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Wie geht ihr mit dem Vermissen um ?

Zweizelgänger
Ich glaube es ist einfach ein Schutzmechanismus unseres Gehirns.
Würden wir ständig nur das Schlechte behalten, würden wir vermutlich insgesamt aufheben.

Was man sich im Zuge dessen vielleicht auch überlegen könnte ist, dass wir ja eigentlich so konzipiert sind, dass wir lebensgefährliche Dinge sehr wohl abspeichern, um zukünftig diese rechtzeitig zu erkennen.
Also ist Liebeskummer nicht lebensgefährlich.
(kam mir da gerade so.... )

11.08.2020 10:23 • x 4 #46


miamatic
Du hast sicherlich recht. Sonst würden wir uns wohl nie mehr auf irgendwas oder irgendwen einlassen... Im Moment gerade würde ich mir allerdings wünschen, dass unsere schlechten Zeiten präsenter wären. Und dann noch eine Frage in die Runde, da würden mich Eure Meinungen/Gefühle interessieren. Meine Freunde/Familie sagen: lenk` Dich ab, tu` Dinge, die Dir Spaß machen. Komm` zu uns, damit Du abgelenkt bist. Ich möchte mich aber am liebsten verkriechen, alleine sein, meinem Kummer freien Lauf lassen. Geht Euch das auch so? Es ist nicht meine erste Trennung, aber die erste, nach der das Vermissen so extrem ist.

11.08.2020 10:31 • x 2 #47


A


Wie geht ihr mit dem Vermissen um ?

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Heffalump
Zitat von miamatic:
Ich möchte mich aber am liebsten verkriechen, alleine sein, meinem Kummer freien Lauf lassen.

Anfänglich ist das normal, aber nach ein zwei Wochen, kann man sich auch wieder ablenken, sonst findet man aus dem Tal nicht raus

11.08.2020 10:40 • x 2 #48


EngelohneFlügel
Man soll ja nicht die schönen Dinge vergessen mit dem Ex-Partner, das will ich auch nicht. Alles was ich in meiner Beziehung und Ehe Positives erlebt habe gehört zu meinem Leben. Es ist der Umgang damit, was es so schwer macht für die Ex-Partner. Das Schöne sieht das Herz und trauert. Das Gehirn würde rational die schlechten Dinge sehen wird aber vom Herz erstmal überlagert. Darum sieht man nur die schönen Dinge am Anfang und deren Verlust.

ABER!

Was vermisst man den eigentlich? Die Person oder das Gefühl? Man vermisst die Gefühle, die Situation des Erlebten, die Gefühle die in diesem einem besonderen Moment im Leben einen bewegen, Emotionen.
Und das alles muß nicht DIE eine Person sein die das auslösen. Das kann auch ein anderer. Man muß nur soweit sein sich dafür zu Öffnen, man muß Zeit gehabt haben um das Erlebte, die Trennung zu verarbeiten.
Alles was man vermisst, was jetzt euch traurig macht, das ist alles in euch drin. Es braucht nur einen Menschen, der dies wieder in euch erwecken kann.

11.08.2020 10:42 • x 8 #49


K
Zitat von miamatic:
Du hast sicherlich recht. Sonst würden wir uns wohl nie mehr auf irgendwas oder irgendwen einlassen... Im Moment gerade würde ich mir allerdings wünschen, dass unsere schlechten Zeiten präsenter wären. Und dann noch eine Frage in die Runde, da würden mich Eure Meinungen/Gefühle interessieren. Meine Freunde/Familie sagen: lenk` Dich ab, tu` Dinge, die Dir Spaß machen. Komm` zu uns, damit Du abgelenkt bist. Ich möchte mich aber am liebsten verkriechen, alleine sein, meinem Kummer freien Lauf lassen. Geht Euch das auch so? Es ist nicht meine erste Trennung, aber die erste, nach der das Vermissen so extrem ist.


Also mir ging es da ähnlich, zumal Ich auch jemand bin der nie auf sein Umfeld hören mag sondern immer seinem Herzen / Bauch folgt. Sich erstmal verkriechen wollen finde ich völlig in Ordnung, grad in der ersten Zeit.

Gut eine Woche nach der Trennung habe ich alles an liegen gebliebenen Kontakten reaktiviert und bin raus..das reden hilft dann auch wenn man es vielleicht unbedingt hören möchte.

Jetzt gehe ich abends auf ein B. bei meinem Dad vorbei und danach ne Runde spazieren das hilft auch noch mal sich zu sortieren.

Das Vermissen ist da, und ich habe auch noch das Gefühl das es mehr wird (sind gesamt jetzt drei Wochen nach der Trennung), und ja, ich vermisse sie als Mensch. Ihre Präsenz..und das sehr.

11.08.2020 10:51 • x 4 #50


Zweizelgänger
Ich habe gerade irgendwie das Bedürfnis, mal etwas ganz anderes dabei anzubringen.

Was ist es das wir vermissen?
Hier neigen wir alle dazu, dass wir unsere Gefühle versuchen zu etwas zu machen, was sie nicht sind.
Er sind die keine Sachen.
Es ist im Grunde nichts was wir wirklich in Worte fassen können.
Es sind Gefühle.
Es sind Situationen, die wir und nur wir für nur uns in einem emotionalen Zusammenhang bringen.
Warum das so ist, wissen wir teilweise gar nicht.
Ist es dann nicht so, dass wir unser Inneres einfach banalisieren..?
Wir rücken etwas in einen greifbaren Bereich, da wir keinerlei Kontrolle darüber haben.

Also wie sinnvoll ist es darüber Kontrolle zu haben?
Was könnte es wert sein, wenn wir darüber Kontrolle hätten?
Wie wertvoll ist das Leben wenn es nicht endlich wäre?

Im Grunde sind wir alle doof.
Natürlich wollen ZIP glauben, dass dieser eine Mensch richtg ist.
Und dann ?
Wir unterscheiden und von fast jedem x-beliebigen anderen Säugetiere um wieviel...?
1,5%...?
Und dann nehmen ZIP vor diese Dreistigkeit heraus, dass wir irgendeine Rolle spielen..?
Wir sind an einem entschieden Punkt angekommen.
Es geht nämlich gar nicht um Naturschutz.
Es geht in Wirklichkeit um die Erhaltung unserer Art.
Die Welt lebt ganz bestimmt entspannter ohne uns als mit uns, aber wir sitzten da und glauben uns über unser kleines Leben Gedanken machen zu müssen, weil wir damit leben müssen, dass wir ein Bewusstsein haben.
Ist das überhaupt so?
Oder sind wir gefangen in unserer Prägung, ob familiar oder gesellschaftlich oder kulturell.
Was nehmen wir uns wichtig?!

Aber...
Wenn wir jemanden treffen, der das was wir fühlen wollen irgendwie bedienen kann, dann wollen wir daß unbedingt.
Wir schrecken eigentlich vor nichts zurück und wenn es nicht klappt, ist ganz sicher der Andre schuld.

Natürlich ist das aber so.
Weil ZIP gerne glücklich sein wollen.
Alles andere wird ausgeblendet.

Also um was geht es wirklich?
Wir vermissten Geborgenheit !

Wäre es nicht schön, wenn jemand fühlen könnte was wir fühlen?

Nachdem ich gerade versuche zu erklären, dass wir sowieso alle halb falsch liegen und natürlich auch halb richtg, hänge ich noch ein wenig Musik unten dran.

Musik und Kunst insgesamt versucht genau diese Barriere in uns zum Ausdruck und als Kontakt zu nutze.
Was berührt uns mehr, erinnert uns mehr, als ein Song (natürlich Gerüche,übrigens sehr spannend, da überlebenswichtig)

Sorry musste genau heute mal raus.

Natürlich ist es meine Musik, aber die Texte treffen es sehr gut und teilweise auch die Videos.
Und..!
Bitte weint wenn es sich so anfühlt..!
Kein Mensch sollte sich jemals so einsperren lassen, dass er nicht weinen und fühlen darf oder es nichtmehr kann.
In Liebe euer Zweizelgänger.


Meine Trennungsplatte.
Habe ich vier Jahre nicht gehört oder angefasst und hab mich heute das erste mal richtg getraut-es ist vier Jahre her.

Schon interessante, dass ich es eigentlich damals schon wusste....

11.08.2020 21:24 • x 1 #51


Zweizelgänger
Ach la...
Und kauft euch richtige Kopfhörer..!
AKG oder Sennheiser, Sony geht auch noch, aber bitte keine komischen Sachen, die seht kurzer Zeit Geld machen wollen.

Musik ist Gefühl und das sollte etwas wert sein.
Natürlich lasse ich mich gerne überzeugen..
Als schickt mir beats...

Nein ernsthaft, heute gibt es gutes für verhältnismäßig kleines Geld.
Ich würde mir nie Kopfhörer ohne Kabel kaufen.
MP3 reduziert schon alles und dann noch Übertragungsrate...
Um Gottes Willen...
Aber mal ehrlich, höre ich heute ne Vinyl, wundere ich mich schon, dass damals angeblich die CD so abgekackt hat....
Also in diesem Sinne...
Bitte weiterleben

11.08.2020 21:33 • x 1 #52


Zweizelgänger

11.08.2020 21:58 • #53


K
Zitat von Zweizelgänger:
Ich habe gerade irgendwie das Bedürfnis, mal etwas ganz anderes dabei anzubringen. Was ist es das wir vermissen? Hier neigen wir alle dazu, dass wir unsere Gefühle versuchen zu etwas zu machen, was sie nicht sind. Er sind die keine Sachen. Es ist im Grunde nichts was wir wirklich in Worte fassen können. Es sind Gefühle. Es sind Situationen, die wir und nur wir für nur uns in einem emotionalen Zusammenhang bringen. Warum das so ist, wissen wir teilweise gar nicht. Ist es dann nicht so, dass wir unser Inneres einfach banalisieren..? Wir rü...


Tatsächlich kommen mir in diesen Lebensphasen ähnliche Gedanken... das wir uns erlauben in unserer kurzen Spanne des Lebens auf diesem Planeten uns so wichtig zu nehmen. Und dann denke ich mir: Hey, da draußen gibt es Menschen denen geht es wesentlich schlechter als dir, du hast nen tollen Job, ne Wohnung und ein Auto und sogar das riesenglück eine kleine, gesunde Dreijährige Tochter zu haben. Vielen Menschen bleibt dies verwehrt, die würden vermutlich alles geben um deinen Kummer gegen ihren einzutauschen.

Von dir hat sich jemand getrennt den du liebst, aber im Grunde geht es dir gut. Du kannst wieder jemanden finden der dich liebt und den du lieben kannst.

Was uns eben unterscheidet ist unser Bewusstsein. Unser großes Glück, wenn es darum geht zu welchen Errungenschaften wir imstande sind. Und unser großes Pech, denn unser Bewusstsein wird uns auch irgendwann alles kosten.

Nun stellen wir uns die Frage, warum haben wir dieses? Und unsere Gefühle? Ich denke, damit wir, in unserer kurzen Spanne die wir zur Verfügung haben, bewusst leben können wenn wir es denn wollen. Das vermissen gehört dazu, wir vermissen Dinge, die uns gut getan haben, einen Zustand in dem wir uns behütet und beschützt fühlten.

Wir nehmen uns alle nur selbst die Zeit um bewusst zu leben, weil wir leider eben auch sehr schnell Versuchungen erlegen sind, die unsere innere Faulheit und eben auch unser Inneres Tier befriedigen...

Zum Thema Musik finde ich im Übrigen es mega faszinierend, wie sie Gefühle lockern kann...das ein knoten platzt.. Whish you Were Here von Pink Floyd... oder Hello von Adele.. stairway to heaven, da geht schon einiges.

11.08.2020 22:05 • x 3 #54


miamatic
Wenn man das große Ganze betrachtet, habt Ihr natürlich Recht. Sir Philip Anthony Hopkins hat es - wie ich finde - dazu auf den Punkt getroffen:

Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also hört auf, Euch wie ein Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt in Meer. Sagt die Wahrheit und tragt Euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit.

12.08.2020 10:23 • x 3 #55


K
Kennt ihr das, wenn euer Umfeld der Meinung ist, dass nach zwei oder drei Wochen der Drops gelutscht ist?

Ich mein, die Menschen aus meinem Umfeld kennen diese Gefühle nicht, weil die meisten in sehr langen Beziehungen sind seit ihrer Jugend und ich bin da irgendwie der einzige der alle paar Jahre mal mit so einer Geschichte ankommt und dann kurz vorm kollaps steht...

Die kennen das Vermissen nicht, weil sie die Menschen die sie lieben permanent um sich haben..

Ich hab dann immer ein schlechtes Gewissen wenn ich anfange zu reden weil es raus muss. Dann kommt der Schulterklopfer und die Aussage: Hey Junge, andere Frauen sind auch toll. Vergiss die alte und nun ist wieder gut.

Das hilft dann auch irgendwie nicht so richtig..

12.08.2020 10:39 • x 1 #56


steveforterio
Zitat von Keule:
Kennt ihr das, wenn euer Umfeld der Meinung ist, dass nach zwei oder drei Wochen der Drops gelutscht ist?

Ich mein, die Menschen aus meinem Umfeld kennen diese Gefühle nicht, weil die meisten in sehr langen Beziehungen sind seit ihrer Jugend und ich bin da irgendwie der einzige der alle paar Jahre mal mit so einer Geschichte ankommt und dann kurz vorm kollaps steht...

Die kennen das Vermissen nicht, weil sie die Menschen die sie lieben permanent um sich haben..

Ich hab dann immer ein schlechtes Gewissen wenn ich anfange zu reden weil es raus muss. Dann kommt der Schulterklopfer und die Aussage: Hey Junge, andere Frauen sind auch toll. Vergiss die alte und nun ist wieder gut.

Das hilft dann auch irgendwie nicht so richtig..


Ja, das ist mir bestens bekannt aufgrund meiner aktuellen Situation. Es geht mir zwar nicht mehr soooo schlecht, dass ich jetzt permanent über meine Ex reden muss, aber über den Tag verstreut empfinde ich schon ein starkes Vermissen. Selbst wenn ich das dann gegenüber meinen Angehörigen ausspreche, werde ich meist ignoriert bzw. es wird sofort das Thema gewechselt.
Hilft mir nicht besonders, ich kann nur darauf hoffen, dass das Gefühl verschwinden wird.

12.08.2020 11:21 • x 2 #57


scallisia
Nein, das hilft gar nicht. Im Gegenteil. Es führt nur dazu, dass man anfängt an sich selbst zu zweifeln und sich selbst dafür niederzumachen, dass man es einfach nicht schafft sich zu lösen.

Man kann es denen aber auch nicht wirklich übel nehmen. Denn, wie du bereits sagtest, kenne sie diese Gefühle, die Achterbahnen, in denen man sich befindet und doch so dringend aussteigen möchte, nicht. Sie meinen es gut. Nur nein, es hilft nicht.

12.08.2020 11:25 • x 2 #58


R
Zitat von steveforterio:
Selbst wenn ich das dann gegenüber meinen Angehörigen ausspreche, werde ich meist ignoriert bzw. es wird sofort das Thema gewechselt.


So erging es mir auch.
Es ist vollkommen normal, dass dem Umfeld irgendwann die Ohren bluten, denn meist hat jeder schon mehrmals seine Meinung dazu gesagt.
Ich empfinde es aber als guten Reminder und auch als Chance sich dran zu hängen und am Themenwechsel mitzuwirken.

12.08.2020 11:27 • x 4 #59


scallisia
Zitat von Revell:
Ich empfinde es aber als guten Reminder und auch als Chance sich dran zu hängen und am Themenwechsel mitzuwirken.


Den Gedanken hatte ich gerade auch. Im ersten Moment ist es so, dass ich mich wie vor den Kopf gestoßen fühle. Dann merke ich selbst, dass es sich bei mir nur wieder um dieses eine Thema dreht. Ich versuche mich dann zurückzunehmen und mich an den anderen Themen aktiv zu beteiligen. Meist merke ich dann auch, dass es genau das ist, was ich dann brauche.

12.08.2020 11:30 • x 3 #60


A


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