Was macht einen schlechten Mann aus?

Zitat von Worrior:

Ich hatte noch vergessen das Aussehen hinzuzufügen, das muss natürlich für mich auch passen, ich sah das wohl als zu selbstverständlich um es zu erwähnen.

Das geht glaub vielen so.
Aber das macht einen Menschen ja nicht zu einem guten oder schlechten Partner bezüglich
Beziehungsqualitäten, sondern ist halt Geschmackssache...

Zitat von Schnuddel74:

er will eine Frau, die ultra selbstbewußt stark ist, eigendlich gerne allein ist, die ihr eigenes Ding macht, nicht anhänglich ist, etc...

Ich kann natürlich nicht in @Worrior reinschauen, aber ich würde das irgendwie ganz anders auffassen, was er hier in dem Thread geschrieben hat.

Ich würde das gar nicht so auffassen, dass er grundsätzlich seine Ruhe will, eher das er seine Ruhe vor Drama haben möchte. Vor Menschen, die ihm das Leben zusätzlich schwer machen, aus ihren eigenen Defiziten heraus, obwohl das Leben manchmal schon schwer genug ist. Quasi, nicht nach Hause kommen und dann noch mit Drama überschüttet werden.
Und ich finde das auch gar nicht so verwerflich, dass die Werte übereinstimmen müssen und sollte dies nicht der Fall sein und später herauskommen, seine Frau nicht ins eigene Wertesystem reinmanipulieren und diskutieren zu wollen, sondern sie so akzeptieren wie sie ist, aber auch, dass man dann nicht kompatibel miteinander ist. Klar, klingt alles sehr drastisch, aber wenn wirklich wichtige Grundwerte nicht übereinstimmen, dann ist niemand schuld daran, aber es sollte sich auch niemand verbiegen müssen.

Für viele andere Dinge, kann man Kompromisse und Lösungen finden, denn absolute Radikalität bringt auch nichts, weil mit einer perfekten Maschine, ist es auch langweilig, meiner Meinung nach.

Zitat von Schnuddel74:

etc...
...um es mal ganz platt zu sagen, wofür braucht sie dann ihn?

Wenn sie ihn wirklich braucht, dann klingt das eher wie ein Abhängigkeitsverhältnis. Beispiel: „Ich brauche jetzt dringend meinen Schnapps, nur so kann ich mich gut fühlen.“
Damit möchte ich nicht sagen, dass wir Menschen es nicht mögen, wenn unser Partner uns Sicherheit gibt. Wenn ein selbstbewusster Mensch liebt, möchte auch dieser selbstbewusste Mensch, Sicherheit von seinem Partner erfahren, denn dann ist man ja nicht mehr „einer allein“, sondern hat sich dazu entschieden, sein Leben mit jemand anderem zu teilen. Dieses eine Leben, bei dem man sorgfältig wählen sollte, wem man seine kostbare Zeit schenkt, mit dem man seine Gedanken, seine Gefühle und sehr viel mehr, teilt.

Ich bin hier jetzt mal ganz ehrlich, ich hatte einerseits schon eine sehr dramatische Partnerin, bei der ich immer verantwortlich dafür war, wie sie sich fühlt und wenn ich nicht funktioniert habe, wenn ich Mensch war und selbst überfordert, musste ich mir wirklich Sorgen um sie machen. Und das aus ihren Defiziten heraus. Grundsätzlich konnte sie nicht vertrauen, also konnte ich grundsätzlich nie genug geben, auch wenn ich im Endeffekt nichts falsch gemacht habe und treu und loyal war. Sie saugte meine Energie und ich habe es zugelassen.

Anderseits bin ich selbst nicht perfekt. Ich möchte meine Partnerin aber auch nicht für meine inneren Konflikte verantwortlich machen. Demzufolge arbeite ich daran, denn ich möchte weder für sie noch für mich, ein Abhängigkeitsverhältnis in irgendeiner Form erschaffen. Ich möchte, dass alles auf Freiwilligkeit und Aufrichtigkeit beruht. Weil man sich gegenseitig will, nicht weil man sich braucht, um emotional zu „überleben“, weil man sonst innerlich verhungert, wenn der andere mal Mensch ist und vielleicht selbst gerade gestresst oder überfordert ist und mir nicht exakt das gibt, was ich erwarte.
Aber niemand ist vollkommen, wir wurden alle auf unsere Art mit Spuren gezeichnet, die das Leben uns verpasst hat und schließen dadurch Dinge aus, die wir nicht mehr möchten. Entwickeln feste Werte und Grenzen.
Das bedeutet ja nicht, dass man eine selbstbewusste Frau möchte, weil man grundsätzlich einfach nur seine Ruhe will und sie einfach ihr Ding machen soll und man lebt so nebeneinander her und hat mal bisschen Spaß miteinander, wenn’s gerade mal passt.

Ich glaube am Ende ist niemand perfekt und ohne Zeichnungen des Lebens, wir sind ja keine Maschinen, aber solange die Werte zusammenpassen, man seine eigenen Fehler sieht, nicht stagniert, diese bearbeitet, ohne den Kern seiner selbst nur oberflächlich zu verändern und sich somit verbiegt und auch wenn man seinen Partner sieht, kann man tiefe Verbundenheit und Liebe aufrecht erhalten und für Sicherheit sorgen. Und ich finde es ist schöner wenn man das aufrichtig will, nicht weil man es braucht, um ein inneres Loch gestopft zu bekommen durch den anderen.

Nun, nur meine 2 Cent, verpackt in einen fetten Roman, wie üblich

Zitat von PizzaPeperoni:

denn absolute Radikalität bringt auch nichts, weil mit einer perfekten Maschine, ist es auch langweilig, meiner Meinung nach.

... und führt die Anforderungs-Kataloge des Online-Dating ohnehin in das Absurde ...........

Zitat von Schnuddel74:

und solange es keine toxische Beziehung ist, darf minimales Drama auch mal vorkommen.

Ich denke eine Beziehung wo es 24/7/365 immer nur super harmonisch und perfekt ist, wird es nicht geben. So sehr man es sich wünscht.

Und ich stimme absolut zu; ein gefestigter Mensch muss auch mit einem winzigen Bisschen Drama zurecht kommen, solange es selten und nicht toxisch ist.
Ich persönlich brauche auch keinen Streit, streite generell nahezu nie und mag Harmonie.
Bin aber durchaus konfliktfähig und denke ebenfalls, ein Mensch ist keine Maschine.

Die Ansprüche, die hier aufgezählt werden, sind schöne Ideale; diesen nahe zu kommen, ein löbliches Ansinnen.

Dass man ein solch ideales Wesen ohne die geringsten Probleme oder minimalste Defizite, egal ob männlich oder weiblich in natura findet, möchte ich arg bezweifeln, aber ich wünsche selbstverständlich viel Erfolg bei der Suche.

Zitat von Schnuddel74:

So war es nicht gemeint, aber es gibt ja gute Gründe warum zusammenleben will mit einen Partner - und irgendwie lege ich genau darauf den Fokus.

Mir geht es auch so.
Ich lese immer wieder, dass Partner gesucht werden, die möglichst unabhängig seien und es möglich gut finden sollten, alleine zu sein usw... wie @QueenA heute schon in einem anderen Thread schrieb - wer alleine sein will, der darf das ja gerne tun, doch bei einer Beziehung geht es datum - wie geht's zusammen.
Genau so sehe ich das auch.
Natürlich ist es nicht gut/richtig, mit einem Partner emotionale Löcher zu stopfen, das ganz sicher nicht, aber ich denke irgendwo spielt da auch noch etwas anderes mit hinein: für die einen ist der Partner Familienmitglied, eigentlich nicht austauschbar und ersetzlich.
Für andere ist ein Partner eine Kommodität, die Kirsche auf der Torte... lecker, aber verzichtbar.
Denke auch aus dieser unterschiedlichen Sichtweise ergibt sich ein unterschiedliches Empfinden und auch ein unterschiedlicher Stellenwert - sowie andere Vorstellungen/Erwartungen/Wünsche...
Nicht ganz einfach.

Zitat von Schnuddel74:

Nur beim kleinsten Problem wirft man nicht sofort das Handtuch - Streit wird es früher oder später immer geben.

Ein Großteil meines Beitrags beschreibt quasi genau das. Wie kommst du darauf, dass ich meinte, dass man bei dem kleinsten Problem das Handtuch werfen soll?

Es ging im Kern um tief verankerte Werte, die man für jemand anderen nicht über Bord werfen kann, es sein denn man verbiegt sich für die andere Person. Das muss schon passen. Man kann niemanden ins eigene Wertesystem hinein diskutieren, wenn man eine Person so möchte, wie sie ist.

Zitat von PizzaPeperoni:

Ein Großteil meines Beitrags beschreibt quasi genau das. Wie kommst du darauf, dass ich meinte, dass man bei dem kleinsten Problem das Handtuch werfen soll?

Ich glaube das war nicht auf dich bezogen sondern auf die extrem hohen Ansprüche manch anderer. In denen es bei weitem nicht nur um grundlegende Werte/Charakterzüge ging.

Zitat von MissNextDoor:

Ich glaube das war nicht auf dich bezogen sondern auf die extrem hohen Ansprüche manch anderer. In denen es bei weitem nicht nur um grundlegende Werte/Charakterzüge ging.

Dabei ging’s ja aber auch nicht darum, beim kleinsten Streit das Handtuch zu werfen

Zitat von PizzaPeperoni:

Dabei ging’s ja aber auch nicht darum, beim kleinsten Streit das Handtuch zu werfen

Nein, es ging darum, dass eine Dame so perfekt sein sollte, dass es gar nicht erst zu Streits und Handtüchern kommt (Gedöhns)
Aber ich nehme das auch alles nicht so ernst man kann sich Perfektion ja wünschen, ob man sie so bekommt, ist die Frage.

Zitat von Worrior:

Hey, nur ich darf hier Gedöhns mit h schreiben.

Ok

@MissNextDoor Hm, ich fasse das alles irgendwie ganz anders auf. So richtiges Drama ist doch von einer normalen Auseinandersetzung, Meinungsverschiedenheit und einem normalen Konflikt, unterscheidbar.
Ich glaube das ersteres gemeint ist, weil das nicht immer nur alles Friede Freude Eierkuchen ist, darüber ist man sich doch im Klaren.

Drama ist wohl für niemanden so the yellow from the egg. Es erstickt früher oder später. Ist schon wichtig seine eigenen Unsicherheiten auf die Spur zu gehen, damit anstatt Drama, gesunde Konflikte möglich sind. Ich denke du weißt, wie ich das meine, sonst liest du schließlich immer meine Gedanken Mademoiselle