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Wenn Männer durchdrehen

Plentysweet
Zitat von Ema:
Es bleibt die Frage, warum bei manchen Menschen schon bei relativ geringfügigen Auslösern wie einer Trennung archaische Hirnregionen die Regie übernehmen, die das eigentlich nur bei krassen lebensbedrohlichen Situationen tun sollten.

Vielleicht weil das Gehirn dem Betroffenen in dem Moment vermeintliche Lebensbedrohung signalisiert?! Eine Fehleinschätzung, Fehlsteuerung des Hirns? Oder eine Überstimulierung mangels echter realer Gefahren? So wie eine Überreaktion.
Oder der Kerl war völlig unter Dro gen oder Alk ohol und da hat überhaupt keine Hirnregion mehr irgendetwas gesteuert.

25.10.2019 20:17 • #1621


DerVorname
Zitat von Sohnemann:
Ich glaube, Dass sich diese sogenannten älteren HirnStrukturen in den ersten Lebensmonaten zu ende ausbilden.
Und dass da die Weichen gestellt werden.


Das ist nicht ganz falsch, die sog. Neurokriminologie ist noch nicht so alt. Es verdichten sich aber Hinweise, das die Affinität zur Gewalt, bzw. zur bereitschaft sogar jemanden umzubringen auch veerbt wird. Kommen dann entsprechende soziale Defizite oder andere Probleme dazu, haben diese Personen eine sehr niedrige Hemmschwelle im Vergleich zu Personen denen ein bestimmter Gen-Komplex fehlt Diese Disziplin steckt aber noch in Kinderschuhen.

25.10.2019 20:32 • #1622


A


Wenn Männer durchdrehen

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Ricky
Zitat von La-Fleur:
Ist das nicht schon fast typisch?


Ja, mag sein. Deshalb lachte ich ja auch so über leilanis Post. Sie meint das bestimmt gut, aber letztlich habe ich das damals ja in der Tat versucht zu erklären. Das kann man sich halt schlichtweg sparen. Das läuft nicht. Wenn ein Ego erstmal on start ist, dann wird's schwer das wieder runterzurendern. Das braucht meist ne Menge Zeit. Und in diesem Fall war da gar nichts mehr zu machen.

Kurios war, dass ich vor Kurzem mal ne Eingebung hatte und mich fragte, was sie so macht. Also mal google angeschmissen und ihre Todesanzeige gefunden. Das war irgendwie strange. Also es hat mich nicht richtig mitgenommen, weil wir danach so ziemlich gar keinen Kontakt mehr hatten und das ja nu auch fast 15 Jahre her ist, aber irgendwie... komisch.

25.10.2019 20:39 • x 1 #1623


La-Fleur
Zitat von Ricky:
Kurios war, dass ich vor Kurzem mal ne Eingebung hatte und mich fragte, was sie so macht. Also mal google angeschmissen und ihre Todesanzeige gefunden. Das war irgendwie strange. Also es hat mich nicht richtig mitgenommen, weil wir danach so ziemlich gar keinen Kontakt mehr hatten und das ja nu auch fast 15 Jahre her ist, aber irgendwie... komisch.



Das finde ich interessant. Mich tangiert sowas ja gar nicht.

Was hat das in dir ausgelöst?


Ich fühle bei so was ja nichts.

25.10.2019 21:02 • #1624


Z
Ich kann mir vorstellen, dass auch beim Umgang mit Gewalt der Übergang vom Kind zum Erwachsenen sehr wichtig ist, wenn die Jungen/ Männer den Mädchen/ Frauen körperlich überlegen sind und sie das alle auch realisieren.

Wenn das den Jugendlichen klar ist, sowohl weiblichen, als auch männlichen, was für Konsequenzen das bedeuten kann und welche Verantwortung das im Grunde auch bedeutet, macht man das bewusster und vielleicht auch bedeutender denke ich.

25.10.2019 21:12 • #1625


DerVorname
Zitat von Zugaste:
Ich kann mir vorstellen, dass auch beim Umgang mit Gewalt der Übergang vom Kind zum Erwachsenen sehr wichtig ist, wenn die Jungen/ Männer den Mädchen/ Frauen körperlich überlegen sind und sie das alle auch realisieren.


Ich kann mich erinnern, das ich als Junge so etwa ab 5 immer Mordsärger bekam wenn ich Mädchen angegangen bin. Das habe ich damals noch nicht gerafft weil die z.T. ja sogar körperlich stärker waren in dem Alter. Falsch war es aber wohl nicht. (Das war 1976)

25.10.2019 21:20 • #1626


Z
Ich kann mich auch noch daran erinnern, als die Jungs uns Mädels einholten und dass im Sportunterricht bei Ballsportarten eine ganz andere Dynamik bekam.

25.10.2019 21:27 • #1627


La-Fleur
Wie ist das so? Mit 7 Jahren eine Woche teure Dinge klauen, natürlich von der Freundin geschenkt bekommen....könnte das der Meilenstein für Gewalt in jeglicher Form sein?

25.10.2019 21:30 • #1628


DerVorname
Meine Eltern wollten ganz schlicht das ich in der 1. Klasse anständig bin. Da wurde das abgestellt. Zack, antraben. Ar. voll und ins Bett. Bei anderen in der Nachbarschaft lief das genauso. Nix 3 Stunden diskutieren und den Weltfrieden predigen. So war das damals noch. Da hatte man nix zu verstehen, sondern zu hören. Da käme ich heute nie auf die Idee Opfer von Mißhandlung zu sein.

25.10.2019 21:45 • #1629


Y
ich vermute auch, dass die ersten Monate/Jahre absolut prägend sind, was diese Thematik betrifft.
Es gibt ja aber auch spätere Traumatisierungen. Ich war z.B. in einem bestimmten Lebensbereich absolut gelassen, tiefenentspannt. Mit Ü30 erlebte ich in diesem Bereich wiederholt Mist und nun reagiere ich wie ein wildes Tier, wenn entsprechende Signale (egal ob real oder nur vermutet) kommen. Echt dieses innere Amoklaufen, man kann nicht mehr denken, sich regulieren und ist auf Krieg eingestellt. Ich wundere mich dann hinterher über mich selbst, ganz klar ein Programm in mir, auf das die Ratio kaum Einfluss hat. Das gab`s früher bei mir nicht.
Naja jedenfalls kann ich mir gut vorstellen, dass wie auch immer geartete Amokläufe ihre Wurzeln auch in späteren Ereignissen haben können.

25.10.2019 23:44 • x 1 #1630


E
Zitat von Ricky:
Kurios war, dass ich vor Kurzem mal ne Eingebung hatte und mich fragte, was sie so macht. Also mal google angeschmissen und ihre Todesanzeige gefunden.


Habe mich auch lange gefragt, was eine frühere Freundin (keine Beziehung und 10 J. kein Kontakt mehr) von mir so macht und auch so von ihrem Tod erfahren. Ich verstehe Dich gut, Ricky.
Bei mir ist es so eine Mischung aus schlechtem Gewissen, weil ich den Kontakt damals abbrach und der Überzeugung dass es für mich damals das Beste war den Kontakt abzubrechen.
Mein Avatar ist ihr Hund, der sie immer begleitet hat

25.10.2019 23:55 • x 1 #1631


L
Zitat von DerVorname:
Da bleibt was hängen und Damals war nicht alles schlecht wird man auch immer wieder hören.


Ich habe in Chile gelebt für einige Jahre kurz nach der Militärdiktatur Anfang der 90er Jahre. Stamme aus einer sehr linken Familie und für mich war Pinochet die Verkörperung des Teufels und all seine Anhänger absolut verachtenswerte Menschen.

Pinochet musste ja nach einer Volksabstimmung Ende der 80er seinen Posten als Staatspräsident abgeben, war danach aber immer noch Oberbefehlshaber des Militärs. Die Volksabstimmung ging knapp gegen Pinochet aus, ich glaube 49% für und 51% gegen ihn. Dann begang ein Demokratisierungsprozess.

So... und plötzlich lebte ich in einer chilenischen Grenzstadt voller Militärs mit ca. 90% Befürwortern von ihm und seiner Politik.
Während seiner Amtszeit, vor allem zu Beginn beim Putsch, wurden tausende Menschen getötet, gefoltert oder sind verschwunden.

Da ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin und ohnehin aus einer linken Familie stamme, kam ich mit einer gewissen Arroganz und gleichzeitiger Ablehnung in diese Stadt und war die ersten Monate komplett alleine, weil ich mit Leuten, die ihn gut fanden nichts zu tun haben wollte, aber das waren halt fast alle.

Das war echt keine leichte Situation.

Nach und nach habe ich versucht das politische beiseite zu lassen und einfach darauf zu schauen, wen ich mag und habe mich dann doch im Laufe der Zeit sehr gut integriert.

Hatte dann auch viel mit Chilenen zu tun die konservativ eingestellt waren und irgendwann haben wir uns doch über politisches unterhalten. Die meinten dann, dass sie unter Allende (linker Vorgänger von Pinochet aber demokratisch gewählt) auch ganz schön zu leiden hatten, gerade Ausgrenzungen Schikanen im Berufsleben, weil sie sich mit der linken Ideologie nicht identifizieren konnten. Schaut man heutzutage dann nach Venezuela oder gar nach China (Weltmeister was die Durchführung der Todesstrafe anbelangt), sowas brachte mein linkes Weltbild dann ganz schön ins Wanken.

Auf jeden Fall hat mich die Zeit dort gelehrt, dass ich meine Sympathien für Menschen definitiv nicht mehr von einer politischen Einstellung abhängig mache und dass es ein leichtes ist von außen zu kritisieren und zu urteilen.

26.10.2019 05:17 • x 1 #1632


L
Zitat von Ricky:

HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!

Danke. Made my day.


Beantwortet zwar nicht meine Frage, aber wenn es dich amüsiert hat, ist ja gut

26.10.2019 06:20 • #1633


K
Zitat von Ricky:
aber letztlich habe ich das damals ja in der Tat versucht zu erklären. Das kann man sich halt schlichtweg sparen. Das läuft nicht. Wenn ein Ego erstmal on start ist, dann wird's schwer das wieder runterzurendern. Das braucht meist ne Menge Zeit.


Das habe ich inzwischen auch gelernt .. übel.

26.10.2019 09:13 • x 1 #1634


K
Zitat von YsaTyto:
@Kaetzchen

neulich schriebst Du (glaube im Zusammenhang mit Datingbörsen) sinngemäß, dass Männer oft aggro, dreist werden, wenn sie zurück gewiesen werden. Und Frauen eher still trauern, an sich zweifeln usw.
Wie passt das zusammen? Oder habe ich Dich falsch verstanden?
Ich bin noch nie durchgedreht, wenn ich eine 6 Zurückweisung erlebte. Eben gerade geschehen. Mein ehemaliger Liebhaber ist in einer festen Bindung Ich bin seelenruhig, von Ausrasten kann gar keine Rede sein.


Ich meinte jetzt wirklich rein 6uelle Zurückweisung zB in Clubs oder so, wo sich eine Frau einem Mann regelrecht anbietet und der dann Nein, danke sagt. DAS gibt ein Theater
Da hab ich schon die wildesten Dinge erlebt. Und sehr nachhaltig obendrein, also Frauen scheinen mir da auch sehr nachtragend zu sein.

Und Dein Ehemaliger hat Dich ja nicht zurückgewiesen, wenn er in einer Beziehung ist. Ich meine jetzt wirklich so, wenn Du Dich mit ihm getroffen hättest und ihm sehr deutlich signalisiert hättest, dass Du ihn willst und er hätte gesagt: och nö, Ysa, lass mal, ich hab grad keinen Bock auf Dich.

26.10.2019 09:21 • x 2 #1635


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