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Wenn wir aufhören zu reden, wird es still

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@Margerite wow ich bin tief beeindruckt von deinem Beitrag und kann mir soviel für mich da rausnehmen. Danke für das Teilen deiner Geschichte und deiner Erfahrungen.
Wegen der Strategie...du hast recht bei meinem Seelenleben und bei Gefühlen kann es kein funktionieren oder planen geben. Diese durchlebt und fühlt man.

04.07.2025 22:09 • x 1 #106


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@NothingToLose danke für deine Worte! Ich kann mich da wiederfinden. Wenn du schreibst Ex-Partner, dann ging es für euch beide nicht gut aus? Ich lese ein bisschen Wehmut heraus bzw. macht es den Eindruck, dass ihr immer noch einen engeren Kontakt habt? Wenn du magst und Zeit hats, kannst du gerne noch bisschen mehr schreiben.

05.07.2025 04:22 • #107


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Wenn wir aufhören zu reden, wird es still

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@DieSeherin Das beruhigt mich tatsächlich und deine Beiträge geben mir immer sehr viel Zuversicht und Positives! Auch wenn es gerade sehr schwierig ist, möchte ich die Beziehung nicht aufgeben und mich in etwas neues stürzen, was irgendwann auch wieder die selben Probleme hervorruft. Ich möchte daran arbeiten und mich dadurch selber und wieder mehr zueinander finden. Ich denke auch, dass mein Partner das so sieht. Als letztens der jährliche Rentenbescheid kam, meinte er zumindest, dass er es doof finden würden, wenn ich erst 6 Jahre später beim Renteneintritt nachziehen würde. Er gerne die Zeit dann gemeinsam verbringen möchte. Also ich werte das mal als Ja zur gemeinsamen Zukunft

05.07.2025 04:36 • #108


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@Razor_cgn sehr interessant und passend wie du die biochemischen Prozesse beschrieben hast. Und ja Kontrolle bedeutet bei mir auch Sicherheit. Durch die letzten Ereignisse ist mein Sicherheitsgefühl sehr ins wanken gekommen, was wiederum deine Darlegungen bestätigt.

05.07.2025 04:42 • x 1 #109


NothingToLose
Zitat von TiefeWurzel:
@NothingToLose danke für deine Worte! Ich kann mich da wiederfinden. Wenn du schreibst Ex-Partner, dann ging es für euch beide nicht gut aus? Ich ...

Hey. Ich mülle Deinen Fred nicht mit meiner Geschichte zu.
das mache ich dann in meinem . Daher nur kurz:
naja Wehmut ist es eigentlich nicht. Manchmal tut es mir leid für mein altes Leben aber das geht jedem mal so, der sich getrennt hat denke ich.
ja, wir sind getrennt, stimmt und haben tatsächlich noch viel Kontakt wegen unserem Kind. Wir haben mehr Kontakt als mir lieb ist. Ständig ruft ex mich an wegen belanglosen Dingen. Er denkt glaube ich, mittlerweile bin ich seine beste Freundin
ich mach oft gute Miene zum bösen Spiel und mache das wegen Kind, damit alles glatt läuft mit dem Ex.
Ausserdem verstehe ich mich nach wie vor sehr gut mit seiner Familie. Mit seiner Schwester unternehme ich oft was. Viele finden das toll, wie wir das alles machen und normal miteinander umgehen. War für mich anfangs echt ein Kraftakt. Hat sich aber gelohnt für mein Kind. Kein Stress und Streit. Und das ist für mich das was zählt.
So das reicht von mir.
Aufgrund Deinen Beschreibungen konnte ich viele Parallelen zu meiner Geschichte ziehen.
Ihr verharrt in einer verzwickten Situation. Bin nur noch nicht ganz so wach für eine Antwort, die Sinn macht.
kommst Du kommunikativ gar nicht mehr an Deinen Mann heran? Lässt er gar kein Gespräch mehr zu und verweigert er es oder zieht sich einfach nur zurück ?
also so gar nicht mehr oder nur oberflächlich? Es wurde hier zwar schon darüber geschrieben, aber ich muss nochmal nachfragen.

05.07.2025 07:03 • x 1 #110


E-Claire
Zitat von TiefeWurzel:
Gibt es das eigentlich hier im Forum, dass sich auch Paare anmelden bzw. im verschiedenen Threads schreiben? Würde mich mal interessieren, ob das positiv oder negativ ist?!

Lächel, merkst Du eigentlich, wie wenig Raum Du Deinem Partner tatsächlich lässt? Aber er muss sich doch auch ändern, ich erfahre hier im Forum viel Positives, es tut mir gut, ergo er sollte auch mal in so einem Forum schreiben. Dabei lässt Du völlig außen vor, daß auch das Suchen nach dem eigenen Weg bereits Teil des Prozesses ist und auch, daß nur weil Dir etwas gut tut, es nicht unbedingt Mittel der Wahl Deines Partners sein muß.

Kontrolle ist ja ein Wort, was hier im Thread schon mehrfach gefallen ist, lass uns mal den Weg über den Gegenspieler von Kontrolle gehen. Vertrauen.
Vertraue doch darauf, daß wenn Du Dich änderst, die anderen sich auch verändern, denn sie werden auf Deine Veränderung reagieren.
Vertrau doch darauf, daß wenn Dein Mann sieht, daß Du wieder tatsächlich Verantwortung für Deine Bedürfnisse und inneren Kämpfe übernimmst, er auch darauf reagieren wird.
Vertrau doch darauf, daß wenn Du nur an Dir arbeitest, Du Deinen Mann auch wieder mit anderen Augen sehen wirst.

Du möchtest an euch als Paar herum reparieren und Du möchtest an ihm herum reparieren, aber zunächst braucht es einen langen Blick auf Dich selbst. Den versuchst Du über den Umweg des Gesehenwerdens vom Partner zu erreichen und triffst dabei auf berechtigten Widerstand.

Wir alle wollen gesehen werden, das ist ein Grundbedürfnis, aber dazu braucht es zwei Dinge, man muß sich dazu selbst sehen und dann das Gesehene zeigen wollen. Das ist authentisch erwachsenes auf Augenhöhe Miteinander.
Du bist gerade, nach dem Verlust Deines Vaters auch sehr verständlich, sehr im kindlichen gesehen werden. Du willst gesehen werden ohne Dich selbst zu sehen und ohne dich zu zeigen, so wie Eltern ihre Kinder sehen, so wie Du es vielleicht auch aus falschen Mustern heraus übernommen hast, andere zu sehen.

Der Tod eines Elternteils ist wie ein grelles Neonlicht auf die eigene Identität. Es ist der Verlust der sekundären Kindheit und es ist eine Phase voller Trauer, manchmal auch Wut und eben Wachstum.

Dazu gehören auch Wachstumsschmerzen. Versuch Dich weniger hinter Ansprüchen zu verstecken und mach Dich auf den Weg Dich selbst noch einmal neu zu entdecken und vertrau darauf, daß wenn Du diesen Weg gehst, dann passiert Veränderung automatisch.

05.07.2025 11:19 • x 2 #111


M
Zitat von DieSeherin:
aber ich nehme mir jeden morgen vor, den kommenden tag gut zu finden - egal, was kommt.

Das merke ich mir und versuche es auch. Für einen Morgenmuffel für mich, der jeden Morgen unter der immensen Schwerkraft unter meinem Bett leidet, da die hier besonders stark ausgeprägt ist, nicht einfach.
Wenn ich dann mal auf bin, geht es schon einigermaßen, aber ich darf am Morgen nicht mit Problemen oder Aufträgen konfrontiert sein. Bis ich aus dem Haus bin, will ich meine Ruhe.
Dennoch ein schöner Gedanke, jeden Tag zu begrüßen.

Karl Valentin mit seinen sinnigen Sprüchen - zum Totlachen. Meine Oma sagte oft was Ähniches: Ich bin froh, dass es so ist, denn wäre ich nicht froh, wäre es genauso.
Das ist so herrlich fatalistisch.

07.07.2025 11:21 • x 1 #112


M
Zitat von TiefeWurzel:
Auch wenn es gerade sehr schwierig ist, möchte ich die Beziehung nicht aufgeben und mich in etwas neues stürzen, was irgendwann auch wieder die selben Probleme hervorruft.

Oder noch größere hervorruft, weil es weiterer Stress ist. Zudem belasten Lügen und Betrug das Gewissen und eine Trennung vom langjährigen Partner ist ein riesiger Stressfaktor.
.
Und merke Dir bitte: Entscheide niemals etwas Schwerwiegendes in Krisenzeiten.

Du brauchst jetzt Zeit, Zeit für Dich, Zeit für eine Neuausrichtung in Dir selbst, Zeit für Deinen Partner, Zeit für mehr Zweisamkeit, damit das gegenseitige Verständnis und das Vertrauen wieder wachsen können. Das wäre jetzt wichtig, aber das alles geht nicht innerhalb von zwei Wochen, sondern es dauert. Zudem hast Du einen Trauerprozess zu bewältigen, der Dich zusätzlich Kraft kostet.
Entscheidungen trifft man, wenn man sich sicher ist, was jetzt richtig ist, also wenn man klar sieht.

07.07.2025 11:28 • x 1 #113


M
Zitat von musicgecko62:
Es ist keine Liebe mehr vorhanden.

Glaube ich nicht, Es ist keine Verliebtheit mehr vorhanden, das ist klar, wie bei allen langjährigen Beziehungen. Liebe kann durchaus noch da, aber verschüttet sein. Es lohnt sich oft, den Schutt wegzuräumen.

07.07.2025 11:45 • x 2 #114


T
@E-Claire ich danke dir für das vor Augen halten meines inneren Kindes. Ich fühle mich gerade tatsächlich verletzlich, ansprüchlich und wünsche mir versorgt zu werden. Natürlich ist es kein erwachsenes Verhalten, es zeigt die Sehnsüchte und unerfüllten Bedürfnisse die ich in mir trage, die nicht gut genährt wurden. Mich hat der Verlust so plötzlich und unerwartet getroffen, ich habe Tage gebraucht um zu verstehen was überhaupt passiert ist. Dann bin ich wie immer in meine vertraute Rolle zurückgegangen und habe funktioniert, zugehört, organisiert...dabei mich selber wieder vergessen bzw. das verletzliche gut zugedeckt. Ich würde mir ein um mich kümmern wünschen, gleichzeitig kann ich die Kontrolle und Sicherheit nicht abgeben. Ich brauche letzteres für meinen Halt. Mir ist in den letzten Tagen immer deutlicher geworden, dass ich meinen Partner dafür verantwortlich mache, meine Schwächen zu füllen, ohne diese wirklich zuzulassen oder zu kommunizieren. Aber die Wahrheit ist, dass niemand mir das Unerfüllte wieder geben kann, außer ich selber...indem ich gut und liebenswert mit mir umgehe und alles an mir akzeptieren lerne. Der plötzliche Tod meines Vaters ist eine Einladung mich mit mir selber auseinander zu setzen und zu echter Zufriedenheit zu kommen. Und vielleicht habe ich dann nicht nur im Außen meine Stärke gefunden, sondern auch im inneren. Was das für meine Beziehung bedeutet, wird sich zeigen...

08.07.2025 21:58 • x 2 #115


T
@NothingToLose danke für den Einblick in deine Geschichte. Es ist tatsächlich viel wert, wenn ihr für euer Kind die persönlichen Belange hinten an stellen könnt und dadurch keinen Stress und Streit habt. Für die Kinder ist die Trennung der Eltern sowieso schwierig genug...
Zu deinen Fragen: doch wir können schon miteinander reden, auch nicht nur oberflächlich. Ich denke es sind eher meine eigenen inneren Bedürfnisse und Ansprüche, die oftmals blockieren oder auch dazu führen, dass er sich zurückzieht. Er meinte letztens auch mal zu mir, dass er nicht so richtig weiß wie und was er sagen soll, ich es oft falsch verstehe und sich auch nicht soviel Gedanken macht über verschiedene Sachen.

08.07.2025 22:12 • x 1 #116


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@Margerite ich habe auch das Gefühl, wenn wir den Schutt wegräumen, wieder an unsere Verbundenheit kommen. Wir müssen nur anfangen zu graben.

08.07.2025 22:15 • #117


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@Margerite auch wenn Geduld nicht meine Stärke ist, braucht es wirklich viel Zeit, für alle Dinge, die jetzt vor mir liegen...

08.07.2025 22:21 • #118


M
Zitat von TiefeWurzel:
raucht es wirklich viel Zeit, für alle Dinge, die jetzt vor mir lie

Ja, und die nimmst Du Dir. Es ist gar nicht nötig, etwas zu überstürzen und mit Wollen (ich muss aber jetzt wirklich mal ...) wird es nur schlimmer. Lass das einfach mal fließen in Dir und schaue, was passiert und wie es sich anfühlt. So ganz ohne Ziel. Gedanken kommen und gehen lassen, sich Zeit für sich nehmen und das Funktionieren ein wenig hintenan stellen.
Du musst auch nicht ständig um Dich kreisen, aber vielleicht eine unverkrampftere Einstellung zu Dir finden.

Verändere Deine Sichtweise. Sag dir, ich gönne es mir, dass ich mal hier alles stehen und liegen lasse und setz mich in ein Café - nur für eine halbe Stunde. Und dort musst Du gar nichts, es ist ein prima Ort, um allein und doch unter Menschen zu sein.
Oder gehe mal spazieren, höre den *beep* zu, nimm Dinge wahr, die Du bisher schlichtweg übersehen hast.
Achtsamkeit mit sich selbst kann man lernen und die tut auch gut. Die tut der Seele gut, die sich entspannen kann. Probiere mal was Neues aus, auch das tut gut.

Wenn sich Deine Einstellung zu Dir ändert, wirkt sich das auch auf die Ehe aus, auf den Partner, denn alles hängt mit allem zusammen.

Du hast jetzt viel Zeit zu schauen, wie sich alles entwickelt und wie sich die Beziehung zu Deinem Mann gestaltet. Aber eben alles mit Bedacht.
Du findest schon zu Dir , keine Sorge und irgenwann weißt Du dann, wo Deine Lebensreise hingehen soll.

09.07.2025 10:36 • x 1 #119


T
@Margerite das klingt so einfach, aber du hast recht. Es wird die Zeit mit sich bringen, wohin mich das Leben reisen lässt. Lebensreise ist ein tolles Wort. Da steckt irgendwie so viel drin, kann gleichsam viele positive Aspekte und negative Aspekte beinhalten. Aber es ist etwas individuelles und persönliches...
Wir waren die letzten Tage im Urlaub und haben wieder mehr Zeit zusammen verbracht, mehr gesprochen, mehr Paar- und Familienzeit gehabt. Ich habe bewusster darauf geachtet, welche Dinge mich besonders stören bzw. auch den Raum für ihn und mich gelassen. Habe viel nachgedacht und mir auch bewusst Zeit für mich genommen. Die Zeit hat gut getan, besonders nach den letzten Monaten. Tatsächlich fällt es mir aber schwer meinen Funktionsmodus zu verlassen, wahrscheinlich weil dieser mir in meinem Leben am meisten Schutz geboten hat. Es wird ein gutes Stück Weg dies nach und nach abzulegen und mehr abzugeben. Mir wurde auch nochmal mehr bewusst, dass mich das am meisten an meinem Partner nervt und ich einen inneren Groll darauf habe.. Er hat damit keine Probleme einfach mal sein zu lassen.

Gestern 14:52 • #120


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