Wie schaffe ich es loszulassen? Borderline Ex

Gerade Sport soll helfen, es gab Mal hier einen Threat. Irgendwas mit Liebeskummer Tipps eines Veteranen oder so ähnlich.

Zitat von onfire:

Gerade Sport soll helfen, es gab Mal hier einen Threat. Irgendwas mit Liebeskummer Tipps eines Veteranen oder so ähnlich.

Wird es mir auch wieder.
Momentan geht das noch nicht. Ich versuche es die Tage aber mal mit Joggen.

Hallo distress,

ich war 4,5 Jahre in so einer destruktiven Beziehung. Am Ende fühlte es sich so an als hätte ich nicht einmal mehr die Kraft zum atmen.

Spätere Akzeptanz der Gegebenheiten und das richten des Fokusses auf sich selbst sind elementare Bausteine zur Genesung.

Ich war damals dem Tod näher als dem Leben. In meiner größten Not half mir dieser Eine, für mich epische Blog überhaupt erst einmal ein wenig zu begreifen, um was es überhaupt ging, warum es mir so schlecht geht, was emotional instabil bedeutet, was es für Auswirkungen auf den Partner hat etc. .

Ich bin dem Verfasser dieses Blogs, iratlos, unendlich dankbar.
Vielleicht liest Du Dich ein wenig ein und kannst etwas für Dich mitnehmen.

Bei g.oogle: Total kaputt nach einer Beziehung, eingeben. Der erste Eintrag und dann zur ersten Seite 1 des Blogs wechseln.

@Überlebender

Vielen Dank für deinen Beitrag.
Meinst du das Thema im Forum Liebeskummer.ch?

Habe eben kurz den ersten Beitrag gelesen und ja, das könnte was für mich sein.

Ich selbst schreibe noch in einem Borderline-Forum mit, denn es ist ebenfalls hilfreich, auch die Sicht der andere Seite durch die Betroffenen zu erfahren.

Allerdings gebe ich mir das Thema inzwischen nur noch dosiert. Ich darf mich einfach nicht zu lange damit beschäftigen, sondern versuche, zunehmend erfolgreich, Ablenkungen in meinen Alltag einzuflechten.

Ich kann nun eh nichts mehr ändern und will es auch nicht mehr. Sieben Jahre On-Off-Beziehung haben mich das halbe Internet durchwühlen lassen, ich weiß inzwischen sehr viel über die Borderline-Muster und auch, was es mit den Angehörigen macht, bzw. bei ihnen anrichtet.
Mir ist sehr klargeworden, dass die Betroffenen sich trotz ähnlicher Muster stark voneinander unterscheiden. Es gibt hier kein Patentrezept, und richtig machen kann man auf Dauer sowieso nichts.

Ich stimme dir zu, der endgültige Abschied von einer Borderlinerin fühlt sich ab, als würde das eigene Leben enden.
Selbst jetzt, nach vier Monaten Trennung hat sich mein Zustand nur wenig verbessert.

Immerhin aber beginnt dieses kleine, süße, mit den Armen um Hilfe wedelnde Mädchen Risse zu bekommen.
Mein süchtiges Gehirn lässt nun ganz langsam auch die Erinnerungen an all ihre Abwertungen, Launen, Abweisungen, ihre Wut und vor allem ihrer Unmöglichkeit, Kausalitäten ihres eigenen Fehlverhaltens erkennen zu können, zu.
Über den Berg bin ich trotzdem noch lange nicht.
Aber für jede Hilfe dankbar.

Ich werde mich die Tage dort mal einlesen.

Zitat von distress:

Ich stimme dir zu, der endgültige Abschied von einer Borderlinerin fühlt sich ab, als würde das eigene Leben enden.
Selbst jetzt, nach vier Monaten Trennung hat sich mein Zustand nur wenig verbessert.

nein, es fühlt sich an, als ob das neue Leben beginnt, man muss enfach zustimmen.
Du hängst nur etwas nach, was es nie gab.

Zitat von distress:

Aber für jede Hilfe dankbar.

Hä?
na dann lass dir weiter helfen. Die Realität scheint dich ja nicht zu beindrucken.
Einfach weiter kämpfen, das hat schon immer geholfen, also mach es-.

Zitat von Tempest:

nein, es fühlt sich an, als ob das neue Leben beginnt, man muss enfach zustimmen.
Du hängst nur etwas nach, was es nie gab.

Zitat von Tempest:

Hä?
na dann lass dir weiter helfen. Die Realität scheint dich ja nicht zu beindrucken.
Einfach weiter kämpfen, das hat schon immer geholfen, also mach es-.

Ich bin ja wirklich ein Freund direkter Ansagen.
Und mit allem was du schreibst hast du auch völlig recht.
Es dauert eben nur.
Und ja, es ist ein Kampf.
Ich bin inzwischen so weit, wie nie zuvor.
Dein Hä bezog sich übrigens auf das Danke an den User @Überlebender, der mir freundlichrweise den mir bisher unbeknnten Link nannte.
Ob ich dort noch mitlesen werden, weiß ich nicht. Ich will mich mit dem Thema auch gar nicht mehr so viel beschäftigen, und meinen Thread hier nutzen, um meine Fortschritte und eventuelle Rückschläge protokollieren.

Ich kann dich trotzdem verstehen. Für die meisten ist das normaler Liebeskummer, den kenne ich aus früheren Bezieungen auch. Die Trennung von einer Borderlinerin aber geht tiefer und fühlt sich existenzieller an. Da kann man schon mal als wehleidiger Waschlappen rüberkommen und mit diesem Eindruck muss ich dann eben leben.

Zitat von Femira:

Naja, es sind auch erst 4 Monate. Ich weiß, als ich im Liebeskummer war (egal welcher), wollte ich auch, dass der möglichst schnell vorbei ist. Wer hat schon Lust darauf? Aber Trauer, Wut, usw gehören zum Leben dazu und damit auch Phasen, in denen es einem halt so geht. Normal ist ein Jahr. Du hast schon ein Drittel geschafft!
Und von außen kann ich lesen, dass du schon recht weit bist. Du beschäftigst dich mit dir und deinen Anteilen und es blitzt immer wieder Hoffnung auf ein besseres Leben ohne sie durch deine Zeilen.

Schön, dass du das so siehst.
Denn es stimmt auch, es gibt Fortschritte.
Früher hätte ich mich schon längst wieder gemeldet bei ihr, um die Chancen einer Rückkehr auszuloten. Das ist nun überhaupt keine Option mehr. Ich fände heute auch nicht ein einziges, letztes Argument, um sie oder mich zu überzeugen, dass es doch noch irgendwo Hoffnung für uns beide gibt.
Und ich denke, sie sieht es ganz ähnlich.

Es ist genug jetzt.

Zitat von Femira:

Sehe ich anders. Stark ist doch nicht, seine Gefühle zu unterdrücken und trotzdem nach außen zu lachen. Das ist eher schädlich. Stark ist doch, zu seinen Gefühlen zu stehen. Vor allem wenn man sich gerade wirklich bescheiden fühlt. Dann brauche ich innere Stärke.

Meine Rede.
Aber das sieht eben nicht jeder so. Und damit kann ich gut leben.
Wer sich wirklich informieren möchte, wird im Internet viel über das Ausmaß der Trennung von einem Borderliner finden.
Da reicht es nicht aus, sich eben mal zusammenzureißen.

Zitat von Femira:

Ist es. Weißt du schon, welche neuen Dinge du nun ausprobieren möchtest?

Na erstmal ist es wichtig, überhaupt wieder Spaß an den Dingen und Hobbys zu finden, die ich mag und gerne tue.
Das ist noch nicht so ganz einfach, wird aber langsam.
Mein nächstes Ziel ist, ein neues Fittnesstudio zu finden. Ich bin aber derzeit nicht ganz sicher, mental wieder ausreichend motiviert für hohe Kraftanstrenungen zu serin. Aber das läuft mir ja nicht weg.
Apropos Laufen, ich wollte es erst mit Joggen versuchen, aber dafür ist es mir derzeit einfach zu kalt. Das habe ich auch schon früher nie im Winter getan.

Weihnachten wird dieses Jahr ganz anders für mich, weil wir dieses Fest die letzten Jahre immer zusammen verbrachten, denn genau da gab es meist gerade keine Trennung und auch keinen Streit.
Ich feiere bei Freunden und verzichte aber in meiner Wohnung auf jeden Weihnachtsschmuck. Dass wir gerade Adventszeit haben, versuche ich komplett zu verdrängen, denn genau in dieser Zeit kamen wir letztes Jahr zum vorletzten Mal zusammen.

Wenn ich dann irgendwann das neue Leben fühlen werden, ergeben sich weitere Ziele sicher automatisch.
Aber jetzt ist es dafür noch zu früh.

Zitat von Zweizelgänger:

Es geht grundsätzlich darum, dass uns jemand mit BL unsere wahren Sehnsüchte spiegelt. Deshalb ist ja auch alles erstmal so toll und in der Trennung so unglaublich schmerzhaft.

Zitat von Zweizelgänger:

Ich glaube inzwischen, dass da ein Teil in uns angesprochen wird, der noch nicht richtg beleuchtet ist. Nach der Beziehung und während der Trennungen ist hier noch der Fokus extrem auf die Bedürftigkeit dieser Teile gesetzt. Nach der endgültigen Trennung, wird dieser wieder beleuchtet und dann Schritt für Schritt neu verarbeitet und letzendlich ganz neu be- bzw ausgeleuchtet.
Was also vorher total glänzend, leuchtend im Vordergrund stand, rückt vielleicht etwas nach hinten und es werden neue Aspekte hervorgehoben die dann zeigen, was uns wirklich wichtig war und weshalb vorher die anderen Punkte uns so wichtig erschienen.

Ja, wahrscheinlich.
Irgendetwas muss es ja sein, was die Trennung aus einer solchen Beziehung so besonders schwer macht, dass man sich derart leer, und unvollständig fühlt. Und auch, dass man so komplett den Blick dafür ausblendet, wie schädlich und unmöglich das alles war. Diese Person derart zu verklären, hat mit gesundem Menschenverstand überhaupt nichts mehr zu tun. Normaler Liebeskummer, den ich ja auch kenne, ist das definitiv nicht.
Warum habe ich das so lange unbedingt gewollt, trotz all der Verletzungen? Das frage ich mich täglich und finde für meinen individuellen Fall keine wirklich erklärende Antwort darauf. Ich bin bis jetzt noch nicht in der Lage, dieses Gefühl konkret zu verorten. Das werde ich noch einmal in der Therapie ansprechen, denn bisher wurde das dort leider etwas abgetan.
Das aber würde mir sehr helfen. Und so, wie du es beschreibst, wird das hoffentlich irgendwann passieren. Du bist hier viel weiter, deshalb hilft mir deine Erfahrung sehr.

Hab heute Nacht von ihr geträumt, der Tag ging also viel schlechter los, als die letzten.

Zitat von Zweizelgänger:

Also los, raus in den Schnee, zwei Stunden durch unberührtes Gebiet und dann das richtige Studio finden.
Du wirst sehn, dass wir in unserm Ursprung, der Natur, am besten heilen.
Ich weiß es kann ganz schwer sein, aber es heilt und rettet dich vor tieferen Tiefen.

Okay, ich werde es trotz Kälte mal versuchen. Weit werde ich anfangs sicher eh nicht kommen. Hab seit einem halben Jahr keinen Sport mehr gemacht. Weiß aber, wie gut das tut.

Zitat von Zweizelgänger:

Also zunächst denke ich, dass du da keine Vorwürfe machen solltest (kann man ja auch mal drüber nachdenken warum man das macht).

Durch ein paar interessante YouTube-Videos und das Lesen im Internet bin ich inzwischen weitergekommen mit dem Verstehen, dass verschiedene ihrer Eigenschaften die Hauptursache für unser Scheitern waren.

Ihr auschließliches Erleben des Jetzt im Konfliktfall und der damit fehlende Zugriff auf die emotionalen Erinnerungen an mich, an unsere schönen Seiten, sind eines davon.
Im Streit oder einfach nur bei den häufig aufkommenden Zweifeln oder einer längeren Abwesenheit von mir, hat sie sich sofort komplett ungeliebt und ausgenutzt gefühlt. Ihr fehlte dann völlig die Sicherheit bzw. Erinnerung, was und wer ich in der Zeit vorher für sie war. All die nahen, liebevollen und schönen Erlebnisse unserer Beziehung sind dann nicht abrufbar, einfach weg. Dagegen kommt man als Partner nur schwer an.
Man wechselt sofort auf die böse Seite, rationale oder liebevolle Argumente werden als Ausrede oder Lüge impulsiv abgetan.
Sie sieht mich dann nicht mehr als den ganzen Vanish, sondern ich werde zum Feind, der ausschließlich schlechte Seiten hat und ihr wehtun möchte.

Auch die Unfähigkeit, Vertrauen zu lernen, macht eine Beziehung beinahe unmöglich. Durch das hohe Misstrauen, verbunden mit der Unmöglichkeit, die schönen Zeiten, den liebevollen Vanish im emotinalen Gedächtnis abgespeichert zu haben, werden permanent neue Liebesbeweise verlangt bzw. ausgetestet.
Im Grunde war sie immer misstrauisch meiner Liebe gegenüber. Sobald es bei ihr Anzeichen dafür gab, das konnten Makroereignisse sein, wie ein falsches Wort, hat sich der innere Borderliner umgehend bestätigt gefühlt:
Wusste ich es doch, er liebt mich nicht, er wird mich abweisen.. Und das Toben begann..

Die sich daraus ergebenden Diskussionen und Konflikte haben mich sehr ausgezehrt und immer schwächer werden lassen. Und diese Schwäche hat sie mich nur noch mehr abwerten lassen.

Auf meine Freunde war sie sehr eifersüchtig. Wie oft musste ich den Vorwurf hören, dass sie so viel wichtiger sind für mich als meine Ex.
Von meinen Freunden dagegen hörte ich häufig, wenn du mit ihr zusammen bist, hört man gar nichts mehr von dir. Du kommst ja nur noch, um dich auszuheulen, wenn es Probleme gibt

Nein. Ich mache mir zunehmend weniger Vorwürfe.
Ich hatte keine Chance.