik auf.

Wenn wirklich in der Ruhe die Kraft liegt findet man seine Schlüssel in Ruhe (...) auch sicher wieder.

Ich schreibe jetzt etwas symbolhaftig....

Irgendwo habe ich gelesen, das Liebe Arbeit ist. Das kam mir zuerst merkwürdig vor, denn Arbeit verbinde ich zunächst mit Geld verdienen.
Aber zwischen den rosaroten ersten Verliebtheitszeiten und einem (vermeintlichen) Endpunkt einer Beziehung steht natürlich auch Beziehungsarbeit, auch wenn wir alle uns den paradiesischen Zustand erster Verliebtheit zurück ersehnen. Es geht nicht. Es funktioniert einfach nicht.

An die Stelle tritt aber, wenn man/frau nicht aufgibt (...) etwas viel Wertvolleres. Ein neu erarbeitetes JA zueinander könnte eine neue Qualität, eine ganz neue Ebene erschaffen, auch wenn das Gewohnte immer mitschwingen wird.

By the way, ich bin im mom ganz dankbar das es dieses Forum gibt......

Alles Gute


Nein, für einfach aufgeben bin ich nicht der Typ. Ich möchte gern alles versuchen.

Allerdings.... wenn ich daran denke, dass er Sonntag zurück kommt, baut sich schon wieder eine innere Abwehr auf. Ich kann gar nichts dagegen machen! Ich bin innerlich ruhiger, wenn er nicht da ist.

Gestern hatte ich die Idee, dass ich (oder er) ja ins Nachbarhaus ziehen könnte. Wir haben einen 3 Seitenhof und das bisher vermietete Seitengebäude ist seit 1 Monat frei.
Meint ihr das würde was bringen? Für die Kinder ist das ja einfacher als ganz wegzuziehen? Die Idee fühlte sich irgendwie für mich gut an...

06.03.2020 09:43 • x 1 #60


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