Neue Partnerschaft nach Trennung - wie schafft man das?

Lieber @SchlittenEngel ,

Ich habe nicht darum gebeten, an mir herumzudoktern, ich möchte gern erfahren, wie andere das so machen.

Ich kann nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Aber mein Kollege litt unter Bindungsangst unter anderem wg. Trennung der Eltern und Selbstmorddrohung der Mutter. Mit 35 erkannte er das, machte eine Therapie, wandte das neue Wissen an und lernte eine nette, geduldige Frau kennen und ist jetzt schon länger verheiratet. Er ist aber auch einer der nettesten Menschen die ich kenne. Aber im Endeffekt hat er auch einfach gemacht.

@rosenherz

Das klingt schön!

Zitat von Femira:

Ich werde wirtschaftlich nicht abhängig.

ich auch nicht

Zitat von Femira:

Und emotional abhängig...

vielleicht hab ich das falsch ausgedrückt. Aber ich stelle mir eine tiefe Verbindung so vor, dass man sich auf den Partner einlässt. Ihm 100% vertraut ... so hab ich es gemeint ... damit macht man sich auch abhängig, weil man sehr verletzlich ist.

@isolde

Und ... hast Du wieder eine Beziehung?

Zitat von BernhardQXY:

Die meisten blenden aus, wie fragil Beziehungen sind. Jeder kann und darf jederzeit diese beenden.

Ja, das meine ich.
Ich hörte ich liebe Dich und Tags darauf ist er ausgezogen. Zur Neuen.

Zitat von BernhardQXY:

Allerdings, wenn man das weiß, dann wiederum geben sich beide dementsprechend Mühe, denn so eine Partnerschaft ist ja eher eine Ergänzung, keine Abhängigkeit

Mhm, so würde ich das gerne sehen.
Eine Ergänzung in der beide sich bewusst sind, dass man dafür auch was tun muss ... und sei es nur, liebevoll zu kommunizieren

Zitat von tesa:

Wie schafft Ihr das, Euch nach Scheidung und Betrug durch eure PartnerInnen wieder in eine emotionale und wirtschaftliche Abhängigkeit zu begeben? Wie schafft Ihr das, Kinder zu bekommen, wo ein Scheitern der Partnerschaft immer droht?

Akzeptieren, dass Beziehungen sowieso irgendwann enden.
Eine gewisse emotionale Abhängigkeit lässt sich nicht vermeiden... wirtschaftliche Abhängigkeit schon: Nicht heiraten, keine Kinder bekommen und auch sonst keine gemeinsamen rechtlichen Vereinbarungen treffen.

Man sollte immer in der Lage sein zu gehen ohne das ein Rattenschwanz folgt bzw. es großen Einfluss auf das eigene Leben nimmt.

Eine Beziehung ist wie ein Auto. Man kauft es sich, fährt einen Weile... dann geht es kaputt oder man holt sich irgendwann ein Neues.

Zitat von NurBen:

Eine Beziehung ist wie ein Auto. Man kauft es sich, fährt einen Weile... dann geht es kaputt oder man holt sich irgendwann ein Neues.

Leicht zynisch aber ich verstehe was du meinst

Zitat von Scheol:

Ein gewissen Vertrauensvorschuss sollte man trotz allem mitbringen, bei dem neuen Partner.

Klar! Da hab ich mich irgendwann drüber gewundert, dass ich das noch konnte.

Andererseits wäre es ja unlogisch. Wenn man das nicht kann und tut, macht es überhaupt keinen Sinn jemanden zu daten.

Zitat von Scheol:

Man sollte sich die Beispiele in seinem Umfeld nehmen an Partnerschaften , die klappen , und nicht die sich rausnehmen , die nicht funktionieren ,

Klar!
Nur kann man ja auch nur selten reinsehen, wie es in der Beziehung wirklich aussieht.

Ich freue mich für Schwester und Nichte.

An deiner Kindheit bist nicht du schuld. Aber was du mit deinem Leben anfängst ist deine Verantwortung. Wenn du also Beziehungen wegen deiner Kindheit verbockst, bist du schuld. Denn deine Vergangenheit aufzuarbeiten liegt in deiner Verantwortung. Du entscheidest ganz alleine wie du leben willst! Mit dieser Entscheidung überwindet man auch seine Traumata. Man entscheidet bewusst etwas dagegen zu tun und nicht mehr so leben zu wollen. Erst wenn man sich für sich selber entscheidet geht es vorwärts. Manches schafft man von alleine und für anderes braucht man Therapie!

Alles Gute von mir

Ergänzung zur Frage wie man es schafft wieder zu Vertrauen nach Enttäuschung und Kinder alleine gross zu ziehen...Ich glaube an mich selber. Kinder hab ich nicht wegen meinem Partner. Die habe ich, weil ich sie wollte, also krieg ich sie auch alleine gross.

Zitat von NurBen:

Akzeptieren, dass Beziehungen sowieso irgendwann enden.
Eine gewisse emotionale Abhängigkeit lässt sich nicht vermeiden... wirtschaftliche Abhängigkeit schon: Nicht heiraten, keine Kinder bekommen und auch sonst keine gemeinsamen rechtlichen Vereinbarungen treffen.

Hm ... da sind wir dann bei meinem Beziehungsverhalten

Das ist aber eben keine tiefe Bindung, sondern fahren mit angezogener Handbremse!

Zitat von NurBen:

Man sollte immer in der Lage sein zu gehen ohne das ein Rattenschwanz folgt bzw. es großen Einfluss auf das eigene Leben nimmt.

Ich glaube, Du bist mir ähnlich! wir sollten gemeinsam Therapie machen!

Zitat von NurBen:

Eine Beziehung ist wie ein Auto. Man kauft es sich, fährt einen Weile... dann geht es kaputt oder man holt sich irgendwann ein Neues.

Öhm ... das ist jetzt nicht unbedingt das was ich erwartet habe!

Fertig, Thread kann beendet werden

Ich hoffe für Dich, dass es zukünftig noch Autos gibt. Nicht dass Du es zu Schrott gefahren hast und dann feststellst, dass Du keines mehr bekommst!

Ich hab mich offensichtlich nicht gut ausgedrückt.

Zitat von tesa:

Aber ich stelle mir eine tiefe Verbindung so vor, dass man sich auf den Partner einlässt. Ihm 100% vertraut ... so hab ich es gemeint ... damit macht man sich auch abhängig, weil man sehr verletzlich ist.

Das macht mir weniger Angst, seit ich weiß, dass ich die Verletzung überstehen werde, in der Zeit der Heilung für mich da sein kann und es wieder gut wird.

Das Einlassen hat viele Vorteile. Die Glücksgefühle, das Geborgensein...

Das Trennen ist schmerzhaft, die Hölle zum Teil. Lässt mich wachsen und Reifen. Es tut auch etwas für mich auf mein Leben gerechnet.

Aber vielleicht ist mein Ansatz nicht so passend zu dir. Einlassen ist für mich nicht so schwer, aber das Loslassen ist eine große Herausforderung, die ich seit meines Forengrundes besser meistere.

An meiner Männer Wahl... Also was mich anzieht, ist meine Arbeit. Und das bedeutet, gut für mich zu sorgen. Mein Leben gut auszufüllen, meine Bedürfnisse hören und sie umsetzen... Sowas, was mit schwierigen Eltern meist nicht gelernt wird. Umso besser ich das mache, desto weniger schwierig sind meine Partner.

Zitat von tesa:

Das ist aber eben keine tiefe Bindung, sondern fahren mit angezogener Handbremse!

Warum ist das keine tiefe Bindung?
Nur weil man keine gemeinsamen Kinder hat oder verheiratet ist?
Die tiefere Bindung kommt mit der Zeit und den gemeinsam erlebten.

Zitat von tesa:

Ich hoffe für Dich, dass es zukünftig noch Autos gibt. Nicht dass Du es zu Schrott gefahren hast und dann feststellst, dass Du keines mehr bekommst!

Wir leben im Zeitalter der Serienmonogamie. Es wird immer die/der Nächste kommen.

Zitat von Femira:

Hattest du das mal in einer Therapie aufgearbeitet?

Ja ... aber ich machte und mache die Erfahrung, dass mir das Forum viel mehr hilft.

Zitat von Femira:

Muster verändern ist wirklich, wirklich schwer und so 100 Prozent ist es gar nicht möglich meiner Meinung nach.

Bin bei Dir!

Zitat von PuMa:

Soweit ich mich erinnere bist du in Therapie oder? Wie läuft die denn? Bist du zufrieden?

Nein, nicht mehr. Und ... ich hätte sie nicht durchgestanden. Weder körperlich noch emotional.

Zitat von PuMa:

Ich habe mich nicht emotional abhängig gemacht von meinem Ex. Noch von sonst einem Mann in meinem Leben. Das war noch nie mein Ding.

Wie verstehst Du emotional abhängig ... ich glaube nämlich, dass ich mich da falsch ausgedrückt habe. Das hätte ich mir besser überlegen sollen .

Zitat von PuMa:

2. Ja, ich war wirtschaftlich abhängig von meinem Ex-Mann aber werde es nie wieder sein für einen anderen Mann und bin es auch nicht mehr seit der Trennung.

Das war bei mir von jeher so. Und möglicherweise ist das was, was andere spüren und abschreckt?

Zitat von PuMa:

3. Ich hätte auch Kinder versucht zu bekommen, wenn ich keinen Mann gefunden hätte.

Hm ... da hab ich mich alleine nicht drüber getraut. Wenn Kinder mal da sind, sind sie da. Aber den Entschluss zu fassen ohne jegliche Unterstützung?

Zitat von PuMa:

Ein potentieller Partner kann nichts für deine Vergangenheit.

Natürlich nicht! Hab ich das wo behauptet?

Zitat von PuMa:

Verteil dein Gewicht, das auf deinen Schultern lastet. Du musst auch nicht täglich alles mit dir herum schleppen. Es reicht wenn du dich selbst (er)tragen kannst.

Danke, ich lebe gut mit mir

Zitat von tlell:

Wenn du also Beziehungen wegen deiner Kindheit verbockst, bist du schuld.

Du interpretierst da was hinein, was da nicht steht.
Danach habe ich auch nicht gefragt.
Ich hatte selten Beziehungen, deshalb gab es selten was zu verbocken.

Zitat von tlell:

Mit dieser Entscheidung überwindet man auch seine Traumata. Man entscheidet bewusst etwas dagegen zu tun und nicht mehr so leben zu wollen. Erst wenn man sich für sich selber entscheidet geht es vorwärts. Manches schafft man von alleine und für anderes braucht man Therapie!

Das stimmt für viele Dinge. Nicht aber für Beziehungen.
Ich kann 100 mal beschließen, nicht alleine sein zu wollen. Deshalb steht da noch lange keiner vor der Tür.

Aber auch hier: das war nicht meine Frage. Ich wollte mal hören, wie es Euch damit so geht.

Zitat von tlell:

Alles Gute von mir

Danke!

Zitat von tlell:

Vertrauen nach Enttäuschung

Das war die Frage!

Zitat von tlell:

Kinder alleine gross

Das ganz und gar nicht.

Zitat von Femira:

Das macht mir weniger Angst, seit ich weiß, dass ich die Verletzung überstehen werde, in der Zeit der Heilung für mich da sein kann und es wieder gut wird.

WOW!
Das ist eine sehr bewundernswerte Herangehensweise!

Zitat von Femira:

Das Trennen ist schmerzhaft, die Hölle zum Teil. Lässt mich wachsen und Reifen.

Die Hölle sehe ich auch so.
Aber gewachsen und gereift hab ich mich noch nie gefühlt.
Klar, man bekommt Lebenserfahrung und wird älter ... aber ob einen das wachsen lässt?

Zitat von Femira:

Aber vielleicht ist mein Ansatz nicht so passend zu dir. Einlassen ist für mich nicht so schwer, aber das Loslassen ist eine große Herausforderung, die ich seit meines Forengrundes besser meistere.

Bei mir ist auch das Loslassen das Problem. Das hat sogar zugenommen mit jedem neuen Mann.

Zitat von NurBen:

Wir leben im Zeitalter der Serienmonogamie. Es wird immer die/der Nächste kommen.

Ich wünsche Dir, dass das so bleibt!