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Was ist passiert? Stand zwischen Kind und großer Liebe

P
Hallo Susanne,
habe deine letzten Beiträge gelesen, es tut mir so leid, was du und deine Tochter mit deinem Ex mitmachen musstet.

Du warst (und bist noch) so hin und hergerissen.

Meiner Ansicht nach, hast du das RICHTIGE für euch getan.
Was muss dein Töchterchen unter seiner Ignoranz usw. gelitten haben.
Er hat nicht mit euch gearbeitet, sondern komplett gegen Euch.
Er aktzeptiert seine eigenen Kinder nicht wirklich, und funktioniert dann auch nicht mit dem Kind seiner Partnerin. Er nimmt sich wohl selbst nicht an, aktzeptiert sich selbst nicht, von Selbstliebe ganz zu schweigen.

Was schön ist, dass es deiner Tochter wieder besser geht, und das ist doch sehr sehr wichtig.
Das spricht doch Bände.
Mein Töchterchen ist auch etwas hinterhergehinkt, und nun ist sie selbstständig, hat alles so gut gemeistert. Und das schafft dein Kind mit deiner Unterstützung auch.
Glaube mir, es tut ihr so gut, dass du hinter ihr stehst.
Du machst das supi

Habt einen schönen Sonntag, nehmt euch was schönes vor, Baden gehen, oder in die Natur, oder oder oder.

Ohne diesen Miesepeter, der euch das Leben schwer gemacht hat,
(sorry, jetzt kommt ein Satz)
DU DIR DAS LEBEN SO LANGE HAST SCHWER MACHEN LASSEN

Wünsche dir und deiner Tochter alles Gute
Liebe Grüße Peppi

16.08.2014 22:39 • #106


B
Hallo Susanne,

ich habe immer in deinem Thread mitgelesen. Jetzt möchte ich auch einmal etwas dazu schreiben.

Für mich ist es damals auch sehr schwer gewesen, in einer Partnerschaft zu leben, in die ich zwei kleine Mädchen mitbrachte. Sie waren erst 3 und 4 J. alt - damals.

Es ging mir wie dir. Ich spürte immer mehr, dass er meine Töchter als Rivalen ansah... meine Zuneigung zu ihnen und mein Verhalten ihnen gegenüber war ihm ein Dorn im Auge. Es war dann, als sah er sich auf eine Stufe mit ihnen. Er wurde zumindest in diesen Momenten wieder zu einem Kind... zu dem Kind, was er wohl in seiner Familie war. Ein Schattenkind. Im hellen Strahl seines großen Bruders. Ich wusste, dass er sehr darunter gelitten hatte.

Ich hatte mich immer, wenn es eskalierte, vor meine beiden Kinder gestellt. Vielleicht zu sehr, vielleicht manchmal unfair, ich weiß es nicht. Denn ich selbst hatte auch meine familiäre Vorgeschichte.

Es gab Situationen, später, in denen mir meine Töchter Kummer machten. Schulisch oder sonstwie. Das belastete mich. Wie sehr hatte ich mir da gewünscht, dass er mich irgendwie trösten würde, dass wir das zusammen tragen. Aber er tat genau das Gegenteil. Es war, als freute er sich, dass sie Mist gebaut hatten... er schlug eher noch rein in die Kerbe. Das enttäuschte mich jedesmal unglaublich.

Ja, ich musste es mir irgendwann eingestehen: trotz jahrelanger Beziehung mit ihm, wir hatten geheiratet, war ich alleinerziehend geblieben. Mit manchmal dem Gefühl, zwischen 2 und 1 Kind zu stehen...

Meine Töchter sagten mir viel viel später einmal, dass sie sich das erste Mal herzlich von ihm umarmt fühlten, als sie ausgezogen waren. Das hat mich sehr betroffen gemacht. Traurig.

Weißt du, ich denke, das sind einfach Menschen, in unserem Fall Männer, die sich nie wirklich mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt haben. Die wohl auch den Unterschied zwischen Elternliebe und Partnerliebe nicht kennen... oder den Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen.

Ich weiß nicht, wie oft ich gesagt habe: es sind doch noch Kinder. Es kam nicht an bei ihm. Er war der Meinung, sie müssten funktionieren wie Erwachsene - diesen Eindruck hatte ich oft. Und er sah gar nicht, dass er sich oft wie ein Kind benahm...wenn z. B. nur noch 2 Scheiben Käse da waren, und er sich mit ihnen laut brüllend darum stritt... Futterneid? Oh Gott, ich darf gar nicht daran denken. Darf nicht daran denken, weil ich nicht die Konsequenzen zog. Denn ich liebte auch ihn. Den Mann und das Kind in ihm. Manchmal, wenn auch selten, alberte er auch mit ihnen herum... das waren die seltenen glücklichen Momente - für uns alle, glaube ich. Hoffe ich, heute noch.

Habe versucht, meine Kinder zu beschützen vor seinen Neid- oder Eifersuchtsausbrüchen sie betreffend. Aber leider nicht konsequent genug. Das wäre wohl die Trennung gewesen. Hab's einige Male versucht, aber nicht geschafft. Wir sind erst auseinander, nachdem die Kinder nicht mehr bei uns wohnten. Er ist gegangen. Merkwürdig eigentlich...oder doch nicht?

Du hast es geschafft. Ich kann mir vorstellen, welche Gedanken und Gefühle du hast. Denn deine Bindung zu ihm war sicher ähnlich intensiv wie zu deiner Tochter - nur anders.

Ich habe heute ein ganz gutes Verhältnis zu meinen Töchtern. Wir reden viel. Sie wissen, dass ich sehr wohl sehe, wie inkonsequent ich war. Ich bin froh, dass sie mir wohl keine Vorwürfe diesbezüglich machen. Aber ich sehe auch, dass es sie geprägt hat. Leider.

Lieben Gruß und viel sanftes Licht.
between

16.08.2014 22:41 • #107


A


Was ist passiert? Stand zwischen Kind und großer Liebe

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L
Ich habe auch lange Zeit nicht gemerkt, dass ich ein Problem habe. Ich fühlte mich wirklich im Recht und war der Meinung, ich werde nicht genug geliebt, mein Partner verhätschelt seinen Sohn. Es fühlte sich so an, als würde er nur seinen Sohn lieben und ich sei nur ein Betthäschen. Dabei war das völliger Quatsch, er hatte sogar seine Familie für mich verlassen (obwohl ich zu dem Zeitpunkt noch nein gesagt habe.) Das Problem war aber, dass ich auf der Gefühlsebene noch immer ein Kind war und genauso behandelt werden wollte. Mir wurde nach und nach klar, dass ich ein Problem habe, dass meine subjektive Wahrheit nicht die wirkliche Wahrheit ist. Ich las viel, in Foren, in Büchern etc. weil meine Beziehung den Bach runterging und ich ihn nicht verlieren wollte. Zunächst las ich nur, um Informationen zu sammeln, dass ER im Unrecht war und ich das Opfer. Auch er sagte ich verletze ihn sehr, aber mich machte das fassungslos, weil ich dachte: Spinnt der?! Er verletzt mich so und nun will er sich als Opfer und mich als krank hinstellen?! Ich las nur so viel, weil ich hoffte, Tipps zu finden, damit ER sich ändert und erkennt, dass er mir Unrecht getan hat. Je mehr ich las, desto mehr dämmerte mir aber, dass ich ein gewaltiges Problem
habe und die meisten Anderen gar kein Problem mit Dingen hätten/haben, die mich zutiefst verletzten. Als sich die Einsicht bei mir festigte, sprach ich mit ihm darüber. Er war überglücklich und versprach mir, mich bei der Arbeit an mir selbst zu unterstützen. Wir fanden dann gemeinsam eine Technik, die mich erlöste. Und auch ihn und seinen Sohn. Kaum hatten sich meine Traumata aufgelöst, kam er mir von selbst wieder viel näher und gab mir mehr Liebe. Heute führen wir eine super Beziehung und auch seinen Sohn habe ich sehr gern. Er näherte sich mir automatisch, als er spürte, dass ich keinerlei Feindseeligkeit mehr gegen ihn hegte. Wir sind eine tolle Familie. Keiner kommt an 1. Stelle, weder ich, noch sein Sohn. Wieso auch, man hat genug Platz für alle geliebten Menschen im Herzen.

17.08.2014 11:54 • #108


B
Ich möchte auch meine Geschichte kurz erzählen.
Meine Frau und ich kamen zusammen, da wäre ihre Tochter gerade 4 Jahre und ihr Sohn 6 Monate alt.
Ich nahm beide wie meine Kinder an, auch als wir zwei gemeinsame Kinder bekamen.
Leider war der Einfluss seitens des Vaters und meiner Schwiegermutter immer stark und verstärkte sich noch, als unsere Grosse etwa 12 Jahre war. Dies wurde zum Problem für unsere Beziehung, da ich stets zugegeben strenger war und zB darauf drängte, dass sich alle Kinder ihrem Alter entsprechend feste Aufgaben im Haushalt übernehmen sollten, die sie selbständig erledigen. Leider war meine Frau da anderer Ansicht, sie machte lieber alles selber und die Kinder kamen wann sie wollten zu Tisch oder assen wann sie wollten. Kühlschrank und Backofen waren immer frei. Als die Grosse mit 13 anfing zu rauchen, sollte sie die Möglichkeit erhalten, im Garten einen Aschenbecher zu bekommen. Ich lehnte dies ab, da ich als ehemaliger Raucher entschiedener Gegner wurde. Auch verlor ich zwei Kollegen an Krebs, das zeichnete mich. Ab diesem Zeitpunkt begannen auch die Jungengeschichten. Meine Frau lies dem Recht freien Lauf, alle waren willkommen - auch über Nacht. Trotz mehrfachem Wechsel hielten sich alle ihre Freunde bei uns auf, sassen am Tisch oder wurden im Zimmer verpflegt. Manche kannte ich nicht einmal beim Namen. Meine Frau hielt schützend ihre Hände über die Grosse, sie durfte mir widersprechen und meine Ansage wurde ignoriert. Krönung wär die Aussage meiner Schwiegermutter, ich müsste sie nur anfassen, dann wäre man mich los.
Das alles gipfelte in 2012, als meine Frau auszog. Ihre Tochter federführend an ihrer Seite. Sie war es auch, die das Fremdgehen meiner Frau deckte.
In 2013 brach das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter, meine Frau entschied sich für mich. Fortan wurde meine Frau offen abgelehnt, beleidigt und in schlechtes Licht gerückt - auch offen über Facebook. Entsetzen machte sich breit. Ich half meiner Frau so gut ich konnte, dies zu verarbeiten mit dem Hinweis, dass es immer ihre Tochter sein wird. Wenn sie auf eigenen Beinen steht und Abstand gewinnt, sie fängt im September eine Lehre in Dresden an, wird sich sicher auch ihre Sichtweise ändern, genährt von Erfahrungen. Leider kippte dies Ende Mai, beide vertrugen sich fast schlagartig nach dem Besuch meiner Schwiegermutter und meine Frau beendete unsere Beziehung. Sie hat einen neuen, der beim Umzug half und bester Kumpel unserer Grossen ist. Jetzt wird auch in der Wohnung gemeinsam geraucht - meine Frau verabscheute Rauchen - nun küsst sie sogar einen...
Beide - meine Frau und ihre Tochter - haben zueinander gefunden. Unsere Ehe ist hin.
Dazu habe ich in einem anderen Thread geschrieben.
Derzeit versuche ich, all die schmerzhaften Erlebnisse zu verarbeiten. Es ist mehr als schwer. Und sehr mühsam. Hätte nie gedacht, so getroffen zu sein.

17.08.2014 12:34 • #109


S
@between
Ja, Partner- und Kindliebe. So unterschiedlich, aber für unsere Partner wirklikch ein und dasselbe. Bezeichnen dafür: er warf mir am Schluss an den Kopf, dass ich ja eine Beziehung mit meiner Tochter habe.
Und auch ich hatte das Gefühl, dass er sich mehr engagierte, wenn ich ein Problem mit ihr hatte. Sie aber dabei nicht in Schutz nahm, sondern auch noch in die Kerbe reinschlug. Als ob es für ihn nun DIE Chance war.
Diese Trennung hat so viel von mir abverlangt, denn, auch wenn es viele hier nicht verstehen, hat meine Liebe zu ihm nicht aufgehört, doch ich war einfach zerstört. Seelisch zerstört. Zu viel verletzende Worte, zu sehr immer mit schlechten Gewissen, und man hat ständig das Gewissen, das eigene Kind im Stich zu lassen, wenn man weiter auf ein Einsehen hofft.

@Lorelei
Ich habe mir so sehnlichst gewünscht, dass er an sich arbeiten würde, dass wir das zusammen tun. Leider war er so überzeugt, dass ich ein Poblem habe. Er nahm seine Wertungen und Einstellungen als das Maß aller Dinge, die er nicht zu ändern gedachte. Ja, er sagte, er will mich nicht verlieren, aber da hörte es auf bzw die Verletzungen gingen weiter. Immer massiver. DEnn er war so von sich überzeugt.

Und ich habe es nach über einem Jahr nach meinem Auszug immer noch nicht soweit verarbeitet, dass ich nicht mehr weinen muss. Verdrängt habe ich erst mal viel, weil es zu viel war, was mich belastete. Vom Kopf her gesteuert, versuche ich nach vorne zu bicken, mich abzulenken und natürlich kommt dann zwischendurch immer ein Brocken hoch, den es zu verarbeiten gibt. Doch ich brauche so lange.
Ich habe 12 Monate gebraucht, um bis jetzt begriffen zu haben, dass es vorrangig gar nicht um meine Tochter ging, sondern dass er mit diesen Manipulationen mein Verhalten ändern wollte.
Ich brauchte so lange, um zu verstehen, dass er mich manipuliert hat, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich brauchte so lange Zeit, um zu verstehen, dass ich ihn nicht zufrieden stellen kann ohne dass ich ständig an seiner Seite gewesen wäre und voll für ihn da gewesen wäre. Wobei fraglich ist, ob ihm das dann immer gereicht hätte.
Ich fange nun erst an, diese Aussage zu versthen, die mich so sehr traf: Du brauchst keinen Partner. Dass das einfach Trotz war, wie es ein Kind zeigt, wenn es seinen Willen nicht bekommen hat.
Ich nehme diese Giftpfeile nur nach und nach in Angriff und versuche zu verstehen. Nun belastet mich diese Aussage Du brauchst keinen Partner kaum mehr, weil ich weiß, dass er das nur aus Trotz gesagt hat, aus Frustation. Doch diese Äußerungen haben mich nicht nur verletzt, sondern auch zutiefst versunsichert. Jeden Vorwurf nehme ich auseinander, analysiere ihn, um zu sehen, ob er Recht hatte. Ich hatte derzeit sogar Buch geführt, wieviel Stunden ich mjit ihm verbrachte und mit meiner Tochter. Denn das hat er ja immer kritisiert. ER war im Rahmen der Aufzeichnung klar im Vorteil, denn es ergab sich, dass er viel mehr Zeit von mir hatte als meine Tochter, aber das wollte er dann nicht sehen. Jeder andere schüttelt den Kopf, wenn jemand erzählen würde, dass man Buch führt über so was.
Doch innerlich bin ich nach wie vor zerrissen und mein Herz fühlt sich immer noch gebrochen an.

Ich bin eigentlich niemand, der in Selbstmitleid aufgeht, aber diese Trennung, auch wenn schon ein Jahr vorbei...ist etwas, was mich sehr strapaziert. .ich habe Angst, ich zerbreche in den Tiefphasen daran, die immer wieder kommen und die letzte ist gerader einfach so stark. Zum Gluck weiß ich aber auch, dass es dazwischen wieder besser ging.
Ich versuche, zu funtionieren, damit meine Tochter später, sollte sie je in so einer Situation sein, sich durchkämpft, weil sie weiß, ihre Mutter hat das auch geschafft.

Ach, manchmal wünsche ich mir jemand, der mir diese Zeit aus meinem Hirn weg hypnotisiert, damit ich diese Traurigkeit einfach nicht mehr in mir habe und diese guten Züge an ihm nicht mehr vermisse.

17.08.2014 19:06 • #110


M
Liebe Susanne,

weil ich Ähnliches erlebt habe, hat mich Dein Thema sehr angesprochen und kann sehr gut nachvollziehen, wie es Dir geht, auch nach so langer Zeit. Es ist auch bei mir über ein Jahr her, dass ich mich schweren Herzens getrennt habe. Wir waren über 4 Jahre zusammen und ich dachte, ich sei angekommen. Mein Kind war aber auch immer einKnackpunkt - mal war es ein wunderbares Kind, (wenn es funktioniert hat- zu SEINEM WOHL)mal das Allerletzte - so wie ich auch in seinen Augen.

Es hat ewig gedauert, bis ich gesehen habe, dass seine großen Liebesbezeugungen und Traumfrau- Geschwätz nur für den Moment galten..ebenso wie die Versprechungen, an deren Nichteinhalten selbstverständlich ich schud war.


Gespräche mit einer Psychologin haben mir geholfen, auch miene Muster zu erkennen und warum ich es so lange ausgehalten habe. Das ist nicht einfach, diese Muster zu durchbrechen - für mich bedeutet es schwere Arbeit.

Und dabei waren die Anzeichen schon recht früh zu erkennen, im Nachhinein. Ging es Dir auch so, wenn Du es rückblickend betrachtest? Dass Du nicht früh genug Grenzen gesetzt hast? Diese perfiden Manipulationen sind so schwer zu erkennen und man merkt es erst, wenn man schon festsitzt - so ging es mir, es kommt mir wie Gehirnwäsche vor und ich habe meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr getraut.

Lieber Gruß

Matissa

19.08.2014 07:48 • #111


S
Es tut mir gut, so traurig auch Eure Geschichten sind, dass ich nicht allein bin, dass jemand nachvollziehen kann, wie zerrissen man sein kann.

Gerade gestern abend telefonierte ich mit einer Bekannten. Ja, ich mache derzeit viel und sie dachte tatsächlich, dass ich ja schon längst drüber hinweg bin, weil ich nun mehr unterwegs bin als früher. Als ich ihr sagte, dass ich ja nur versuche, mich gedanklich zu beschäftigen, weil ich immer wieder diese Tiefphasen habe und dann wieder die Tränen kamen, verstand sie die Welt nicht mehr.

Ich versuche ja wirklich, mit der Situation fertig zu werden, nur bin ich halt einfach immer noch zwischendurch unsagbar traurig. Und ja, ich vermisse ihn immer noch und t manchmal einfach stärker.

Was sich ändert: Ja, ich fange auch inzwischen an, den Blick auch immer wieder auf mich zu richten, mich zu fragen, warum ich nicht gleich hellhörig wurde und unsere Beziehung viel früher beendet habe. Das kann ich jetzt wohl, weil ich immer mehr seiner Giftpfeile aus mir heraushole und sehe, dass er mit den Verletzungen in der Regel nicht Recht hatte, sondern einfach aus Enttäuschung verletzend wurde. Deswegen belastet mich das immer weniger, was er so alles gesagt hat. Und dadurch habe ich das Gefühl, ich kann mich jetzt mehr mit mir beschäftigen und frage mich natürlich auch, wie das so weit kommen konnte, warum ich das so sehr mit mir machen ließ. Wie gesagt, bin ich da noch sehr am Sortieren.

@Matissa: Ja, auch ich gehe zu einer Psychologin. Dort wurde ich aufgefangen, war fast als Notfall dort, weil ich einfach psychisch am Ende war. Und ich darf weiter kommen, aber wir sprechen noch wenig über mich. Die Psychologin meint, dass ich eigentlich schon ganz schön weit bin.

Tja, ist wohl alles relativ.

Mir war nicht bewusst, dass es Menschen gibt, die derartige Probleme mit Kindern haben, oder Aufmerksamkeit brauchen, in einem Ausmaß, was die meisten nicht geben können. Mir war nicht bewusst, dass man auf solch fiese Art versucht, den Partner zu manipulieren, sei es bewusst oder unbewusst. Mir war so viel nicht klar und ich habe schon zu jemanden gesagt, wie naiv ich eigentlich durch die Welt ging.
Ich merk nicht, wenn mich jemand anlügt, wenn mich jemand betrügt, wenn mich jemand auf den Arm nimmt. Ich will Harmonie und nehme alles für bare Münze.

Eines weiß ich: ICH habe ihn aufrichtig und von vollem Herzen geliebt. Und deswegen macht mir nun seine Äußerung, dass ich keinen Partner brauche, sondern nur mein Kind und meine Arbeit, nichts mehr aus. Da ist eine Belastung von mir abgefallen.
Diese einge Bemerkung hat mich alleine schon sehr belastet, so viele Monate lang. So lange brauche ich für einzelne Dinge, die vorgefallen sind. Da muss ich selbst den Kopf über mich schütteln.

Es war aber auch für mich der erste Mensch, bei dem ich tatsächlich das Gefühl hatte, dass mich jemand wirklich liebt. Mein Kind mal ausgenommen, das mich ja als ihre Mutter liebt. Das ist aber auch etwas anderes.

Und diese Traurigkeit ist einfach da, weil er nicht wie Lorelei alles tat, um mich zu verstehen, nicht alles tat, um mich nicht zu verlieren. Nicht, dass er nicht wollte, ich denke, er konnte nicht. Und am Schluss wollte er mit Sicherheit nicht mehr, weil mein Verhalten dann durch diese ganze Zeit der Verletzungen auch nicht mehr in Ordnung war.
Die Hoffnung, dass doch noch ein Wunder geschieht und er dann kommt und sagt, dass er daran arbeiten würde, mir nicht mehr so zuzusetzen, ließ mich dort. Doch ich wartete vergeblich.

20.08.2014 21:31 • #112


Nippes
ich kann blechi schon etwas verstehen....mir fällt auf, dass oft so geschrieben wird, dass immer die männer eifersüchtig sind und sich falsch verhalten. ist das so? und die kinder? verhalten sie sich falsch? hmm....bestimmt, aber sie sind kinder und man muss es ihrem alter zu gute schreiben, ich denke das problem sind oft die mütter. aus schlechtem gewissen der kinder gegenüber, setzen sie keine grenzen und lassen es dann so weit kommen. nicht immer, aber doch sehr oft....

28.08.2014 08:16 • #113


S
@Lorelei, ich wünschte mir so sehr, dass es bei mir genauso wie bei Euch ausgegangen wär. So sehr
Wie gesagt, ich habe leider lange gar nicht gedacht, dass es gar nicht um meine Tochter an sich geht. Und ich habe gedacht, ich kann alles irgendwie aushalten und dass alles gut wird. Doch das alles hat meine Kräfte überstiegen. Am Schluss war ich diejenige, die nervlich fertig war. Und dann habe ich ja im Prinzip das, was noch da war, kaputt gemacht, weil ich dann nicht mehr normal reagierte. Ich habe kein Wort mehr von ihm ertragen.

@Matissa, Du sprichst das aus, wie es bei mir war. Und ich habe nicht begriffen, dass ich manipuliert werde. Ich bin so naiv, ich wusste gar nicht, was das ist! Warum ich nicht früher auf effective Weise Einhalt erbeten habe? DAs frage ich mich auch. Im Prinzip habe ich es gesagt, immer wieder, aber es kam nicht an. Ich hätte gehen sollen, aber dazu habe ich zu sehr geliebt.
Das ist das, was ich jetzt weiß. Ich weiß, dass ich jemanden unwahrscheinlich mein Herz schenken kann.
Doch ich will mich nicht mehr so in eine Ecke drängen lassen. Keine Ahnung, wie ich das in Zukungt umgehe, dazu brauch ich noch etwas Zeit bis ich hier klarer sehe.

@Blechi, Nippes:
Interessant ist es, Eure Standpunkte zu lessen. Nippes, Deines ist schon eine ganz eigene Geschichte, da weiß ich nicht, ob man das so vergleichen kann.
Frage an Euch beide:
Hättet Ihr ein Problem gehabt, wenn Eure Partnerin einmal am Tag aus dem Urlaub das eigene Kind kurz anruft oder mal eine SMS schickt?
Hättet Ihr ein Problem damit, wenn das zu Hause lebende Kind am Morgen am Frühstückstisch erscheint und es Euch dann wohl in der Zweisamkeit mit der Partnerin stört, Ihr wollet ja allein mit ihr frühstücken?
Hättet Ihr Eurer Partnerin ins Gesicht gesagt, dass IHr an dem Kind der Partnerin nichts Positives sehen könnt, da das negative überwiegt?
Hättet Ihr dem nahezu erwachsenen Kind der Partnerin verboten, in seinem Zimmer ein kleines Aquarium zu haben, mit einem Fisch?
Hättet Ihr verboten, dass die Tochter der Partnerin Besuch bekommt, über Nacht bzw hättet Ihr nur maximal eine Übernachtung erlaubt, weil es Euer Haus ist und Angst hättet, dass sich andere so mehr oder weniger Eures Hauses bemächtigen? Wobei die Tochter der Partnerin evt. einmal in zwei Monaten einen Übernachtungsgast hatte.
Wenn der Haarföhn kaputt ist und die Tochter der Partnerin nach dem anderen Föhn fragt, dann reagiert Ihr nur: Kauf Dir einen, das ist meiner?
Wenn Ihr den gleichen Weg zur Arbeit habt und sie nicht mit zur Bushaltestelle nehmt, obwohl Land und morgens um 5.30, obwohl Ihr darum gebeten werdet?
Die Liste ist lang...

So war es. Wollt Ihr mir sagen, das ist so normal? Das hättet Ihr auch so gemacht?

Und dass die Freunde den Kühlschrank zu Hause leer machen. Ja, das kann sein. Aber das kam bei uns nicht vor. Ich kenne es so, dass die größere Gruppe, die zweimal zwecks Grillen kam, alles vorher gekauft und gebracht hat.
Lieber sind die Kinder im eigenen Haus als sonstwo.

Ich akzeptiere durchaus andere Erziehungsmethoden, aber wenn sie so krass sind zu den eigenen, dann muss man wie ich irgendwann sagen: OK, es ist mein Kind, dann habe ich das letzte Wort, halte Dich bitte etwas zurück. Sehr freundlich.
Doch das ging nicht. Es musste alles nach seinem Maßstab gehen.

28.08.2014 22:53 • #114


Nippes
nein, da gebe ich dir recht, dass ist nicht normal. ich erlebe das frühstück so, dass sie zur nahrungsaufnahme kommt, kein wort mit uns wechselt, nur smse schreibt und wieder geht, wenn sie gegessen hat....wir sind nur vorhanden, wenn sie was braucht...

16.09.2014 11:58 • #115


B
Hallo Susanne,

so hätte ich nie reagiert. Oder ich habe so nicht reagiert. Aber ich habe etwas gesagt, als die Freunde meiner (Stief)Tochter regelrecht bei uns einzogen. Die Wohnung mit allem als ihr Eigentum gesehen wurde und meine Frau das als völlig normal und auch schön fand. Das war dann zuviel...
Aber darüber sprechen, wie es anders ginge war nicht möglich. Nun ist es so wie gewünscht. Meine Frau wohnt zwei Eingänge ihres Neuen entfernt und ihre Tochter ist zum Partner geworden, sie steht auf einer Stufe mit ihrer Mutter und ist begeistert vom Neuen. Nur, sie leben nicht zusammen. Und der Gang in die Ausbildung weit Weg steht bevor.
Und die drei Geschwister, sie schauen sich Verhaltensweisen ab. Was dann? Dann bringt ab 13 jeder den Freund / Freundin mit? Das hält auf Dauer keiner aus. Privatsphäre sieht in meinem Leben noch Gemeinsamkeit und Zweisamkeit vor. Aber leider nur in meinem...

23.09.2014 09:29 • #116


S
Seit ich vor über 2 Jahren meinen Thread hier eröffnet habe, habe ich vor ca 1 Jahr beschlossen, erst wieder zu meinem Thread zurückzukommen, wenn ich es endlich geschafft habe, über meine Trennung hinweg gekommen zu sein. Wäre ja auch eine Aufmunterung für diejenigen hier im Forum, die einfach auch sehr an einer Trennung zu knabbern haben.

Bei allen guten Vorsätzen, bei allem, was ich versucht habe: Nach 2 Jahren seit dem Auszug begleitet er mich immer noch, manchmal im Schlaf, zur Zeit wieder öfters, jeden Tag immer wieder mal. Egal, was ich unternehme, immer wieder taucht er dabei in meinen Gedanken auf.

Die Traurigkeit in meinem Herzen will nicht gehen. Manchmal weine ich immer noch. Sport, neue Bekannte, viel Arbeit....all das hlft nicht.

Nun, dann habe ich mir gedacht: OK, wenn ich ihn schon nicht aus meinem Herzen bekomme und er für mich meine große Liebe war (ob ich es für ihn war, weiß ich nicht, und werde es nie klären können, deswegen bemühe ich mich schon lange nicht mehr, das zu verstehen), dann lass ich ihn in meinem Herzen.
Ich habe mir darauf eine Perle vorgestellt, denn so etwas Kostbares war er für mich. Ich habe diese Perle in Gedanken in einer Muschel gesehen. Lange habe ich gebraucht, bis ich diese Muschel gedanklich schließen konnte. Jetzt ist sie zu. Irgendwann in einer Nacht konnte ich sie gedanklich schließen. Und diese Muschel mit der Perle darin ist nun in meinem Herzen. ZU und verschlossen.

Und dennoch: Wie kann ich wieder diese Traurigkeit und Sehnsucht, die mich nicht los lassen möchte, los werden?

Es macht mir nichts aus, wenn ich denke, dass ich mein Leben alleine bleiben werde. Ich habe das Gefühl, dass kein anderer mehr Platz in meinem Herzen findet.

Wenn er das hier lesen würde, würde er sich bestätigt finden, dass ich ja nun endlich weiß, was ich an ihn verloren habe. Das hatte er sowieso schon mal gesagt, kurz bevor ich ging.

Wenn ich schon niemanden mehr in mein Herz lassen kann, wie kann ich wenigstens diese Sehnsucht los werden. Ich kann doch nicht jeden Tag traurig sein, oder gar immer noch mitunter einfach weinen.

Wie gerne hätte ich meine Thread einfach wieder betreten und gesagt: Leute, ich habe es geschafft. Mir geht es wieder gut.
Warum bekomme ich das nicht hin?

Vielleicht brauche ich einfach noch Jahre

11.10.2015 12:26 • #117


H
Hallo Susanne,
schön, von dir zu hören. Ich hab mich schon oft gefragt, wie es dir wohl geht bzw. ergangen ist.

Ich kann das so gut verstehen, was du schreibst, das du noch immer nicht wirklich darüber hinweg bist, das du immer noch an ihn denkst und vor allem, das du erwägst, allein zu bleiben und keinen anderen mehr in dein Herz lassen kannst. Einerseits ist das erschreckend, andererseits zeigt es mir, das auch ich damit nicht alleine stehe.
Wir haben es wieder und wieder versucht, aber von mal zu mal wurde es schrecklicher und dann hat er eine so grausame Art an sich, mit der ich nicht zurecht komme und mit der ich nicht leben kann. So gesehen bin zwar immer ich diejenige, die geht (anders bei dir), aber obwohl ich mich in dem Moment befreit fühle....glücklich sein sieht anders aus. Ich kann nicht mit ihm leben, ich gehe daran kaputt, aber gleichzeitig kann ich auch nicht begreifen, verstehen, dass diese EINE GROSSE LIEBE keine Chance, keine Zukunft hat. Auch mich begleitet ständig eine tiefe Traurigkeit. Ich möchte so gern loslassen können, aber kann es nicht, kann mich auch gedanklich einfach nicht von ihm befreien. Genausowenig kann ich mir vorstellen, jemals einen anderen an mich heranzulassen, zu küssen und schon gar nicht intim zu werden. Ich ertrage keine Nähe, ich möchte nur für mich sein, auch wenn das letztlich einsam sein bedeutet. Und ein wenig macht mir das Angst, auf ewig allein zu sein, nie wieder ein normales glückliches Leben führen zu können. Ich weiß auch nicht, wann ich das letzte Mal aus vollem Herzen gelacht habe, das ist Jahre her. Ist das der Preis den wir bezahlen für diese einmalige Liebe? Ein hoher Preis, ein sehr hoher....vielleicht zu hoch.

Jetzt fragt mein Ex-Mann ob wir es nochmal versuchen wollen. Aber es geht nicht, ich kann nicht. Das mit meinem Freund war eine andere Dimension, das war nicht von dieser Welt ! So was wird und kann es nie wieder geben. Und für meinen Ex-Mann empfinde ich Freundschaft, nicht mehr. Ich könnte keinen S. mit ihm haben, ich würde schreiend davonlaufen.

Ja, Susanne, was soll werden, was können wir tun? Ich weiß es auch nicht, ich habe keine Antwort darauf.

Was mich interessiert, hast du ihn denn in den zwei Jahren mal wiedergesehen oder von ihm gehört?

Ganz liebe Grüße,
Hexlie

12.10.2015 19:10 • #118


S
Ach Hexlie, Du bist ja auch noch da

Nein, seit meinem Auszug habe ich ihn nicht mehr in Realität gesehen. Ich vermeide alles, die Gegend, in der wir zusammen wohnten und wo er noch wohnt.
Er hat eine neue Partnerin. Deswegen müsste ich ja wissen, dass ich ihm nichts mehr wert bin. Doch weder Kopf noch Gefühl erlauben mir, loszulassen.

Verrückt nicht? Komme mir vor wie Merlins Frau, die Jahrzehnte alleine war und irgendwann stand Merlin vor ihr. Tja, und dank Zauberkräfte hat er sie beide, sich und sie wieder jung gezaubert. Und so lebten sie bis zu ihrem Lebensende. So eine gut Geschichte würde ich gerne auch mal selbst erleben


Ich sagte mal: Ich möchte einen Löschknopf. Lieber möchte ich auch all das Gute vergessen, nur damit ich endlich wieder Freude emfpinden kann. Lieber alles vergessen, doch keine Traurigkeit mehr. Ja, das wünsche ich mir, obwohl ich weiß, dass manche in ihrem Leben nie so aufrichtig lieben durften, wie ich es tat. Und darüber sollte ich froh sein. Bringt mich aber nicht weiter.

12.10.2015 21:17 • #119


A


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