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Wie romantische Gefühle wiederherstellen?

D
Liebe Foris,

es gibt bereits einen Beitrag von mir:
affaere-manchmal-noch-im-kopf-wie-flashbacks-vermeiden-t63339.html

Ich habe folgenden Text auch dort verfasst, bin mir jetzt aber nicht sicher, ob es dort passt.

Liebe Foris, ich möchte heute ein persönliches Update geben. Ich würde mich freuen, falls es jemanden ähnlich ergangen ist, wenn er/sie mir Tipps geben kann oder einfach von eigenen Erfahrungen berichten würde.

Es geht im Prinzip darum, dass ich mittlerweile immer wieder schmerzlich feststelle, dass mir die romantischen Gefühle meinem Mann gegenüber (wir sind seit 7 Jahren zusammen und starten in ein paar Wochen in unser 8. Jahr, aber unverheiratet) abhanden gekommen sind.
Wir gehen seit einem Jahr zur Paarberatung. Auslöser war mein Betrug 2/19 und der damit einhergehenden Krise unserer Beziehung. Die Beratung ist sehr gut! Und ich/wir haben immer wieder festgestellt, dass wir ein gutes Paar sind. Respektvoll, liebevoll, umsichtig, offen und bereit an uns zu arbeiten. Wir haben durch die Paarberatung sehr viele Anregungen erhalten, die wir umgesetzt haben bisher, um unserer Partnerschaft zu stärken und uns verbunden zu fühlen und gemeinsam die Herausforderungen, die ein Familienalltag mit sich bringt, zu meistern.

Mir geht es jedoch immer mal wieder nicht gut. Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht mehr hinbekomme, romantische Gefühle für meinen Mann zu entwickeln. Wir schlafen ungefähr alle acht Wochen miteinander. Das ist auch schön, geht für mich aber nur, wenn ich schaffe meinen Kopf auszuschalten von all den Alltagssorgen (Kinder, Finanzen, Paar- und eigene Probleme)… ich habe das Gefühl, wir bekommen das nicht mehr so gut hin. Mein Mann macht sich keine Sorgen. Unser Berater hat mit uns herausgearbeitet, dass Lust und Verlangen schon noch da ist, aber eben nur bei bestimmten Bedingungen. Diese sollen wir versuchen zu schaffen.
Wir sind auch so zärtlich zueinander mit Umarmungen, Händchen halten beim Unterwegs sein. Küsschen und auch Küsse zwischendurch.

Ich fühle mich wohl mit meinem Mann. Er ist ein toller Mensch, wir können sehr gut reden, sind für einander da, er unterstützt mich uneingeschränkt, wertschätzt mich, ist ein toller Vater, verantwortungsvoll und er sieht auch gut aus, achtet auf sich, legt Wert auf sein Äußeres und achtet auf seine Gesundheit. Ich habe sehr oft das Gefühl wird sind sehr verbunden. Fast wie Geschwister oder sehr sehr sehr gute Freunde.

Zuweilen fühle ich mich ihm nicht ebenbürtig. Eher so wie ein Kind, um das sich gut gekümmert wird. Dafür kann er überhaupt nichts. Es liegt an mir. Ich habe das Gefühl mit meinen bewertenden Gedanken alles kaputt zu denken.

Ich denke auch immer mal wieder an den AM. Nicht oft in zufriedenen Zeiten. Aber öfter, wenn es mir nicht gut geht, ich Zweifel habe. Aber ich merke auch, dass das ein Muster bei mir ist, was ich nicht ernst nehmen sollte. Der AM steht für etwas, was ich in mir suchen sollte. Ich will nicht mit ihm zusammen sein (auf keinen Fall!) habe aber das Gefühl mich immer in Gedanken an ihn zu flüchten, wenn es in meinem Leben gerade alles zu viel ist. Das bemerke ich auch und ich finde es lächerlich von mir. Es passiert dennoch. Und das finde ich illoyal meinem Mann gegenüber.

Meine Frage ist nun: wie können sich solche romantischen Gefühle wieder entwickeln? Wie bekomme ich es hin dauerhaft zufrieden um Hier und Jetzt zu sein? Mit dem zufrieden, was ich habe? Dankbar zu sein für meinen Mann und unsere Familie? Ich sehe in meinem Umfeld so viele Paare, die nicht annähernd so gut miteinander zurecht kommen, wie wir. Warum fehlt mir immer etwas? Warum kann ich nicht zufrieden sein, mit dem was ich habe? Ist es besser sich zu trennen und erstmal mit mir selbst klar zu kommen oder kann man es auch parallel in der Paarbeziehung schaffen? Zeitweise habe ich das Gefühl, ich bin so mit mir selbst beschäftigt, dass ich das nicht hinbekomme. Dann wieder, will ich es unbedingt schaffen. Das sind zyklische Phase. Und es strengt mich unheimlich an.

Entschuldigt, dass es etwas durcheinander ist.
Wir haben ein gemeinsames Kind (5,5 und ich habe ein Kind (11). Wir leben normal als Familie zusammen.

26.01.2023 13:33 • x 4 #1


A
Zitat von die_Zeit_danach:
Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht mehr hinbekomme, romantische Gefühle für meinen Mann zu entwickeln.

So hart es klingt: Aber Gefühle kann man nicht erzwingen. Schon der Wunsch Gefühle zu erzwingen kann ein Gefühlskiller sein.

Wenn du deinen Mann nicht liebst ist das so. Wenn du feststellst, dass ihr alles dafür getan habt (und dannach hört es sich an), dann wird das auf den Weg auch nicht wiederkommen. Eventuell kommen die Gefühle wieder, wenn du merkst was du verloren hast (also nach der Trennung) das ist aber unwahrscheinlich und dann auch zu spät.

Dein Beitrag hört sich ein Stück weit wiedersprüchlich an bzw. so ähnlich wie das, wass meine Ex mir als ihrem kämpfenden Ex-Freund erzählt hat: Ich weiß, dass du besser zu mir passt als der Andere, Bei dir kann ich mich fallen lassen, Mit dir kann ich über alles reden, der S. ist schön, Du bist mein bester Freund, ohne dich fühlt es sich an, als ob mein rechter Arm abgehackt ist,.....

Kurz gesagt: Alles wo man als Typ sagt: Das sind die Bedingungen für eine Beziehung. Gegenseitige Anziehung, Verständnis, Freundschaft, Vertrauen, Verständnis. Es klingt auch so ein bisschen bei dir durch, so nach der Art Eigentlich ist er mein Traummann, aber.....

Vielleicht unterscheidet sich hier einfach das, was du kopfmäßig als richtig für dich ansiehst von dem, was du gefühlsmäßig (unterbewusst) als richtig willst. So etwas gibt es auf beiden Seiten: Frauen und Männer, die sich zwar kopfmäßig nach Stabilität und einem netten Partner streben, aber unterbewusst sich nach der Spannung eines unsteten Partners sehnen. Auf gut deutsch gesagt: Dir geht es zu gut und du willst ausbrechen.

Was kann man dir in der Situation raten? Eigentlich nur eins: Folge deinen Gefühlen. Nomalerweise gehöre ich klar zu dem Team Man kann/sollte an Problemen arbeiten, in deinem Fall tut ihr das aber bereits und habt es lange genug versucht. Es scheint aber nicht zu helfen. Langfristig wird dieser Zwiespalt in dir nicht nur die Beziehung vergiften, da dein Mann sicherlich auch irgendwann aus dem Krisenmodus raus will. Zudem wirst du so weiter anfällig für Ausbrüche bleiben, die dann ein noch härteres Herzschmerzende einleiten werden.

Deswegen rate ich dir: Trenne dich sauber von deinem Mann. Regelt euren Umgang mit den Kinder friedlich und freundschaftlich (soweit möglich), solange das noch geht. Nach deinem 2. Betrug (der relativ wahrscheinlich ist) wird das nicht mehr so einfach.

Dannach lebe dich aus.

26.01.2023 14:32 • x 7 #2


A


Wie romantische Gefühle wiederherstellen?

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D
Zitat von Alduin:
Vielleicht unterscheidet sich hier einfach das, was du kopfmäßig als richtig für dich ansiehst von dem, was du gefühlsmäßig (unterbewusst) als richtig willst. So etwas gibt es auf beiden Seiten: Frauen und Männer, die sich zwar kopfmäßig nach Stabilität und einem netten Partner streben, aber unterbewusst sich nach der Spannung eines unsteten Partners sehnen. Auf gut deutsch gesagt: Dir geht es zu gut und du willst ausbrechen.

Genau das vermute ich leider auch!

Ich denke manchmal, dass ich das mit einem Psychologen aufarbeiten sollte. Es wäre das Bekannte aus meiner Kindheit (Beziehung zwischen meinen Eltern und dann auch zwischen mir und meinem Vater. Und ich habe es bisher in jeder Beziehung auch so gelebt. Der Partner war nicht wirklich verfügbar und ich musste immer kämpfen…). Ich habe auch manchmal das Gefühl ich bin nicht das, was in mir drinnen gefühlsmäßig los ist. Als würde ich fremdgesteuert werden… aber raus aus meiner Haut kann ich nicht ( ich hasse mich selbst dafür und fühle mich teilweise auch echt gelähmt…
Danke für deine Nachricht. Es schmerzt total und tut mir auch so leid! Ich bin traurig. Ich will meinen Mann nicht verletzen. Das hat er nicht verdient. Und die Kinder erst recht nicht…

26.01.2023 14:38 • x 1 #3


F
Zitat von die_Zeit_danach:
wie können sich solche romantischen Gefühle wieder entwickeln?

Erst, wenn Du wieder mit Dir selbst zufrieden bist. Du erinnerst mich ein wenig ab mich vor 12 Jahren. Nach der Affäre fand ich zurück, aber schwer.
Mein AM Stand für einen Teil meines Lebens, der unzufrieden war..Ich suchte das I- Tüpfelchen und fand es kurzzeitig in ihm.
Danach war mir klar, in meinem Leben fehlt was. Meine Kinder waren im Grundschulalter und Kindergarten, und ich fing an zu studieren. Ich hatte ein neues Ziel, lernte neue Menschen kennen und meine Leistungen waren sehenswert.
Das hob mein Selbstwertgefühl und kurz danach machte ich Karriere, neuer Job etc...

Mein Tip: mach etwas, das erstmal Dir gut tut. Wenn Du Dich wohlfühlst, strahlst Du das aus.
Das kann auf Paarebene soviel ausmachen.

26.01.2023 14:42 • x 8 #4


A
Zitat von die_Zeit_danach:
Ich denke manchmal, dass ich das mit einem Psychologen aufarbeiten sollte.

Kannst du machen, allerdings wird der Psychologe dir maximal helfen können Muster zu erkennen. Ich will dir da nicht die Hoffnung rauben, aber eine psychologische Behandlung kann nur ein Problem helfen zu überdecken. Heilen können das nur Persönlichkeitsveränderungen und die kann der Psychologe nicht allein herbeiführen (auch hier: Das kenne ich schon von meiner Ex).

Zitat von die_Zeit_danach:
Es wäre das Bekannte aus meiner Kindheit (Beziehung zwischen meinen Eltern und dann auch zwischen mir und meinem Vater. Und ich habe es bisher in jeder Beziehung auch so gelebt. Der Partner war nicht wirklich verfügbar und ich musste immer kämpfen…).

Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich dich jetzt fragen ob du meine Ex bist Genau so eine Situation hatte sie auch:
Problematische bzw. nicht vorhandene Vaterbeziehung, erster Freund ein typisches A. mit mehren Mädchen gleichzeitig, zweiter Freund als Ausprobierbeziehung, 7 1/2 Jahre mit mir als mit dem kann es langfristig klappen. Schlussendlich Betrug (Fremdgefühle und Fremdküssen mit einem Kommilitonen, der gleichzeitig eine Freundin hat und mit dem sie keine Zukunft sieht) und saubere Trennung von mir (das ist der Unterschied). Nicht ganz vergleichbar aber nahe dran.

Zitat von die_Zeit_danach:
Ich habe auch manchmal das Gefühl ich bin nicht das, was in mir drinnen gefühlsmäßig los ist.

Ihre Worte waren: Ich weiß nicht was ich fühle. Lese ich bei dir auch heraus.

Zitat von die_Zeit_danach:
Als würde ich fremdgesteuert werden… aber raus aus meiner Haut kann ich nicht

Worte der Schwester meiner Ex: Ich erkenne sie gerade nicht mehr....

Zitat von die_Zeit_danach:
ich hasse mich selbst dafür und fühle mich teilweise auch echt gelähmt…

Hat sie auch gesagt.

Ich schreibe das so genau, damit du eins verstehst: Du bist nicht allein bzw. es gibt andere, dennen es genauso geht. Zudem denke ich ich kann dir die Perspektive der Gegenseite etwas näher bringen (wie viele hier im Forum).

Zitat von die_Zeit_danach:
Es schmerzt total und tut mir auch so leid! Ich bin traurig. Ich will meinen Mann nicht verletzen. Das hat er nicht verdient. Und die Kinder erst recht nicht…

Ich zitiere mal aus der Serie Dr. House (mit Abwandlung): Kleiner Tempus Fehler, du hast deinen Mann bereits verletzt. Auch deine Kinder sind bereits verletzt, sie wissen es nur noch nicht.
Wie gesagt: Ich bin der Letzte, der Leuten (nomalerweise) sagt: Trennt euch, Arbeit an der Beziehung bringt nichts. In deinem Fall arbeitet ihr aber bereits 4 Jahre(?) an eurer Beziehung und der Hauptgrund für den Betrug ist nicht beseitigt (deine Gefühle bzw. der Mangel daran).
Wenn du dich trennen würdest würde dein Mann natürlich erstmal leiden. Vielleicht rennt er dir sogar hinterher (habe ich auch ein paar Tage gemacht). Irgendwann hört das aber auf und er wird auch (früher oder später) eine neue Partnerin finden. Ebenso wie du.
Wenn du aber vorher nochmal ausbrechen würdest könnte das einen Rosenkrieg lostreten (egal wie nett dein Mann ist, irgendwann explodiert jeder) und das würde dann euer Verhältnis und das zu euren Kinder wesentlich länger belasten. Bei einer sauberen Trennung habt ihr die Chance noch als freundschaftlich verbundene Eltern weiterzuleben.
Eine Trennung der Eltern ist auch kein Weltuntergang für Kinder, solange sie fair abläuft. Dein Mann liest sich als jemand, der weiterhin ein guter Vater sein wird, egal ob nun als dein Mann oder als Mann einer Anderen.
Auch du scheinst eine verantwortungsvolle Mutter zu sein, das wird sich durch eine Trennung auch nicht ändern.

Wie du dich auch entscheidest: Mach dich selber nicht so fertig.

26.01.2023 14:57 • x 7 #5


D
Zitat von Felica:
Mein Tip: mach etwas, das erstmal Dir gut tut. Wenn Du Dich wohlfühlst, strahlst Du das aus.

Danke für deinen Beitrag!

Meine „Probleme“ holen mich immer wieder ein. Ich habe begonnen zu studieren, ich habe mir ein schönes Hobby gesucht und gehe dem nach. Mein Mann ist toll. Er unterstützt mich und wir üben das Hobby auch manchmal gemeinsam aus und es eine schöne Zeit. Ich bin nur einfach nicht mehr verliebt und ich weiß es ja in meinem Kopf, dass Verliebtheit weicht. Aber ich habe auch nicht das Gefühl ihn zu lieben… oder aber ich weiß nicht, was Liebe sein soll. Vielleicht ist es ja genau das, was ich mit ihm hab?! Aber durch meine Erfahrungen aus der Vergangenheit kennt mein „System“ Liebe nur als Unsicherheit und Kampf um die andere Person. Sich nicht sicher sein, ob der andere mich meint und mich annimmt, wie ich bin und mit mir zusammen sein will…

Ich bin zwischendrin glücklich, zufrieden und gut drauf und dann genieße ich die Zeit zusammen. Mir fehlt aber irgendwas…

26.01.2023 15:15 • x 2 #6


ElGatoRojo
Zitat von die_Zeit_danach:
Ich bin zwischendrin glücklich, zufrieden und gut drauf und dann genieße ich die Zeit zusammen. Mir fehlt aber irgendwas…

Der Einhorn-Glitzerstaub?

26.01.2023 15:27 • x 4 #7


D
Zitat von Alduin:
Kannst du machen, allerdings wird der Psychologe dir maximal helfen können Muster zu erkennen.

Ich habe meine Muster eigentlich erkannt. Vielleicht muss es dann eine Familienaufstellung oder eine körpertherapeutische Sitzung sein, damit ich den ganzen Schmerz durchfühle und dann ablegen kann!?

Ich weiß es nicht. Manchmal will ich mir die Decke über den Kopf ziehen oder ganz weit weg.
Aber ich habe eine Verantwortung, vor allem für meine Kinder. Ich möchte ihnen eigentlich ein gutes Vorbild sein! Ich weiß aber nicht, wie das geht…:(

Zitat von Alduin:
In deinem Fall arbeitet ihr aber bereits 4 Jahre(?) an eurer Beziehung und der Hauptgrund für den Betrug ist nicht beseitigt (deine Gefühle bzw. der Mangel daran).

Jetzt wo du es sagst: oh mein Gott!
für meinen Mann ist meistens alles wieder soweit gut. Er hat mir verziehen, er vertraut mir, wir können in Krisenzeiten (die vor allem entstehen, wenn es schwer mit den Kids ist, nicht weil wir uns streiten. Sondern weil wir einfach an unsere Grenzen gehen als Eltern…) auch normal darüber sprechen, ob eine Trennung für alle das Beste wäre… bisher haben wir uns immer dagegen entschieden, auch unser Paartherapeut sagt, dass es eher anders herum ist: mit den Kindern wird es erst schwierig, bei einer Trennung. Aber dass eine Trennung folgt, weil es mit den Kindern schwierig ist, kennt er nicht. Und warum wir etwas aufgeben wollen, was uns eigentlich Kraft gibt, wo die Unterstützung eigentlich so groß ist und es noch schwerer wäre ohne den anderen…
Ich habe meinem Mann auch immer wieder versucht zu erklären, dass ich das Gefühl habe, ich müsse allein sein. Ich kann mich gerade nicht um eine Beziehung kümmern… aber er meint, dass wir uns so gut unterstützen und wenn das wegfiele, dass ich ja dann noch weniger durchatmen könne. Das mit den romantischen Gefühlen habe ich ihm noch nicht gesagt. Ich will ihn nicht verletzen. Und manchmal fühle ich ja auch eine Verbindung, ein Nähebedürfnis…aber ich weiß nicht, was das ist.
Zitat von Alduin:
Wie du dich auch entscheidest: Mach dich selber nicht so fertig.

Ich versuche es schon so lang. Aber ich fühle mich bereits immer wieder absolut am Ende…

26.01.2023 15:28 • #8


CiRa78
Du bist in der sogenannten Midlife-Crisis. Das meine ich überhaupt nicht böse oder abwertend. Das ist auch ganz normal. In dieser besonderen Phase des Leben hinterfragt man einfach alles und das ist auch völlig in Ordnung. Was deine Beziehung betrifft, kann man eigentlich keinen Rat geben. Liebe ist auch ein schwieriger Begriff, finde ich.
Schreibe Dir doch einfach mal die Vor und Nachteile eurer Ehe auf. Du sagst Du liebst ihn nicht mehr. Aber kannst Du mit ihm über alles reden? Habt ihr einen gemeinsamen Humor? Unternehmt ihr viel zusammen? Findest Du ihn noch attraktiv?

Ansonsten fangt doch mal an, Euch neu zu daten. Richtige Verabredungen und jeder muss sich von Euch mal Gedanken machen, was ihr macht. Macht euch richtig schick und geht aus. Fahrt mal ein Wochenende weg usw. Denn ich finde, eure Grundbasics sind doch stimmig.

26.01.2023 15:29 • x 3 #9


D
Zitat von ElGatoRojo:
Der Einhorn-Glitzerstaub?

Ich finde es nicht lustig…

26.01.2023 15:30 • #10


D
Zitat von CiRa78:
Du sagst Du liebst ihn nicht mehr. Aber kannst Du mit ihm über alles reden? Habt ihr einen gemeinsamen Humor? Unternehmt ihr viel zusammen? Findest Du ihn noch attraktiv?

Ja.
Ja, bis auf meine Gedanken an den AM und ich habe bisher nur angedeutet, dass ich denke allein sein zu müssen. Ohne ihn. So richtig kann ich es ja auch nicht greifen. Ich bin ja hin- und hergerissen. Vor allem, wenn ich andere (Eltern-) Paare erlebe, finde ich uns großartig. Bin sehr dankbar und hasse mich selbst für meine Zweifel.
Wir unternehmen öfter mal etwas gemeinsam. Oft Organisatorisches, oft Sport. Wir haben jede Woche zwei Paarabende zu Hause (an denen das große Kind noch wach ist und auch ins Bett gebracht werden muss). Aber die Zeit ist für uns reserviert.
Zum Ende des Jahres haben wir etwas einen ganzen Tag lang gemacht. Das ist schwer zu organisieren, wollen wir aber jetzt einmal im Monat machen. Zusammen wegfahren geht leider gerade noch nicht. Wir arbeiten aber dran, dass es im letzten Jahresdrittel klappt…
Ich finde ihn objektiv attraktiv. Er ist sehr sportlich, hat Muskeln an der richtigen Stelle und einen Six-Pack. Mein Kribbeln ist aber weg …

26.01.2023 15:37 • #11


unbel-Leberwurst
Zitat von die_Zeit_danach:
Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht mehr hinbekomme, romantische Gefühle für meinen Mann zu entwickeln. Wir schlafen ungefähr alle acht Wochen miteinander. Das ist auch schön, geht für mich aber nur, wenn ich schaffe meinen Kopf auszuschalten von all den Alltagssorgen (Kinder, Finanzen, Paar- und eigene Probleme)…


Hm, wenn ich das richtig lese, beschreibst Du doch eher so ein typisches Frauending (nicht böse gemeint), dass Du nur dann richtig Lust auf S. hast, wenn Dein Kopf frei ist und Dich damit etwas fallen lassen kannst.

Was hat das aber wiederum mit Romantik zu tun?

26.01.2023 15:41 • x 4 #12


D
Zitat von unbel Leberwurst:
Hm, wenn ich das richtig lese, beschreibst Du doch eher so ein typisches Frauending (nicht böse gemeint), dass Du nur dann richtig Lust auf S. hast, wenn Dein Kopf frei ist und Dich damit etwas fallen lassen kannst.

Was hat das aber wiederum mit Romantik zu tun?


Ja, ein typisches Frauending. Das habe ich schon öfters gehört…

Naja, ich habe es mal romantische Gefühle genannt. Eben diese Verliebtheitsgefühle. Sich vermissen, wenn man sich einige Tage nicht sieht… Kribbeln im Bauch, etwas Aufregung.
Er liebt mich. Er findet mich toll, attraktiv. Wenn er mir aber Komplimente macht, dann kann ich es nicht annehmen… Mir fehlt eben so die Beziehungsebene bei uns.
Wir sind tolle Eltern. Tolle Freunde. Tolle Projektumsetzer… aber nicht so richtig ein Liebespaar. Zumindest in meinen Augen…

26.01.2023 15:48 • #13


CiRa78
Weisst Du, dieses kribbeln hast Du auch mit jedem anderen nur eine gewissen Zeit. Das was Du mit deinem AM hattest, war ganz sicher aufregend und kribbelig, aber eben nichts ehrliches. Und selbst wenn Du dich jetzt trennst und irgendwann jemand neues hättest, wäre auch das nur am Anfang kribbelig

Ich will Dich nicht überreden, bei deinem Mann zu bleiben. Denn wenn Du irgendwann wahrhaftig feststellt, dass Du ihn nicht mehr liebst, dann solltest Du ihn freilassen. Denn auch er hat eine Frau an seiner Seite verdient, die ihn absolut und abgöttisch liebt. Aber im Moment sehe ich in Dir nur eine Frau, die sich selbst irgendwie verloren hat. Denn für deine innere Unruhe und Rastlosigkeit kann dein Mann nichts. Und oft projizieren wir unsere Ängste und Probleme auf unseren Partner und dabei sind wir es selbst.

26.01.2023 15:59 • x 9 #14


unbel-Leberwurst
Zitat von die_Zeit_danach:
Sich vermissen, wenn man sich einige Tage nicht sieht… Kribbeln im Bauch, etwas Aufregung.


Also ich behaupte schon, meine Frau zu lieben, aber ich kann nicht behaupten sie zu vermissen, wenn wir uns mal ein paar Tage nicht sehen. Im Gegenteil kann man das sogar geniessen.
Und das mit dem Kribbeln gibt es in vielen langjährigen Beziehungen auch nicht mehr.

Aus meiner Sicht also eigentlich nichts dramatisches...

26.01.2023 16:02 • x 10 #15


A


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