Zitat von Defne: Der war tatsächlich zu klein
Das Problem, das Du hier aufwirfst, ist ja schon vor mittlerweile fast 2000 Jahren weitgehend geklärt worden.
Das Kamatutra verwendet, Du weißt es wahrscheinlich, für die Darstellung der Verhältnisse Tiere, nämlich Hase, Stier, Hengst für den Mann, Gazelle, Stute, Elefantenkuh für die Frau.
Höchste Lust: Die Kombination Hengst mit Gazelle (ob das immer so stimmt, auch aus dem Erleben der Frau, wage ich allerdings zu bezweifeln, aber egal). Geringste (bis keine) Lust: Die Kombi, wie sich von selbst versteht, Hase und Elefantenkuh.
Jener Mann, um den es hier geht, ist zweifellos ja ein Hase, und das noch im Kleinstformat. Solltest Du nun noch dazu eine Elefantenkuh sein, dann ist das ja nicht mehr als Radfahren auf dem Stand. Also kein Wunder, dass Dich diese Vorstellung nicht zu Höhenflügen gebracht hat.
Es war hier ja auch schon von der Länge mehrfach die Rede. Die Länge an sich ist wohl eher vor allem ein optisch-psychologischer Anturner; worauf es mehr ankommt, ist ja der Durchmesser. Denn bekanntlich sitzen, um biologisch zu werden, die entsprechenden Nerven vor allem am Eingang der Venusmuschel, und sie reagieren nicht nur auf Reibung, sondern noch mehr auf Dehnung. Ein Langpänis, der es notfalls sogar bis in die Gebärmutter schafft, würde also, rein praktisch gesehen, nichts bringen, ja es könnte, so viel ich darüber weiß, auch unangenehm werden.
Allerdings sind 10cm, die hier erwähnt worden sind, selbst bei einem stattlichen Durchmesser, so das vorkommen sollte in dem Fall, zu wenig bzw. nur in ganz speziellen Stellungen eventuell wirksam.
Auf der anderen Seite: 30cm und 0,5cm Durchmesser, da wäre das schlechte Stück auch höchstens als Sondenträger zu gebrauchen.
Wie Du schreibst, hat Dich jener Mann gefragt, wie es Dir gefallen hat (allein diese Frage ist ja schon reichlich merkwürdig und verdächtig), und Du hast - offenbar aus Gründen der Höflichkeit und Nettigkeit - etwas geantwortet wie: war eh schön (außerdem hast Du Dich auch bei der Aktion selber so verhalten, als wäre es schön).
Gut, man soll zwar immer möglichst höflich bleiben und jemanden, der es ohnehin nicht leicht haben wird, nicht auch noch verletzen - aber dennoch sollte man in diesem Fall durchaus deutlich werden (wenn auch nicht unhöflich). Alles andere bringt ja nur noch mehr Verdruss. Wie Du nun ja erlebst. Ich würde das mit der Deutlichkeit an Deiner Stelle eben nachholen. (Resolutere Frauen werfen übrigens unpassende Männer noch in actio aus dem Bett.) Zumal ihm, wie Du schreibst, ja auch seine Exfrau die zwar bittere, aber unverleugbare Wahrheit unzensiert aufgetischt hat, so dass es ja kein solcher Schlag in die Magengrube geworden sein könnte.
Und außerdem, muss ich ehrlich sagen, habe ich da auch wenig Mitleid. Ein Mann könnte ja durchaus selber erkennen, dass es bei ihm für gewisse Dinge nicht reicht, und sich dann halt von sich aus von allem, was mit S. zu tun hat, fernhalten. (Außer vielleicht, wenn er es gar nicht aushält, im professionellen Bereich, wo der Kummer Gewohnheitssache ist und abgegolten wird.) Alles andere ist ja auch eine Zumutung! So viel Selbsterkenntnis und auch Selbstbeherrschung darf man wohl erwarten. Ansonsten ist eine Dauerfrustration ja schon in die Wiege einer Beziehung gelegt. (Auch wenn die schlauesten unter den Frauen dann ja oft nicht den eigentlichen Grund der Frustration benennen, sondern hunderterlei andere Gründe vorschieben und auf diesen herumhacken bis zum Kopfzerplatzen und womöglich auch noch mangelnden Veränderungswillen beklagen.)
So weit ich mich nun erinnere, hast ja auch Du recht lange zugewartet bis zum ersten Mal S.. Und warst schon in einem blühenden Gefühlszustand.
Gerade das halte ich für einen wirklich verhängnisvollen Fehler! Vor dem (ernsthaften) Verlieben sollte erst einmal der S. kommen, denn umgekehrt kann das alles ja in einem völligen Debakel enden. Wenn man erst einmal verliebt ist, sich Vertrauen, innere Wesensbindung usw. aufgebaut haben, dann kommt man aus dieser Unglücksnummer unter Umständen nicht mehr so leicht raus. Und dann hat man womöglich jahrelang den Salat und kämpft endlos auf irgendwelchen belanglosen Nebenschauplätzen herum bis zur gegenseitigen Zermürbung, ohne je auf einen grünen Zweig kommen zu können.
Das könnte und sollte man sich ersparen.
Um es nochmals zu sagen: Ich an Deiner Stelle würde dem Mann schlicht und einfach die Wahrheit sagen. Wer sich trotz - ihm ja sicher selber bekannter - fundamentaler Unzulänglichkeit dennoch heranwagt, der muss es auch verkraften können, wenn er dann eine klare Abweisung erfährt.