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Wieso ist heute jeder Ex Narzisst oder hat Borderline?

E
Zitat von VictoriaSiempre:
Man kann sich nämlich schon auch die Frage stellen „warum mache ich das mit?“ und daran arbeiten, was man selber ändern kann. Das ist immer das eigene Verhalten, nicht das des anderen.

Kann man aber erst machen, wenn man erkannt hat, mit wem man es zu tun hat. Du vergisst: Die Leute werden getäuscht, ihnen wird etwas vorgemacht, was nicht ist, mal mehr mal weniger überzeugend.
Und je nachdem wie lange es dauert, fällt irgendwann die Maske, das kann sich über Monate hinziehen und man kann es nicht greifen, vieles nicht verstehen.
Zuerst geben sie sich ja meist Mühe. Wenn dann die Abwertungen beginnen, steckt man meist schon tief in der emotionalen Abhängigkeit.
Und da raus zu kommen, ist wirklich schwer.
Wichtig ist vor allem deren Muster zu erkennen, welches im Grunde immer gleich ist. Das erkennt man nicht mal eben so, aber es gibt Warnzeichen.
Und zu lernen, sich dann möglich schnell zu verabschieden.
Wer sich auf einem Menschen einlässt, der möchte angenommen werden und vertrauen können. Wer rechnet schon damit, dass man nur benutzt wird?

08.10.2022 08:35 • x 3 #76


E
Zitat von Julika:
Ich nehme es schon so wahr, dass Menschen, die ihre ehemaligen Partner*innen als Narzissten*innen bezeichnen, obwohl es keine Diagnose gibt, ihre Beziehungen und sich selbst reflektieren. Es muss doch keine professionelle Diagnose vorliegen, um narzisstische Züge oder Persönlichkeitsstörungen wahrzunehmen.

Natürlich machen sie das, in einer Tour. Der Kopfkreisel beginnt früh und das Problem ist ja eben, dass die Opfer den Fehler bei sich selber suchen. Der Selbstwert wird stetig unterhöhlt. Tropfen für Tropfen, teils subtil, teils offen.
Ich kanns nicht mehr hören das ewige: Man soll gefälligst bei sich selber schauen und seine eigenen Anteile beleuchten.

Für mich werden damit missbräuchliche Beziehungen verhramlost und den Opfern noch zusätzlich eins auf den Deckel geben. Alles von einer sehr erhabenen Position heraus.
Von einem Menschen mit NPS loszukommen, war für mich emotional das Schwerste in meinem gesamten Leben.

Nichts war annähernd so schmerzhaft wie das, nicht einmal der Tod des eigenen Mannes.

08.10.2022 08:43 • x 6 #77


A


Wieso ist heute jeder Ex Narzisst oder hat Borderline?

x 3


M
Zitat von Solvei:
Kann man aber erst machen, wenn man erkannt hat, mit wem man es zu tun hat. Du vergisst: Die Leute werden getäuscht, ihnen wird etwas vorgemacht, ...

Ich denke nicht, dass es Zufall ist, wenn man an so jemanden gerät.
Da geht es nicht nur um dessen Muster, sondern genauso um die eigenen. Die greifen ineinander und es ist aufgrunddessen ein gegenseitiger Magnetismus da. Und es wird sich ja zunächst auch gesonnt und gewärmt auch an der Strahlkraft des Narzissten, die einem selbst vielleicht fehlt.
Jemand mit gesunden Mustern und dementsprechend gesunden Antennen wird instinktiv einen Bogen um so jemanden machen!
Ich weiß, dass das jetzt wieder triggert, denn man möchte es gern so belassen, dass gut und böse klar verteilt ist und sich lieber mit dem anderen beschäftigen als mit den eigenen Anteilen... und da geht man auf die Barrikaden ...
aber so sehe ich es eben. Ich denke, wer da noch so argumentiert, dass das schlimmes Opferbashing ist, an eigene Anteile zu erinnern, hat noch einen Erkenntnisweg vor sich.

08.10.2022 08:59 • x 4 #78


Scheol
Zitat von Tania03:
Das sind alleine hier im Land wenigstens knapp 5 Millionen Menschen. Also keine Modeerscheinung, sondern bittere Realität. Wenn man nur von einem ...

Dazu noch

An einer Borderline-Störung leiden etwa 3 Prozent der Bevölkerung. Die ersten Anzeichen treten meist schon im Jugendalter auf. Es scheinen etwa gleich viele Männer wie Frauen betroffen zu sein, auch wenn sich deutlich mehr Frauen in eine Therapie begeben.

08.10.2022 09:00 • x 2 #79


T
Zitat von Scheol:
Dazu noch An einer Borderline-Störung leiden etwa 3 Prozent der Bevölkerung. Die ersten Anzeichen treten meist schon im Jugendalter auf. Es ...

Grob geschätzt leiden wohl 10 bis 12% aller Menschen unter Persönlichkeitsstörungen. Wieder auf eine Partnerschaft bezogen, dann kommt 1/5 bis 1/4 der Bevölkerung damit in Berührung. Das ist eine erschreckende Vorstellung.

08.10.2022 09:09 • #80


S
Zitat von Tania03:
Das sind alleine hier im Land wenigstens knapp 5 Millionen Menschen. Also keine Modeerscheinung, sondern bittere Realität.
Wenn man nur von einem Paar ausgeht, sind 1/8 aller Menschen direkt vom Narzissmus betroffen.



Da geht es doch schon los.
Wie willst du überhaupt einem wirklich krankem Narzissten eine Persönlichkeitsstörung diagnostizieren?
Das würde ja wirklich nur bei Menschen funktionieren, die man vorher unmündig erklären lies und die eine diagnostische Behandlung über sich ergehen lassen müssen.

Ein kranker Narzisst wird nie und nimmer eine psychologische Praxis aufsuchen, um sich dort irgendeine Störung diagnostizieren zu lassen. Denn in seiner Wahrnehmung tickt er goldrichtig, nur die Leute, die mit ihm nicht klar kommen, sind gestört.

Ich habe mal in einer Zeitung einen Artikel von einem Psychologen gelesen, der Trump eine NPS diagnostiziert hatte. Selbst bei Trump würden ja so ziemlich viele sagen: Ja, das stimmt.
Aber solange dieser Trump nicht bei dem Doc in der Praxis saß und seinen Fragebogen ausfüllte, ist auch das nur eine Vermutung und alles andere, als eine gesicherte Erkenntnis.
Und Trump wäre der letzte, der so einen Fragebogen auch nur in die Hand nehmen würde.

08.10.2022 09:10 • x 2 #81


E
Zitat von Meerlöwin:
Die greifen ineinander und es ist aufgrunddessen ein gegenseitiger Magnetismus da

Das mit dem Magnetismus halte ich schlicht für Unsinn.
Zitat von Meerlöwin:
Und es wird sich ja zunächst auch gesonnt und gewärmt auch an der Strahlkraft des Narzissten, die einem selbst vielleicht fehlt.

Nein. Es ist genau umgekehrt. Derlei Persönlichkeiten nähren sich von den positiven Eigenschaften des Opfers, Eigenschaften die ihm selber fehlen. Es gibt eine Menge sehr selbstbewusste Personen und die haben so etwas wie Strahlkraft von Narzissten gar nicht nötig. Zumal die auch nicht alle als Prinzen auftreten, sondern ganz normal.
Ich behaupte, dass fast jeder auf einen Psychopathen/Narzissten herein fallen kann, da ist niemand vor gefeit.
Zitat von Meerlöwin:
Jemand mit gesunden Mustern und dementsprechend gesunden Antennen wird instinktiv einen Bogen um so jemanden machen!

Meine Beziehung zu dem dauerte nur 4 Monate, einige Jahre nach meiner langjährigen Ehe und dem Tod meines Mannes.
Ich brauchte Jahre, um das zu verdauen.
Jetzt würde ich die Muster wohl noch schneller erkennen.

08.10.2022 09:11 • x 5 #82


Acht
Zitat von Meerlöwin:
Ich denke nicht, dass es Zufall ist, wenn man an so jemanden gerät.
Da geht es nicht nur um dessen Muster, sondern genauso um die eigenen. Die greifen ineinander und es ist aufgrunddessen ein gegenseitiger Magnetismus da. Und es wird sich ja zunächst auch gesonnt und gewärmt auch an der Strahlkraft des Narzissten, die einem selbst vielleicht fehlt.
Jemand mit gesunden Mustern und dementsprechend gesunden Antennen wird instinktiv einen Bogen um so jemanden machen!
Ich weiß, dass das jetzt wieder triggert, denn man möchte es gern so belassen, dass gut und böse klar verteilt ist und sich lieber mit dem anderen beschäftigen als mit den eigenen Anteilen... und da geht man auf die Barrikaden ...
aber so sehe ich es eben. Ich denke, wer da noch so argumentiert, dass das schlimmes Opferbashing ist, an eigene Anteile zu erinnern, hat noch einen Erkenntnisweg vor sich.

Es ist einfach völliges Schwarz/Weiss, was du hier schreibst, damit du eine Theorie zur Hand hast, die dir selbst Sicherheit vermittelt, in der Hoffnung Kontrollverluste damit abwehren zu können. Nur hält die Theorie der Praxis eben nicht stand.

08.10.2022 09:12 • x 1 #83


E
Zitat von Acht:
Es ist einfach völliges Schwarz/Weiss, was du hier schreibst, damit du eine Theorie zur Hand hast, die dir selbst Sicherheit vermittelt, in der Hoffnung Kontrollverluste damit abwehren zu können. Nur hält die Theorie der Praxis eben nicht stand.

Welcher Narzisst würde sich schon mit einem Mauerblümchen/hässlichen Entlein einlassen?!

08.10.2022 09:17 • x 3 #84


M
Zitat von Solvei:
Das mit dem Magnetismus halte ich schlicht für Unsinn.

Dein gutes Recht. ‍️
Zitat von Acht:
Es ist einfach völliges Schwarz/Weiss, was du hier schreibst, damit du eine Theorie zur Hand hast, die dir selbst Sicherheit vermittelt, in der Hoffnung Kontrollverluste damit abwehren zu können. Nur hält die Theorie der Praxis eben nicht stand.

Bin praxiserprobt.

08.10.2022 09:18 • x 4 #85


Acht
Zitat von Meerlöwin:
Bin praxiserprobt.


Und deine Selbsterfahrungen sind damit deckungsgleich zu allen Erfahrungen, die andere in solchen Beziehungsgeflechten gemacht haben? Ich würde das eher Projektion nennen.

Trotzdem kein berauschendes Erlebnis.

08.10.2022 09:19 • x 1 #86


Scheol
Zitat von Tania03:
Grob geschätzt leiden wohl 10 bis 12% aller Menschen unter Persönlichkeitsstörungen. Wieder auf eine Partnerschaft bezogen, dann kommt 1/5 bis 1/4 ...

Nicht zu vergessen die mit ADHS.

Bis zu 4,5 % aller Erwachsener leiden an ADHS.

3 - 7 % aller Kinder und Jugendlichen leiden an ADHS. Fest steht: Auch bei Erwachsenen kann ADHS zu deutlichen Einschränkungen und Problemen in Alltag, Job und Privatleben führen.

( Kopie )
Narzisstische Züge sind bei ADHS-Patienten häufiger.
Ebenso wie negative Selbstkonzepte, ist auch eine idealisierte und verzerrte Selbstwahrnehmung für ADHS-Betroffene häufig beschrieben worden.[14] Diese hat gegebenenfalls eine Coping-Funktion. Der Zusammenhang von Selbstkonzeptstörungen, sozialer Ausgrenzung und ADHS kann über die beschriebenen Phänomene idealisierende Wahrnehmung, (elitäres) Abgrenzungsbedürfnis, Stabilisierung über die Außenwelt, selbstwertdienliche Verzerrungen und Größenfantasien deutlich werden. Auch ist ein Zusammenhang mit oder eine Benachbarung zu Auslenkungen der narzisstischen Persönlichkeitsstörung beschrieben, die manchmal komorbid vorliegt.[15][16]

https://www.adhspedia.de/wiki/Selbstwah...etroffenen

08.10.2022 09:25 • x 2 #87


F
Huhu wollte es nochmal deutlich machen: Ich meine nicht, dass ich Menschen mit missbräuchlichen Erfahrung durch einen Menschen mit Persönlichkeitsstörung diese absprechen möchte. Es geht mir darum, dass solche Erkrankungen nicht in Eigendiagnose für gescheiterte Beziehungen herhalten sollten und dass man Menschen mit diesen Erkrankungen nicht stigmatisiert. Ich habe unterschiedliche Menschen mit beiden Erkrankungen kennengelernt, mit manchen kam ich nicht gut zurecht, andere habe ich sehr lieb. Mir geht es darum, dass die Erkrankungen nicht Synonym für A. werden, sondern dass Menschen, die eben keinen diagnostizierten Partner vor sich haben, lieber die Gründe für das Scheitern beleuchten, anstatt in Eigenregie eine Störung attestieren.

08.10.2022 09:26 • x 3 #88


M
Zitat von Acht:
Und deine Selbsterfahrungen sind damit deckungsgleich zu allen Erfahrungen, die andere in solchen Beziehungsgeflechten gemacht haben? Ich würde das ...

Was projiziere ich denn?

Dass nicht nur ich ungesunde Anteile in Beziehungsmustern habe, sondern dass es allgemein kein Zufall ist, sich (und das häufig auch wiederholt, angefangen bei den Eltern, Partnern, manchmal auch Freundschaften etc.) in toxischen Beziehungsstrukturen zu befinden?

08.10.2022 09:26 • #89


Acht
@Meerlöwin

Ich empfehle dir trotzdem, diese Theorie nicht als allgemeingültig anzusehen, genau damit ist nämlich die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher, nochmal in einer ähnlichen Situation zu landen.

08.10.2022 09:27 • x 1 #90


A


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