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Freundin erwartet Heiratsantrag von mir / bin unsicher

Hermine47
Zitat von Starbrook:
Ich habe heute erfahren das meine Ex vor kurzem geheiratet hat


Und ich wollte schon fragen wer hier die alten Themen wieder ausgräbt.
Meine Sicht der Dinge : es ging ihr nie um Dich als Mensch,
wichtig war geheiratet zu werden fast egal von wem.
Ich glaube, wenn Du es so sehen kannst, wird es Dir weniger weh tun.

20.04.2025 10:10 • x 2 #106


S
Das was Hermine47 sagt.

Ich hab mir nur den Eingangspost des TEs durchgelesen aber das liest sich für mich fast schon nach einer manischen Obsession deiner Exfreundin bezüglich der Hochzeit, als wäre sie fest davon überzeugt, dass sich all ihre Probleme in Luft auflösen würden sobald sie Verheiratet ist, was natürlich Blödsinn ist.

Dass du dir bei dem enormen Druck, den sie dir aufgelegt hatte, plötzlich unsicher wurdest und nicht mehr von einer gemeinsamen Zukunft mit ihr überzeugt warst, war eine völlig normale und sogar gesunde Abwehrreaktion. Es macht auch wenig Sinn, bereits drei Monate, nachdem man zusammengezogen ist, zu heiraten. Ihr kennt euch noch gar nicht, könnt euch sogar noch gar nicht richtig kennen. Außerdem ist eine derart starke Fixierung auf ein praktisch bedeutungsloses Event* selten ein Zeichen für einen gesunden und ausgeglichenen Charakter. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sie ihrem Jetzt-Mann wegen Kleinigkeiten das Leben schwer macht dürfte sehr hoch sein.

*Viel wichtiger als die Hochzeit ist, dass ihr euch mögt, gemeinsame Interessen habt und ihr auch mit Konfliktsituationen umgehen könnt.

20.04.2025 10:30 • x 4 #107


A


Freundin erwartet Heiratsantrag von mir / bin unsicher

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Blanca
@Starbrook

Zitat von Starbrook:
wenn Sie mir nicht mehr einen Zentimeter entgegen kommt und keinerlei Signal gibt dass auch sie die Trennung bedauert, dann kann ich ihr keinen Heiratsantrag machen.

Sie war Dir bereits entgegen gekommen, als sie unverheiratet mit Dir zusammenzog. Das war aus ihrer Perspektive der ultimative Vertrauensbeweis.

Denn damit machte sie sich für andere Kandidaten aus ihrem Kulturkreis nachhaltig wertlos (Gebrauchtware) - und das ohne bereits irgendwas in der Hand zu haben, das Dich nachhaltig an sie bindet.

Wer nicht aus solchen Verhältnissen stammt, mag das emotional oder ideell nicht verstehen. Aber was es praktisch bedeutet, sich mit allmählich tickender biologischer Uhr als Ladenhüter auf dem Partnermarkt wiederzufinden, falls der Dauerverlobte einen Rückzieher macht, finde ich jetzt nicht so schwer nachvollziehbar.

Sie hatte Dir ihren Heiratswunsch von Anfang an klipp und klar kommuniziert und auch zeitliche Erwartungen formuliert dabei. Sie hat auch alles dafür getan, daß es dahin kommt. Du warst derjenige, der plötzlich einknickte und sie bitter enttäuscht hat damit.

Sie schuldet Dir kein Entgegenkommen und hat nach zwei Jahren vergeblichen Wartens auch das Rech, zu gehen und mit jemand anders ihr Familienglück zu machen. Was Dich betrifft, Du wirkst auf mich sehr unsicher und irgendwie auch überangepasst.

Ein Mann mit Haltung hätte ihr von vornherein gesagt, daß er sich nicht auf einen konkreten Heiratszeitpunkt festzulegen bereit ist und in Kauf genommen, wenn aus dem Date nichts wird. Wir sind hier nämlich auf einem deutschen Partnermarkt und nicht auf einem indischen oder sonstwas und es besteht auch überhaupt kein Anlaß, sich diesbezüglich zu verbiegen.

Du kannst hierzulande genug Frauen finden, die sich jahrelang mit einem Konkubinat zufriedengeben, ohne aufzumucken. Sogar Familien kannst Du so gründen, ist hierzulande alles locker inzwischen.

Warum in drei Kreuzes Namen also mußte es ausgerechnet diese junge Dame sein? Sie war ehrlich und aufrichtig, was ihre Eheambition betraf. Und nein, sie schuldet Dir gar nichts. Im Gegenteil: Sie kam Dir für ihre Verhältnisse bereits extrem weit entgegen.

Ich entnehme Deinen Schilderungen auch nicht, daß sie sich sonst was hätte zuschulden kommen lassen. Daß allmählich Routine einkehrte wie bei einem alten Ehepaar, lag ja wohl nicht nur an ihr. Daran hättet Ihr gemeinsam was ändern können.

Sei ehrlich: Du willst ihr keinen Heiratsantrag machen. So richtig wirklich wolltest Du das noch nie, sondern hast Deinen Mund damit zu voll genommen, um bei ihr landen zu können.

Männer wie Du sind der Grund, weshalb Lebensberater wie Alexander Borell Frauen noch in den 1970ern regelrecht warnten, sich auf eine wilde Ehe auch nur einzulassen. Denn dann haben sie alles was sie brauchen, auch ohne sich zu irgendwas committen zu müssen. Am Ende steigen sie dann aus und behaupten, die anfänglichen Gefühle hätten sich leider verabschiedet - denn das kann ihnen ja niemand vorwerfen, die sind schließlich nicht verhandelbar.

Laß diese Frau los und glücklich mit ihrem NEXT werden. Schau Du lieber bei Dir selbst nach, warum Du Dich auf so eine Geschichte überhaupt eingelassen hast. Denn eigentlich hättest Du schon online mit ihr abklären können, daß das so durchgeplant für Dich nicht hinhaut, statt Dich noch mit ihr zu treffen.

Lernen kannst Du aber nachträglich einiges von ihr, nämlich was Transparenz, Konsequenz und Zielerreichung betrifft. Immerhin ist sie ja jetzt dabei in den Hafen der Ehe einzulaufen, wohingegen Du immer noch auf Datingplattformen rumstocherst und inzwischen bei Frauen landest, die nicht mal Deine Sprache beherrschen oder auch nur einen legalen Aufenthaltstitel haben.

Das allerdings wirft mehr Fragen über Dich als über diese Dame und ihre Ambitionen auf.

20.04.2025 11:15 • x 7 #108


chocomoko
Zitat von Blanca:
Ein Mann mit Haltung hätte ihr von vornherein gesagt, daß er sich nicht auf einen konkreten Heiratszeitpunkt festzulegen bereit ist und in Kauf genommen, wenn aus dem Date nichts wird. Wir sind hier nämlich auf einem deutschen Partnermarkt und nicht auf einem indischen oder sonstwas und es besteht auch überhaupt kein Anlaß, sich diesbezüglich zu verbiegen.

20.04.2025 11:19 • #109


Blanca
Zitat von Starbrook:
Ich selbst habe kaum Hobbys und meine Freunde sind alle mit ihrem Leben und ihren Freundinnen beschäftigt. Meine Freunde fragen auch nicht mal wie es mir geht und ob ich Lust habe was mit Ihnen zu unternehmen.
Erst wenn ich um ein Treffen bitte, treffen Sie sich mit mir.

Ich komme mir vor wie ein Bittsteller. Meine (Ex) Freundin war meine einzige Bezugsperson die ganze Zeit.

Das war meines Erachtens Dein Hauptproblem damals.

Zitat von Starbrook:
Ich denke ich war mit damals 28 Jahren einfach noch nicht bereit zu heiraten und Kinder zu zeugen.

Ich wollte meine Ex Freundin aber unbedingt glücklich machen weil Sie es sich so sehr gewünscht und auch eingefordert hat.

Das Dein nächstes, s. Beitrag #108.

Zitat von Starbrook:
Ich denke auch der kulturelle Unterschied hat unsere Beziehung belastet.

Nein, ich denke das Problem war von vornherein Deine aus Unsicherheit und Bedürftigkeit (hier: Einsamkeit) getroffene - unpassende - Partnerwahl.

Denn Du wußtest auf was Du Dich einlässt - sie hingegen fand es erst zwei Jahre später auf die harte Tour endgültig heraus. Deshalb war sie auch so enttäuscht und das war auch genau das, wovor ihre Eltern sie in Sachen westliche Männer gewarnt hatten: In Deinem Fall leider völlig zu Recht.

Zitat von Starbrook:
Naja ich habe mir jetzt mein eigenes Leben aufgebaut mit eigenen Hobbys und Freunden. Ich verreise jetzt öfters im Jahr alleine und mir geht es objektiv betrachtet gut.

Das wiederum hat mich echt gefreut zu lesen.

Schade, daß es dann trotzdem erst mal so weiterging: online-dating-macht-mich-traurig-t70985.html

20.04.2025 12:03 • x 3 #110


Fenjal
@Starbrook korrekt, du hast nicht unterschrieben .
Egal, ob Frau oder Mann, wer den anderen in eine Ehe drängen möchte, hat nichts Gutes vor.
In 6 Monaten hättest du an der Kette gehangen, .... alles richtig gemacht.

Wenn dich eine Frau liebt, ist sie mit dir, und, ..... einen Zettel braucht es dafür nicht.
Dieser Frau ging es nicht in 1. Linie um dich, sondern um ein Blatt Papier, brauchst du so jemanden?

20.04.2025 12:52 • x 1 #111


S
Zitat von Blanca:
Sie hatte Dir ihren Heiratswunsch von Anfang an klipp und klar kommuniziert und auch zeitliche Erwartungen formuliert dabei. Sie hat auch alles dafür getan, daß es dahin kommt. Du warst derjenige, der plötzlich einknickte und sie bitter enttäuscht hat damit.

Sie hat ihm ihren Heiratswunsch beinahe täglich zugetragen. Klipp und klare Kommunikation wäre es, wenn man dies am Anfang ein mal sagen würde. Den Partner beinahe täglich damit zu konfrontieren hat nichts mehr mit anderen Kulturen sondern mit einem äußerst respektlosen Umgang dem Partner gegenüber zu tun. So gut wie jeder Mensch würde sich völlig zurecht davon erschlagen fühlen, erst recht nach einer Fernbeziehung und gerade mal drei Monate gemeinsamer WG. Mal ganz davon abgesehen, dass es überhaupt keinen Sinn macht sich bei der Hochzeit vollumfänglich auf die Regeln eines anderen Kulturkreises einzulassen. Nach allem was ich so gelesen habe hätten die beiden in Deutschland geheiratet. Die Deutsche Gesetzeslage wäre also für das Paar von Relevanz gewesen und diese ist sicherlich nicht auf die Brauchtümer von Indien ausgelegt.

Meine Güte, das ist ja haarsträubend welche Tipps man hier von Einigen zu lesen bekommt.

20.04.2025 13:03 • x 1 #112


Blanca
Zitat von SumTingWong:
Kommunikation wäre es, wenn man dies am Anfang ein mal sagen würde.

Hat sie doch:
Zitat von Starbrook:
Sie hat schon auf den ersten Dates deutlich gesagt wie wichtig ihr die Themen Heirat und Kinder sind und das sie nach 1-2 Jahren einen Heiratsantrag erwartet. (Sie kommt aus einem östlichen Kulturkreis wo heiraten sehr wichtig ist)

Klarer geht es nicht.

Worauf er ihr dies sagte:
Zitat von Starbrook:
Ich war damit einverstanden

Was auch ein Wort ist.
Eingehalten wurde es aber dann in weiterer Folge nicht.

Hatte der Herr seinen Mund wohl zu voll genommen.

Zitat von SumTingWong:
So gut wie jeder Mensch würde sich völlig zurecht davon erschlagen fühlen,

Nö, so gut wie jeder (westeuropäische) Mensch (aus meinem Umfeld) mit eigener Haltung und Anstand hätte sich angesichts solcher Aussagen gar nicht erst mit ihr auf ein Date getroffen und sich - aber auch ihr - so den ganzen restlichen Sermon von vornherein erspart. Und wäre es online noch unerwähnt geblieben, hätten die sich allesamt gleich nach dem ersten Date ausgeklinkt, angesichts so einer präzisen Erwartung.

Denn die meisten Westeuropäer gehen das Thema Heirat dann doch deutlich lockerer an, wohingegen die Inderin hier sich schon insofern ziemlich weit aus dem Fenster hing, als dort das Arrangieren von Ehen über die eigenen Eltern noch immer sehr verbreitet ist und man auch vor der Ehe nicht schon mit jemand zusammen wohnt.

20.04.2025 13:09 • x 2 #113


Fenjal
@SumTingWong richtig, wie man überhaupt beim Kennenlernen gleich auf Ehe drängt, ist schon eine Zumutung.
Eine tägliche Erinnerung mir wären ganz andere Dinge dazu eingefallen.
Aber es gibt wirklich nichts, was es nicht gibt

Zitat von Blanca:
Hatte der Herr seinen Mund wohl zu voll genommen.

Klar, Meinungsänderung ist nicht zulässig bei einer wichtigen Entscheidung.
Echt, naja, nach 5 Jahren kann man sich dann nonchalant scheiden lassen läuft!

20.04.2025 13:09 • #114


K
Zitat von Blanca:
@Starbrook Sie war Dir bereits entgegen gekommen, als sie unverheiratet mit Dir zusammenzog. Das war aus ihrer Perspektive der ultimative Vertrauensbeweis. Denn damit machte sie sich für andere Kandidaten aus ihrem Kulturkreis nachhaltig wertlos (Gebrauchtware) - und das ohne bereits ...

Ich kann da jedem einzigen Satz einfach nur zustimmen. Besser hab ich´s und hätte ich´s auch nicht schreiben können.

20.04.2025 13:11 • x 5 #115


K
Zitat von Fenjal:
richtig, wie man überhaupt beim Kennenlernen gleich auf Ehe drängt, ist schon eine Zumutung.

Für Dich. Aber weder Du noch ich sind der Fussel im Nabel der Welt. Man darf Vorstellungen noch und nöcher haben, ohne dass es uns was angeht. Du und ich müssen mit unseren einen passenden Partner finden (bzw. ich hab ihn gefunden). Wenn der Gegenpart andere Vorstellungen hat ist das ok, dann kollidiert es halt und es kommt nicht zur Beziehung. Fertig.

Dafür braucht´s aber einen Menschen (in dem Fall Mann), der dann auch sagen kann, dass es nicht passt. Das war seine Verantwortung. Ihr kann man nirgendwo einen Vorwurf machen. Man kann die Vorstellungen für überzogen, verfrüht oder was auch immer halten. Aber es ist ihr Leben - ich zum Beispiel finde ihre klare Haltung, die sie hatte und noch hat absolut super. Da weisste halt, woran Du bist.

20.04.2025 13:17 • x 5 #116


S
Zitat von Blanca:
Hat sie doch: Klarer geht es nicht. Worauf er ihr dies sagte: Was auch ein Wort ist. Eingehalten wurde es aber dann in weiterer Folge nicht. Hatte der Herr seinen Mund wohl zu voll genommen.

Das stimmt so nicht. TE schrieb folgendes:

Zitat:
Sie hat schon auf den ersten Dates deutlich gesagt wie wichtig ihr die Themen Heirat und Kinder sind und das sie nach 1-2 Jahren einen Heiratsantrag erwartet.


Zitat:
Da die Fahrerei auf Dauer jedoch sehr anstrengend war, ist meine Freundin nach einem Jahr Beziehung zu mir gezogen.


Zitat:
Drei Monate nach dem Einzug fing meine Freundin dann an zu fragen wann wir denn heiraten, wann ich den Antrag machen würde.


Maximale Frist für den Heiratsantrag waren 2 Jahre ergo 24 Monate. Sie hat ihn aber schon nach 15 Monaten beinahe täglich damit konfrontiert. Sie hat sich offensichtlich nicht an ihre eigenen Regeln gehalten.

20.04.2025 13:18 • #117


Fenjal
@KlausHeinrich dann könnte man jedes muslimische Mädchen, dass sich in unserem Land verliebt und mit einem Jungen schläft, als Gebrauchtware bezeichnen, wenn man derartige Abwertungen noch unterstützt.

Zitat von KlausHeinrich:
ich zum Beispiel finde ihre klare Haltung, die sie hatte und noch hat absolut super. Da weisste halt, woran Du bist.


Dann darf sie erst nach der Zettelunterschrift mit einem Mann schlafen, wenn ihr das so wichtig ist.
Menschen beherbergen immer Risiken, eine Unterschrift ist in aller Regel bindend,... also dann?

20.04.2025 13:18 • x 1 #118


Blanca
@SumTingWong
Zitat von SumTingWong:
Maximale Frist für den Heiratsantrag waren 2 Jahre ergo 24 Monate. Sie hat ihn aber schon nach 15 Monaten beinahe täglich damit konfrontiert.

Korrekt. Allerdings will eine Hochzeit auch vorbereitet sein, v.a. wenn einer der beiden aus dem Ausland stammt und z.B. noch Papiere beschaffen muß dafür (keine Ahnung, wie lange man z.B. für eine auf deutsch übersetzte, beglaubigte Kopie einer Geburtsurkunde aus Indien braucht - falls die erforderlich werden sollte, nur mal so als Beispiel). Die Schwiegerelten wären vielleicht auch ganz gern dabei, wenn die Tochter heiratet und da gilt es Flüge zu buchen, Hotelzimmer zu besorgen, etc. Läßt sich noch unendlich weiter ausdehnen, lassen wir's mal dabei.

Sprache kann sehr verräterisch sein. So z.B. schreibt er hier:
Zitat von Starbrook:
Ich war bis dahin völlig in Ordnung mit ihren Plänen gewesen zu heiraten

Ach? Also doch nur ihre Pläne - nicht etwa unsere?
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Zitat von Starbrook:
jetzt merkte ich wie mich ihre beinahe täglichen Fragen etwas nervten. Ich habe ihr dann gesagt, dass es reicht wenn sie mich einmal die Woche danach fragt.

Angemessen wäre gewesen, sie an den Tisch des Hauses zu bitten und ein Gespräch mit ihr zu führen, um den Terminplan zu klären. Er hätte sie beispielsweise fragen können, warum es ihr so unter den Fingern brennt, die Beziehung laufe doch gut soweit und wo sie der Schuh denn nun wirklich drückt.

Stattdessen dann so eine herablassende Reaktion - mit der er weder ihre Frage konkret beantwortet, noch klar Schiff macht, daß er eigentlich gar nicht heiraten möchte.

Zitat von Starbrook:
Schließlich war dann Januar und ich wollte den Ring kaufen. Und plötzlich bin ich innerlich zusammen gebrochen. Ich konnte nicht losfahren und ihr den Ring kaufen. Und ab da fingen die schlimmen Gedanken an.

Ich hab mich gefragt warum ich ihr jetzt den Ring nicht kaufen kann. Ob ich sie nicht genug liebe. Ob ich an unserer Beziehung zweifle.

Hat er ihr so nichts von gesagt. Stattdessen mußte sie ihm auch das erst aus der Nase ziehen:
Zitat von Starbrook:
Meine Freundin hat meinen Zustand irgendwann gemerkt und mich gefragt was los ist. Ich hab ihr gesagt was passiert ist und sie meinte ich soll mir nicht so ein Druck machen und mir noch etwas Zeit lassen aber sie erwarte trotzdem noch dieses Jahr einen Antrag.

Das war im Januar. Sie hat ihm also noch ein volles Jahr gegeben. Für meine Begriffe ist das fair enough.

Statt sich zu beruhigen, verfiel er zwei Wochen später aber erneut in Grübeleien und schließlich rebellierte auch sein Körper immer mehr. Wie zuvor blieb ihr auch das nicht verborgen. Also stellte sie ihn erneut zur Rede und da räumte er dann erstmals ein, Angst (!) vor der Hochzeit zu haben.

Da dürfte es ihr endgültig wie Schuppen vom Auge gefallen sein, daß sie an einen Feigling geraten ist, der nicht sich selbst steht. Und das nach allem, was sie - aus ihrer Sicht - bereits für diese Beziehung in Kauf genommen hatte. Wie gesagt: Für eine Inderin ist das Konkubinat alles andere als selbstverständlich:

Während es schon schwierig ist, als Alleinstehender eine Wohnung zu finden oder Besuch vom anderen Geschlecht zu haben, gerät es beinahe zu einem Ding der Unmöglichkeit, wenn man vor der Heirat mit dem Partner oder der Partnerin zusammenziehen möchte. Der Prozentsatz an Paaren, die vor der Ehe offiziell zusammenwohnen, dürfte im Promillebereich liegen.
aus: https://www.deutschlandfunkkultur.de/fr...d-100.html

Zwar leben in Deutschland keine 250.000 Inder (Stand: 2023), aber wenn auch nur einer von denen sie zufällig erkennen und weitertragen sollte, das sie mit einem deutschen Mann in wilder Ehe lebt, bekäme nicht nur sie in ihrer Community ein erhebliches Problem, sondern auch ihre Sippe daheim. So gesehen hatte sie also buchstäblich alles auf eine Karte gesetzt, als sie voller Vertrauen auf baldige Eheschließung beim TE einzog. Es dürfte einiges an Mut gekostet haben.

Und das alles für einen Mann, der nun ständig grübelt, wachliegt und sich erleichtern muß, nur weil er das tun soll, womit er vom ersten Date an einverstanden war? Was bitte ist so schwer daran, ihre Enttäuschung nachzuvollziehen?

Das mit dem vorgezogenen Termin kam eben aus dieser Stimmung heraus, wurde aber anderntags schon wieder revidiert:
Zitat von Starbrook:
Sie sagte dann auch in ihrer Verletzung das wenn ich sie bis Juni nicht heirate sie wieder auszieht.
Gleichzeitig ruderte sie am nächsten Tag wieder zurück, dass wir uns noch Zeit lassen können wenn mich das so fertig macht.


Daraufhin ist er dann ganz abgehauen:
Zitat von Starbrook:
Mir ging es trotzdem nicht besser. Eine innere Stimme sagte zu mir ich soll die Beziehung beenden. Ich bin dann notgedrungen wieder zu meinen Eltern gezogen unter sehr viel Tränen und Drama.


Ich stimme zu, daß es für unsereins (Bioeuropäer) befremdlich ist, sich drei Monate nach Einzug täglich fragen zu lassen, wann die Hochzeitsglocken läuten. Aber eben drum hätten wir auch spätestens nach dem ersten Date die Beine unter den Arm genommen. In Beitrag #41 schildert der TE, sie habe ihm sogar erzählt, daß viele Männer vor ihr eben dies ob ihrer Heiratspläne gleich nach den ersten Dates getan hätten. Warum also er nicht?

Er schreibt was von seiner Unerfahrenheit - sorry, er war 28 und keine 18 mehr. Ich selbst war noch nie in Indien und kenne auch keine Menschen von dort persönlich. Aber ehe ich mich auf ein Date mit einem indischen Mann (und das gilt auch für andere, außereuropäische Nationen) auch nur einlasse, befasse ich mich doch erst mal ein wenig mit deren Kultur und mache mir Gedanken, ob und wie sich das ggfs. überhaupt mit meinen eigenen Vorstellungen in Einklang bringen läßt. Natürlich sind nicht alle Inder gleich - gibt immerhin rund 1,5 Mrd davon. Insofern durchaus denkbar, daß ich ihm zumindest online erst mal etwas auf den Zahn fühlen und mich dennoch auf ein erstes Date einlassen würde - aber sicher nicht, wenn der mir gleich was von Hochzeit und Kindern aufs Trapez brächte.

Eben das war hier bei der Ex des TE aber doch gegeben, also warum hat er nicht kurzerhand weitergeklickt oder sich nach dem ersten Date höflich, aber bestimmt ausgeklinkt? Alles was danach kam, war die Chronik eines sowas von angekündigten Beziehungstodes...

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Ganz allgemein noch ein Hinweis am Rande: Da die Userin Fenjal bei mir auf der Ignoliste steht (was ihr bekannt ist), sehe ich sie zwar hier Beiträge posten, bekomme diese aber nicht mehr zu lesen. Daher auch von meiner Seite her null Reaktion darauf. Sollte sie sich darin auf auf meine Beiträge beziehen, bekomme ich auch das nicht mit. Entsprechende Benachrichtungen erfolgen selbst in dem Fall nicht.

20.04.2025 14:17 • x 3 #119


Blanca
P.S.: Da haben wir es ja schon, was den Papierkram betrifft. Der ist nämlich nicht völlig ohne:
https://beglaubigung24.de/blogs/ratgebe...eutschland

Das ganze Zeug von hier aus in Indien zu beschaffen, hätte sicher eine Weile benötigt. Vermutlich wollte sie damals allmählich mit diesen und anderen Vorbereitungen in die Gänge kommen und hat deshalb begonnen zu fragen. Das organisiert sich ja nun in der Tat nicht mal eben so auf den letzten Drücker. Wobei indische Hochzeiten ganz schön aufwändig ausfallen können. Vielleicht hätte der TE mal so einen Trip hier unternehmen sollen, zur Einstimmung quasi - ehe er sich da auf irgendwelche Zugeständnisse einließ:



Muß natürlich nicht landestypisch sein. Wie gesagt leben dort 1,5 Mrd Menschen... sicher ticken die nicht alle gleich. Trotzdem: Etwas mehr Interesse am kulturellen Hintergrund und ein wenig Recherche hätten hier sicher nicht geschadet. Hier noch ein paar Eindrücke aus diesem fernen, aber spannenden Land:





20.04.2025 14:43 • x 3 #120


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