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Wie geht ihr mit dem Vermissen um ?

R
Zitat von Keule:
Guten Morgen Zusammen, wir sind ja alle mehr oder weniger aus dem gleichen Grund hier, ein von uns geliebter Mensch möchte nicht mehr mit uns zusammen sein. Bei mir ist die Trennung nun knappe drei Wochen her, und nachdem ich zwei etwas bessere Tage hatte, merke ich nun wie da vermissen größer wird. Wie geht ihr damit um? Was sagt ihr euch selbst um daran nicht zu verzweifeln? Diese ständigen Gedanken und Erinnerungen an Sie, und an so viele Kleinigkeiten die einem im Vorfeld vielleicht gar nicht so ins Auge gefallen wären lässt mich ...


Lass es zu, weine, nimm den Kummer an - das hilft Dir!

Ist schön, wie Du das geschrieben hast. Das kommt von Herzen, merkt man...

Wird alles wieder gut. Die Gefühle sind halt da - wenn Du sie akzeptierst, sind sie ok. Und dann einfach weiterleben. Ist ja noch sehr frisch und Dich hatte es scheinbar ernst erwischt.

10.08.2020 11:36 • x 1 #31


scallisia
Zitat von Keule:
Und seine Abhängigkeit oder über seine Ängste habt ihr geredet um das vielleicht lösen zu können? Oder quasi am Ende alles zu viel und dann raus?


Genau das! Es ist so, dass er es mal angerissen hat. Aber so wirklich haben wir nie darüber geredet was in uns beiden eigentlich vorgeht. Ich konnte nie gut über meine Gefühle sprechen. Woran das lag, kann ich nun gut für mich ausmachen. Was ihn allerdings betrifft.... Er hat eine etwas andere Art der Kommunikation. Auch da hat es nicht gepasst.

10.08.2020 12:08 • x 1 #32


A


Wie geht ihr mit dem Vermissen um ?

x 3


E-Claire
Was mir durchaus geholfen hat, ist mir klar zu machen, daß das Vermissen ja Ausdruck von großen Gefühle und eben des Stellenwerts, den diese Person für mich hatte, ist!

Vermissen ist also für mich eine Begleiterscheinung von Liebe.

Vermissen ist zudem nicht nur negativ. Wenn ich zB einen Partner, mit dem ich ansonsten zusammen lebe und den ich eigentlich immer um mich habe, dann mal vermissen eil dieser oder ich gerade nicht da sind, ist das ja recht schön.

Das Vermissen hier wird vor allem dadurch so schlimm, weil es ein Vermissen nach dem Abschied ist.

Ich für mich fand und finde es hilfreich, mich mit dem Vermissen anzufreunden, ihm seine Berechtigung zu geben und zu versuchen, dankbar dafür zu sein, daß ich so schöne Zeiten erleben durfte. Es bringt wirklich viel, sich nicht gegen das Vermissen zu stellen, sondern es passieren zu lassen.

Im Alltag zudem praktisch, ist das hier schon erwähnte Überschreiben von Erinnerungen. Eine neue Kaffeemaschine und passenden Kaffee kaufen, neue Bettwäsche anschaffen etc. Besonders hilfreich ist auch, Dinge zu machen, die man sich nicht traut oder ewig vor sich hergeschoben hat.

Und schließlich hilft Zeit.

10.08.2020 12:25 • x 6 #33


steveforterio
Zitat von T4U:
Darf man doch, eben nur nicht mit dem Objekt der momentanen Begierde


Das würde ich so nicht sagen und diese Aussagen stören mich auch ein wenig.
Jeder Mensch ist einzigartig und ich glaube nicht, dass irgendwer noch so ticken könnte, wie meine Ex-Freundin z.B., wenn sie ihre positiven Seiten zeigte. Aber das ist eine andere Geschichte!

Zitat von E-Claire:
Was mir durchaus geholfen hat, ist mir klar zu machen, daß das Vermissen ja Ausdruck von großen Gefühle und eben des Stellenwerts, den diese Person für mich hatte, ist!

Vermissen ist also für mich eine Begleiterscheinung von Liebe.

Vermissen ist zudem nicht nur negativ. Wenn ich zB einen Partner, mit dem ich ansonsten zusammen lebe und den ich eigentlich immer um mich habe, dann mal vermissen eil dieser oder ich gerade nicht da sind, ist das ja recht schön.

Das Vermissen hier wird vor allem dadurch so schlimm, weil es ein Vermissen nach dem Abschied ist.

Ich für mich fand und finde es hilfreich, mich mit dem Vermissen anzufreunden, ihm seine Berechtigung zu geben und zu versuchen, dankbar dafür zu sein, daß ich so schöne Zeiten erleben durfte. Es bringt wirklich viel, sich nicht gegen das Vermissen zu stellen, sondern es passieren zu lassen.

Im Alltag zudem praktisch, ist das hier schon erwähnte Überschreiben von Erinnerungen. Eine neue Kaffeemaschine und passenden Kaffee kaufen, neue Bettwäsche anschaffen etc. Besonders hilfreich ist auch, Dinge zu machen, die man sich nicht traut oder ewig vor sich hergeschoben hat.

Und schließlich hilft Zeit.


Toller Beitrag und nur die Wahrheit!

10.08.2020 13:16 • x 3 #34


Heffalump
Zitat von steveforterio:
diese Aussagen stören mich auch ein wenig.

Dich stört, das man bestimmte Dinge mit jeder Frau haben kann, nicht nur mit der Ex exklusive? Du bist ja drauf

10.08.2020 13:19 • x 1 #35


steveforterio
Zitat von T4U:
Dich stört, das man bestimmte Dinge mit jeder Frau haben kann, nicht nur mit der Ex exklusive? Du bist ja drauf


Nein, mich stört diese Pauschalisierung, dass auch jeder anderer Partner die liebenswerten Marotten der Ex in die Beziehung mitbringen kann. Das stimmt so nicht, jeder Mensch ist anders und hat etwas Besonderes an sich, das nicht jeder hat.

10.08.2020 13:24 • x 4 #36


K
Zitat von steveforterio:

Nein, mich stört diese Pauschalisierung, dass auch jeder anderer Partner die liebenswerten Marotten der Ex in die Beziehung mitbringen kann. Das stimmt so nicht, jeder Mensch ist anders und hat etwas Besonderes an sich, das nicht jeder hat.


Das meine ich eben mit Kleinigkeiten im Alltag die einen ständigen Trigger darstellen. Angenommen ich fahre in den Urlaub an die Nordsee mit meiner Tochter und irgendwann einer neuen Partnerin...wie soll ich da freudig beobachten wie die beiden da zusammen spielen oder Mittagsschlaf machen, wenn ich das alles mal mit jemandem hatte der mich so verletzt hat...

Oder ein Krabbenbrötchen essen, wo ich weiß das Sie es eben auch gern tat.

Ich mag diese bittersüßen Erinnerungen nicht, weil da immer eine Melancholie mitschwingt..und das beeinfluss eben das neue..

10.08.2020 14:38 • x 3 #37


steveforterio
Zitat von Keule:
Angenommen ich fahre in den Urlaub an die Nordsee mit meiner Tochter und irgendwann einer neuen Partnerin...wie soll ich da freudig beobachten wie die beiden da zusammen spielen oder Mittagsschlaf machen, wenn ich das alles mal mit jemandem hatte der mich so verletzt hat...


Bis dahin wirst du das alles schon längst vergessen und verziehen haben!

10.08.2020 14:44 • x 1 #38


Fanta1
Zitat von Keule:
Ich mag diese bittersüßen Erinnerungen nicht, weil da immer eine Melancholie mitschwingt..und das beeinfluss eben das neue..

Naja, aber wenn das so wäre, dann dürfte ja jeder Mensch immer nur EINEN Partner im Leben haben, weil jeder Partner nach der Trennung bittersüße Gefühle wecken würde. So ist es aber nicht. Ich habe es damals sehr genossen, mit meinem Ex-Freund zu frühstücken, das war etwas ganz besonderes, wir haben das regelrecht zelebriert. Es wurden frische Brötchen vom Bäcker geholt, immer Eier gekocht und stundenlang dabei gequatscht und gelacht. Dieser Mann hat sich von mir getrennt und ich habe eine Weile sehr gelitten. Nun habe ich einen neuen Partner und auch mit ihm genieße ich das gemeinsame Frühstück. Es ist anders aber mindestens genauso schön wie mit dem Ex und ich denke wirklich nicht eine Sekunde dabei an den Ex. Und ich kann wieder stundenlang quatschen und lachen und das aus vollem Herzen genießen.

10.08.2020 16:25 • x 4 #39


EngelohneFlügel
Also ich sehe das schon so ein wenig wie @Fanta1 und @T4U .......
Warum sollte man schöne Dinge aus einer Partnerschaft nicht mit einem anderen erleben können oder genießen? Und das mit den Marotten und Ecken und Kanten des Anderen, hmmmm, andere Tische haben auch scharfe Ecken dran zum weh tun. Ich würde sogar sagen wenn man das so sieht, also die vielen Kleinigkeiten EINER Person so zu schätzen, würde man seinen Ex-Partner zu viel idealisieren. Er hat ja nicht nur schöne Macken. Aber gut, in der Trauerphase nach der Trennung sieht man das nicht. Weiß ich nur zu gut. Habe ich alles durch. Und das ist nicht gut.
Die einzige Person die ihr idealisieren solltet ist euch selbst. Denn ihr seit euch selbst der wichtigste Mensch und Partner. Das ist auch nicht Egoismus wie vielleicht jetzt manche denken, nein. Das ist Selbstliebe. Und die ist ein ganz wichtiger Baustein zum Heilen von Liebeskummer, Trennungsschmerz und was da sonst noch dran hängt.

11.08.2020 08:37 • x 2 #40


K
Ich glaube dafür ist es einfach noch zu frisch bei mir, und dann herrscht eben die Angst vor, dass man an vielen Dingen, die einem sehr viel Freude bereitet haben (Thema Frühstück kann ich ganz toll nachvollziehen) eben nicht mehr diese Unbekümmertheit empfinden wird..

11.08.2020 08:51 • x 1 #41


Heffalump
Du wolltest ja auch wissen, wie man mit Vermissen umgeht, nicht wann wo und ob du jemals wieder frühstückst, im Bett oder Bauchnabel.

Du weißt, du wirst wieder frühstücken. Es werden dann andere Rituale, die alten überschreiben. Und manche alten Rituale behält man bei, weil waren gar nicht so schlecht, vielleicht auch eine Art, denjenigen, der sie einführte - nicht zu vergessen. Aber ohne Wehmut oder Zorn zurückblicken, sagen zu können, die Idee von ihr war wirklich gut.

Das Vermissen ist eben so eine Sache, mir fehlt heute ab + an noch jemand zum Reden, aber es muss nicht er sein. Zum Anlehnen, Spaß usw. jedoch, diesen besonderen Platz, den er einst inne hatte, hat er selbst verspielt. Da kann ich ihn somit durchaus ersetzen, ohne schlechtes Gewissen zu haben.

Zudem mir die Lebenszeit, die ich mit hadern, Kummer und all den anderen negativen Gefühlen füllte, dann doch zu lange wurde. Ich darf wieder leben, wie es gefällt, keine Kompromisse eingehen, die nur ich einzuhalten habe. Du siehst somit, es ist individuell, wie das Vermissen agiert.

11.08.2020 09:04 • x 2 #42


K
Vermissen stelle ich mir grad ähnlich wie einen Fluss vor, der sich eben in seinem Verlauf durchaus ändert... anfänglich sehr breit und viel Wasser führend, während er am Ende seicht und langsam fliest ..

11.08.2020 09:31 • x 3 #43


miamatic
Ich weiß gar nicht, was genau ich schreiben möchte. Habe dieses Forum gefunden, weil ich genau das gerade versuche, hinzubekommen. Vermissen zulassen ohne ihn wieder zu kontaktieren. Es auszuhalten. Und eine Antwort auf die Frage zu finden: wann hört es auf. Die einem aber niemand beantworten kann. Das alles weiß man, wenn man mal eine Trennung hinter sich hat. Trotzdem ist das Vermissen, diese Eigentümlichkeiten des Partners, die man so lieb gewonnen hat, so schmerzhaft. Ich frage mich, warum man sich nach einer Trennung so intensiv an die guten Seiten hängt und die schlechten - es gibt ja grundsätzlich einen guten Grund für die Trennung - im Nirvana versinken...

11.08.2020 09:47 • x 5 #44


scallisia
Zitat von Keule:
Vermissen stelle ich mir grad ähnlich wie einen Fluss vor, der sich eben in seinem Verlauf durchaus ändert... anfänglich sehr breit und viel Wasser führend, während er am Ende seicht und langsam fliest ..


Das ist eine sehr schöne Vorstellung. Ich danke dir

11.08.2020 10:19 • x 2 #45


A


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