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Wenn wir aufhören zu reden, wird es still

Nur-ein-Mensch
Zitat von TiefeWurzel:
@Nur-ein-Mensch einen genauen Zeitpunkt habe ich nicht. Es war irgendwie ein schleichender Prozess. Es hat sich immer weiter verfestigt und ...

Ok.

Gibt in meinen Augen nur zweit Möglichkeiten, offenes ,geführtes Gespräch oder erstmal Abstand,wenn nötig räumlich.

Es hat den Anschein,daß ihr festhängt und ich denke weiterhin, daß ihr ohne Hilfe da nicht rauskommt.

Da du die Konfronterinbist ist die Frage ob du das Gespräch mit Hilfestellung einer Dritten Person organisierst ?

Er wirds nicht tun.

29.06.2025 19:43 • x 1 #16


T
@FoolishHeart sehe ich auch so und habe ich tatsächlich auch schon mehrfach angesprochen. Ich würde auch zu einer Paartherapie gehen. Ich möchte auch meine Anteile ändern, ich bin reflektiert und sehe natürlich auch, dass darunter mehr liegt. Aber er ist dafür semi aufgeschlossen bzw. liegt der aktive Part jetzt eigentlich bei ihm. Also tatsächlich mal die ersten Schritte Richtung Paartherapie...da ich sonst immer diejenige bin, die losmacht oder etwas ändern möchte.

29.06.2025 19:44 • x 2 #17


A


Wenn wir aufhören zu reden, wird es still

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T
@Nur-ein-Mensch natürlich könnte ich mich um eine Paartherapie oder ein begleitetes Gespräch kümmern, aber genau da liegt glaube auch ein Teil meines Problems. Ich bin immer schon der Macher und Tuer, kümmere mich, organisiere...Ich würde mich gerne mal fallen lassen können und auch jemanden haben, der sich dann kümmert und aktiv etwas in die Hand nimmt. Das ist aber natürlich mein Teil und ich weiß schon, dass ich sowas nicht unausgesprochen erwarten kann...aber meistens tickt halt die Psyche doch anders und es zeigen sich unerfüllte Bedürfnisse...
Aufgrund des Verlustes meines Papas habe ich sowieso vor zu einem Therapeuten zu gehen, vielleicht kann ich mich darüber auch etwas sortieren und ins Gespräch mit meinem Partner kommen...

29.06.2025 20:14 • x 4 #18


T
Mich würde mal interessieren, ob es damit tatsächlich nur mir so geht oder auch andere diese oder ähnliche Probleme kennen? Vielleicht erwarte ich auch einfach zuviel und es ist in gewisser Weise normal das man sich auf dem gemeinsamen Weg einer Beziehung verliert, unterschiedlich entwickelt, es heiße und schwierige Phasen gibt...

29.06.2025 20:20 • x 1 #19


Blindfisch
Zitat von TiefeWurzel:
Vielleicht kommt es auch falsch rüber, aber ich möchte auf keinen Fall ihn die ganze Schuld zuschreiben.

Mir geht es ja auch nicht darum einen von euch beiden die Schuld zu geben. Ich bin der Meinung das wenn die Situation sich so entwickelt wie bei euch, dann liegt es wahrscheinlich daran das ihr einander nicht versteht. Jeder von euch glaubt daran, daß der andere Schuld ist. Beispiel dazu:
Zitat von TiefeWurzel:
Ich sehe genauso meine Anteile, die leider manchmal ungefilteter und impulsiver sein können. Und ja, das wird sicher auch anstrengend sein. Im Grunde hat es auch eine gewisse Zeit gut funktioniert. Wir haben uns damit ergänzt. Ich brauche mehr den ruhigen Part, er eher den konfrontativen.

Du denkst das ihr euch ergänzt. Aus meiner Sicht (die eines Mannes) ist es das letzte was ein Mann braucht, das die Partnerin an seiner Seite auf Konfrontation aus ist. Das Gegenteil ist der Fall: eine Frau sollte sein Ruhepol sein. Er übernimmt Verantwortung für dich, euer Kind und für ein fremdes Kind. Als Ausgleich bekommt er das was du glaubst unter sich ergänzen zu verstehen. Am Anfang hat er noch drüber hinweg geschaut, die rosa Brille auf gehabt. Mittlerweile ist es jedoch mehr Belastung als Glückseligkeit. Daher verschließt er sich....meine Vermutung. Wie gesagt, es sill keine Schuldzuweisung sein, sondern dir seine (eventuelle) Sicht nahe bringen.
Thema Paartherapie: da bin ich eher skeptisch eingestellt, genauso wie dein Partner. Es kann eine Chance sein, euch kommunikativ näher zu bringen. Wenn beide es wollen. Was erhoffst du dir davon? Ganz ehrlich. Soll eine dritte Person deinem Partner erklären, wie er sich zu verhalten hat, das du wieder glücklich bist? Wie hoch ist die Chance, das du einen der wenigen Therapeuten erwischt, der beide Seiten im Blick hat? Dazu kommt noch meine Aussage vom ersten Beitrag: Er hat sich dir gegenüber geöffnet und hat negative Reaktionen bekommen. Bei einer Paartherapie hat er auf einmal zwei Leute gegen sich, die ihn ins Gewissen reden, das er falsch liegt, obwohl es gegen seine Überzeugung ist. Das erzeugt noch mehr Konflikte. Von daher würde ich dir raten mal in dich zu gehen und zu ergründen ob wirklich bereit bist auch dich selbst zu hinterfragen anstatt zu sagen: Ja ich habe auch Anteile, aber aber aber....

29.06.2025 20:47 • x 4 #20


T
@Blindfisch ich antworte jetzt bewusst nicht, da mich deine Antwort, wie du dir sicher denken kannst, schon verleitet und eigentlich sofort Verteidigungshaltung anspringt. Aber (!) da ich mich mit meinen Anteilen auseinandersetzen möchte... Was schlägst du den vor? Was ich anders machen könnte. Was wäre dein Weg?

29.06.2025 21:04 • x 1 #21


B
@TiefeWurzel
wenn DAS in meinem leben SO war, wollten die kerle mich vergraulen und waren zu feige selber schlußzumachen......‍️

29.06.2025 21:13 • #22


GreenTara
@TiefeWurzel
Zitat von TiefeWurzel:
natürlich könnte ich mich um eine Paartherapie oder ein begleitetes Gespräch kümmern, aber genau da liegt glaube auch ein Teil meines Problems. Ich bin immer schon der Macher und Tuer, kümmere mich, organisiere...Ich

Dann ist es scheinbar ein festes Muster in eurer Beziehung, dass du eher die Gestalterin bist. Was spricht denn dagegen, dass du dich jetzt den Part nochmals übernimmst, und dann in der PT ansprichst, dass du dir mehr Aktivität von seiner Seite wünschst. Das ihr eure Bedürfnisse in der PT besprechen, und nicht vorher.

29.06.2025 21:30 • x 1 #23


Blindfisch
Zitat von TiefeWurzel:
ich antworte jetzt bewusst nicht, da mich deine Antwort, wie du dir sicher denken kannst, schon verleitet und eigentlich sofort Verteidigungshaltung anspringt.

Es soll nicht so rüber kommen. Es ist nicht mein Ziel dich in einer Ecke zu drängen. Ich kenne dich nicht und habe auch nichts davon, dich zu ärgern.
Zitat von TiefeWurzel:
Was schlägst du den vor? Was ich anders machen könnte. Was wäre dein Weg?

Mein Weg? Als Mann?
Wärst du ein Mann und die Frau würde sagen:
Zitat von TiefeWurzel:
Ich bin immer schon der Macher und Tuer, kümmere mich, organisiere...Ich würde mich gerne mal fallen lassen können und auch jemanden haben, der sich dann kümmert und aktiv etwas in die Hand nimmt.

Dann würde ich ihm raten: Junge , was machst du da? Sei mal ein richtiger Mann und übernimm mal die Führung. Im allgemeinen wollen Frauen einen Mann der die Richtung vorgibt. Der Verantwortung übernimmt und seiner Partnerin die Möglichkeit gibt, sich in ihrer Weiblichkeit wohl zu fühlen.
Aber es ist leider anders rum. Du bist diejenige die führt. Was sollte ich dir raten? Verständnis. Er führt nicht weil du es nicht zu lässt. Du kannst es nicht zulassen bzw. er ist nicht in der Lage dazu. Das Märchen von Augenhöhe existiert nicht wirklich. Einer von beiden hat immer den führenden frame. Entweder du ziehst die Konsequenz und gehst auf die Suche nach einem Mann, der die Führung übernimmt oder du überimmst die Führung in eurer Beziehung und akzeptierst das er nicht der Typ Mann ist, den du dir wünscht. Nur eins möchte ich noch zu bedenken geben: Welcher Typ Mann soll dann noch kommen? Welcher Mann (den du dir vorstellst) würde dann eine zweifache Mutter mit zwei Kindesväter bereit sein auch noch das zu akzeptieren:
Zitat von TiefeWurzel:
ich bin generell eher ein impulsiver und konfrontativer Typ, d.h. wenn mich etwas beschäftigt oder stört, dann muss es raus.

Nennt sich Verantwortung übernehmen. Es steht dir natürlich frei zu entscheiden. Niemand zwingt dich dazu in einer Beziehung zu verweilen in der du unglücklich bist. Nur solltest du eine realistische Sicht haben, was dich dann erwartet. Du hast in der Vergangenheit Entscheidungen getroffen die nun eine Konsequenz haben. Und die Entscheidung ist nicht einfach und da fühle mit dir. Noch einmal: ich will dich nicht verurteilen! Will einfach nur sagen: willkommen im Leben.

29.06.2025 21:59 • x 4 #24


T
@GreenTara er muss sich natürlich drauf einlassen wollen und sich von mir nicht dazu gedrängt fühlen.

30.06.2025 05:07 • x 1 #25


Plague
Zitat von Blindfisch:
Soll eine dritte Person deinem Partner erklären, wie er sich zu verhalten hat, das du wieder glücklich bist? Wie hoch ist die Chance, das du einen der wenigen Therapeuten erwischt, der beide Seiten im Blick hat? Dazu kommt noch meine Aussage vom ersten Beitrag: Er hat sich dir gegenüber geöffnet und hat negative Reaktionen bekommen. Bei einer Paartherapie hat er auf einmal zwei Leute gegen sich, die ihn ins Gewissen reden, das er falsch liegt, obwohl es gegen seine Überzeugung ist. Das erzeugt noch mehr Konflikte.

Mit Verlaub - so hat Paartherapie noch nie funktioniert und wird sie auch niemals funktioniert.

Paartherapeuten/innen haben immer beide Seiten im Blick und sind dabei neutral und unparteiisch. Das ist was anderes, als wenn ich eine Einzeltherapie mache und dann das Angebot wahrnehme, dass Partner/in eimmal mit dazukommen kann, wenn es um Partnerschaftsthemen geht. Da besteht immer eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass es plötzlich wie Zwei gegen Einen wahrgenommen werden könnte.

Paartherapie ist darüber hinaus immer ergebnisoffen. Es geht nicht darum, irgendwem irgendwas gegen seinen Willen einzutrichtern, damit man wieder glücklich wird. Es geht darum, gemeinsam zu prüfen, wo beide stehen, was beide brauchen könnten und ob es überhaupt noch einen gemeinsamen Weg dahin geben kann. Falls nicht, geht es eben um geordneten Rückzug aka Trennungsbegleitung.

Um da ein realistischeres Bild zu kriegen, empfehle ich die sehr gute NDR-Doku Die Paartherapie mit Erik Hegmann, der das wirklich sehr eindrucksvoll mit echten Paaren vor der Kamera darstellt. Mittlerweile gibt's schon mehrere Staffeln der Serie.

30.06.2025 05:14 • x 3 #26


Plague
Zitat von TiefeWurzel:
Wir können unsere Streits nicht mehr klären, sondern verharren dann an gewissen Punkten und kommen nicht weiter. und dann wird es wieder still. Es liegt soviel ungeklärtes dahinter und es bewegt sich nichts weiter. Er spricht auch nicht wirklich aus, was ihn stört, er eigentlich möchte. Aber ich spüre ganz deutlich diese innere Anspannung und das sovieles ungesagt bleibt. Leider bin ich dann meistens diejenige, die es nicht aushält, mich macht es innerlich wahnsinnig und könnte schreien. ich merke leider auch, dass ich irgendwo schon resigniere und mich zurückziehe, Abstand suche. Das spiegelt sich auch in unserem Liebesleben wieder.

Liebe TE,
ihr seid an einem Punkt angekommen, der gar nicht mal so untypisch ist:

Die verbale Kommunikation ist schwierig geworden, beide Seiten fühlen sich in ihren beziehungsmäßigen Grundbedürfnissen wechselseitig nicht mehr richtig wahrgenommen. Eine gewisse Frustration darüber macht sich breit. Nur geht ihr damit mittlerweile unterschiedlich um: Du gehst in die Offensive, forderst und konfrontierst, dein Partner zieht sich zurück und geht in die Vermeidung. Das ist eine Spirale die sich immer weiter dreht, weil sie sich selbst aufrechterhält.

In der Situation ist es auch nicht ungewöhnlich dass das 6-Leben leidet. Wer hat schon Lust, mit einer Person in die Kiste zu steigen, von der man/frau sich nicht wirklich verstanden, gehört, gesehen und wertgeschätzt fühlt?

Mit ein bisschen professioneller Hilfe könntet ihr lernen, euch eurer Bedürfnisse, die hier brachliegen, bewusst zu werden, sie zu artikulieren und zu schauen, wie man das Ganze ggf. wieder ins Lot kriegen könnte - wie im vorigen Beitrag schon erwähnt immer unter der Prämisse der Ergebnisoffenheit.

30.06.2025 05:23 • x 4 #27


T
@Blindfisch hm...im Grunde gebe ich dir recht, dennoch habe ich das Gefühl, dass du vielleicht auch ein falsches Bild von mir hast. Vielleicht eigene Erfahrungen, die da antriggern? Naja... Also ich möchte vor allem eine Lösung finden und unsere Beziehung nicht aufgeben. Ich habe bisher überhaupt nicht an eine nächste Option, weiteren Typen gedacht...da mir ehrlich gesagt das Leben und die Herausforderungen, die sich mir gerade stellen, genug sind. Von daher denke ich schon, dass ich an diesem Punkt Verantwortung übernehme und nicht einfach weglaufe. Für mich klingen deine Antworten sehr resignierend. Da frage ich mich schon was dahinter liegt und ob es wirklich in unserer Situation nicht mehr Optionen gibt. Immerhin hat sich mein Partner auch irgendwann mal für mich entschieden.

30.06.2025 05:36 • x 1 #28


T
@Plague danke für deine Antwort und nochmal die Erklärung zur Paartherapie. Ich denke auch, dass es uns helfen könnte, wieder besser in die Kommunikation zu kommen. Grundlegend ist es ja nicht so, dass wir uns nicht gut verstehen, aber es gibt halt gewisse Dinge die unausgesprochen sind, missverstanden werden und sich leider auch nicht so einfach auflösen lassen.
Hast du noch mehr Tipps, die helfen können? Also meine unabhängig von der Paartherapie?

30.06.2025 05:44 • #29


Worrior
Ich bin der Meinung dass zu einer guten Beziehung auch eine gute Konfliktfähigkeit gehört.
Was nicht heißt dass man ständig auf Krawall gebürstet ist sondern die Fähigkeit besitzt auch unangenehme Dinge im Rahmen einer ausgewogenen Streitkultur anzusprechen.
Wie man an diesem Beispiel sieht kostet ständiges Zurückziehen, um des lieben Friedens willen, sogar Anziehung.
Ich glaube rauszulesen dass sich die TE etwas mehr Führungsstärke und Konfliktbereitschaft von ihrem Partner wünscht.
Bleibt abzuwarten ob durch die angestrebte Paartherapie wieder Begierde, Leidenschaft und Anziehung aufgebaut werden kann?
Ich glaube eher nicht.
Es macht den Eindruck dass die TE sich in trister und öder Stille nicht gehört fühlt und es ihrem Partner an etwas Diminanz mangelt um wieder etwas prickeln ins Eheleben zu bringen.
Sie hat nicht mehr das Gefühl dass der Partner sie stützen kann, ihr emotionalen Halt gibt und bei Bedarf auch eine Führungsrolle einnehmen kann.
Ihre feminine Energie zu Gunsten einer ausgewogenen Beziehungsdynamik kann sie hier nicht mehr ausleben.

30.06.2025 05:55 • x 1 #30


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