Zitat von MissLilly:Darf ich fragen was aus deiner Sicht die TE ganz persönlich für einen Nutzen daraus zieht, wenn in 6 Monaten nichts mehr von seiner Beziehung zur AF übrig ist?
IMO wird es der TE auf keinen Fall gut tun, wenn sie ihren Partner noch länger in der Wohnung duldet, solange er es ungeniert weiter mit seiner AF treibt. Sie wird ja so in ein Beziehungsmodell hineingenötigt, das sie für sich nicht akzeptiert.
Jemand schlug vor, sie möge ausziehen. Dazu habe ich gerade etwas geschrieben, daher gehe ich hier nicht nochmal darauf ein; IMO käme das einer Flucht gleich und würde somit ebenso am Selbstbewußtsein der TE kratzen wie das Verharren im Status quo es jetzt schon tut.
Bleibt nach Adam Riese nur noch eine Option: Der Betrüger muß raus aus der gemeinsamen Wohnung. Warum also hat die TE bislang davon abgesehen, ihn zum Auszug aufzufordern und sich diesbezüglich auch rechlich beraten zu lassen? Ich vermute: Weil sie Angst hat, daß er dann bei der AF einzieht.
Alles, worauf ich mit meinem Beitrag hinauswollte war: Dann
laß ihn doch bei der AF einziehen!
Augen zu und durch!Entweder sind der Partner und die AF tatsächlich füreinander geschaffen, dann ist jede Minute, die er noch bei der TE verbringt, letztlich eine Verschwendung von Zeit und Energie für alle Beteiligten. Oder sie sind es nicht, dann wird sich das so auf jeden Fall rascher herauskristallisieren, als wenn die Affaire noch über Wochen und Monate hinweg so soft (für ihn) weiterläuft wie bisher.
Zitat von MissLilly:Und auch hier erlaube ich mich zu fragen, welche überragende Postion die TE dadurch gewinnt?
Etwa die aufrichtige Reue ihres Mannes und die Sicherheit das es nie wieder vorkommt, weil klein Hans jetzt seine Erfahrungen gemacht oder wie darf ich das verstehen ?
Er wäre nicht der erste Mann, der erst im Augenblick der vollständig durchgezogenen Trennung erkennt, was er da eigentlich alles aufgegeben hat. Manch einem tut das dann tatsächlich aufrichtig leid.
Ob die TE ggfs. bereit wäre ihm zu glauben, ihm zu verzeihen und einen Neustart zu wagen, steht auf einem anderen Blatt Papier. Aufgefordert habe ich sie dazu sicher nicht.
Allerdings bleibe ich dabei, daß sie ihre Position ihm gegenüber deutlich stärken kann, wenn sie ihn jetzt aus der Wohnung weist und es sich
egal sein läßt, ob er dann bei der AF einzieht oder nicht. So gewinnt sie genügend Raum, den Focus auf sich selbst zu richten. Denn solange sie mit ihm unter einem Dach lebt, wird sie nur wie das Kaninchen auf die Schlange (hier: AF) warten und ständig mit der Sorge leben, daß diese nicht mehr aus ihrem Leben verschwindet, sondern sich genüßlich darin einringeln wird.
So hingegen stellt sich die TE der Realiätit: Sie akzeptiert, daß diese Affaire existiert und daß ihr Partner daran festhalten will - und
läßt entsprechend
los. Natürlich wird das die durch den Betrug bereits eingeleitete Entfremdung verstärken, aber sowohl die Akzeptanz (nicht: Anerkennung) des Status quo als auch der räumliche Abstand sind nun mal notwendig, damit sie zur Ruhe kommen und ihr Leben neu einpendeln kann.
Ob sie den Partner dann irgendwann überhaupt noch zurück will, wird sich weisen. Gut möglich, daß sie in ein paar Monaten auf den heutigen Tag zurückblickt und feststellt, daß sie ohne ihn letztlich besser dran ist - sobald sie ihre eigene Mitte wiedergefunden hat. Und wenn nicht, dann wird sie hoffentlich zumindest ein paar Mindestanforderungen entwickelt haben, die er erst mal erfüllen muß, ehe sie ihm die Chance auf einen Neustart gibt (falls er den seinesteils überhaupt noch will).
Würde sie hingegen jetzt weiter in der Situation verharren, könnte sie das kaum oder gar nicht ausloten. Der Typ wird vielmehr Schlitten mit ihr fahren, das tut er doch jetzt schon.
Zitat von MissLilly:Dem Partner überhaupt noch bei irgendwas zuzuschauen und wenn auch nur aus Ferne, wird nicht dabei helfen seinen eigenen Selbstwert wiederherzustellen.
Von zuschauen hatte ich nichts geschrieben.
Zitat von MissLilly:Denn für den Selbstwert -so habe ich versucht in einem ersten Beitrag versucht zu erklären- ist jeder Mensch immer selbst verantwortlich und nicht der Partner! Jeder sollte und kann Zeit seines Lebens über seinen Wert bestimmen!
Eben, deshalb rate ich ihr ja auch schon die ganze Zeit, die rote Karte zu zücken und den Typen aus der Wohnung zu verweisen.