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Wie geht ihr mit dem Vermissen um ?

steveforterio
Zitat von Revell:
So erging es mir auch.
Es ist vollkommen normal, dass dem Umfeld irgendwann die Ohren bluten, denn meist hat jeder schon mehrmals seine Meinung dazu gesagt.
Ich empfinde es aber als guten Reminder und auch als Chance sich dran zu hängen und am Themenwechsel mitzuwirken.


Liegt auch daran, dass Außenstehende einen ganz anderen Zugang zur Geschichte haben - so wie bei mir ist es über 1 Monat her. Während ich sage, dass es erst einen Monat vorbei ist, sagen die Anderen, dass es schon einen Monat vorbei ist, also dass das Thema gar nicht mehr so stark präsent sein dürfte.
Verstehe ich irgendwie auch diese Sichtweise!

Ich finde es auch wichtig, dass man am Themenwechsel mitwirkt, denn die Trennung immer wieder hervorzuholen und immer darüber reden zu wollen, tut einem im Endeffekt auch nicht gut. Auch wenn das Vermissen noch so groß ist, die Erde dreht sich weiter!

12.08.2020 11:34 • x 2 #61


R
Zitat von scallisia:

Den Gedanken hatte ich gerade auch. Im ersten Moment ist es so, dass ich mich wie vor den Kopf gestoßen fühle. Dann merke ich selbst, dass es sich bei mir nur wieder um dieses eine Thema dreht. Ich versuche mich dann zurückzunehmen und mich an den anderen Themen aktiv zu beteiligen. Meist merke ich dann auch, dass es genau das ist, was ich dann brauche.


Genau.
Sich auch zur Normalität zwingen, anstatt sich gehen zu lassen.
Was ist da besser als eine Möglichkeit sich einzuhaken.

Ich denke auch wir alle kennen beide Perspektiven.
Bei mir ist es bspw. so, dass ich bei jemandem nach Wochen des jammerns irgendwann alle Ratschläge erteilt habe.
Meist macht die Person sowieso das gegenteil^^.

Weil ich aber nicht dafür verantwortlich bin was er tut höre ich dann auf Ratschläge zu geben , weil ich mich auch nicht 50x wiederholen möchte.
Meist weiß die Person ja alles aber braucht noch Zeit.

Neulich hat ein Kumpel wirklich den ganzen Tag mit seiner Ghosting- Ex angefangen trotz Themenwechsel.

Ich habe mich dann beim Gedanken ertappt wie es wäre ihm kurz eine über den Hinterkopf zu geben.

12.08.2020 11:35 • x 3 #62


A


Wie geht ihr mit dem Vermissen um ?

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R
Zitat von steveforterio:
Während ich sage, dass es erst einen Monat vorbei ist, sagen die Anderen, dass es schon einen Monat vorbei ist, also dass das Thema gar nicht mehr so stark präsent sein dürfte.
Verstehe ich irgendwie auch diese Sichtweise!


Absolut richtig.
Ich denke es geht eher um das Dauerjammern, das einfach irgendwann auch nervt.

Und es ist durchaus gesund es als Nerven zu empfinden und dies auch zu kommunizieren.

12.08.2020 11:36 • x 3 #63


Heffalump
Zitat von steveforterio:
werde ich meist ignoriert bzw. es wird sofort das Thema gewechselt.
Hilft mir nicht besonders, ich kann nur darauf hoffen, dass das Gefühl verschwinden wird.



Wer nicht drin steckt, kann es auch nicht nachvollziehen

12.08.2020 11:43 • x 2 #64


J
Zitat von steveforterio:

Liegt auch daran, dass Außenstehende einen ganz anderen Zugang zur Geschichte haben - so wie bei mir ist es über 1 Monat her. Während ich sage, dass es erst einen Monat vorbei ist, sagen die Anderen, dass es schon einen Monat vorbei ist, also dass das Thema gar nicht mehr so stark präsent sein dürfte.
Verstehe ich irgendwie auch diese Sichtweise!

Ich finde es auch wichtig, dass man am Themenwechsel mitwirkt, denn die Trennung immer wieder hervorzuholen und immer darüber reden zu wollen, tut einem im Endeffekt auch nicht gut. Auch wenn das Vermissen noch so groß ist, die Erde dreht sich weiter!


Ja das wurde mir auch gesagt und es hilft. Es geht mir schon viel besser. Wobei ich auch glaube das ich einen anderen Umgang damit habe weil mir klar wurde das Sie durch Ihr Borderline und Depressionen uns er einen gefallen getan hat Schluss zu machen und das im guten.
Mir gehts nur ehr ums vermissen zu wissen das es jemand gibt der sich auf mich freut mit dem ich den Abend verbringen kann und mit dem ich das Wochenende planen kann.
Das gute ist auch das ich mich nun auch wieder traue neue Damen kennen zu lernen.

12.08.2020 11:44 • x 1 #65


R
Zitat von Revell:
Neulich hat ein Kumpel wirklich den ganzen Tag mit seiner Ghosting- Ex angefangen trotz Themenwechsel.


Ergänzend hierzu:

Wenn ich mich mit drei anderen zum Tischtennis treffe und der Ghosting- Betroffene das Treffen zu seiner eigenen Bühne werden lässt...
Und der eigentliche Grund des Treffens in den Hintergrund rückt, dann nervt es.

Wenn es doof läuft für ihn, heißt es irgendwann:
Ach nee, kommt der auch mit?

Als Liebeskummer- Betroffener kann man nicht nur Verständnis einfordern , sondern muss es auch haben.

Und im betreffenden Fall gingen wochenlang stundenlange Gespräche voraus.
Da möchte ich mit dieser Person auch mal eine Stunde nur Tischtennis spielen.

12.08.2020 11:44 • x 1 #66


K
Zitat von Revell:

Genau.
Sich auch zur Normalität zwingen, anstatt sich gehen zu lassen.
Was ist da besser als eine Möglichkeit sich einzuhaken.

Ich denke auch wir alle kennen beide Perspektiven.
Bei mir ist es bspw. so, dass ich bei jemandem nach Wochen des jammerns irgendwann alle Ratschläge erteilt habe.
Meist macht die Person sowieso das gegenteil^^.

Weil ich aber nicht dafür verantwortlich bin was er tut höre ich dann auf Ratschläge zu geben , weil ich mich auch nicht 50x wiederholen möchte.
Meist weiß die Person ja alles aber braucht noch Zeit.

Neulich hat ein Kumpel wirklich den ganzen Tag mit seiner Ghosting- Ex angefangen trotz Themenwechsel.

Ich habe mich dann beim Gedanken ertappt wie es wäre ihm kurz eine über den Hinterkopf zu geben.


Ich wäre dankbar für ne Dachlatte am Kopf...ich mag das Gejammer ja selbst nicht, aber es in mir zu lassen ist auch Mist.

Ich ertappe mich auch immer wieder dabei, wie ich Ratschläge erteile an die ich mich selbst nicht halte.

Heute ist aber auch ein depri Tag wo es unglaublich schwer fällt aus dem Loch zu kommen, Gott sei Dank hab ich im 16:30 Uhr einen Termin bei meinem Therapeuten und danach hole ich meine Tochter..

12.08.2020 11:46 • x 3 #67


R
Ich finde, dass man ruhig jammern darf, wenn einem danach zumute ist...

Natürlich dürfen andere Leute auch das Thema wechseln, wenn es irgendwann nervt.

Aber Freunde tun das eigentlich nicht aus dem Grund, sondern weil es einfach nichts bringt sich immer wieder gedanklich um die Frau zu drehen.

Bei mir war es so, dass mir alle immer und immer wieder zugehört haben, weil sie einfach spürten, dass es mir richtig dreckig geht.

Aber nachdem das raus war, war auch erstmal wieder Ruhe und ich konnte / wollte mich ablenken und dann auch schön was mit den Leuten machen.

Meistens hatte ich dann für ne Woche den Kopf wieder leer und dann fing es wieder an zu kreisen - bei mir war es aber auch schwierig, weil ich der Dame nicht aus dem Wege gehen konnte. Wenn man sich ständig sieht, kriegt man auch keinen Abstand.

Vielleicht als Fazit:

Gib Dein Bestes, um Abstand zu kriegen. Arbeite da richtig dran, gib Dir wirklich Mühe.

Und wenns dann aus Dir rausplatzt, dann rede halt drüber, um Dir erstmal wieder Luft zu machen. Dann gehts erstmal wieder besser.

Irgendwann wirst auch selber merken, wenns das nicht mehr bringt. Irgendwann kommt auch der Punkt, wo Du merkst, dass es Dich jedesmal nur wieder aufwühlt und einfach nichts weiter hilft.

Dann wirds Zeit zu verdrängen.

Und wenn keiner mehr zuhören will, dann schreib es auf oder plapper alles in ein Sprachmemo, das hilft auch.

12.08.2020 13:45 • x 2 #68


R
Zitat von Ratgehbär:
Irgendwann wirst auch selber merken, wenns das nicht mehr bringt. Irgendwann kommt auch der Punkt, wo Du merkst, dass es Dich jedesmal nur wieder aufwühlt und einfach nichts weiter hilft.


Ja, sehr guter Punkt!
Als es mir mies ging war dieses jammern mir irgendwann mühselig und habe schlussendlich mich selbst damit genervt.

Ich finde eines wichtig:

Wenn man von seinem Umfeld nach Wochen oder Monaten der Hilfe und Unterstützung ein offenes Ohr geboten bekommen will , sollte man manchmal Unternehmungen annehmen und mitmachen und selbst nicht nur den jammerer in sich anbieten.

12.08.2020 14:16 • x 1 #69


R
Zitat von Revell:

Ja, sehr guter Punkt!
Als es mir mies ging war dieses jammern mir irgendwann mühselig und habe schlussendlich mich selbst damit genervt.

Ich finde eines wichtig:

Wenn man von seinem Umfeld nach Wochen oder Monaten der Hilfe und Unterstützung ein offenes Ohr geboten bekommen will , sollte man manchmal Unternehmungen annehmen und mitmachen und selbst nicht nur den jammerer in sich anbieten.


Naja, man kann jammern oder einfach den Drang haben darüber zu reden.

Bei mir war da nie einer genervt, die Leute hatten sogar Spaß am Analysieren und Reflektieren.

Hab da aber auch immer von mir aus gesagt, dass ich zuhause raus muss und am Rad drehe. Die wollten gerne helfen...

Und wir haben das dann immer mit gemeinsamem Spielen, Grillen, Sporteln verbunden. Das tat denen dann auch gut.

Ich finde, man muss sich da einfach auch immer wieder Luft machen und reden, bis der Kopf wieder leer wird.

Und dann kann man sich auch wieder auf was anderes konzentrieren. Was dann auch gut tut.

Keine Ahnung, vielleicht hab ich auch sehr liebe Freunde.

12.08.2020 20:49 • x 3 #70


Pondo-Sinatra
Hallo in die Runde

Sehr interessantes Thema. Für mich persönlich war der Kampf zwischen Bauch ,Herz und Verstand am schlimmsten. Die Zeit hilft eigem ggf darüber hinweg , aber letztendlich ganz vergessen wird sehr schwierig werden

12.08.2020 21:31 • x 1 #71


KleinesHerz
Bei mir ist die Trennung nun schon 4 Monate her. Wir waren 11 Jahre zusammen. In 3 Wochen zieht er erst aus. Der Wohnungsmarkt hier ist ziemlich schwierig. Vermissen tue ich ihn schon jetzt. Die Unternehmungen und Gespräche. Ich hoffe es wird nicht schlimmer, wenn er weg ist. Zum Glück habe ich eine tolle Familie und gute Freunde, die mir sehr geholfen haben. Ich fühle mich schon etwas besser und heule nicht mehr unentwegt. Ich denke, dass alles ein langer Prozess ist. Wer nicht vermisst, hat auch nicht geliebt. Es wird mit der Zeit besser und irgendwann denkt man mit einem Lächeln an die schönen Zeiten zurück. Zumindest hoffe ich das.

12.08.2020 21:51 • x 1 #72


A
Zitat von Revell:
Ich habe mich dann beim Gedanken ertappt wie es wäre ihm kurz eine über den Hinterkopf zu geben.

Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen oft das Denkvermögen.

Und irgendwann - wenn man alles hinter sich lassen konnte, fragt man sich dann, was man sich dabei nur gedacht hat, was man in dem anderen eigentlich gesehen hat, dem man solange hinterher gejammert hat.
Dann bleibt nichts von den Bildern, die ohnehin nur im eigenen Kopf existiert haben.

12.08.2020 21:53 • x 2 #73


K
Ich nehme das Thema hier noch mal auf, weil sich ein neues Thema wohl nicht lohnt dafür.

In der Zeit wo ich nun hier wieder unterwegs bin, finde ich es unheimlich faszinierend wie unterschiedlich hier die Menschen mit ihrem Kummer umgehen.

Was ich feststelle ist , es gibt nicht den einen Königsweg. Vor allem muss man immer differenzieren, wer hier seinen Ex wieder zurück nehmen würde weil es zu frisch ist oder die Trennung das vielleicht hergibt, und zwischen denen die im Abschlussprozess sind.

Was ich jedoch nicht so gut finde ist, wenn man seine persönliche Art und Weise anderen aufzwingen möchte.

Ich denke, wenn hier jemand sein vermissen nach außen trägt und es dem anderen mitteilt, dann sollte er das tun. Warum denn auch nicht? Die Welt und das Leben ändern sich so schnell, vielleicht gibts nicht mehr viele Gelegenheiten es jemandem zu sagen?

Unsere Herzen sind gebrochen, vermutlich alle hier soweit, das ist auch in Ordnung.

Wenn sich jemand zum Clown machen will vor seinem Ex, weil es für ihn wichtig ist, dann bitte. Tragt das Herz auf der Zunge...

Allein im stark zu wirken, um dem Ex einen vor zu machen.. das ist nicht authentisch, wenn man nicht selbst dahinter steht.

Hört auf euer Herz..das lässt sich nicht verbiegen..

16.08.2020 16:48 • x 5 #74


KleinesHerz
Das hast du schön geschrieben. Sehe ich genauso.

16.08.2020 20:54 • x 1 #75


A


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