Was ist passiert? Stand zwischen Kind und großer Liebe

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Hallo Susanne,

ich hab mich durch deine Geschichte gelesen und kann dich so gut verstehen ! Mein Ex (seit nunmehr genau 18 Tagen, dabei waren wir bereits schon ca. 5x getrennt) ist narzisstischer Borderliner. Was hier an schlimmen Dingen passiert ist, kann ich kaum beschreiben. Mehrmals hat auch die Polizei eine Rolle gespielt. Und doch: Auch er hatte seine guten Seiten, seine liebevolle Art. Und ich habe diesen Mann unendlich geliebt - und tue es immer noch, aber so wie auch du schreibst - nur diese eine, liebe Seite an ihm. Mit der anderen kann ich nicht leben und ich hab auch unheimliche Angst. (Mein Sohn ebenso). Letztes Jahr hat er eine Therapie angefangen in einer Klinik....ja, leider nur angefangen und dann abgebrochen. Währenddessen war er wie ausgewechselt und wir hatten eine unheimlich schöne Zeit. Aber dann ging wieder alles den Bach runter und er ignoriert das es eine Diagnose gibt und eine Therapie braucht er auch nicht. Alles ist wie immer. Ja, ich hab mich getrennt, aber ich leide genauso wie du und bin depressiv. (Deswegen bin ich zwar auch in Behandlung seit vielen Jahren, hab es aber eigentlich gut im Griff) und heule und trauere und frag mich immer wieder: WARUM? Auch ich sehne mich nach seiner liebevollen Art, nach einem normalen Gespräch. Ich weiß nicht ob ich da jemals darüber hinwegkommen werde. Diese, unsere Geschichte war so speziell und einzigartig... Eine neue Beziehung? Undenkbar !

Du hast schon so eine lange Zeit überstanden, Respekt! Denkst du, dass du bereit bist jemand Neues kennenzulernen oder kannst du dir das auch nach der langen Zeit überhaupt nicht vorstellen? Alles, was du geschrieben hast, kann ich so gut verstehen!

Fühl dich mal gedrückt!

Liebe Grüße,
Diana
24.07.2014 18:11 •

Hallo Hexlie,

danke für Deinen Beitrag.
Ja, unglaublich. Im Prinzip sind sie ja selbst irgendwie gefangen und leiden in der Tat, wenn sie nicht die Aufmerksamkeit bekommen, wie sie wollen oder meinen zu brauchen. Seiner Meinung nach hatte aber ich ein Problem und damit war das ganze dann für ihn geklärt.
Für viele ist es schon unfassbar, dass ich so lange brauche, aber sie haben auch alle Geduld mit mir. Ich versuche schon länger, nicht mehr zu jammern. Manchmal heule ich auch mal vor meinen Bekannten, aber das sind die Ausnahmen und das gestehen sie mir auch zu. Insgesamt sagen sie aber, dass sie wissen, wie sehr ich kämpfe und wieder so wie früher werde.
Es ist ein so irrer Kampf zwischen Vernunft und Gefühl. Die Gefühle sind ja so, dass man genau ihn vermisst. Die Vernunft ist nicht so eindeutig im Widerspruch dazu, weil ich ja nicht sicher weiß, ob ich nicht doch das falsch gemacht habe, was er so die ganze Zeit gesagt hat. Dann denke ich darüber nach und denke, dass ich es aber nicht hätte anders machen können. Ich hätte doch mein Kind nicht ignorieren können, nur damit er sich besser fühlt.
Aber ich konnte ihn nicht glücklich machen. Und es gelingt es mir nicht, komplett der Überzeugung zu sein, dass die Weiterführung der Beziehung keinen Sinn gemacht hätte. Verrückt. ES ist so, als ob ich immer noch nicht klar sehen kann.
Ich kann nur vermuten, dass wir so denken, weil diese Manipulationsversuche immer vereinzelt kamen und nicht offensichtlich waren. Soweit kann ich es jetzt nach diesen 12 Monaten sehen. Dass ich manipuliert wurde, war mir lange nicht bewusst.
Ob ich wieder eine Beziehung eingehen kann, weiß ich nicht. Aber ich habe gesehen, dass man als Single nicht allein ist. Ich habe vor einigen Monaten meinen Verstand eingeschaltet, um mir das Singledasein langfristig so zu gestalten, damit ich nicht einsam bin. Dann bleibe ich lieber allein, bevor mir das wieder passiert, mit einem sozialen Nertzwerk, was ich nun im Begriff bin, aufzubauen.
Was bleibt: Die wirklich riesige Angst, dass man jemals im Leben wieder so leiden muss.

Man kann sagen, was man will, die letzten Monate waren so, als ob jemand meiner Liebsten wirklich gestorben ist.
Ich fühle jetzt schon anders und nicht mehr so, wie am Anfang der Trennung, aber ich brauch halt so lange Zeit. Aber ich arbeite sehr daran, damit ich für mich, also nicht in einer Beziehung, glücklich zu werden, so wie ich es früher auch war. Solange ich alleine bin, kann mich niemand mehr so und immer wieder verletzen.
Für meine Tochter war meine Entscheidung gut.
24.07.2014 20:03 •
A
Was ist passiert? Stand zwischen Kind und großer Liebe
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H
Hallo Susanne,

letztes Jahr wollte er selbst etwas ändern, nachdem er merkte, dass er seine Aggressionen nicht im Griff hat und ich sagte, dass ich die Beziehung nur mithilfe einer Therapie fortsetzen kann. Trotz dieses Wissens bin in seinen Augen trotzdem immer ich am Scheitern der Beziehung schuld gewesen, weil ich ihn auf die Palme gebracht, ihn provoziert, mich nicht genügend um ihn gekümmert hab....etc etc. Das hat er mir immer wieder gesagt. Und dass ICH sein Leben zerstört hab. (Das makabere an der Geschichte ist, dass wir beide verheiratet waren, eine Affäre hatten und uns letztendlich von unseren Partnern getrennt haben). Mit meinen beiden erwachsenen Kindern gab es weniger Probleme, obwohl er auch sie wenn er ausgetickt ist, immer wieder beschimpft hat. Aber nur mir gegenüber. Der Jüngste (10) hat viel mitgemacht und das tut mir auch sehr leid. Am Anfang haben sie sich gemocht, doch als es die ersten Probleme gab und der Kleine mit ihm nichts mehr zu tun haben wollte, hat er auch ihn immer schlecht gemacht. Wir haben nicht zusammen gewohnt und ich war ständig zerrissen und hab irgendwie ein Doppelleben geführt. Eins mit Kind und wenn der Kleine beim Vater war, mit ihm. Zeit für mich selbst blieb keine mehr, denn jede freie Minute hat er für sich beansprucht. Bin ich mit meiner Tochter irgendwohin gegangen, gabs ein Riesentheater, Vorwürfe und endlose Diskussionen. Ich war oft so ausgelaugt. Entschuldigt hat er sich als es ihm selbst so schlecht ging, oft und auch viel geweint. Dann tat er mir oft unendlich leid. Manchmal hatte ich das Gefühl dass er richtig klare Momente hatte und das nährte immer wieder die Hoffnung....Durch die ganzen Vorfälle hab ich eine richtige Bindungsangst entwickelt und konnte vorerst nur noch auf Sparflamme mit ihm zusammen sein. Aber er hat das nicht verstanden. Seine eigenen Söhne haben auch den Kontakt abgebrochen, er begreift nicht warum.

Ich hab inzwischen viele Bücher zum Thema gelesen, viel recherchiert und mit meinen eigenen Ärzten geredet. Ich weiß dass die Ursachen in seiner Kindheit liegen und dafür hasse ich seine Eltern. (bereits verstorben). Doch auf eines läuft es immer wieder hinaus: ER SELBST muss das Problem erkennen und aktiv etwas dagegen tun WOLLEN. Doch die wenigsten tun das, vielleicht ist es da auch nicht so stark ausgeprägt.
Ja, und wir....auch ich hab mich manipulieren und erpressen lassen, hab keine Grenzen setzen können. Warum ich so bin wie ich bin weiß ich auch. Auch das liegt wiederum in meiner Kindheit begründet. Letztes Jahr hab ich den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen, da auch sie mich bis zum heutigen Tag nicht akzeptieren und mich immer noch wissen lassen, dass ich nichts wert bin. Meine Mutter hat so viele Ähnlichkeiten mit ihm, ich bin mir sicher, dass auch sie eine Narzisstin ist. Nach so vielen Jahren habe ich diesen Schritt endlich geschafft und bin froh drüber, aber bei ihm.... da spielen eben Gefühle eine Rolle....mit keinem hatte ich zuvor solch eine Verbundenheit gespürt. Und immer wieder quält mich trotz meines Wissens die Frage nach dem WARUM? Ob man das jemals begreifen kann? Jeder war doch für den anderen die große Liebe....

Ich bewundere dich wirklich, dass du schon so viel geschafft hast und auch teilweise wieder positiv denkst. Doch Spuren hat das alles hinterlassen. Wir werden nie wieder diesselben sein....
Und irgendwie ist es schon richtig: Auch unsere ehemaligen Partner sind Opfer und werden nie glücklich werden weil sich das Spiel immer wiederholt. Und nur wer das selbst erlebt hat, kann verstehen was in uns vorgeht, dass unsere Seele gebrochen ist und wir trotzdem einen Teil von diesem Menschen lieben! Vielleicht immer lieben werden.

Traurige Grüße
24.07.2014 21:53 •

Ach Hexlie,

so merkt man, dass man sich wohl doch nicht alles eingebildet hat, wenn es anderen auch so ging.

Ja, sie ertragen es nicht, wenn jemand anders auch noch Aufmerksamkeit bekommt, wenn auch jemand anders eine Rolle in unserem Leben spielt, wenn jemand anders auch Liebe erhält.

Die Tränentage kommen, manchmal gewaltig, aber insgesamt wird es weniger.

Und auf ihn kann ich nicht wütend werden, ich sehe mehr das unglückliche Kind in ihm. Schade. Doch er hätte die Chance gehabt, an sich zu arbeiten. Und seine Liebe reichte nicht aus.

Wie es mit mir weitergeht weiß ich nicht. Ich kann mir vorstellen, allein in meinem zukünfigten Haus glücklich zu werden, in einem sozialen Netz, was ich mir wieder aufbaue, oder eben mit einem Partner. Doch Letzteres kann ich mir im Moment noch gar nicht vorstellen und ich weiß nicht, ob ich dieses Risiko nochmals eingehen will. Einen absolut ausgeprägten Narzissten würde ich jetzt wohl erkennen, aber jemand wie ihn, der es in Zügen hat, es aber nicht gleich so offensichtlich ist....ich trau meinem Instinkt und Urteilsvermögen gar nicht mehr.
Und leider bin ich innerlich immer noch nicht von ihm weg.
Ich hoffe sehr, dass ich es bald geschafft habe. Mein Antrieb ist es, ein Vorbild für meine Tochter zu sein und es gelingt mir, wie ich es in kleinen Vorfällen sehe. Das ist das, was mir hilft, weiterzumachen.
Im Prinzip ist sie eigentlich mein Schutzengel, denn ich hätte das alles nicht so geschafft, wenn ich diesen inneren Antrieb, für sie eine gute Mutter zu sein, von der sie für das Leben lernt, nicht hätte. Ja, ich bin diese Beziehung eingegangen, das war rückblickend ein Fehler, aber nun muss ich ihr zeigen, dass es nicht das Ende bedeutet.
Ich kann es Euch gar nicht sagen, wie sehr mir dieser Gedanke an ihr hilft. Meine Psychologin sagt mir, dass ich es auch für mich tun muss, aber das interessiert mich im Moment absolut nicht. Für mich wäre das alles egal. Da bin ich noch lange nicht so weit, wie ich eigentlich sein müsste. Der alleinige Antrieb ist, vor meiner Tochter zu funktionieren und ihr zu verstehen zu geben, dass man sich durch so einen Menschen nciht dauerhaft unglücklich machen darf. Das ist meine Verantwortung. Ich hoffe, dass ich es irgendwann auch so sehen kann, dass es auch für mich so wichtig ist, diese Schritte zu gehen, aber im Moment tue ich das nocht nicht. Das fällt mir noch zu schwer. Aber manchmal gibt es schon Tage, an denen ich einfach mal lachen kann. Das ist doch auch schon etwas.
Hexlie, Du schaffts das auch.
27.07.2014 21:44 •

H
Da bin ich mir leider überhaupt nicht sicher!
Bei uns war es ja immer so, dass eine Zeitlang Funkstille war und er sich dann wieder gemeldet hat, das ich ihm fehle, das er nachgedacht hat, das er mich immer noch liebt usw. So auch vor kurzem wieder. Ich hatte ihm zwar auch (wieder) zurückgeschrieben, aber nicht mehr so wie sonst, ich war diesmal einfach zu sehr verletzt. Als ich mich nicht auf ein Treffen eingelassen habe, ist sein Bereuen sofort wieder in Haß umgeschlagen und er hat mich aufs Übelste beschimpft. Er hat dann ja auch immer eine immense Zerstörungswut, ein paar Tage später hatte ich ein Buch, was wir beide bezahlt haben, zerfetzt vor der Haustür liegen, den Rest im Briefkasten. Und heute lag (ich hatte mal eine Tasche bei ihm gelassen) eben diese mit einem toten Koi darin (den hatte ich ihm mal geschenkt) auf meinem Haustürdach. (Mehrfamilienhaus, wohlgemerkt). Konnte es zum Glück wegräumen bevor es jemand gesehen hat. Solche Geschenke hab ich schon öfter bekommen. Auch alles was ich ihm mal geschenkt hab, hab ich bei jeder Trennung zerstört vor der Tür bzw. im Briefkasten gehabt.
Und was mach ich? Hänge innerlich noch immer an ihm! WARUM? Ich verstehe mich selbst einfach überhaupt nicht. Ich hätte es NIE für möglich gehalten, dass ich ihn, obwohl er so gestört ist, nicht loslassen kann. Ich wünsch es mir so sehr, aber es geht einfach NICHT ! WAS UM ALLES IN DER WELT IST DENN BLOSS MIT MIR NICHT IN ORDNUNG? Vielleicht, weil ich auch immer wieder an die liebevolle Seite denken muß. Er kann eben auch das komplette Gegenteil sein. Ich kann diese beiden Gesichter einfach nicht in Einklang bringen.... Das fällt mir so verdammt schwer. Und meine Freundin versteht es auch nicht. Sie fragt, was sie mit mir bloß noch machen soll. Dennoch hält sie zu mir, dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Ich sitz in einem absolut tiefen Loch, fühl mich einsam und allein. Mir ging es schon oft in meinem Leben schlecht, aber diesmal ist es noch viel schlimmer. Hinzu kommt noch, dass meine Tochter, mit der ich ein ziemlich enges Verhältnis hatte, heute in ihr neues Leben aufgebrochen ist. 670 km weit weg. In dein Bundesland, Susanne. Nach Wyk auf Föhr. Der Kleine ist draussen spielen und mein mittlerer Sohn hat heute seinen ersten Ausbildungstag. Meiner ältesten Katze geht es schlecht und auch sie werd ich bald verlieren....zu ihr hab ich eine ganz besondere Beziehung. Ich hab mich in meinem ganzen Leben noch nie so verlassen gefühlt. Als alles so stressig war, hab ich mir gewünscht, mehr Zeit für mich zu haben. Jetzt hab ich sie und sitz in einem tiefen Loch. Hab die Woche noch Urlaub und bin am Boden zerstört. Alles ist so sinnlos, ich hab das Gefühl als werd ich an der ganzen Situation zerbrechen. Ich kann mir nicht mal sagen, dass es für mich gut ist, dass wir getrennt sind, ich bin mir selbst grad überhaupt nicht wichtig. Ich lass mich nicht gehen, ich mach mich zurecht wenn ich rausgeh und äusserlich sieht man mir nichts an. Aber innerlich bin ich zerbrochen. Manchmal weiß ich nicht ob ich ihn hasse, ich hab ihn eigentlich auch nie gehasst, weil ich weiß warum er so ist. Es tut mir leid um die Zeit als er die Therapie begonnen hatte, da hatte sich wirklich etwas geändert, aber nun ist alles wieder wie vorher. Manchmal würde ich ihm gerne meine Wut und Verletzungen ins Gesicht schleudern, aber ich weiß, dass er nichts von dem verstehen würde. So war es immer und so wird es immer sein. Ich les gerade ein Buch über paradoxe Leidenschaften. Dort hab ich uns auch wiedergefunden, es ist so krass. Deswegen wahrscheinlich von beiden Seiten diese Abhängigkeit !

Habt ihr denn nochmal Kontakt gehabt? Wenn ja, wie hat er sich gestaltet? Das was du über das eventuelle allein bleiben schreibst, kann ich so gut nachvollziehen, ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder jemanden an meiner Seite zu haben, in mein Herz zu lassen. Vielleicht wird es immer von ihm besetzt sein. Ich hatte ihm am Anfang mal ein Gedicht geschrieben, als wir beide noch mit unseren anderen Partnern zusammen waren. Ironischerweise steht da in der letzten Zeile .....denn du weißt doch, der Platz in meinem Herzen gehört auf ewig nur dir! Wie makaber....

Sorry, wenn das alles wie jammern rüberkommt, das soll es nicht sein, es beschreibt einfach nur mein Gefühl...

Susanne, ich hoffe, dass es dir einigermaßen gut geht, ja, ich wünsche es dir sehr!
Wünsche dir und allen anderen ein schönes WE und wenn möglich, positive Gedanken!
01.08.2014 15:09 •

H
Nochmal was dazu das du schreibst es war ein Fehler. Ja, im Nachhinein betrachtet schon. Aber das wussten wir doch am Anfang nicht, wir konnten ja nicht in den Menschen reingucken oder in die Zukunft. Ich hab mal in einer meiner Therapiesitzungen gesagt das ich mich schuldig fühle, weil er sich meinetwegen (zwar nach langem hin und her) von seiner Frau getrennt hat und ich mich nun von ihm. Aber da sagte sie, dass ich das doch nicht wissen konnte, wie er tickt, das merkt man doch erst im Laufe der Zeit. Da hat sie natürlich recht, aber heute wünschte ich mir, er wäre dort geblieben. Zwar bestand die Ehe auch nur auf dem Papier, aber sie hatte sich an diese Hölle gewöhnt....
03.08.2014 21:30 •

Hallo Hexlie,

entschuldige meine spätere Rückmeldung.

Bei mir war es etwas anders. Ich bin einfach fallen gelassen worden wie eine heiße Kartoffel. Doch auch ich habe ihm am Schluss seine Geschenke zurück gegeben, nicht immer im guten Originalzustand. Ignoriere das einfach.

Ich kann verstehen, dass Du gerade durch die Hölle gehst. Ich weiß nicht, wie viel Tränenvolumen ich eigentlich produziert habe, es war so immense. Dass es solche Herzschmerzen gibt, wusste ich nicht. Dass ich so lange traurig bin, auch nicht.
Nach knapp einem Jahr habe ich gute Lichtblicke. Du hast doch Deine Kinder, du bist nicht allein. Schnapp Dir dann einfach Dein jüngstes Kind und mach etwas mit ihm, damit Du nicht zu lange in Gedanken nur um ihn kreist. Das tun wir nämlich.
Und mach etwas, damit Du in Bewegung kommst. Das hilft in der Tat. Am Anfang war es einfach nur Walken, inzwischen bin ich beim Joggen. Das hilft wenigstens kurz gegen die depressive Stimmung.
Schwimmen hilft bei mir leider nicht ganz so gut, aber Joggen powert aus.
Viele Bücher habe ich gewälzt, in der Tasche einen Zettel gehabt, ausschließlich mit einer Liste der immer wieder verletztenden Sätze, so dass ich ihn mir immer wieder rausziehen konnte und sah, dass ich das nicht geträumt habe.
Ja, man zweifelt immer wieder, ob man das ganze einfach zu schwer genommen hat, war doch nicht so schlimm. Keine Ahnung, warum ich das immer gedacht habe und immer noch denke. Wenn jemand aus meinem Umfeld mit solchen Verletzungen leben würde, würde ich mir an den Kopf fassen, nur selbst hat man für sich den Blick nicht dafür.

Allein bist Du glücklicher. Schalte ihm doch eine Partnerschaftsanzeige, dann ist er eventuell bald abgelenkt und dann stalkt er Dir nicht mehr nach.
Rufe alte Freundinnen an, schau nach neuen, such Dir Ablenkung, vor allem körperlich, auch wenn es sehr schwer fällt.

Und die 670 km Distanz zu Deiner Tochter muss auch erst verdaut warden, aber Hauptsache, sie ist doch glücklich, oder

Weiter durchhalten!
03.08.2014 22:09 •

Inzwischen sind es über 13 Monate seit meinem Auszug. Überwunden ist es immer noch nicht. Doch mit jeder Tiefphase, vor allem der letzten etwas deftigeren, kommt eine bessere Hochphase.
Ich weiß nicht, warum das so ist. Diese Tiefphasen sind dann echt auch wieder Phasen des Weinens.
Doch etwas ändert sich in mir: Zum einen bin ich ja beim Betrachten von seiner Person immer dabei gewesen, ihn zu entschuldigen, weil er das Bedürfnis nach so viel Aufmerksamkeit hatte. Doch es zählen aber auch die Methoden, die er angewandt hat, sein Befürnis zu stillen. Das erste kann man entschuldigen und man hat Verständnis dafür. Für die Wahl seiner Methoden (Abwertungen meiner Tochter, Kritik) habe ich KEIN Verständnis, auch wenn es infantil von ihm war. Nun mehr seine Methoden an sich zu betrachten, wie er versuchte, einen Keil zwischen mir und meiner Tochter zu schieben, hilft mir auch weiter, etwas Abstand zu gewinnen.

Nun habe ich eine Frage an Euch, in der Hoffnung, dass noch jemand meinen Thread liest. Mir wird langsam auch klar, warum ich nicht eher gehandelt habe bzw mich so lange so behandeln ließ. Ich ahne es. Da bin ich noch gedanklich am Sortieren.
Doch eines belastet mich wirklich: In den letzten Monaten unserer Beziehung, als alles schon so schlimm war, ich diese Verletzungen nicht mehr ertragen konnte, wurde mein Verhalten unverzeihlich. Man kann es fast schon hysterisch nennen. Ich schrie, warf dann Dinge durch die Gegend, einfach, damit er aufhörte, wieder verletzend zu sprechen, also mein Kind mir gegenüber abzuwerten. Ich habe so Angst, dass ich mich irgendwann wieder so verhalte.
Kennt Ihr so etwas und wisst Ihr, wie man dagegen etwas unternehmen kann? Ich will nie wieder die Kontrolle über mich verlieren. Gelassenheitstraining? Wie schaffe ich es, dass ich mich nicht mehr so aus der Fassung bringen lasse. Mir ist schon klar, dass ich nicht mehr mit jemanden zusammen sein sollte, dem mein Kontakt zu mein Kind stört, doch wie lerne ich es, dass mich so etwas nicht aus der Fassung bringt?
14.08.2014 21:08 •

Warum passieren solche Tage und es kommt einem in den Sinn, was so gesagt wurde.
Und dann sind es neue Stiche, die man verspürt.

12 Monate vor meinem Auszug sagte er:
....Ich werde nicht bis an mein Lebensende alleine bleiben wollen, ....
sagte dann, dass ich mich entscheiden soll, wie es weitergehen soll un
......aber im Moment bin ich nur leer und ich werde eine sehr lange Zeit brauchen um wieder den Kopf hoch zu bekommen.

Typisch männlich gedacht? Da ist man doch schon während der Beziehung, auch wenn es Krisenzeit ist, doch nur eine von mehreren Möglichkeiten, oder?

Sorry, aber habe eine e-mail gefunden, die noch nicht gelöscht war und das ist wie ein neuer Messerstich.
15.08.2014 10:15 •

Hallo Susanne,

ja, ich lese hier immer nich mit, auch wenn ich längst nicht mehr soviel schreibe wie zu Anfang. Aber dein Threat steht immer noch auf meiner unbedingt lesen-Liste.

Du bist abwechselnd immer noch niedergeschlagen? Vielleicht muss das so sein, damit wir alles heilen können? Ich habe auch immer noch Phasen der Trauer, auch wenn es für mich eigentlich alles wieder gut geworden ist. Aber was passiert ist, kann nicht rückgängig gemacht werden. Es hat mich verletzt, und zwar zutiefst! Es hat alte Wunden wieder aufgerissen, die nun vermutlich Jahre zum heilen brauchen. Von daher wird es einfach so sein, dass der Alltag noch längst nicht eingekehrt ist.

Ich bin jetzt nicht der Fachmann für solche Fragen. Aber ich denke, dass deine Über-Reaktion daher stammt, dass er dir einen Spiegel vorgehalten hat. Er hat deine wunden Punkte aufgezeigt, und das können wir am wenigsten ertragen. Wenn du also verstehst, was er in dir ausgelöst hat, wirst du zukünftig gelassener sein. Er hat deine Tochter nicht respektiert? Hast du es denn getan, wie du es erwarten würdest? Hast du sie nicht vielleicht auch ihm zuliebe vernachlässigt, und das war dir unterbewusst klar? Gehe in dich und durchlebe diese Situationen noch einmal. Vielleicht erhälst du Antworten auf deine Fragen.

Letzten Endes wirst du daran wachsen und beim nächsten Mal anders reagieren. Da bin ich mir ganz sicher, dass wir alle von den Trennungen lernen, auch wenn wir es vielleicht momentan gar nicht sehen können.

Drück' dich!
Alex
15.08.2014 16:29 •

Hallo Alex,

schön, dass Du noch bei mir bist. Ja, diese Phasen wechseln so unheimlich bei mir. Und erklären kann ich es nicht, wieso es so ist, aber wenn ich dann endlich diese Phasen mit Weinen beende, geht es insgesamt wieder besser als jeweils vorher.
Aber wir haben ja schon vermutet, dass ich zu den Langsameren hier gehöre. Im Prinzip bin ich ja ganz stolz auf meine Hochphasen.
Zwischendurch sind dann auch seit geraumer Zeit nun Denkansätze, so dass ich mich dann mehr mit mir beschäftige und nicht nur sein Verhalten sehe.
Aber dann kommt mal wieder was wie heute und reißt ein paar Wunden auf.
Ja, Du hast recht, ich habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn es um meine Tochter geht. Immer habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich nie so Zeit für sie hatte, wie ich es mir einfach mal früher erträumt habe, weil ich immer arbeiten musste. Und auch ihm zuliebe musste sie zurück stehen. Das muss ich mir in der Tat durch den Kopf gehen lassen.
Doch glaube ich auch, dass er durch die ständige Kritik genau EINEN wunden Punkt erwischt hat, den er gar nicht kannte und der mir immer bewusster wird.
Kritik kenne ich so zur Genüge, sie ist mir so im Gedächtnis. Meiner Mutter konnte ich eigentlich nie was recht machen. Und wenn es ihr zu bunt wurde, wurde man mit Nichtachten bestraft oder aus dem Haus werfen, Kontaktabbruch. Und ich bin so richtig darauf konditioniert worden, dann auch jemanden nachzulaufen.
Damit möchte ich meiner Mutter keinen Vorwurf machen, es sind einfach Fakten und die Umstände für sie waren auch nicht einfach. Drei Kinder im jungen Alter bekommen, insgesamt keine 3 Jahre Altersunterschied zwischen ältestem und jüngsten Kind und mit einem Alk. verheiratet und einem Mann, der sehr dominant sein wollte, aber seine Probleme einfach im Alk. lösen wollte.
Kritik ist derzeit etwas, was ich noch schlechter weg stecke als davor. Ich leide jetzt sogar sehr darunter und ich muss einen Weg da raus finden. Da hilft es auch nicht, dass ich schon wieder positive Seiten im Leben sehe und sie genieße. Da habe ich in der Tat ein grundsätzliches Problem. Kritik verursacht heftige Reaktionen bei mir und dann bin ich aber auch total verunsichert. Als ob etwas zum Überlaufen kam und ich muss aber quasi ein Ablassventil weiter unten finden.

Und was mir immer wieder zusetzt sind diese Zweifel, ob nicht alles doch meine Schuld war. Diesen Zwiespalt habe ich immer noch nicht in den Griff bekommen. Das ich alles mit meinem Verhalten so weit getrieben habe. Aber dann hätte er doch vernünftig mit mir reden müssen. Dann bringt mich das so weit, dass ich meinen ersten Beitrag hier immer wieder lesen muss und mich erinnern muss, dass es nicht komplett meine Schuld gewesen sein kan. Denn was ich vor gut einem Jahr hier geschrieben hab, war ja nicht die Interpretation von Vorkommnissen, sondern es war zitiert und beschrieben, was gesagt wurde.

Alex, auch ich habe Deinen zweiten Thread hier gelesen und wusste damit, dass es wirklich nicht so einfach für Dich ist und bekomme ja mit, wie auch Du noch mit den ganzen Geschehnissen bei Dir kämpfst und so an Dir arbeitest. Du warst mir da ja immer vom Tempo her voraus . Und bei all dem konntest Du mir immer Halt geben. Danke Dir dafür nochmals wirklich sehr.
15.08.2014 17:50 •

L
Hallo Susanne, ich hab den größten Teil Deines doch langen Threads gelesen. Ich glaube ich verstehe Deinen Ex, womit ich nicht sagen will, dass sein Verhalten richtig ist. Ich denke er hat panische Angst davor, nicht genug geliebt zu werden. Er kann nicht gut geben, weil er einfach das Gefühl hat, selbst zu wenig Liebe bekommen zu haben. Ich muss zugeben, dass ich selbst mit diesem Problem gekämpft habe lange Zeit. Er war bereit, Dir viel zu geben, erwartete aber gleichzeitig dasselbe oder noch mehr, zurückzubekommen. Wahrscheinlich hatte er zu seinen eigenen Kindern kein gutes Verhältnis, weil er bei Kindern denkt: Kindern muss man mehr geben, als man zurückbekommt. Kinder zieht man groß, investiert...doch irgendwann haben sie ihr eigenes Leben, Familie etc. Weisst Du, wie seine eigene Kindheit war? Das Problem bei solchen Menschen ist oft, dass sie selbst als Kind nicht genug Liebe bekamen. Dadurch bleiben sie ein Leben lang auf der Gefühlsebene ein kleines Kind, das nach Liebe hungert und trotzig wird, wenn es teilen muss. Deine Tochter stellte für ihn eine Gefahr da, er hatte ganz einfach Angst, Du liebst sie mehr als ihn. Ähnlich wie ein kleines Kind, das ein Geschwisterkind bekommt und es dann hasst, weil es die Mama nicht mehr ganz für sich alleine hat. Meine älteste Schwester zum Beispiel, hat heimlich meine mittlere Schwester mit einem Faden ausgepeitscht, als diese geboren wurde, und meiner Mutter vorgeschlagen, sie könne das Baby doch mal vom Balkon werfen und schauen was passiert (sie war 3)...das Problem ist nur, bei Kindern toleriert man sowas noch, bei einem erwachsenen Mann, der seelisch noch ein kleiner Junge ist, nicht. Ich denke er hätte an seinen unterbewussten Traumata arbeiten müssen. Aber logisch, für ihn ist sein Empfinden total real und daher sieht er das Problem bei Dir. Ich denke er ist selbst sooo verletzt, dass er gar nicht mehr gemerkt hat, wie sehr er Dich verletzt hat. Das tut mir für euch alle leid, für ihn, der er noch immer der kleine, ungeliebte Junge ist. Für Dich, die ihn verlieren musste um die eigene Tochter zu schützen. Und für Deine Tochter, die solche Behandlung nicht verdient hatte. Es ist völlig richtig, dass Du Deine Tochter geschützt hast. Aber was ich zum Schluss noch sagen will: Diese Sprüche von wegen die Kinder kommen immer an 1. Stelle, egal wie gross die Liebe ist, halte ich auch nicht für richtig. Schließlich ist Anja schon quasi erwachsen. Und es ist auch was dran, dass Kinder früher oder später ihr eigenes Leben leben. Aber mit dem Partner plant man alt zu werden. Ich hätte auch keine Lust auf einen Partner, der seine Kinder immer über mich stellt. Warum denn? Kann man nicht den geliebten Menschen und die großen(!) Kinder einfach auf dieselbe Ebene stellen? Ich denke wenn die Kinder ein Leben lang an 1. Stelle stehen, braucht man keinen Partner. Ich will Dir nicht unterstellen, dass es bei Dir so war. Meine Aussage bezog sich nur auf die Kommentare einiger User.
16.08.2014 15:51 •

Lorelei,

ja, soweit habe ich es auch gesehen. In ihm diesen kleinen Jungen, der sich nach Liebe sehnte und egal wieviel ich ihm auch gab, es war nie genug. Und es ist wahr, meine Tochter war für ihn eine Bedrohung.

Ich weiß, dass bei ihm in der Familie sich alles um die Mutter drehte. Sie kam vor allen Kindern. Sie war krank, hat sich selbst teils bzw kränker gemacht als sie schon war. Und sie genoß es, im Krankenhaus zu sein, verlängerte ihren Aufenthalt, weil sie dort Aufmerksamkeit erhielt, indem sie dann immer wieder Schmerzen erfand und ähnliches. Das ist nun keine Interpretation von mir, sondern von den Geschwistern meines Ex so erzählt. Deswegen war für ihn mein Verhalten Anja gegenüber auch etwas, was er nicht kannte. Die Mutter war für das Kind da und nicht umgekehrt.

Auch wenn ich das schon teils mit der Zeit immer mehr ahnte, hatte ich keine Chance. Ich habe mir in jungen Jahren sehr ein Kind gewünscht, nach vielen Problemen gab mir Gott meine Tochter. Und sie ist eine Leihgabe, die mir nicht gehört, aber ich habe Verantwortung dafür, sie auf das Leben draußen vorzubereiten und ich möchte auch der Hafen sein, den sie findet, wenn sie Hilfe braucht und möchte.

Seit unserem Auszug hat sie sich so wunderbar gemacht. Sie war schon immer ein Spätentwickler, aber auch da kann man streiten, ob es nun durch meine Erziehung bedingt war. Ich denke nicht, denn väterlicherseits gibt es Entwicklungsverzögerungen mit Lernproblemen und mein Kind zeigt die gleichen Zeichen. Also musste ich hier einfach Geduld lernen und ich weiß, alles ist mal 2-3 Jahre später bei ihr. Sie hat nun ihre Kontakte, sie ist mobil mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und sie geht - halt etwas später als andere- ihren Weg. Und ich gehe davon aus, dass sie nach ihrer Ausbildung bzw kurz darauf dann auch nicht mehr bei mir wohnt.
Somit war sie auch nicht auf einem 1. Platz, aber sie war für mich gleich gestellt, wurde als mein Kind auch anders behandelt als er.
Doch wie Du es sagst, er empfand sie als Bedrohung, die ihm Zeit weg nimmt wie er es sagte, aber auch im Prinzip Aufmerksamkeit von mir und wie er micht Sicherheit empfand, auch Liebe. Ich habe auch noch von keiner anderen Familie/Beziehung gehört, dass es stört, wenn die im Haus mitwohnenden Kinder im Alltag zum Frühstückstisch kommen und der Partner sich dann in der Zweisamkeit gestört fühlt. Das mal als Beispiel, wie sehr er sich da verrannt hat.
Und das genau macht es mir schwer. Im Prinzip war es ein liebenswürdiger und liebenswerter Junge, doch durch diese Umstände hatten wir keine Chance, denn ich konnte nicht mehr länger als Abwehrschild dienen und diese Giftpeile, die er auf meine Tochter abzielte, indem er erst mir gegenüber abwertend über sie sprach und dann sie mehr oder mehr auch mitunter direkt angriff, abwehren.

Nun sehe ich auf der einen Seite meine Tochter und weiß, dass sie sich nun wirklich entspannt weiter entwickeln konnte, die zum Frühstückstisch kommen kann, ohne dass sie das Gefühl hat, unerwünscht zu sein und ich seine Unzufriedenheit nicht mehr spüre, die dann in mir zu ständigen inneren Anspannungen führte.
Doch oft habe ich das Gefühl, versagt zu haben weil ich ihm nicht helfen konnte und deswegen auch unsere Beziehung scheiterte.
Ich galube nicht, dass ich von ihm abhängig war. Das könnte man ja vermuten, weil ich nach einem guten Jahr immer noch diese Tiefphasen habe. Doch diesen Menschen habe ich von ganzem Herzen geliebt.
Und er hat es nie so empfunden! Diese Liebe für ihn kam nie bei ihm an. Und ich hatte seiner Meinung nach ein Problem und meine Tochter hat es - so seine Worte - geschafft - unsere Beziehung endlich kaput zu machen.

Und ich gestehe: ja, es fiel mir so schwer, zu gehen. Für manch außenstehende Mutter bestimmt nicht nachvollziehbar.
Seine Reaktion darauf : Dann weißt Du ja jetzt, was Du verloren hast. Nimm Dein Hascherl und verschwind.
Worte, die man nie vergisst mit ihm als Bild vor den Augen, das immer wieder erscheint.
Das sind meine psychischen Rückfälle. Auch wenn es mir nun zwischendurch gut geht, dieses Gefühl der inneren Traurigkeit ist einfach immer noch da und standing present, weil ich ihn und das Vertrauen in meine Liebe an ihn verloren hab. Ja, er ist leider emotional auf eine bestimmte Stufe geblieben, doch ich konnte ihm nicht helfen.
16.08.2014 17:01 •

L
Es ist wirklich traurig. Ich denke es wäre für ihn eine Chance gewesen, seine Traumata zu bearbeiten. Eine Chance, sich endlich geliebt zu fühlen und echte Liebe zu geben und sich Deiner Tochter und auch seinen eigenen Kindern zu öffnen. Ich selbst habe damals die Kurve gekriegt. Eine Therapie hat mir nicht geholfen, aber Techniken, die aufs Unterbewusstsein wirken. So wird er leider für immer innerlich und äußerlich einsam bleiben. Er tut mir sehr leid, ich habe auch das Gefühl, ich bin die Erste hier, die auch für ihn Mitgefühl aufbringt. Ich denke man kann sowas nur verstehen, wenn man selbdst diese Gefühle kennt. Hinter jeder psychischen Störung steckt Angst. Und diese Angst lässt sich nur durch echte Liebe heilen. Habt ihr jemals über seine Kindheit in diesem Zusammenhang gesprochen? Oder hast Du ihm nur gesagt, dass er Dich verletzt und damit aufhören soll? Ich denke es ist sehr schwer, als Muttee, deren Kind gemein behandelt wird, noch verständnisvoll zu reagieren. Dennoch wäre es wohl der einzige Weg gewesen, das Ganze zu retten, wenn Du ihm klargemacht hättest, dass Du seine Sichtweise verstehst und ihr gemeinsam den Ursachen auf den Grund geht.
16.08.2014 20:01 •

Ach Lorelei,

anfangs habe ich ganz ruhig und auch gleich gesagt, dass seine Äußerungen mich verletzen. Ich hatte ja bis fast zum Scluss keine Ahnung, dass es Menschen gibt, die Probleme damit haben, zu wenig Aufmerksamkeit zu bekommen.
Irgendwann, aber schon ziemlich in den letzten Monaten, in denen ich auch nicht mehr konnte, meinte ich nur, dass er sich verrannt hat.
Er war definitive nicht bereit, sich zu ändern. Und das ist etwas, was mir so lange zugesetzt hat. Wenn er mich doch angeblich so geliebt hat, dann hätte er doch mit daran arbeiten müssen. Er ist mit zu einem Paartherapeuten und danach mit mir in ein Seminar für Kommunikation, doch saß er dort, verweigerte die Mitarbeit. Meine Psychologin meinte, dass dieses Verhalten eher passiv-aggressiv war. So konnte niemand was sagen.
Sein Verhalten war total infantil. Und seine Meinung über meine Tochter zu äußern war wichtiger, als dass ich bleibe.
Ich habe ihm sehr lange immer wieder und immer deutlicher gesagt, dass mich das zerstört und irgendwnn habe ich ihm gesagt, dass er mich dazu bringt, dass ich gehen muss, wenn sich das nicht ändert, weil ich einfach nicht mehr kann. Doch er bestand auf sein Recht, frei zu sagen, was er denkt. ER war nicht offen für, denn ich hatte das Problem. Für irgend etwas die Verantwortung zu übernehmen, sei es für seine Kinder, für mich, das wollte er nicht.

Und das macht mich immer wieder so traurig. Ich war es ihm nicht wert, dass er mal in sich geht.

Wie hast Du denn gemerkt, dass Du irgendwie ein Problem damit hast?


Dass hier er als rein der Böse gesehen wird, habe ich nicht so empfunden oder aus Beiträgen rausgelesen.
16.08.2014 20:12 •
A
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